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Gilles der Gauner

Bd. 2: Agenten und Wale haben's schwer!
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Was Asterix für die römischen Eroberungen in Frankreich ist, das ist Gilles der Gauner für den Achtzigjährigen Krieg. Zum ersten Mal erscheinen die amüsant-komischen Abenteuer des Wegelagerers Gilles nun vollständig auf Deutsch in einer dreibändigen Hardcoverausgabe.
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Kommentar zu "Gilles der Gauner"
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    Hemeraner, 03.04.2024

    Gilles der Gauner war hierzulande komplett unbekannt. In den Niederlanden ist er als niederländischer Asterix bekannt. Hier wie dort sind die Prämissen ähnlich. Während bei Asterix die Römer ganz Gallien besetzt haben und ihre Legionen lediglich im „Dorf der Verrückten“ Widerstand zu erwarten haben, spielt Gilles im ausgehenden 16. Jahrhundert. Die Niederlande sind von den Spaniern besetzt. Der niederländische Adel fühlte sich von den Regierungsgeschäften durch die Spanier ausgeschlossen und schürte eine revolutionäre Stimmung, allen voran Wilhelm I. (von Oranien), *1533 +1584. Der spielt in dem Band auch eine Rolle. Der Aufstand der besetzten Niederlande begann 1568 und mündete in den 80jährigen Krieg, der erst durch den Westfälischen Frieden (1648) beendet wurde und letztlich zur Unabhängigkeit der Niederlande führte.

    Gilles, der im ersten Band noch ein Gauner war und sich durch allerlei Kurzgeschichten zu rauben versuchte, ist mittlerweile zum Geusen geworden. Das waren Widerstandskämpfer. Seine treuen Begleiter sind der wortkarge Leo, ein Mann wie ein Schrank und der etwas vertrottelte Admiral. Im vorliegenden Band erlebt Gilles nach wie vor klaumaukige Abenteuer wobei der Slapstick aber eher Beiwerk ist und die Geschichte des Freiheitskampfes sich wie ein roter Faden durch die Alben zieht.

    Smeerenburg   
    Stehende Heere sind in dieser Zeit eher die Ausnahme. Kriege werden durch Söldner geführt, die natürlich auch ihren Lohn haben möchten um selbst überleben zu können. Wilhelm ist daher verzweifelt, da seine Soldaten nicht mehr für ihn kämpfen wollen. Ein spanisches Schiff könnte da aushelfen, transportiert es doch eine Truhe voll Silber. Gilles und seine Begleiter sollen mit Verstärkung dafür sorgen, dass die Truhe in die Hände der Niederländer fällt. Blöd nur, dass sie erst einmal ein Pottwal verschluckt…
    • Die Geschichte hat einen wahren Kern. Bevor die Wale auf Schiffen zerlegt wurden gab es tatsächlich derartige unwirtliche Produktionsstätten. Vor nicht langer Zeit sind Überreste einer solchen Siedlung gefunden worden.

    Die Revue
    Um weitere Unterstützung zu bekommen, sucht Wilhelm die Hilfe von fünf Landesfürsten der Niederlande. Das Problem ist, das einer fast unfähiger und dümmer als der andere ist. Gilles spielt es in die Karten, dass es bei den Spaniern nicht anders ist. Um die kompletten Niederlande zu durchqueren, treten sie als Possenreiter und Artisten auf. Eine Bärin (mit verschiedenen Fähigkeiten) hilft ihnen dabei.
    • Als Datum wird der 03.09.1581 angegeben. Das ist eben das Problem mit Konflikten, die über mehrere Jahrzehnte gehen. Schloss Dillenburg gibt es wirklich. Aber selbst auf Holzstichen aus der Ära ähnelt das deutsche Schloss dem dargestellten nicht wirklich.

    Die Batavia
    Prinz Wilhelm ist mit seinen Truppen auf der Flucht vor den Spaniern. Der Zufall will es, dass er in einer Ruine eine Truppe Gebeine von Kreuzrittern findet. Einer davon hat eine Kamee. Dem Admiral überträgt Wilhelm die Aufgabe, diese in Amsterdam zu verkaufen. Dort trifft er auf Gilles und Leo. Zwar geht der Verkauf traumhaft über die Bühne, doch einer der Mitbieter war der Admiral selbst auf den die Kamee einen unheilvollen Einfluss hat. Er übernimmt das Kommando über die Batavia, einem Schiff der Vereinigten Ostindischen Kompanie…
    • Ursprünglich war die epische Geschichte als Zweiteiler gedacht, was aber am Widerstand des Verlegers scheiterte. Die Länge hätte der Geschichte aufgrund der Thematik gutgetan. Sie ist nicht schlecht, wurde aber aufgrund der geplanten beiden Teile um etliches gekürzt. Der Psychopath Bekketrekker aus der ersten Geschichte ist wieder da. Das berühmte niederländische Schiff erhielt mittlerweile einen Nachbau. Die Batavia wurde am 29.10.1628 in Dienst gestellt. Hier läuft es einen Tag früher aus. Das Tragische daran ist, dass das Schiff etwa sieben Monate später auf einem Riff strandete und sank. Es waren über 300 Personen an Bord. Etwa 40 Menschen ertranken am Unglückstag. Infolge einer blutigen Revolte diverser Mannschaftsmitglieder, die vor der durch Wettereinflüsse verzögerten Rettungsaktion durch den ehemaligen Kommandanten François Pelsaert stattfand, fanden weitere 120 den Tod. Nach Bestrafung der Täter konnte Pelsaert sowohl die Überlebenden als auch die Fracht retten. Er starb 1630. Anders als in einem Asterix Comic geizt Gilles nicht mit Gewaltdarstellungen, die zwar teils etwas comichaft, hier aber doch schon härterer Tobak sind. Gegenüber der Vorgängergeschichte „Die Revue“ sind zudem über 40 Jahre vergangen. Der hier erwähnte und gezeigte Wilhelm muss daher ein Zombie sein. Er wurde nämlich am 10.07.1584 bei einem Attentat durch drei Pistolenschüsse ermordet. Auch Herzog Alba ist zu dem Zeitpunkt des Untergangs schon seit Jahrzehnten tot.

