Gideon / Schattenwandler Bd.2
Roman. Deutsche Erstausgabe
Seit über 1.000 Jahren dient der unsterbliche Gideon seinem Volk als Heiler. Dann verliebt er sich in Magdalena, die schöne Tochter des Dämonenkönigs. Doch ihr Leben wird von Nekromanten bedroht. Kann Gideon sie retten?
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Gideon / Schattenwandler Bd.2 “
Seit über 1.000 Jahren dient der unsterbliche Gideon seinem Volk als Heiler. Dann verliebt er sich in Magdalena, die schöne Tochter des Dämonenkönigs. Doch ihr Leben wird von Nekromanten bedroht. Kann Gideon sie retten?
Klappentext zu „Gideon / Schattenwandler Bd.2 “
Seit über tausend Jahren dient der unsterbliche Gideon seinem Volk als Heiler. Als ältester männlicher Schattenwandler ist er für seine Weisheit und Besonnenheit bekannt. Doch selbst er ist empfänglich für die alles verzehrende Begierde, welche die Schattenwandler bei Vollmond erfasst - wie er vor neun Jahren erfahren musste, als er sich in Magdalegna verliebte, die schöne Tochter des Dämonenkönigs. Entsetzt über seinen Mangel an Selbstbeherrschung versteckte sich Gideon vor seiner Geliebten. Doch nun bedrohen Nekromanten Magdalegnas Leben, und Gideon muss ihr Vertrauen zurückgewinnen, um sie und sein Volk zu retten.
Lese-Probe zu „Gideon / Schattenwandler Bd.2 “
Schattenwandler – Gideon von Jacquelyn FrankProlog
Wir müssen uns stärken für das, was kommen wird. Im Zeitalter
des Aufstandes von Erde und Himmel, wenn Feuer und Wasser
alles Land ins Chaos stürzen, wird der Älteste der Alten zurückkehren,
sich seine Gattin zu nehmen. Dann wird das erste Kind
des Raums geboren, als Spielgefährte für das erste Kind der Zeit.
Von den Vollstreckern.
Aus der verschollenen
Prophezeiung der Dämonen
Der Vampir musterte den Dämon vor ihm mit einem langen nachdenklichen Blick aus mitternachtsblauen Augen. Die schwarzen Pupillen waren leicht oval, gerade so ungewöhnlich, dass sie Neugier weckten und dass man sich etwas vorbeugte, um sie sich ein wenig genauer anzusehen. Dabei verfingen sich die meisten darin wie in einem gut gewebten Netz. Der Dämon aber war auf diese Weise nicht zu verlocken, daher bestand die einzige Absicht des Vampirs darin, herauszufinden, was der schweigsame Besucher vorhatte.
Mit für ihn ganz untypischer Geduld und Großzügigkeit lehnte sich der Vampir in seinem Stuhl zurück und schlug die Beine übereinander. Wie gewöhnlich wartete der Dämon den richtigen Moment ab, bevor er darüber zu sprechen begann, was er auf dem Herzen hatte, was ihn in den Schlupfwinkel des Vampirs geführt hatte. Es war gut, dass der Urälteste sich stets so genau überlegte, was er zu sagen hatte, dachte der Vampir, denn wenn dieser Dämon den Mund aufmachte, überfiel er sein Gegenüber oft mit der nackten Wahrheit. So bewundernswert dieser Charakterzug auch sein mochte, er war nicht so erquicklich, wie man vielleicht hätte vermuten können. Besonders dann nicht, wenn es bei dieser Wahrheit um grundlegende Veränderungen im Leben aller Schattenwandler ging.
Schon ewig lange bevor die Sterblichen sich wie eine ausufernde Pandemie über die Erde
... mehr
verbreitet hatten, waren die Schattenwandler auf der Welt gewesen. Die Wesen, die sich im Mondlicht wärmten und die im Mondlicht schliefen und die sich vor der sengenden Sonne versteckten, damit die ätzenden Strahlen ihre empfindliche Haut nicht versengten. Und obwohl die Sterblichen heute in erdrückender Überzahl waren, lebten die Schattenwandler noch immer. Die dunklen Kulturen hatten überlebt, jede einzelne mit anderen Bräuchen und Traditionen, und fast jede hatte sich an einem ganz abgeschiedenen und für Menschen zu unwirtlichen Ort eine Nische gesucht. Einige allerdings hatten sich angepasst und lebten jetzt am Rande der menschlichen Gesellschaft, wobei sie den Lebensstil der Sterblichen nachahmten oder sogar genossen … zumindest ein Abbild davon. Fast jeder Clan hatte Gesetze erlassen, und es gab genaue Vorstellungen davon, wie weit seine Mitglieder gehen durften, wenn sie auf menschliche Wesen trafen.
