In der Wand
Roman
»Ein phantastischer Roman.« John Irving Rand, ein Amerikaner, kehrt nach Europa zurück, um die schwierigsten Wände der Alpen zu bezwingen. Als er mit seinem Freund und Gefährten Cabot klettert, stürzt dieser ab. Rand kann das Schicksal Cabots nicht...
- Kreditkarte, Paypal, Rechnungskauf
- 30 Tage Widerrufsrecht
Produktdetails
Produktinformationen zu „In der Wand “
»Ein phantastischer Roman.« John Irving Rand, ein Amerikaner, kehrt nach Europa zurück, um die schwierigsten Wände der Alpen zu bezwingen. Als er mit seinem Freund und Gefährten Cabot klettert, stürzt dieser ab. Rand kann das Schicksal Cabots nicht akzeptieren, er reist ihm nach und versucht, ihn zu heilen - körperlich und psychisch. »Klar, hart und grandios.« NZZ
Klappentext zu „In der Wand “
Vernon Rand ist Bergsteiger. Eines Tages beginnt er Hals über Kopf ein neues Leben. Er verlässt seine Arbeit, seine Frau und fliegt nach Genf, um in den Alpen zu klettern. Zusammen mit seinem Freund Cabot beschliesst er, die Nordwand des Dru zu besteigen. In der Wand kommt es zur Katastrophe. Cabot stürzt ab und bleibt gelähmt. Rand kann das nicht akzeptieren und versucht, seinen Freund mit allen Mitteln, körperlich und psychisch, zu heilen.
Lese-Probe zu „In der Wand “
1Sie arbeiteten auf dem Dach der Kirche. Von oben trieben den ganzen Tag aus einem Meer von Licht, in dem zwei weisse Kreuze Zwillingskuppeln krönten, Stimmen herab, manchmal auch vereinzelte Holzstücke, Nägel, und einmal eine Münze, die in der traumgleichen Luft einen scheinbar endlosen Moment aufblitzte, verschwand und wieder aufglänzte, bevor sie auf der Erde aufschlug. Unter den Ästeneines Eukalyptusbaumes kündigte eine verglaste Anzeigetafel die Sonntagspredigt an: Sexualität und Gott.Die Sonne stand hoch am Himmel, ergoss sich über Palmen, billige Apartmenthäuser und die Boulevards längs des Meeres. Spatzen hüpften ziellos zwischen den Stossstangen von Autos. Landeinwärts, blendend und weiss, lag Los Angelesim Dunst. Sie arbeiteten mit nacktem Oberkörper, und sie hatten schwarze Flecken auf der Haut. Einer von ihnen trugein an den Ecken geknotetes Taschentuch auf dem Kopf. Ertunkte seinen Besen in Teer und bestrich die Schindeln. Erredete ununterbrochen. "Irgendwie fängt jede Religion mit der Hitze an", sagte er."Sie sind alle in der Wüste entstanden." Er hatte die Artvon jungem Bartwuchs, der wie dunkle Splitter unter der Haut sitzt. "Die Philosophie dagegen kommt, wenn man es genau betrachtet, aus gemässigten Zonen. Der Intellekt aus dem Norden, das Gefühl aus dem Süden " "Du verspritzt das ganze Zeug, Gary." "In Kalifornien gibt es keine Ideen. Andererseits können wir hier vielleicht Gott sehen. Ein Wahnsinn, hier oben zuarbeiten. Ich sterbe vor Durst", sagte er. "Hast du jemals Four Feathers gesehen? Das Original, mein ich Ralph Richardson verliert seinen Helm, und die Sonne als hätt ihn ein Vorschlaghammer getroffen. Peng! Fünf Minuten und schon ist er blind." Einen Moment lang streckte er tastend die Hände vor, dann wechselte er zu einer Szene aus einem anderen Film: "Ärschiisse miisch! Töäte miisch!" In seinem schwarz verschmierten Gesicht erschienen Zähne wie ein aus schmutzigem Papier gewickeltes Sandwich. Er stand da und beobachtete seinen Kollegen, der
... mehr
