Ich gehör dazu!

Dieses poetische Bilderbuch macht unsichtbare Armut sichtbar – und gibt Armutsbetroffenen Würde.

Arme Menschen sind unserer Gesellschaft leider fast immer unsichtbar. Umso schrecklicher, dass Armut in unserem reichen Land auch häufig Kinder trifft. Armut wird zwar häufig in historischen Zusammenhängen thematisiert, aber Armut in der heutigen Zeit in (Kinder-)Büchern ist doch eher noch die Ausnahme. Zum Glück lenken da einige Autor*innen aber da jetzt ein Augenmerk darauf, auch im Zusammenhang mit Klassismus. Mir fällt z.B. Rüdiger Betram bei „Hilfe, mein Handy ist ein Superschurke“.
Tom Percival baut nun sein ganzes Bilderbuch darum, die unsichtbaren Armen sichtbar zu machen. Der englische Originaltitel lautet auch „The Invisibles“, die Unsichtbaren. „Isabell zog ihren Lieblingspullover an“, denn die Familie hat nicht mehr genügend Geld um ihr Haus zu heizen. Sie verlieren das Haus und ziehen in einen Wohnblock. Dort wird Isabell unsichtbar und sieht daraufhin erstmals die vielen anderen Unsichtbaren. Schon dadurch lenkt das Buch den Blick auf all diejenigen, die wir viel zu selten sehen. Doch das Buch geht noch einen Schritt weiter, denn die Unsichtbaren sind nicht allein über ihre Armut definiert. Sie üben alle eine Tätigkeit aus, die dem Leben als Ganzes Sinn und Schönheit verleiht. Das macht Mut, gerade auch Kindern, die leider selbst von Armut betroffen sind. Und es macht Mut, da auch gesellschaftliche Veränderungen anzustossen.
Poetisch wird hier das Thema Armut sichtbar gemacht. Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.

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Es ist Zeit Brücken zu bauen zwischen Arm und Reich. Niemand sollte alleingelassen werden.

⭐⭐⭐⭐⭐

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Isabell stammt aus einer Familie mit geringem Einkommen. Manchmal ist es kalt, weil das Geld für die Heizung nicht reicht und Ausflüge sind auch nicht drin, doch sie haben sich und das reicht Isabell. Doch eines Tages müssen sie auch das Haus verlassen und in einen grossen Wohnblock ziehen. Hier scheint jeder einzelne unsichtbar und in der Masse unterzugehen. Die anderen Menschen, die in besseren Gegenden wohnen, scheinen sie zu übersehen oder wird sie gar unsichtbar?

Also betrachtet sie die anderen aus dem Wohnblock genauer und siehe da, sie alle verblassen irgendwie, doch warum nur?

Tom Percival zeigt in seinem Buch auf, dass Armut dazu führen kann, dass man das Gefühl hat ungesehen am Rande der Gesellschaft zu leben. Die zunächst ausweglos erscheinende Situation von Isabell und ihrer Familie wird aber zu einer Chance. Tom Percival zeigt untermalt von schönen sanften Bildern, wie es Isabell gelingt aus der Einsamkeit eine Gemeinsamkeit zu machen, die Brücken baut und die Menschen zusammenführt.

Ein wunderschön traurig und zugleich fröhliches Buch, das zeigt, dass niemand ausgeschlossen (unsichtbar) gehört und jeder seinen Beitrag zur Gesellschaft beitragen kann. Gemeinsam ist man stark, gemeinsam macht das Leben Spass. Niemand muss allein sein.

Ein Buch, dass leider auch aufzeigt, welche Schere oft zwischen Arm und Reich klafft. Ein wenig weniger Egoismus und mehr Miteinander würde viel helfen. Dieses Buch ist ein kleiner Appell an alle Leser und zeigt auf schöne Weise, dass niemand vergessen werden darf.

Eine deutliche Leseempfehlung von uns.

Isabel und ihre warmherzige Familie haben nicht viel Geld. Leider müssen sie ihre Wohnung verlassen und in eine günstigere Wohnung in einem anderen Viertel ziehen. Dieses “Stadtviertel wirkte genau so, wie sie sich fühlte; traurig und verlassen.” Mit der Zeit fühlt sich Isabel von ihrer Umwelt und den Mitmenschen nicht wahrgenommen und unsichtbar. Dennoch verändert sich etwas und sie sieht, dass es viele Unsichtbare neben ihr gibt! Alle tun etwas - Dinge reparieren, Blumen pflanzen oder sich um Tiere kümmern. Isabel wird auch aktiv und nach und nach werden alle sichtbar! Nicht nur das - das ganze Viertel wird bunt, belebt und fröhlich! Die Illustrationen machen sprachlos: Sie wirken wie Fotografien und sind dennoch gezeichnet. Die Idee “der Unsichtbaren” ist genial umgesetzt - sie treten auch farblich mehr und mehr in Erscheinung und damit in den Vordergrund. Am Ende findet sich die sehr persönliche Geschichte des Autors: Er stellt dar weshalb es dieses fantastische Buch gibt und welches grosse und wichtige Ziel er damit verfolgt, denn “wir alle gehören dazu.” Ein wirkliches Bilderbuch-Highlight das mit seiner Kinderbuchbotschaft “Ich gehör dazu” - absolut lesenswert nicht nur für Kinder ist.