Auch im Laufe der Zeit war die enge Verbindung der Schattenwandler zum Mond oder auch zur Sonne nicht unterbrochen worden. Durch eigene Fehler, aber auch durch Feinde hatten sich bei allen Clans die Reihen gelichtet, und doch hatten sie überlebt – ruhig, meistens unbemerkt von den Sterblichen und immer darum bestrebt, im Einklang mit einer sich ständig verändernden Welt zu leben. Schattenwandler, die im Mondlicht tanzten und die schliefen, wenn die Sonne am Himmel stand, würde es immer geben.
„Du bist lange nicht mehr hier gewesen, Gideon“, stellte der Vampir in der für seine Art typischen gezierten Art fest, da er keine Lust mehr hatte, darauf zu warten, dass der Dämon das Gespräch eröffnete. „Ich hatte nicht mit dir gerechnet.“ Gideon hob seinen kühlen silbernen Blick von der seltenen Zebramilch, die er in seinem Glas kreisen ließ. Die exotische Milch und ähnliche Getränke waren der Alkohol der Dämonen.
Es war der Beweis dafür, dass die Schattenwandler den Menschen sehr ähnlich waren, vor allem den gut aussehenden, auch wenn es eindeutige Unterschiede gab in ihrem Stoffwechsel und in ihrer Physiologie. Diese eindeutigen Unterschiede machten sie für den gewöhnlichen Betrachter zu übernatürlichen Wesen, wenn sie mit ihren Fähigkeiten protzten.
Aber die Schattenwandler waren sehr vorsichtig. Menschen konnten übereifrig werden, wenn sie ein Geheimnis witterten. Sie fürchteten von Natur aus alles, was mächtiger war als sie selbst. Eine Schwäche, die sie nicht würden ablegen können, solange ihre Rasse sich nicht weiterentwickelte. Obwohl der Vampir selbst mit einem ungewöhnlich beeindruckenden Äußeren aufwarten konnte, war er immer wieder gebannt von den durchdringenden Augen des Dämons, die aussahen wie flüssiges Quecksilber. Gideons Gesichtszüge, alterslos und edel, verrieten nichts darüber, dass er schon seit einem Jahrtausend auf der Welt war. Bei seinen Augen war das anders.
Und da Dämonen einen eher dunklen Hautton hatten, wirkten Gideons Augen noch intensiver. Der uralte Dämon hatte außerdem Haare, die von einem unglaublich makellosen Silber waren und die ihm bis zu den Schultern reichten. Er hatte sie mit einem dünnen braunen Lederband zurückgebunden. Bei Menschen wäre diese Haarfarbe ein Zeichen des Alters gewesen, aber der Vampir wusste, das Gideon bereits damit geboren worden war und dass er für den Rest seines Lebens kaum älter aussehen würde als fünfunddreißig. Vielleicht ein bisschen mehr Richtung vierzig, wenn man den Blick seiner wissenden Augen in Betracht zog.
„Falls du dich in irgendeiner Weise beleidigt gefühlt hast, Damien, entschuldige ich mich in aller Form“, erklärte der Dämon höflich, und seine tiefe Stimme erfüllte den großen Raum bis in den letzten Winkel.
Mit einem Schnalzen seiner Zunge und einer wegwerfenden Handbewegung überging Damien diesen Gedanken.
„Wir leben schon viele Jahrhunderte lang, Gideon. Wir haben längst gelernt, nicht beleidigt zu sein, wenn einer von uns sich aus irgendeinem Grund in die Einsamkeit zurückzieht.“ Damien sah den Dämon, der ihm gegenübersaß, aus schmalen Augen an. „Aber ich muss gestehen, dass ich neugierig bin, den Grund zu erfahren.“
„Ich fürchte, der Anlass ist nicht so angenehm, wie ich es mir gewünscht hätte“, erwiderte Gideon. „Ich bin hier, um dich zu warnen.“
„Um mich zu warnen?“ Damien hob eine elegant geschwungene Braue.
„Ja. Eine Warnung vom Urältesten meiner Rasse an den Urältesten deiner Rasse.“
Damien beantwortete Gideons Hinweis mit einem graziösen Nicken.
„Trotz der enormen Unterschiede zwischen unseren beiden Rassen, Gideon, haben du und ich immer sehr viel gemeinsam gehabt.“
„Und es sind die Gemeinsamkeiten, die mich heute zu dir führen. Es ist ein gemeinsamer Feind.“
Bei dieser Enthüllung straffte sich der Vampir plötzlich angespannt.
