Hals über Kopf
Roman
Tempe Brennan arbeitet auf der Insel Dewees Island bei archäologischen Grabungen mit. Zwischen den dort bestatteten Ureinwohnern wird eine Leiche entdeckt, die noch nicht so lange tot sein kann. Kurz darauf werden Reste eines vermeintlichen...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Hals über Kopf “
Tempe Brennan arbeitet auf der Insel Dewees Island bei archäologischen Grabungen mit. Zwischen den dort bestatteten Ureinwohnern wird eine Leiche entdeckt, die noch nicht so lange tot sein kann. Kurz darauf werden Reste eines vermeintlichen Selbstmörders gefunden. Kamen die beiden Toten auf dieselbe makabere Art ums Leben?
Klappentext zu „Hals über Kopf “
Tempe Brennan ist zurück - und der Tod wartet schon!Was wie ein harmloser Exkurs auf eine idyllische Ferieninsel beginnt, endet für die forensische Anthropologin Tempe Brennan in einem Albtraum. Archäologische Grabungen im Sand von Dewees Island, South Carolina, fördern nicht nur bestattete Ureinwohner zutage, sondern auch eine Leiche, die erst vor wenigen Jahren verscharrt worden ist. Damit nicht genug. In einem Sumpfgebiet auf dem Festland werden Überreste eines vermeintlichen Selbstmörders entdeckt. Eigenartige Einkerbungen an den Halswirbeln des Toten sagen Tempe, dass eine makabre Verbindung zwischen den beiden Fällen bestehen muss ...
Lese-Probe zu „Hals über Kopf “
Hals über Kopf von Kathy Reichs LESEPROBE
Es ist immer so. Man ist eben dabei, eine Grabung abzuschließen,
da landet jemand den Coup der Saison.
Okay. Ich übertreibe. Aber was passiert ist, geht schon sehr in
diese Richtung. Und was letztendlich dabei herauskam, war viel
verstörender als die Entdeckung irgendeiner Topfscherbe oder
einer Feuerstelle in letzter Minute.
Es war der achtzehnte Mai, der vorletzte Tag des archäologischen
Ausgrabungsseminars. Ich hatte zwanzig Studenten, die
eine Stätte auf Dewees, einer Barriere-Insel nördlich von Charleston,
South Carolina, bearbeiteten.
Außerdem hatte ich einen Journalisten. Mit dem IQ von
Plankton.
»Sechzehn Leichen?« Plankton zog einen Spiralblock hervor,
während Visionen von Dahmer und Bundy durch sein Hirn
zuckten. »Opfer schon identifiziert?«
»Die Gräber sind prähistorisch.«
Zwei Augen verdrehten sich, schmal unter geschwollenen
Lidern. »Alte Indianer?«
»Eingeborene Amerikaner.«
»Die haben mich geschickt, um was über alte Indianer zu
schreiben?« Dieser Kerl bekam keinen Preis für politische Korrektheit.
»Die?« Eisig.
»Die Moultrie News. Die Lokalzeitung von East Cooper.«
Charleston ist, wie Rhett Scarlett erzählte, eine Stadt, die charakterisiert
wird durch die wohltuende Anmut vergangener
Tage. Ihr Herz ist die Peninsula, die Halbinsel, ein Bezirk mit
Häusern aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg, Kopfsteinpflaster-
Straßen und Freiluftmärkten, der von den Flüssen Ashley und
Cooper begrenzt wird. Die Bürger von Charleston definieren ihr
Revier anhand dieser Wasserstraßen. Angrenzende Viertel werden
als »West Ashley« oder »East Cooper«
... mehr
bezeichnet, wobei zu
Letzterem auch der Mount Pleasant und drei Inseln gehören,
Sullivans, die Isle of Palms und Dewees. Ich nahm an, dass Planktons
Zeitung dieses Gebiet abdeckte.
»Und Sie sind?«, fragte ich.
»Homer Winborne.«
Mit seinem Bartschatten und der Fastfood-Wampe sah er eher
aus wie Homer Simpson.
»Wir sind hier ziemlich beschäftigt, Mr. Winborne.«
Winborne ignorierte das. »Ist das denn nicht illegal?«
»Wir haben eine Genehmigung. Die Insel wird erschlossen,
und auf diesem Gelände hier sollen Wohnhäuser entstehen.«
»Warum sich dann die Mühe machen?« Schweiß benetzte
Winbornes Haaransatz. Als er nach einem Taschentuch griff, bemerkte
ich eine Zecke, die seinen Kragen entlangkrabbelte.