    Spionage
    Das 16. Jahrhundert ist auch der ernsthafte Beginn der Spionage, die nicht nur die britische Krone beherrscht. In Folge enthält der Band diverse Kurzgeschichten hierüber.

    #1 Der Papagei
    In der ersten springt die Handlung zurück auf das Jahr 1574, genauer gesagt auf den 14.04.1574 in die Schlacht auf der Mooker Heide. Diese endet wie in der Realität mit einem Sieg der spanischen Armee, hier ausgelöst durch einen Papagei. Während die Spanier in der Schlacht 150 Mann verloren haben, war der Verlust der Niederländer mit 3000 Mann inklusive beider Kommandeure verheerend.

    #2 „Das Unterseeboot“
    springt dann wieder etwas auf das Jahr 1586. Erneut wollen die Söldner Geld, aber das können sie nicht bekommen, da die Spanier zwischen Wilhelms Truppen und einer belagerten Stadt stehen. Die einzige Möglichkeit wäre, unter Wasser hindurchzugelangen. Die Lösung bietet Cornelis Jacobszoon Drebbel, *1572 +1633, der Erfinder des Unterseebootes. Und wie man schon an der Jahreszahl sieht, haut das nicht hin. Während Drebbel hier als eine Art James-Bond-Zulieferer schon älter ist, wäre er zum Zeitpunkt der Geschichte erst 14 Jahre alt gewesen. Das Tauchboot hat er 1620 erstmals eingesetzt – in London.

    3. „Hata Mari“
    Ist eine äusserst schöne und erotische Agentin. Sie soll dem spanischen Herzog Alba den Kopf verdrehen, denn der ist angeblich zu Friedensverhandlungen bereit. Gilles und Leo bringen Hata Mari über erzwungene Umwege und mit einem Fanclub im Schlepptau zu Alba. Doch die hat anderes im Sinn.

    4. Das Gemälde
    Wilhelm steht der Sinn nach einem Gemälde, so sucht er nach einem Maler. Doch er erfährt auch, dass sein Leben in Gefahr ist. Gilles versucht den möglichen Täter ausfindig zu machen. Bei den ganzen Kunstwerken in der Geschichte ist das gar nicht so leicht…

    5. Spionage
    Ein spanischer General will überlaufen, doch er vertraut sich nur Gilles an. Also muss dieser auf das Kostümfest, wo er sich aufhalten soll und dort erwartet ihn eine Überraschung.

    • Der Band war wieder flugs durchgelesen und hat mir auch gut gefallen. Während der erste Band auf Slapstick und Kurzgeschichten ausgelegt war, war der vorliegende hier auf die Geschichte des niederländischen Kampfes gegen die Spanier in Albenlänge ausgeführt. Zwar kam der Humor nicht zu knapp, aber der Ton war ein anderer, teilweise ernster. Echte geschichtliche Hintergründe werden zwar angedeutet, jedoch aufgrund der Dauer des Konfliktes mit den Hauptfiguren total falsch chronologisch zugeordnet.

    Während bei Asterix, der übrigens in dem Band mit Obelix als Verkleidungen auftaucht, niemand stirbt sondern eher nur mit Blessuren davonkommt – ja selbst die Wildschweine lassen nur die Zungen raushängen um hinterher nur als Braten abgebildet zu werden – ist Gilles doch ein anderer Kaliber. Es gibt Tote, Verletzungen und Blut. Insbesondere bei Schlachtenszenen vergisst der Comic schon mal, dass er ein Funny ist. Nimmt man den Vergleich zu Asterix wieder auf, so tauchen dort auch weniger amouröse Szenen auf, doch Gilles und Co. sind Schwerenöter und es gibt dort auch Damen, die zu diesem Zweck abends sagen wir mal Gesellschafterinnen sind. Es wird nichts grossartig gezeigt, aber die Andeutungen sind eindeutig.

    Um den Kreis zu schliessen: Mit Asterix hat Gilles lediglich die Ausgangsprämisse gemeinsam: ein übermächtiger Feind, der das Land besetzt hält und den es zu bekämpfen gilt. Gilles ist, finde ich mittlerweile, jedoch eigenständig genug um sich nicht mit dem grossen Vorbild, was auch von den Machern gar nicht beabsichtigt war, messen zu müssen.

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