„Nekromanten!“ Es war keine Frage. Die beiden lebten schon viel zu lange, als dass sie nicht gewusst hätten, was für den anderen von Wichtigkeit war. „Verdammt“, zischte Damien, sprang auf und ging unruhig in seiner palastartigen Höhle auf und ab. „Ich hätte es wissen müssen. Ich hätte spüren müssen, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist!“
„Wie kommst du darauf?“, erkundigte sich Gideon mit fragend gehobenen Brauen.
„Gerard ist verschwunden. Ich hatte gedacht, er sei vielleicht nur abgetaucht, wie meine Leute es von Zeit zu Zeit tun, aber Gerard war gerade aus einem jahrhundertelangen Schlaf aufgewacht, deswegen kam es mir seltsam vor.“
„Es kann immer noch sein, dass genau das passiert ist.“
„Möglich“, stimmte der Vampir ihm zu, „aber er ist nicht der Einzige, der vermisst wird. Und du weißt genauso gut wie ich, dass das wahrscheinlich kein Zufall ist. Hast du eine Ahnung, mit wie vielen wir es diesmal zu tun haben?“ Der uralte Vampir blieb stehen, ballte die Fäuste, und in seinen Augen flackerte Wut auf über diese abscheulichen menschlichen Magier, die seit Jahrhunderten die Schattenwandler heimsuchten. „Wie dumm von mir zu hoffen, dass die Nekromanten für immer verschwunden sind, nur weil wir im vergangenen Jahrhundert keine Probleme mit ihnen gehabt haben. Es ist mir auch jetzt noch peinlich, darüber zu sprechen.“
„Du bist auch nicht dümmer gewesen als wir alle“, erklärte Gideon düster. „Ich bin am lächerlichsten von allen.“
Der Dämon schwieg einen ganze Weile, und Damiens übernatürliche Sinne brummten geradezu, als er unterbewusst die verstörten Emotionen des Dämons auffing. Aus Respekt würde Damien allerdings niemals versuchen, Gideons Gedanken zu lesen.
„Und gleichzeitig“, fuhr Gideon mit so unbewegter und emotionsloser Stimme fort wie immer, „haben wir entdeckt, dass es doch noch immer Druiden gibt.“
„Druiden?“
Das überraschte Damien nun wirklich. Seit einem ganzen Jahrtausend hatte niemand mehr einen Druiden gesehen. Ihr erneutes Auftauchen war noch viel unwahrscheinlicher als die beunruhigende Nachricht über die Nekromanten. Damien wusste sehr wohl, dass Dämonen und Druiden vor langer Zeit in einen fürchterlichen Krieg verwickelt gewesen waren, in dessen Verlauf die Dämonen alle Druiden ausgelöscht hatten.
„Woher weißt du das?“, fragte Damien.
„Ich habe sie gesehen. Es sind Hybriden, halb Druide, halb Mensch. Offenbar haben sich die Druiden damals bei den Menschen versteckt, um den Dämonen, von denen sie verfolgt wurden, zu entkommen.“
„Und sich mit ihnen gepaart“, fügte Damien hinzu, der mit einem Mal begriff. „Und die Erbanlagen sind nach all diesen Jahrhunderten immer noch so rein, dass die Hybriden noch Fähigkeiten der Druiden besitzen.“
„Reinheit …“ Gideon verzog ironisch den Mund. „Offensichtlich ist Reinheit weniger mächtig als die Verschmelzung dieser beiden Rassen. Zurzeit gibt es nur zwei aktive Druiden, und beide stehen unter dem Schutz der Dämonen, und sie sind sehr begehrt.“ Der Dämon neigte leicht den Kopf. „Größtenteils.“
„Ich habe bis jetzt noch keine Kultur gefunden, die ganz perfekt ist. Das war zu erwarten. Zumindest bringt man ihnen keine Feindseligkeit entgegen.“
„Der Krieg ist längst vergessen. Die Ältesten von uns, die vielleicht noch Groll gegen sie hegen, sind tot. Bis auf mich, und ich bin über so ein kindisches Verhalten hinaus.“
„Ohne Zweifel“, erwiderte Damien trocken.
„Die eine Druidin ist die Lebenspartnerin unseres Vollstreckers, die andere ist die Gefährtin vom jüngsten Bruder des Vollstreckers. Die erste Druidin besitzt ganz verblüffende Fähigkeiten. Kräfte, über die ich noch nicht sprechen kann. Bei ihrer Schwester erwachen sie sehr viel langsamer, aber ich habe Grund zu der Annahme, dass sie genauso einzigartig wird. Natürlich sind die beiden nur der Anfang einer neuen Entwicklung.“
Damien ging zu seinem Platz zurück, setzte sich langsam hin und strich in aller Ruhe seine dunkle modische Kleidung glatt, während er über das nachdachte, was Gideon ihm gesagt hatte.