»Ich bin eine Anthropologin der University of North Carolina
in Charlotte. Meine Studenten und ich sind im Auftrag des
Staates hier.«
Normalerweise führte die Neue-Welt-Archäologin der UNCC
jedes Sommersemester im Mai eine studentische Ausgrabung
durch. Ende März dieses Jahres hatte die Dame bekannt gegeben,
dass sie eine Stelle an der Purdue angenommen habe. Da sie
den ganzen Winter damit beschäftigt gewesen war, Lebensläufe
und Bewerbungen zu verschicken, hatte sie das Ausgrabungsseminar
völlig vergessen. Sayonara. Keine Dozentin. Keine Ausgrabungsstätte.
Obwohl mein Spezialgebiet die Forensik ist, und ich inzwischen
mit Toten arbeite, die zu Coroners und Leichenbeschauern
geschickt werden, waren meine Promotionszeit und die
Anfänge meiner akademischen Karriere den nicht so frisch Ver-
storbenen gewidmet. Für meine Doktorarbeit hatte ich tausende
von prähistorischen Skeletten untersucht, die man in nordamerikanischen
Begräbnishügeln gefunden hatte.
Das Ausgrabungsseminar ist einer der beliebtesten Kurse der
Anthropologischen Fakultät und war deshalb, wie üblich, entsprechend
voll. Der unerwartete Abgang meiner Kollegin
brachte den Fakultätsvorstand völlig aus dem Häuschen. Er bat
mich, zu übernehmen. Die Studenten erwarteten, dass das Seminar
stattfand. Eine Rückkehr zu meinen Wurzeln. Zwei Wochen
am Strand. Zusätzliche Bezahlung. Ich hatte fast den Eindruck,
er würde noch einen Buick drauflegen.
Ich hatte ihm Dan Jaffer vorgeschlagen, ein Bioarchäologe und
mein professionelles Pendant beim Leichenbeschauer/Coroner-
System im Great Palmetto State im Süden von uns. Ich berief
mich auf mögliche Fälle im Institut des Leichenbeschauers in
Charlotte oder im Laboratoire de Sciences Judiciaires et de Médecine
Légale in Montreal, die beiden Behörden, für die ich
regelmäßig als externe Beraterin arbeite.
Der Vorstand versuchte es. Gute Idee, schlechtes Timing. Dan
Jaffer war unterwegs in den Irak.
Ich hatte Jaffer angerufen, und er hatte Dewees als mögliche
Ausgrabungsstätte vorgeschlagen. Ein Gräberfeld sollte zerstört
werden, und er wollte die Bulldozer aufhalten, bis die Bedeutung
der Stätte geklärt war. Wie vorauszusehen, ignorierte der Bauunternehmer
seine Anfragen.
Ich hatte mich mit dem Büro des staatlichen Archäologen in
Verbindung gesetzt, und auf Dans Empfehlung hin hatte man
dort mein Angebot akzeptiert, einige Testgrabungen durchzuführen,
was dem Bauunternehmer natürlich sehr missfiel.
Und hier war ich nun. Mit zwanzig Studenten. Und, an unserem
dreizehnten und vorletzten Tag, mit Plankton-Hirn.
Meine Geduld franste aus wie ein altes Seil.
»Name?« Winborne hätte auch nach Grassamen fragen können.
Ich bekämpfte den Drang, ihn einfach stehen zu lassen. Gib
ihm, was er will, sagte ich mir.
Er wird schon wieder verschwinden. Oder, mit etwas Glück,
an einem Hitzschlag sterben.
»Temperance Brennan.«
»Temperance?« Amüsiert.
»Ja, Homer.«
Winborne zuckte die Achseln. »Den Namen hört man nicht
so oft.«
»Man nennt mich Tempe.«
»Wie die Stadt in Utah.«
»Arizona.«
»Richtig. Was für Indianer?«
»Wahrscheinliche Sewee.«
»Woher haben Sie gewusst, dass das Zeug da ist?«
»Von einem Kollegen in South Carolina.«
»Und woher wusste er es?« ()
© Blessing Verlag
Übersetzung: Klaus Berr
Letzterem auch der Mount Pleasant und drei Inseln gehören,
Sullivans, die Isle of Palms und Dewees. Ich nahm an, dass Planktons
Zeitung dieses Gebiet abdeckte.