stetig und ohne Hast arbeitete. Das Dach schimmerte, in Licht getaucht. Weit unten waren die Türen, durch die den ganzen Tag lang, von oben beäugt, Frauen ein und aus gegangen waren. Im Untergeschoss fand ein Basar statt. Auf der nächsten Ebene: Kirchenschiffe und Bänke er war nie in einer Kirche gewesen, er versuchte sich vorzustellen, was dort gesagt wurde, wie man sich da benahm. Darüber: er und Rand. Es war alles eine grosse aufstrebende Ordnung. Fleisch, Seele, Götter. Der Lohn: drei Dollar die Stunde. Von unten fasste die Tiefe nach ihm, er stand da, die Füsseseitlich auf den schmalen Klampen. Sie kam in Wellen herauf, er konnte spüren, wie sie sich in ihm auszubreiten begann. Das Gerüst schien weit unter ihm, der Boden noch weiter. Er stellte sich vor zu fallen, nicht von hier er drückte die Füsse auf die Klampen, sie waren fest , sondern von einer unbekannten Spitze, plötzlich durch nichts gehalten, frei, in einem einzigen langen Moment an Fenstern vorbeischwebend, der Schatten von innen ungläubig wahrgenommen. Er stand da und starrte hinunter. Er wollte sich unterhalten. Die Arbeit war von lähmender Eintönigkeit. Er langweilte sich. "Heh, Rand." "Was?" "Ich bin müde." "Mach ne Pause", sagte Rand. In Kalifornien gibt es einen bestimmten Schlag umherziehender Männer, die als Hilfsarbeiter, Schreiner oder Parkplatzgehilfen arbeiten. Sie bewahren sich eine gewisse Würde, sie sind überraschend schamlos. Man weiss, dass ihre Gesichter bald gezeichnet sein werden, ihre einfache Sprache stupide wird, dass sie am Ende durch jene, die ihre Schulbildung abgeschlossen, Land erworben haben oder Anwälte geworden sind, erdrückt werden. Aber sie haben eine Kraft, die einen rasend machen kann, die Kraft verurteilter Männer. Sie können mit jedem reden, sie können die Wahrheit sagen. Rand war fünf- oder sechsundzwanzig Jahre alt. Er lebte mit einer Mexikanerin zusammen, so erzählte man sich zumindest, einer hochgewach
... weniger
Autoren-Porträt von James Salter
James Salter, 1925 in Washington, D.C. geboren und in New York aufgewachsen, wurde mit seinen grossen Romanen »Lichtjahre« und »Ein Spiel und ein Zeitvertreib« auch in Deutschland berühmt. Er diente als Kampfflieger zwölf Jahre lang in der US Air Force und nahm 1957 seinen Abschied, als sein Debüt, Jäger, erschien. Seitdem lebte Salter als freier Schriftsteller in New York City und auf Long Island. Am 19. Juni 2015 verstarb James Salter wenige Tage nach seinem 90. Geburtstag in Sag Harbor. Er gilt als moderner Klassiker der amerikanischen Literatur. Howeg, BeatriceBeatrice Howeg, aufgewachsen in Frankfurt am Main und London, studierte englische Literaturwissenschaften und Kinder- und Jugendliteratur in Frankfurt. Sie lebt in Berlin und überträgt u.a. Anne Michaels und James Salter ins Deutsche.
Bibliographische Angaben
- Autor: James Salter
- 2014, 2. Aufl., 240 Seiten, Masse: 11,8 x 18,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Beatrice Howeg
- Verlag: Berlin Verlag Taschenbuch
- ISBN-10: 3833309776
- ISBN-13: 9783833309779
- Erscheinungsdatum: 10.03.2014
Rezension zu „In der Wand “
»Ganz lakonisch zieht James Salter in diesem Buch - von 1979 - die Spiralen der Einsamkeit auf, ganz zärtlich, ganz lakonisch.« Fritz Göttler Süddeutsche Zeitung 20140408
Pressezitat
»Ganz lakonisch zieht James Salter in diesem Buch - von 1979 - die Spiralen der Einsamkeit auf, ganz zärtlich, ganz lakonisch.« Fritz Göttler Süddeutsche Zeitung 20140408
Kommentar zu "In der Wand"
0 Gebrauchte Artikel zu „In der Wand“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "In der Wand".
Kommentar verfassen