Er hörte immer sehr aufmerksam zu, was andere ihm erzählten und wie sie ihre Worte wählten. Gideon hatte bereits zugegeben, dass er noch einige Informationen zurückhielt, aber der Vampirprinz spürte, dass sich hinter dieser Geschichte noch weitere faszinierende und gefährliche Details verbargen.
„Ich gehe davon aus, dass du diese … Hybriden unter deine Fittiche genommen hast. Der Gedanke, dass Wesen mit einer solchen Macht völlig unkontrolliert in unserer Welt herumlaufen, gefällt mir nicht. Es ist schon schlimm genug, wie die Nekromanten sich verhalten, ganz zu schweigen von den weniger anständigen Schattenwandlern unter uns.“
„Ich finde es seltsam, dass du so eine unnötige Frage stellst“, bemerkte Gideon gelassen, nippte an seinem Getränk und badete einen Moment seine Zunge darin.
„Manchmal spreche ich eine Sorge gern aus, um mich beruhigen zu lassen. Ich weiß, du wirst tun, was du kannst und was du tun musst. Besonders in Anbetracht deiner gemeinsamen Geschichte mit den Druiden.“ Damien hob sein eigenes Glas und warf einen nachdenklichen Blick in die rubinrote Flüssigkeit.
„Ich war schon immer überzeugt, dass die Ausrottung der Druiden ein Fehler war, Gideon. Aber das war, soweit ich mich erinnere, zu einer Zeit, als wir Vampire uns an dem Gedanken ergötzten, dass Dämonen und Druiden sich gegenseitig vernichteten und wir dadurch immer mächtiger wurden. Obwohl ich damals noch sehr jung war, erinnere ich mich daran, dass man damals allgemein der Ansicht war, wir sollten uns nicht mehr in das einmischen, was eure Rasse tut, so wie ihr euch auch nicht bei uns einmischen solltet.“
„Wenn ihr und wir uns damals eingemischt hätten, wäre es uns vielleicht gelungen, vielen Wesen unglaublich viel Kummer zu ersparen“, bemerkte Gideon.
Der mächtige Dämon klang sehr sachlich, aber Damien war zu alt und zu weise, um nicht zu wissen, wie sehr diese Vorstellung Gideon zu schaffen machte.
„Krieg lastet immer schwer auf der Erinnerung, Gideon“, sagte der Vampir leise. „Ich selbst bin damals in meinem jugendlichen Leichtsinn gegen deine Leute ins Feld gezogen.“
„Ich weiß deine Versuche, mir die Absolution zu erteilen, zu schätzen, Damien. Aber du solltest deine Energie auf etwas anderes richten.“ Der Dämon stellte das Glas auf den kleinen Tisch neben ihm. „Ich bin mir sehr wohl im Klaren darüber, welche Rolle ich bei den Gräueltaten in unserem Krieg gegen die Druiden gespielt habe, und auch darüber, welchen Preis die Dämonen bezahlt haben. Vielleicht liegt es bei denen, die nach unseren beiden weiblichen Druiden kommen, mir zumindest teilweise Absolution zu erteilen. Aber meine Sünden sind so groß, dass man sie nicht einfach vergeben kann.“
„Keine Sünde, die eine Seele tausend Jahre mit sich herumgetragen hat, ist so groß, dass man sie nicht vergeben könnte, Gideon.“ Seine blauen Augen wurden noch ein wenig dunkler.
„Zumindest ist das meine persönliche Hoffnung.“
Gideon wies den Vampir nicht noch einmal zurecht. Sie beide hatten genug Schuld auf sich geladen, und keiner von ihnen brachte es über sich, jeden noch so kleinen Hoffnungsschimmer beim anderen zu zerstören. Es war ohnehin recht seltsam, dass sie nach so langer Zeit überhaupt noch einen Funken Hoffnung hegten. Gideon hatte immer vermutet, dass es sich dabei um eine Art Selbstschutz handelte. Er war ein durch und durch zynisches Wesen, und niemand, der ihn auch nur ein wenig kannte, hätte das bestritten. Aber alle wären sicherlich schockiert gewesen zu erfahren, dass es in dem Dämon etwas gab, das auf Vergebung wartete. Gideon war nicht daran gewöhnt zu erklären, was er tat, oder sich dafür zu entschuldigen. Er war der Älteste und Mächtigste seiner Art. Diese Stellung gab ihm das Vorrecht, immer tun und lassen zu können, was er wollte. Man ging davon aus, er sei in seinem hohen Alter so weise, das Richtige zu tun.