»Und Sie sind?«, fragte ich.
»Homer Winborne.«
Mit seinem Bartschatten und der Fastfood-Wampe sah er eher
aus wie Homer Simpson.
»Wir sind hier ziemlich beschäftigt, Mr. Winborne.«
Winborne ignorierte das. »Ist das denn nicht illegal?«
»Wir haben eine Genehmigung. Die Insel wird erschlossen,
und auf diesem Gelände hier sollen Wohnhäuser entstehen.«
»Warum sich dann die Mühe machen?« Schweiß benetzte
Winbornes Haaransatz. Als er nach einem Taschentuch griff, bemerkte
ich eine Zecke, die seinen Kragen entlangkrabbelte.
»Ich bin eine Anthropologin der University of North Carolina
in Charlotte. Meine Studenten und ich sind im Auftrag des
Staates hier.«
Normalerweise führte die Neue-Welt-Archäologin der UNCC
jedes Sommersemester im Mai eine studentische Ausgrabung
durch. Ende März dieses Jahres hatte die Dame bekannt gegeben,
dass sie eine Stelle an der Purdue angenommen habe. Da sie
den ganzen Winter damit beschäftigt gewesen war, Lebensläufe
und Bewerbungen zu verschicken, hatte sie das Ausgrabungsseminar
völlig vergessen. Sayonara. Keine Dozentin. Keine Ausgrabungsstätte.
Obwohl mein Spezialgebiet die Forensik ist, und ich inzwischen
mit Toten arbeite, die zu Coroners und Leichenbeschauern
geschickt werden, waren meine Promotionszeit und die
Anfänge meiner akademischen Karriere den nicht so frisch Ver-
storbenen gewidmet. Für meine Doktorarbeit hatte ich tausende
von prähistorischen Skeletten untersucht, die man in nordamerikanischen
Begräbnishügeln gefunden hatte.
Das Ausgrabungsseminar ist einer der beliebtesten Kurse der
Anthropologischen Fakultät und war deshalb, wie üblich, entsprechend
voll. Der unerwartete Abgang meiner Kollegin
brachte den Fakultätsvorstand völlig aus dem Häuschen. Er bat
mich, zu übernehmen. Die Studenten erwarteten, dass das Seminar
stattfand. Eine Rückkehr zu meinen Wurzeln. Zwei Wochen
am Strand. Zusätzliche Bezahlung. Ich hatte fast den Eindruck,
er würde noch einen Buick drauflegen.
Ich hatte ihm Dan Jaffer vorgeschlagen, ein Bioarchäologe und
mein professionelles Pendant beim Leichenbeschauer/Coroner-
System im Great Palmetto State im Süden von uns. Ich berief
mich auf mögliche Fälle im Institut des Leichenbeschauers in
Charlotte oder im Laboratoire de Sciences Judiciaires et de Médecine
Légale in Montreal, die beiden Behörden, für die ich
regelmäßig als externe Beraterin arbeite.
Der Vorstand versuchte es. Gute Idee, schlechtes Timing. Dan
Jaffer war unterwegs in den Irak.
Ich hatte Jaffer angerufen, und er hatte Dewees als mögliche
Ausgrabungsstätte vorgeschlagen. Ein Gräberfeld sollte zerstört
werden, und er wollte die Bulldozer aufhalten, bis die Bedeutung
der Stätte geklärt war. Wie vorauszusehen, ignorierte der Bauunternehmer
seine Anfragen.
Ich hatte mich mit dem Büro des staatlichen Archäologen in
Verbindung gesetzt, und auf Dans Empfehlung hin hatte man
dort mein Angebot akzeptiert, einige Testgrabungen durchzuführen,
was dem Bauunternehmer natürlich sehr missfiel.
Und hier war ich nun. Mit zwanzig Studenten. Und, an unserem
dreizehnten und vorletzten Tag, mit Plankton-Hirn.
Meine Geduld franste aus wie ein altes Seil.
»Name?« Winborne hätte auch nach Grassamen fragen können.
