Immer weniger Kinder?
Soziale Milieus und regionale Geburtenraten in Deutschland. Dissertationsschrift
Die demografische Entwicklung ist seit Langem Thema öffentlicher Debatten. Weitgehend unbemerkt geblieben sind jedoch die deutlichen regionalen Unterschiede der Geburtenraten in Deutschland. Sinkende Fertilität ist nicht überall zu beobachten, in manchen...
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Produktinformationen zu „Immer weniger Kinder? “
Die demografische Entwicklung ist seit Langem Thema öffentlicher Debatten. Weitgehend unbemerkt geblieben sind jedoch die deutlichen regionalen Unterschiede der Geburtenraten in Deutschland. Sinkende Fertilität ist nicht überall zu beobachten, in manchen Regionen ist sie sogar ähnlich hoch wie in den als besonders familienfreundlich geltenden Ländern Schweden und Frankreich. Barbara Fulda zeigt anhand
einer Fallstudie zweier Landkreise, weshalb die bisherigen Erklärungen die deutlichen regionalen Unterschiede nicht ausreichend dokumentieren: Historisch gewachsene kulturelle Normen von Elternschaft und Familie sind zu berücksichtigen.
einer Fallstudie zweier Landkreise, weshalb die bisherigen Erklärungen die deutlichen regionalen Unterschiede nicht ausreichend dokumentieren: Historisch gewachsene kulturelle Normen von Elternschaft und Familie sind zu berücksichtigen.
Klappentext zu „Immer weniger Kinder? “
Die demografische Entwicklung ist seit Langem Thema öffentlicher Debatten. Weitgehend unbemerkt geblieben sind jedoch die deutlichen regionalen Unterschiede der Geburtenraten in Deutschland. Sinkende Fertilität ist nicht überall zu beobachten, in manchen Regionen ist sie sogar ähnlich hoch wie in den als besonders familienfreundlich geltenden Ländern Schweden und Frankreich. Barbara Fulda zeigt anhandeiner Fallstudie zweier Landkreise, weshalb die bisherigen Erklärungen die deutlichen regionalen Unterschiede nicht ausreichend dokumentieren: Historisch gewachsene kulturelle Normen von Elternschaft und Familie sind zu berücksichtigen.
Lese-Probe zu „Immer weniger Kinder? “
DankSeit geraumer Zeit ist die Geburtenentwicklung Thema öffentlicher Debatten in Deutschland. In diesen Debatten geht es nicht nur um den Fakt der zunehmenden Alterung der Bevölkerung oder die Zukunft der Sozialsysteme. Verschiedenste politische und gesellschaftliche Lager ringen um Meinungshoheiten und die richtige Interpretation von Gründen und Folgen dieser Entwicklung. Die Familie ist längst keine Privatsache mehr. Rollenbilder von Frauen und Männern werden zunehmend hinterfragt und der Begriff der Familie steht zur Debatte. In diesen Diskussionen um die adäquate Interpretation der Hintergründe der niedrigen Geburtenzahlen überraschte mich eine Feststellung: In manchen deutschen Landkreisen ist die Geburtenzahl so hoch, wie man es nur von den geburtenstarken Ländern Schweden und Island kennt. Die Einordnung Deutschlands als Niedrigfertilitätsland schien zu wanken.
Je eingehender ich nach Antworten für dieses Phänomen suchte, umso mehr Fragen ergaben sich: Warum hat die kürzlich erfolgte Einführung eines erweiterten Anspruchs auf Kindertagesbetreuung oder des Elterngeldes nicht überall den erwarteten positiven Effekt oder wird in unterschiedlichem Ausmass in Anspruch genommen? Warum werden in manchen Landkreisen mehr Kinder geboren, als man es anhand der Zahl der angebotenen Kindergartenplätze oder der regional guten wirtschaftlichen Lage vermuten könnte?
Unter den vielen Gründen für diese Ungereimtheiten wurde ich insbesondere aufmerksam auf einen Aspekt: regionalkulturelle Gegebenheiten. In der Literatur bestehen seit Längerem Vermutungen, dass die soziale Umgebung und damit auch das historische kulturelle Erbe eine entscheidende Rolle für die Höhe regionaler Geburtenzahlen spielt. Wie genau, war bislang jedoch ungeklärt, ebenso, wie dieser Einfluss mit den bekannten Faktoren, etwa dem Kinderbetreuungsangebot, interagiert. In meiner Dissertation habe ich mir deswegen die Aufgabe gestellt, diesen Vermutungen durch eine Kombination quantitativer Analysen,
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qualitativer Forschung, beispielsweise in Form von Interviews in verschiedenen sozialen Umgebungen, und durch das Studium regionalhistorischer Quellen nachzugehen.