Das beste Beispiel dafür war seine Anwesenheit im Versteck des Vampirs, der ihm gegenübersaß. In seiner eigenen Gattung entsprach seine Position und seine Macht der von Gideon. Auch wenn Vampire und Dämonen keine Feinde waren, so waren sie doch auch keine besonderen Freunde. In beiden Gattungen gab es Leute, die der jeweils anderen wenig Toleranz entgegenbrachten oder die sie sogar bekämpften. Aber das war zwischen unterschiedlichen Gesellschaften schon immer so gewesen. Solange es auf der Welt den freien Willen gab und starrköpfige Ignoranz, würde es nie einen wirklichen Frieden geben, auch nicht zwischen Rassen, die schon so lange lebten, die so mächtig waren und so bekannt für ihre Intelligenz und ihre Vernunft.
Das waren Schwächen, die die beiden trocken als ihre „eher menschlichen“ Züge bezeichneten.
„Und was deine andere Frage angeht, Damien … es ist bis jetzt noch nicht ganz klar, mit wie vielen Nekromanten wir es dieses Mal zu tun haben. Doch die Erfahrungen der Vergangenheit und einige Befragungen zeigen mir, dass es in letzter Zeit erheblich mehr geworden sind. Nur durch ihre letzten Aktionen sind wir überhaupt auf sie aufmerksam geworden.“
„Hat es Abberufungen gegeben?“, fragte Damien unruhig.
Eine Abberufung, wenn ein Nekromant einen Dämon entführte und ihn gefangen hielt, war das schrecklichste Schicksal, das es für einen Dämon gab. Wenn ein Dämon in die Gewalt eines Nekromanten geriet, wurde er mit einem abscheulichen schwarzen Zauber belegt und verwandelte sich, egal, wie intelligent, gebildet oder mächtig er war, in ein widerwärtiges hirnloses Monster – das genaue Abbild eines Dämons, wie die Menschen ihn sich gemeinhin vorstellten. Das Ergebnis dieser Verwandlung durch die Nekromanten hat zweifellos das Bild der Menschen von den Dämonen im Laufe der Jahrhunderte geprägt.
Jeder Mythos enthielt stets auch ein Körnchen Wahrheit.
Die Schattenwandler waren der lebende Beweis dafür.
„Ein paar“, erwiderte Gideon grimmig. „Ich kann dir gar nicht sagen, was für Folgen das für meine Rasse gehabt hat.“
„Das brauchst du mir auch nicht zu sagen. Nekromanten beschränken sich in der Regel ja nicht nur auf Dämonen, wie du weißt. Zweifellos werden wir bald auch die Asche von meinesgleichen finden, die man in der Sonne festgebunden hat. Ganz zu schweigen von blutigen Überresten von Lykanthropen und anderen Schattenwandlern.“
„Der einzige Trost, den ich im Moment für dich habe, ist die Tatsache, dass seit der Entführung der Schwester unseres Königs keine weiteren Abberufungen mehr stattgefunden haben“, sagte Gideon. „Seitdem haben die Nekromanten geschwiegen.“
„Schweigen kann genauso bedrohlich sein wie die Tat“, bemerkte Damien. Die Ringe an seinen Fingern schlugen mit einem hellen Ton gegen den Rand des Kristallglases.
„Da gebe ich dir recht. Sie sind eine arrogante Spezies, diese schwarzen Magier. Sie werde nicht lange schweigen. Höchstens so lange, bis sie sich neu formiert haben. Deswegen bin ich gekommen, um dich zu warnen, Damien. Ich weiß, dass sie zurückkehren werden, und wir müssen alle darauf vorbereitet sein.“
„Ich weiß das sehr zu schätzen. Ich werde meine Leute alarmieren.“
© 2009 LYX verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
Auch im Laufe der Zeit war die enge Verbindung der Schattenwandler zum Mond oder auch zur Sonne nicht unterbrochen worden. Durch eigene Fehler, aber auch durch Feinde hatten sich bei allen Clans die Reihen gelichtet, und doch hatten sie überlebt – ruhig, meistens unbemerkt von den Sterblichen und immer darum bestrebt, im Einklang mit einer sich ständig verändernden Welt zu leben. Schattenwandler, die im Mondlicht tanzten und die schliefen, wenn die Sonne am Himmel stand, würde es immer geben.
„Du bist lange nicht mehr hier gewesen, Gideon“, stellte der Vampir in der für seine Art typischen gezierten Art fest, da er keine Lust mehr hatte, darauf zu warten, dass der Dämon das Gespräch eröffnete. „Ich hatte nicht mit dir gerechnet.“ Gideon hob seinen kühlen silbernen Blick von der seltenen Zebramilch, die er in seinem Glas kreisen ließ. Die exotische Milch und ähnliche Getränke waren der Alkohol der Dämonen.
