Hagenberg-Miliu, E: Allein ist auch genug

Ich war völlig überrascht, dass es heute noch diese Art zu leben gibt. Die Autorin stellt erstaunlich viele dieser Eremiten auf eine sehr diskrete Weise vor, ist aber gleichzeitig ganz nah an dem, was sie denken, fühlen, wo sie zweifeln, wo sie Gefahren ausgesetzt sind, wo sie vielleicht auch versagen. Sie zeigt, was diese Wahl der Lebensart ausmacht. Und die menschen sind trotzdem nicht fern von dem, was wir leben. Das ist für mich das besondere an diesem Buch, dass es plastisch macht, dass hinter Eremiten immer Menschen fast wie Du und ich stehen. Was mir auch gefällt, ist der ebenfalls plastisch ausdrückende, kraftvolle Schreibstil. So bleiben nicht nur die Eremiten, sondern es bleibt auch das Buch total im Hier und Jetzt, ohne den spirituellen Anspruch zu vernachlässigen. Ich bin auf jeden Fall irgendwie neugierig, wie es mit diesen 33 Eremiten dieses Buch weitergehen wird.

Das Buch ist mir sehr hilfreich den schon lange geplanten Schritt zur eremitischen Lebensweise zu wagen. Speziell die Aussagen über den Einsiedler Anthon Wagner von der Schwäbischen Alb sind sehr aufschlussreich, zumal hier der christliche Gedanke nicht im Vordergrund steht.

Mich interessieren andere Lebensformen. Was ich bisher über Eremiten gelesen hatte, war eigentlich immer aus der Perspektive dieser Menschen selbst und dann eben meist sehr trocken und in religiöser Terminologie verfasst. Dieses journalistisch lebendig, aber auch informativ geschriebene Buch hebt sich davon erfreulich ab. Der Autorin, die offensichtlich selbst nicht Eremitin werden wird, gelingt es, die Lebensform der Stille, Demut und Ungebundenheit in nicht wertenden Worten plastisch einzufangen. Sie schreibt mit Herz, bleibt aber in der gegebenen Distanz. Ich habe also durch dieses Buch sehr viel zu moderen Eremiten erfahren und kann das nutzen, vor dieser Folie mein eigenes Leben zu prüfen. Spannend für mich war auch, wie die Autorin die Lebenslinien einiger Eremiten bis in die ärgsten Krisen hinein zurückverfolgt. Glaubhaft. Realistisch. Nachvollziehbar.

Ich habe das Buch empfohlen bekommen und dachte noch: Was für eine trockene Materie. Und dann stellt sie sich als gar nicht weit weg auch von meinem Leben heraus. Die Autorin zeichnet mit Herz und Verstand die Portraits von mehr als zwei Dutzend heutigen Eremiten. Sie stellt sie so vor, wie sie sie wohl erlebt hat: als überhaupt nicht abgedreht, sondern ganz von dieser Welt. Sie schreibt: "aus Fleisch und Blut". Der Bogen vom Eremitentum seit dem frühen Christentum wird gespannt. Und die heutigen Einsiedler unterscheiden sich im Kern dann wenig von den frühen Wüstenvätern. Die Autorin bettet das Thema ein in die aktuelle Kulturlandschaft, zieht Parallelen zu Büchern und Filmen, die "in" sind. Sie arbeitet heraus, dass es Eremiten nicht ums blosse mal kurz Aussteigen geht, sondern dass da eine Lebensentscheidung gefällt werden muss. Eindrucksvoll und ganz von dieser Welt! Auch das Buch.

Ich habe das Buch empfohlen bekommen und dachte noch: Was für eine trockene Materie. Und dann stellt sie sich als gar nicht weit weg auch von meinem Leben heraus. Die Autorin zeichnet mit Herz und Verstand die Portraits von mehr als zwei Dutzend heutigen Eremiten. Sie stellt sie so vor, wie sie sie wohl erlebt hat: als überhaupt nicht abgedreht, sondern ganz von dieser Welt. Sie schreibt: "aus Fleisch und Blut". Der Bogen vom Eremitentum seit dem frühen Christentum wird gespannt. Und die heutigen Einsiedler unterscheiden sich im Kern dann wenig von den frühen Wüstenvätern. Die Autorin bettet das Thema ein in die aktuelle Kulturlandschaft, zieht Parallelen zu Büchern und Filmen, die "in" sind. Sie arbeitet heraus, dass es Eremiten nicht ums blosse mal kurz Aussteigen geht, sondern dass da eine Lebensentscheidung gefällt werden muss. Eindrucksvoll und ganz von dieser Welt! Auch das Buch.