Hass nährt Hass

In diesem spannenden Krimi übernehmen ein sehr gegensätzliches Ermittlerduo die Aufklärung eines Mordes an einer reichen und herrischen Witwe, die sowohl von ihren erwachsenen Kindern wie von allen Bediensteten abgrund tief gehasst wurde. Der alternde Polizeiinspektor Hu, ein zurückhaltender gelassener Mensch und seine blutjunge Assistentin Niki daSilva decken Schritt um Schritt die dunklen Geheimnisse in der Villa Grimau auf, wo Hass und Missgunst schliesslich zu einem Mord führte. Zudem muss sich Hu in seiner Eigenschaft als Grossvater um seine pubertierende Enkelin kümmern. Das ergibt ein sehr aussergewöhnliches Setting für einen Kriminalroman, der seine Leserschaft mitnimmt in eine fiktive Stadt, die aber überall in Europa liegen könnte und die so toll beschrieben wird, dass man sie bald eimal zu kennen glaubt. Auch die vielen Figuren sind ungemein gut und lebendig charakterisiert. Selbst unwichtige Nebenfiguren sind mit Präzision und Sorgfalt gezeichnet. Die Beziehungen zwischen den Hauptfiguren entwickeln sich glaubhaft und obwohl die Erzählung zwischen verschiedenen Ebenen wechselt, verliert sie nie an Spannung und bringt am Schluss alles stimmig zusammen. Eine einnehmende Sprache und scharfe Beobachtung bringen einem die Figuren so nah wie im Film und dennoch ist das Ende eine volle Überraschung! Persönlich hat mir dieser Roman unheimlich gut gefallen, er ist wirklich mal ein bisschen etwas anderes.