Es war der Beweis dafür, dass die Schattenwandler den Menschen sehr ähnlich waren, vor allem den gut aussehenden, auch wenn es eindeutige Unterschiede gab in ihrem Stoffwechsel und in ihrer Physiologie. Diese eindeutigen Unterschiede machten sie für den gewöhnlichen Betrachter zu übernatürlichen Wesen, wenn sie mit ihren Fähigkeiten protzten.
Aber die Schattenwandler waren sehr vorsichtig. Menschen konnten übereifrig werden, wenn sie ein Geheimnis witterten. Sie fürchteten von Natur aus alles, was mächtiger war als sie selbst. Eine Schwäche, die sie nicht würden ablegen können, solange ihre Rasse sich nicht weiterentwickelte. Obwohl der Vampir selbst mit einem ungewöhnlich beeindruckenden Äußeren aufwarten konnte, war er immer wieder gebannt von den durchdringenden Augen des Dämons, die aussahen wie flüssiges Quecksilber. Gideons Gesichtszüge, alterslos und edel, verrieten nichts darüber, dass er schon seit einem Jahrtausend auf der Welt war. Bei seinen Augen war das anders.
Und da Dämonen einen eher dunklen Hautton hatten, wirkten Gideons Augen noch intensiver. Der uralte Dämon hatte außerdem Haare, die von einem unglaublich makellosen Silber waren und die ihm bis zu den Schultern reichten. Er hatte sie mit einem dünnen braunen Lederband zurückgebunden. Bei Menschen wäre diese Haarfarbe ein Zeichen des Alters gewesen, aber der Vampir wusste, das Gideon bereits damit geboren worden war und dass er für den Rest seines Lebens kaum älter aussehen würde als fünfunddreißig. Vielleicht ein bisschen mehr Richtung vierzig, wenn man den Blick seiner wissenden Augen in Betracht zog.
„Falls du dich in irgendeiner Weise beleidigt gefühlt hast, Damien, entschuldige ich mich in aller Form“, erklärte der Dämon höflich, und seine tiefe Stimme erfüllte den großen Raum bis in den letzten Winkel.
Mit einem Schnalzen seiner Zunge und einer wegwerfenden Handbewegung überging Damien diesen Gedanken.
„Wir leben schon viele Jahrhunderte lang, Gideon. Wir haben längst gelernt, nicht beleidigt zu sein, wenn einer von uns sich aus irgendeinem Grund in die Einsamkeit zurückzieht.“ Damien sah den Dämon, der ihm gegenübersaß, aus schmalen Augen an. „Aber ich muss gestehen, dass ich neugierig bin, den Grund zu erfahren.“
„Ich fürchte, der Anlass ist nicht so angenehm, wie ich es mir gewünscht hätte“, erwiderte Gideon. „Ich bin hier, um dich zu warnen.“
„Um mich zu warnen?“ Damien hob eine elegant geschwungene Braue.
„Ja. Eine Warnung vom Urältesten meiner Rasse an den Urältesten deiner Rasse.“
Damien beantwortete Gideons Hinweis mit einem graziösen Nicken.
„Trotz der enormen Unterschiede zwischen unseren beiden Rassen, Gideon, haben du und ich immer sehr viel gemeinsam gehabt.“
„Und es sind die Gemeinsamkeiten, die mich heute zu dir führen. Es ist ein gemeinsamer Feind.“
Bei dieser Enthüllung straffte sich der Vampir plötzlich angespannt.
„Nekromanten!“ Es war keine Frage. Die beiden lebten schon viel zu lange, als dass sie nicht gewusst hätten, was für den anderen von Wichtigkeit war. „Verdammt“, zischte Damien, sprang auf und ging unruhig in seiner palastartigen Höhle auf und ab. „Ich hätte es wissen müssen. Ich hätte spüren müssen, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist!“
„Wie kommst du darauf?“, erkundigte sich Gideon mit fragend gehobenen Brauen.
„Gerard ist verschwunden. Ich hatte gedacht, er sei vielleicht nur abgetaucht, wie meine Leute es von Zeit zu Zeit tun, aber Gerard war gerade aus einem jahrhundertelangen Schlaf aufgewacht, deswegen kam es mir seltsam vor.“
„Es kann immer noch sein, dass genau das passiert ist.“
„Möglich“, stimmte der Vampir ihm zu, „aber er ist nicht der Einzige, der vermisst wird. Und du weißt genauso gut wie ich, dass das wahrscheinlich kein Zufall ist. Hast du eine Ahnung, mit wie vielen wir es diesmal zu tun haben?“ Der uralte Vampir blieb stehen, ballte die Fäuste, und in seinen Augen flackerte Wut auf über diese abscheulichen menschlichen Magier, die seit Jahrhunderten die Schattenwandler heimsuchten. „Wie dumm von mir zu hoffen, dass die Nekromanten für immer verschwunden sind, nur weil wir im vergangenen Jahrhundert keine Probleme mit ihnen gehabt haben. Es ist mir auch jetzt noch peinlich, darüber zu sprechen.“
„Du bist auch nicht dümmer gewesen als wir alle“, erklärte Gideon düster. „Ich bin am lächerlichsten von allen.“
Der Dämon schwieg einen ganze Weile, und Damiens übernatürliche Sinne brummten geradezu, als er unterbewusst die verstörten Emotionen des Dämons auffing. Aus Respekt würde Damien allerdings niemals versuchen, Gideons Gedanken zu lesen.