Ich bekämpfte den Drang, ihn einfach stehen zu lassen. Gib
ihm, was er will, sagte ich mir.
Er wird schon wieder verschwinden. Oder, mit etwas Glück,
an einem Hitzschlag sterben.
»Temperance Brennan.«
»Temperance?« Amüsiert.
»Ja, Homer.«
Winborne zuckte die Achseln. »Den Namen hört man nicht
so oft.«
»Man nennt mich Tempe.«
»Wie die Stadt in Utah.«
»Arizona.«
»Richtig. Was für Indianer?«
»Wahrscheinliche Sewee.«
»Woher haben Sie gewusst, dass das Zeug da ist?«
»Von einem Kollegen in South Carolina.«
»Und woher wusste er es?« ()
© Blessing Verlag
Übersetzung: Klaus Berr
... weniger
Autoren-Porträt von Kathy Reichs
Kathy Reichs, geb. in Chicago, lebt in Charlotte und Montreal. Sie ist Professorin für Soziologie und Anthropologie und unter anderem als forensische Anthropologin für gerichtsmedizinische Institute in Quebec und North Carolina tätig. Ihre Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt.Klaus Berr, geb. 1957 in Schongau, Studium der Germanistik und Anglistik in München, einjähriger Aufenthalt in Wales als 'Assistant Teacher', ist der Übersetzer von u.a. Lawrence Ferlinghetti, Tony Parsons, William Owen Roberts, Will Self.
Autoren-Interview mit Kathy Reichs
Interview mit Kathy Reichs
Wie Ihre Heldin im Buch sind auch Sie von Beruf Gerichtsmedizinerin. Worin genau besteht Ihre Arbeit?
Meine Arbeit besteht darin, dem Pathologen zu helfen, wenn der Körper beispielsweise verbrannt, verwest, verstümmelt, mumifiziert oder skelettiert ist. Meistens beschäftige ich mit zwei Fragen: Wer ist der Tote? Was ist mit ihm passiert?
Könnte man sagen, wie in dem Witz, dass Pathologen alles wissen, aber zu spät?
Vielleicht, obwohl wir bei weitem nicht alles wissen. Nur die Geschichten, die die Knochen erzählen.
"Mit Haut und Haar" ist nichts für nervenschwache Leser. Müssen Krimis heutzutage besonders brutal sein, um Erfolg zu haben?
Überhaupt nicht. Wenn meine Bücher eine Botschaft haben, dann die, dass Gewalt real ist und Leid verursacht. Leid für das Opfer, Leid für seine Familie und Freunde und Leid für diejenigen, die mit den Toten arbeiten. Ich denke darüber nach, was ich tue, wenn ich mit den Toten arbeite, und zwar für die Lebenden.
Sie müssen viel Fanpost bekommen haben nach Erscheinen von "Mit Haut und Haar". Was hat Ihren Lesern besonders gefallen?
In den Leserbriefen kommt zum Ausdruck, dass sie die Hauptfigur Temperence Brennan mögen, dass ihnen der Schauplatz besonders gefällt, in "Mit Haut und Haar" ist das North Carolina, und dass sie sich gut unterhalten fühlen von den spannungsvollen Momenten, die meine Geschichten durchziehen.
Ist Schreiben ein Mittel für Sie, die grausamen Erfahrungen zu verarbeiten, die sie als Gerichtsmedizinerin machen?
Vielleicht, obwohl das nicht der Grund ist, weshalb ich schreibe. Ich mag es, meine Wissenschaft mit meinen Lesern zu teilen und ihnen einen Einblick zu geben in die reale Welt eines
... mehr
Gerichtsmediziners. Und ich habe Freude an der Welt der Literatur - einer so anderen Welt als der von Verbrechen und Labor.
Die Fragen stellte Henrik Flor, Literaturtest
Die Fragen stellte Henrik Flor, Literaturtest
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Bibliographische Angaben
- Autor: Kathy Reichs
- 2008, 414 Seiten, Masse: 11,4 x 18,2 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Berr, Klaus
- Übersetzer: Klaus Berr
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442369762
- ISBN-13: 9783442369768
Rezension zu „Hals über Kopf “
"Der neunte Fall mit der eigensinnigen Leichenschnipslerin Brennan ist ein hochaktuelles Nervenzerrspiel."
Kommentare zu "Hals über Kopf"
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