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Grenzgänge

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Von Anfang an hasst er das, was er nicht sein kann. Im politischen Chaos Tiranas aufgewachsen, treibt Bujar nach dem Tod des Vaters durch eine Welt sich auflösender Grenzen: Auf seiner Odyssee quer durch Europa über New York bis nach Helsinki geht es ihm...
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Kommentare zu "Grenzgänge"
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  • 5 Sterne

    Nil_liest, 14.02.2022

    Dunkle Ecken ausleuchtend um Identität zu finden

    Was bedeutet Heimat? Was Zugehörigkeit? Wer bestimmt wann und wo man ein Teil von wird? Und wann endet die rastlose Suche? Einiger dieser Fragen und noch viele mehr treibt den Protagonisten in dem Roman ‚Grenzgänge‘um. Es ist der Ich-Erzähler Bujar, der in Albanien gross wird und dem Elend mit seinem Freund Agir entschwinden will. Nicht nur wegen der ärmlichen Verhältnisse, auch die sexuelle Orientierung hat im traditionell verhafteten Umfeld keine Chance auf Entfaltung.
    Die beiden flüchten sich zunächst nach Italien und Bujars Flucht setzt sich dann durch die verschiedensten Länder und Städte fort. Nicht nur das, auch er selbst wechselt nach aussen hin die Identitäten, mal täuscht er vor Italiener zu sein, mal eine Frau. Er traut sich, versteckt sich und vor allem sucht er sich selbst und seinen Platz. Letztendlich landet er in Finnland.
    Dieses Buch beschreibt grandios die inneren und äusseren Grenzgänge, die der Protagonist durchmacht und nimmt uns mit. Bujar kämpft mit allen Tricks und Täuschungen nach aussen hin und lässt uns an seinem inneren Aufgewühlten teil haben mit sehr klugen Gedanken.
    Wahnsinnig gut erzählt und das auch noch verwoben mit albanischen alten Mythen, die der Autor hier gekonnt einflicht. Pajtim Statovci, 1990 im Kosovo geboren, wanderte mit 2 Jahren mit seinen Eltern nach Finnland aus. Nun ist er einer DER Nachwuchsautoren Finnlands und legt mit ‚Grenzgänge‘ aus dem Jahr 2016 einen tollen zweiten Roman vor, der nun auch in deutscher Übersetzung von Stefan Moster vorliegt.
    In diesem Roman wird aufgezeigt was Anderssein bedeutet, was Ungleichheit ausmacht und wie Multikulturalität gelebt wird. Übrigens auch ein Roman, der Jugendliche zusagen könnte, die auch auf der Suche sind.
    Ich wünsche dem Roman viele viele Leser! Er ist herausragend aus meiner Sicht.

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  • 4 Sterne

    Natascha B., 24.01.2022

    Die erzählende Instanz in „Grenzgänge“ durchbricht immer wieder ihre eigene Identität. Weder auf ein Geschlecht, noch auf eine Nationalität legt sie sich fest. Und genau dieses Spiel mit scheinbar festgelegten Grenzen war es, was mich an dem Roman am meisten fasziniert hat. Darum finde ich auch den Titel „Grenzgänge“ für die deutsche Übersetzung sehr gut gewählt.
    Spannend fand ich es, dass das erzählende Ich auch während des Schreibens noch seine Identität und damit auch die eigene Sicht auf die Dinge zu wechseln scheint. Immer wieder werden Beziehungen und auch Erlebnisse neu interpretiert und es ist nie ganz klar, ob und inwieweit man sich auf sie/ihn verlassen kann, denn wie ein Chamäleon die Farben wechselt, so wechselt Bujar auch die Identität. Natürlich wird die Geschichte nicht linear erzählt, das wäre in diesem Fall vermutlich auch nicht möglich und zielführend. Dennoch erfahren wir recht früh, dass Bujar im albanischen Tirana aufgewachsen ist, in politischen Unruhen. Damals lebt er als Junge, verliert früh seinen Vater an den Krebs und auch seine Schwester, die verschwindet. Da die Mutter in Handlungsunfähigkeit erstarrt und die Familie auch auf Grund der Umbrüche im Land verarmt, flieht er mit Agim. Es zeigt sich früh, dass Agim, dem zunächst das männliche Geschlecht zugeschrieben wurde, eigentlich eine Frau ist, vielleicht ein Ausgangspunkt für Bujar, sich mit den gefühlten Geschlechtergrenzen auseinanderzusetzen. Mit Agim lebt Bujar lange auf der Strasse und die beiden erleben Schreckliches, bis sie sich zur Flucht nach Italien entschliessen. Sie habe eine extrem innige Bindung und Liebe, die Bujar später vergeblich wieder zu finden sucht.
    Bujar lebt in Rom, New York und Helsinki, baut sich immer wieder neue Identitäten auf, die er sich zu eigen macht, verliebt sich, schafft es aber nicht, eine echte Bindung einzugehen. Später wirkt es sogar, als würde er/sie andere Identitäten, andere Träume zu eigen machen und durch diese existieren. Nach Enttäuschungen legt er/sie die angenommene Identität schnell wieder ab.
    Ich fand es unglaublich spannend dem erzählenden Ich zu folgen, für das ich mal Mitgefühl, mal extreme Abneigung empfand, während die Geschichte mich vor allem gegen Ende immer mehr fesselte. Manche Passagen, besonders wenn es um trans Identitäten ging, waren für mich schwer zu lesen, da die Beschreibungen mitunter sehr abwertend und verletzend wirkten, auch wenn Bujar selbst zwischen den Geschlechtern wechselt. Ich möchte ausserdem darauf hinweisen, dass es Schilderungen von extremer körperlicher und psychischer Gewalt gegen trans Menschen im Roman gibt und ausserdem die Beschreibung einer Vergewaltigung.
    Sicher keine leichte Lektüre, aber eine, die ich für mich äusserst faszinierend fand.

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