Glück und Ökonomie: Happiness und Subjektives Wohlbefinden als Grundlagen wirtschaftlichen Handelns
Einer der Urväter der Wirtschaftstheorie beschrieb Ökonomie als das Prinzip des grössten Glücks. Was hat Ökonomie aber mit Glück zu tun? Macht es glücklich, für jedes noch so konkrete Bedürfnis aus unendlichen Möglichkeiten mit viel Zeit und Mühe ein...
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Produktinformationen zu „Glück und Ökonomie: Happiness und Subjektives Wohlbefinden als Grundlagen wirtschaftlichen Handelns “
Klappentext zu „Glück und Ökonomie: Happiness und Subjektives Wohlbefinden als Grundlagen wirtschaftlichen Handelns “
Einer der Urväter der Wirtschaftstheorie beschrieb Ökonomie als das Prinzip des grössten Glücks. Was hat Ökonomie aber mit Glück zu tun? Macht es glücklich, für jedes noch so konkrete Bedürfnis aus unendlichen Möglichkeiten mit viel Zeit und Mühe ein passendes Mittel zu dessen Befriedigung suchen? Mit dieser Arbeit soll nicht in Frage gestellt werden, dass Menschen abwägen und unter verschiedenen Möglichkeiten diejenige wählen, die ihnen am besten erscheint. In der Arbeit werden aber die Bedingungen und die beschränkte Reichweite solcher Wahl nach Nutzenkalkulation beschreiben.Mit dem Begriff des subjektiven Wohlbefindens, kurz: Glück, kann ökonomisches Handeln in Bezug zur sozialen Umwelt gebracht werden und das ökonomische Handeln als Handlung (und nicht nur deren Ergebnis) betrachtet und beurteilt werden. Wenn wir wissen, wie das Glück entsteht, können wir es auch besser geniessen. Das galt im Jahr 2006, in dem der Begriff des Subjektiven Wohlbefindens in den Wirtschaftswissenschaften in einer ersten Welle intensiver diskutiert wurde und in dem dieser Text entstanden ist, genauso wie heute, wo die persönliche Nutzenmaximierung im Zuge globaler Verteilungs- und Ressourcenkonflikte erneut kritisch beurteilt wird.
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Textprobe:Kapitel 4.2.2, Glücksfaktoren unter ökonomischem Einfluss:
LAYARD (2005a: 78) hat aus den verschiedenen Studien sieben Glücksfaktoren extrahiert, von denen die finanzielle Lage und Arbeit im vorigen Abschnitt behandelt wurden. Weiterhin nennt er die familiären Beziehungen, das soziale Umfeld, Gesundheit, persönliche Freiheit und die Lebensphilosophie. All diese Faktoren sind in unterschiedlicher Intensität positiv mit Glück korreliert. LANE (2000: 77) sieht die Gemeinschaftlichkeit als Gegenmittel gegen den Verlust von Glück in Demokratien und Marktgesellschaften, und meint damit "both familiy solidarity and friendship (social support, to social scientists)", also LAYARDS familiäre Beziehungen und das soziale Umfeld. FREY/STUTZER (2000a, 2002a) sehen neben den ökonomischen Faktoren gesellschaftliche Mitbestimmung als eine solche Quelle, was LAYARD (2005a: 85) unter persönliche Freiheiten einordnet. Im Folgenden sollen vor allem die Rückwirkungen der Ökonomie auf soziale Beziehungen und die Familie herausgestellt werden.
Das eine gute Nachbarschaft und eine intakte Familie zum guten Leben gehört, ist in diesem Falle nicht die neue Nachricht, auch wenn die detaillierte und valide Messbarkeit überrascht. Die Quintessenz ist eher, dass Menschen versuchen ein höheres Einkommen zu erreichen, um ihren materiellen Wohlstand zu mehren, und dabei unversehens an den sozialen Aspekten des glücklichen Lebens rütteln. Die Konstruktion einer Einkommens- / Freizeitentscheidung legt zwar die Wertschätzung der Freizeit in die Hände des Individuums und könnte die im Folgenden beschriebenen Aspekte also enthalten ohne sie explizit zu nennen. Die ökonomische Modellierung vereinfacht allerdings um einige Punkte, deren Wirkung auf das Glück nicht zu unterschätzen ist.
Die familiären Beziehungen sind in den Kriterien der Heirat und dem Vorhandensein von Kindern operationalisiert. Beides wirkt sich zuerst positiv auf das Glück der Menschen aus, lässt bei der Elternschaft bis
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zur Unkenntlichkeit nach, bei der Ehe bleibt ein messbarer Rest. Im Falle einer Trennung gibt es einen Ausschlag der Glückskurve über die Zeit nach unten, Frauen leiden länger. Wenn sich aber häufiger geschieden oder getrennt wird, was in Deutschland seit den 70er Jahren der Fall ist, fällt auch das momentane durchschnittliche Glücksniveau (Vgl. LAYARD 2005a: 80). Die Schlussfolgerung ist nicht, Menschen durch sozialen Druck oder wirtschaftliche Abhängigkeit in den Ehekäfig zu sperren, sondern zu untersuchen ob ökonomisches Handeln Trennungen befördert. Auch Kinder profitieren langfristig von intakten Familienverhältnissen im Sinne eines verlässlichen und dauerhaften Bezugs. Eine ähnliche Wirkung hat das soziale Umfeld , das vor allem über die Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit der Mitmenschen gemessen wird. Vertrauen wirkt im Wesentlichen auf das Glück, indem es Sicherheit gibt und Komplexität reduziert. Das Fehlen eines intakten sozialen Umfelds (und einer Familie) macht unser Glücksempfinden anfälliger gegenüber Misserfolgen auf den Märkten. Zudem ist eine verlässliche Referenz entscheidend für die Bildung einer gesunden Persönlichkeit. "Wir sind soziale Wesen, und unser Glück hängt vor allem davon ab, wie unsere Beziehungen zu anderen Menschen aussehen." (LAYARD 2005a: 19). Die Wirkung der Ökonomie auf Familie und Gemeinschaft lässt sich anhand der Begriffe Flexibilität und Relationalität systematisieren.
Die Bestandteile (diskontinuierlicher Institutionsumbau, Produktionsspezialisierung und Macht ohne Zentralisierung), Ursachen und Wirkungen von Flexibilität analysiert RICHARD SENNETT (2000). Der ständige Wandel unterläuft die Identifikation, schürt Angst und macht Erfahrung überflüssig. Der Mensch als aggregiertes Produkt seiner Vergangenheit wird entwertet. Die Arbeitsverhältnisse werden durch Projekte dominiert. Dort wo kurzfristig Monopolgewinne realisiert werden können, und insofern Mens
Die Bestandteile (diskontinuierlicher Institutionsumbau, Produktionsspezialisierung und Macht ohne Zentralisierung), Ursachen und Wirkungen von Flexibilität analysiert RICHARD SENNETT (2000). Der ständige Wandel unterläuft die Identifikation, schürt Angst und macht Erfahrung überflüssig. Der Mensch als aggregiertes Produkt seiner Vergangenheit wird entwertet. Die Arbeitsverhältnisse werden durch Projekte dominiert. Dort wo kurzfristig Monopolgewinne realisiert werden können, und insofern Mens
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Bibliographische Angaben
- Autor: Sven Paul
- 2015, 84 Seiten, 6 Abbildungen, Masse: 15,5 x 22,1 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3959346433
- ISBN-13: 9783959346436
- Erscheinungsdatum: 01.06.2015
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