Die Möglichkeit, diesen innovativen Weg gehen zu dürfen, verdanke ich ganz wesentlich der wissenschaftlichen Neugierde, Offenheit und Ermunterung meines Betreuers, Wolfgang Streeck, dem ich für seine konstruktiven Kom- mentare und die kritische Begleitung meiner Dissertation zu grossem Dank verpflichtet bin. Diese Offenheit und Neugierde habe ich auch immer wieder durch Kollegen und Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung (MPIfG) erfahren dürfen. Die anregenden Diskussionen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterschiedlichster Fachrichtungen haben mir immer neue Einblicke gewährt und mich ermahnt, nicht zu vergessen, in welchem gesamtgesellschaftlichen Kontext die von mir beobachteten Entwicklungen geschehen. Ebenso bedanke ich mich herzlich bei meinem Zweitgutachter Karsten Hank, der stets ein offenes Ohr hatte und mir mit hilfreichen Kommentaren und aufmunternden Worten immer wieder zur Seite stand.
Mein herzlicher Dank für ihre stets guten Ideen, hilfreichen Kommentare und aufbauenden Worte gilt auch meinen Kollegen Timur Ergen, Lukas Haffert, Sebastian Kohl und Daniel Mertens, die zur selben Zeit ähnliche Herausforderungen beim Verfassen ihrer Dissertationen zu meistern hatten. Armin Schäfer danke ich für interessante Diskussionen, gute Ideen, konstruktive Kritik und emotionale Unterstützung. Sara Weckemann und Annina Assmann haben mir viele inhaltliche Anregungen gegeben und in produktiven Diskussionen neue Einsichten vermittelt. Sarah Berens hat mich immer wieder inhaltlich unterstützt und motiviert. Auch ihr gilt mein besonderer Dank. Zuletzt hat mir die unermüdliche Arbeit der nichtwissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am MPIfG dabei geholfen, so manche Hürde leichter zu überwinden und einige Hürden nicht einmal bemerken zu müssen
Die Möglichkeit, diesen innovativen Weg gehen zu dürfen, verdanke ich ganz wesentlich der wissenschaftlichen Neugierde, Offenheit und Ermunterung meines Betreuers, Wolfgang Streeck, dem ich für seine konstruktiven Kom- mentare und die kritische Begleitung meiner Dissertation zu grossem Dank verpflichtet bin. Diese Offenheit und Neugierde habe ich auch immer wieder durch Kollegen und Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung (MPIfG) erfahren dürfen. Die anregenden Diskussionen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterschiedlichster Fachrichtungen haben mir immer neue Einblicke gewährt und mich ermahnt, nicht zu vergessen, in welchem gesamtgesellschaftlichen Kontext die von mir beobachteten Entwicklungen geschehen. Ebenso bedanke ich mich herzlich bei meinem Zweitgutachter Karsten Hank, der stets ein offenes Ohr hatte und mir mit hilfreichen Kommentaren und aufmunternden Worten immer wieder zur Seite stand.
Mein herzlicher Dank für ihre stets guten Ideen, hilfreichen Kommentare und aufbauenden Worte gilt auch meinen Kollegen Timur Ergen, Lukas Haffert, Sebastian Kohl und Daniel Mertens, die zur selben Zeit ähnliche Herausforderungen beim Verfassen ihrer Dissertationen zu meistern hatten. Armin Schäfer danke ich für interessante Diskussionen, gute Ideen, konstruktive Kritik und emotionale Unterstützung. Sara Weckemann und Annina Assmann haben mir viele inhaltliche Anregungen gegeben und in produktiven Diskussionen neue Einsichten vermittelt. Sarah Berens hat mich immer wieder inhaltlich unterstützt und motiviert. Auch ihr gilt mein besonderer Dank. Zuletzt hat mir die unermüdliche Arbeit der nichtwissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am MPIfG dabei geholfen, so manche Hürde leichter zu überwinden und einige Hürden nicht einmal bemerken zu müssen
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Inhaltsverzeichnis zu „Immer weniger Kinder? “
InhaltDank9
Kapitel 1
Einleitung11
Kapitel 2
Theorien der Fertilität, Kontexteffekte und regionale
Unterschiede der Geburtenraten23
2.1Unter welchen Bedingungen erfolgt die Entscheidung für Kinder? Handlungstheorien und -modelle der Fertilität23
2.2Sozialstruktur- und Strukturstudien als Erklärungen regional unterschiedlicher Fertilitätsraten31
2.3Milieu- und Lebensstilstudien als Erklärungen regional
unterschiedlicher Fertilitätsraten35
2.4Die Untersuchung regional unterschiedlicher Geburtenraten
mit dem Konzept sozialer Milieus41
2.5Der nationale Kontext und regionale soziale Milieus49
2.6Erkenntnismöglichkeiten aus einer Milieustudie zu regionalen Unterschieden der Fertilitätsraten53
Kapitel 3
Mixed-Methods-Analyse57
3.1Fallauswahl zweier westdeutscher Landkreise in einer