„Und gleichzeitig“, fuhr Gideon mit so unbewegter und emotionsloser Stimme fort wie immer, „haben wir entdeckt, dass es doch noch immer Druiden gibt.“
„Druiden?“
Das überraschte Damien nun wirklich. Seit einem ganzen Jahrtausend hatte niemand mehr einen Druiden gesehen. Ihr erneutes Auftauchen war noch viel unwahrscheinlicher als die beunruhigende Nachricht über die Nekromanten. Damien wusste sehr wohl, dass Dämonen und Druiden vor langer Zeit in einen fürchterlichen Krieg verwickelt gewesen waren, in dessen Verlauf die Dämonen alle Druiden ausgelöscht hatten.
„Woher weißt du das?“, fragte Damien.
„Ich habe sie gesehen. Es sind Hybriden, halb Druide, halb Mensch. Offenbar haben sich die Druiden damals bei den Menschen versteckt, um den Dämonen, von denen sie verfolgt wurden, zu entkommen.“
„Und sich mit ihnen gepaart“, fügte Damien hinzu, der mit einem Mal begriff. „Und die Erbanlagen sind nach all diesen Jahrhunderten immer noch so rein, dass die Hybriden noch Fähigkeiten der Druiden besitzen.“
„Reinheit …“ Gideon verzog ironisch den Mund. „Offensichtlich ist Reinheit weniger mächtig als die Verschmelzung dieser beiden Rassen. Zurzeit gibt es nur zwei aktive Druiden, und beide stehen unter dem Schutz der Dämonen, und sie sind sehr begehrt.“ Der Dämon neigte leicht den Kopf. „Größtenteils.“
„Ich habe bis jetzt noch keine Kultur gefunden, die ganz perfekt ist. Das war zu erwarten. Zumindest bringt man ihnen keine Feindseligkeit entgegen.“
„Der Krieg ist längst vergessen. Die Ältesten von uns, die vielleicht noch Groll gegen sie hegen, sind tot. Bis auf mich, und ich bin über so ein kindisches Verhalten hinaus.“
„Ohne Zweifel“, erwiderte Damien trocken.
„Die eine Druidin ist die Lebenspartnerin unseres Vollstreckers, die andere ist die Gefährtin vom jüngsten Bruder des Vollstreckers. Die erste Druidin besitzt ganz verblüffende Fähigkeiten. Kräfte, über die ich noch nicht sprechen kann. Bei ihrer Schwester erwachen sie sehr viel langsamer, aber ich habe Grund zu der Annahme, dass sie genauso einzigartig wird. Natürlich sind die beiden nur der Anfang einer neuen Entwicklung.“
Damien ging zu seinem Platz zurück, setzte sich langsam hin und strich in aller Ruhe seine dunkle modische Kleidung glatt, während er über das nachdachte, was Gideon ihm gesagt hatte.
Er hörte immer sehr aufmerksam zu, was andere ihm erzählten und wie sie ihre Worte wählten. Gideon hatte bereits zugegeben, dass er noch einige Informationen zurückhielt, aber der Vampirprinz spürte, dass sich hinter dieser Geschichte noch weitere faszinierende und gefährliche Details verbargen.
„Ich gehe davon aus, dass du diese … Hybriden unter deine Fittiche genommen hast. Der Gedanke, dass Wesen mit einer solchen Macht völlig unkontrolliert in unserer Welt herumlaufen, gefällt mir nicht. Es ist schon schlimm genug, wie die Nekromanten sich verhalten, ganz zu schweigen von den weniger anständigen Schattenwandlern unter uns.“
„Ich finde es seltsam, dass du so eine unnötige Frage stellst“, bemerkte Gideon gelassen, nippte an seinem Getränk und badete einen Moment seine Zunge darin.
„Manchmal spreche ich eine Sorge gern aus, um mich beruhigen zu lassen. Ich weiß, du wirst tun, was du kannst und was du tun musst. Besonders in Anbetracht deiner gemeinsamen Geschichte mit den Druiden.“ Damien hob sein eigenes Glas und warf einen nachdenklichen Blick in die rubinrote Flüssigkeit.