quantitativen Analyse58
3.2Qualitative Analyse70
Kapitel 4
Waldshut und Fürth im Profil79
4.1Strukturelle Lage und soziale Bevölkerungszusammensetzung79
4.1.1Räumliche Lage und strukturelle Merkmale79
4.1.2Wirtschaftliche Situation80
4.1.3Kinderbetreuungsangebot88
4.1.4Sozialstruktur der Bevölkerung90
4.1.5Politische Situation103
4.1.6Zusammenfassung107
4.2Die Gemeindeebene108
4.2.1Waldshut110
4.2.2Fürth115
Kapitel 5
Die sozialen Milieus121
5.1Das modernisierte soziale Milieu123
5.1.1Die räumliche Gestalt der Gemeinde123
5.1.2Familienleben und Familienformen125
5.1.3Vereinsleben131
5.1.4Soziales Klima und Akteure134
5.1.5Milieuabhängige Ausgestaltung öffentlicher Kinderbetreuungsangebote140
5.1.6Familienleitbild des modernisierten sozialen Milieus145
5.1.7Historische Entstehungsbedingungen des Familienleitbilds ... 148
5.1.8Die Stabilität des Familienleitbilds: Soziale Mechanismen153
5.1.9Zusammenfassung155
5.2Das traditionale soziale Milieu156
5.2.1Die räumliche Gestalt der Gemeinde156
5.2.2Familienleben und Familienformen162
5.2.3Vereinsleben166
5.2.4Soziales Klima und Akteure169
5.2.5Milieuabhängige Ausgestaltung öffentlicher
... mehr
Kinderbetreuungsangebote177
5.2.6Familienleitbild des traditionalen sozialen Milieus183
5.2.7Historische Entstehungsbedingungen des Familienleitbilds ... 185
5.2.8Die Stabilität des Familienleitbilds: Soziale Mechanismen189
5.2.9Zusammenfassung190
Kapitel 6
Vergleich, Typologisierung und Interpretation193
6.1Vergleichende Beschreibung der Charakteristika beider Milieus: Unterschiede und Gemeinsamkeiten194
6.1.1Familienleitbilder des modernisierten und des traditionalen sozialen Milieus199
6.1.2Wirkungsweisen sozialer Milieus201
6.2Milieuunterschiede und unterschiedliche regionale Fertilitätsraten ... 204
Kapitel 7
Ausblick213
7.1Die Interpretation der Situation: Regional unterschiedliche Fertilitätsraten und die Relevanz sozialer Milieus214
7.2Übertragbarkeit der betrachteten Zusammenhänge auf regional
und international unterschiedliche Fertilitätsraten217
7.3Eigene Bewertung und Diskussion möglicher familienpolitischer Massnahmen219
7.4Forschungsbeitrag220
7.5Forschungsbedarf223
Anhang227
AQuantitative Fallauswahl227
A-1Der Datensatz INKAR 2011227
A-2Lineare Regression227
A-3Matching228
A-4Waldshut: Deskriptive Statistiken237
A-5Fürth: Deskriptive Statistiken238
BDas modernisierte soziale Milieu242
CDas traditionale soziale Milieu246
Abbildungen249
Tabellen251
Interviews253
Literatur255
5.2.6Familienleitbild des traditionalen sozialen Milieus183
5.2.7Historische Entstehungsbedingungen des Familienleitbilds ... 185
5.2.8Die Stabilität des Familienleitbilds: Soziale Mechanismen189
5.2.9Zusammenfassung190
Kapitel 6
Vergleich, Typologisierung und Interpretation193
6.1Vergleichende Beschreibung der Charakteristika beider Milieus: Unterschiede und Gemeinsamkeiten194
6.1.1Familienleitbilder des modernisierten und des traditionalen sozialen Milieus199
6.1.2Wirkungsweisen sozialer Milieus201
6.2Milieuunterschiede und unterschiedliche regionale Fertilitätsraten ... 204
Kapitel 7
Ausblick213
7.1Die Interpretation der Situation: Regional unterschiedliche Fertilitätsraten und die Relevanz sozialer Milieus214
7.2Übertragbarkeit der betrachteten Zusammenhänge auf regional
und international unterschiedliche Fertilitätsraten217
7.3Eigene Bewertung und Diskussion möglicher familienpolitischer Massnahmen219
7.4Forschungsbeitrag220
7.5Forschungsbedarf223
Anhang227
AQuantitative Fallauswahl227
A-1Der Datensatz INKAR 2011227
A-2Lineare Regression227
A-3Matching228
A-4Waldshut: Deskriptive Statistiken237
A-5Fürth: Deskriptive Statistiken238
BDas modernisierte soziale Milieu242
CDas traditionale soziale Milieu246
Abbildungen249
Tabellen251
Interviews253
Literatur255
... weniger
Autoren-Porträt von Barbara E. Fulda
Barbara Fulda ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Chemnitz.
Bibliographische Angaben
- Autor: Barbara E. Fulda
- 2016, 272 Seiten, mit Abbildungen, Masse: 13,9 x 21,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593505495
- ISBN-13: 9783593505497
- Erscheinungsdatum: 10.05.2016
Pressezitat
"Erfreulich an diesem Buch ist, dass die räumliche Dimension in die Analyse aufgenommen wurde. Soziale Milieus finden statt in der näheren Umgebung, im Wohnumfeld der Akteure. Insofern ist die kleinräumige Betrachtung eine notwendige Voraussetzung für weiter gehende Erkenntnisse über solche Phänomene." Hanjörg Bucher, socialnet.de, 20.07.2017
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