„Ich war schon immer überzeugt, dass die Ausrottung der Druiden ein Fehler war, Gideon. Aber das war, soweit ich mich erinnere, zu einer Zeit, als wir Vampire uns an dem Gedanken ergötzten, dass Dämonen und Druiden sich gegenseitig vernichteten und wir dadurch immer mächtiger wurden. Obwohl ich damals noch sehr jung war, erinnere ich mich daran, dass man damals allgemein der Ansicht war, wir sollten uns nicht mehr in das einmischen, was eure Rasse tut, so wie ihr euch auch nicht bei uns einmischen solltet.“
„Wenn ihr und wir uns damals eingemischt hätten, wäre es uns vielleicht gelungen, vielen Wesen unglaublich viel Kummer zu ersparen“, bemerkte Gideon.
Der mächtige Dämon klang sehr sachlich, aber Damien war zu alt und zu weise, um nicht zu wissen, wie sehr diese Vorstellung Gideon zu schaffen machte.
„Krieg lastet immer schwer auf der Erinnerung, Gideon“, sagte der Vampir leise. „Ich selbst bin damals in meinem jugendlichen Leichtsinn gegen deine Leute ins Feld gezogen.“
„Ich weiß deine Versuche, mir die Absolution zu erteilen, zu schätzen, Damien. Aber du solltest deine Energie auf etwas anderes richten.“ Der Dämon stellte das Glas auf den kleinen Tisch neben ihm. „Ich bin mir sehr wohl im Klaren darüber, welche Rolle ich bei den Gräueltaten in unserem Krieg gegen die Druiden gespielt habe, und auch darüber, welchen Preis die Dämonen bezahlt haben. Vielleicht liegt es bei denen, die nach unseren beiden weiblichen Druiden kommen, mir zumindest teilweise Absolution zu erteilen. Aber meine Sünden sind so groß, dass man sie nicht einfach vergeben kann.“
„Keine Sünde, die eine Seele tausend Jahre mit sich herumgetragen hat, ist so groß, dass man sie nicht vergeben könnte, Gideon.“ Seine blauen Augen wurden noch ein wenig dunkler.
„Zumindest ist das meine persönliche Hoffnung.“
Gideon wies den Vampir nicht noch einmal zurecht. Sie beide hatten genug Schuld auf sich geladen, und keiner von ihnen brachte es über sich, jeden noch so kleinen Hoffnungsschimmer beim anderen zu zerstören. Es war ohnehin recht seltsam, dass sie nach so langer Zeit überhaupt noch einen Funken Hoffnung hegten. Gideon hatte immer vermutet, dass es sich dabei um eine Art Selbstschutz handelte. Er war ein durch und durch zynisches Wesen, und niemand, der ihn auch nur ein wenig kannte, hätte das bestritten. Aber alle wären sicherlich schockiert gewesen zu erfahren, dass es in dem Dämon etwas gab, das auf Vergebung wartete. Gideon war nicht daran gewöhnt zu erklären, was er tat, oder sich dafür zu entschuldigen. Er war der Älteste und Mächtigste seiner Art. Diese Stellung gab ihm das Vorrecht, immer tun und lassen zu können, was er wollte. Man ging davon aus, er sei in seinem hohen Alter so weise, das Richtige zu tun.
Das beste Beispiel dafür war seine Anwesenheit im Versteck des Vampirs, der ihm gegenübersaß. In seiner eigenen Gattung entsprach seine Position und seine Macht der von Gideon. Auch wenn Vampire und Dämonen keine Feinde waren, so waren sie doch auch keine besonderen Freunde. In beiden Gattungen gab es Leute, die der jeweils anderen wenig Toleranz entgegenbrachten oder die sie sogar bekämpften. Aber das war zwischen unterschiedlichen Gesellschaften schon immer so gewesen. Solange es auf der Welt den freien Willen gab und starrköpfige Ignoranz, würde es nie einen wirklichen Frieden geben, auch nicht zwischen Rassen, die schon so lange lebten, die so mächtig waren und so bekannt für ihre Intelligenz und ihre Vernunft.
Das waren Schwächen, die die beiden trocken als ihre „eher menschlichen“ Züge bezeichneten.
„Und was deine andere Frage angeht, Damien … es ist bis jetzt noch nicht ganz klar, mit wie vielen Nekromanten wir es dieses Mal zu tun haben. Doch die Erfahrungen der Vergangenheit und einige Befragungen zeigen mir, dass es in letzter Zeit erheblich mehr geworden sind. Nur durch ihre letzten Aktionen sind wir überhaupt auf sie aufmerksam geworden.“
„Hat es Abberufungen gegeben?“, fragte Damien unruhig.
Eine Abberufung, wenn ein Nekromant einen Dämon entführte und ihn gefangen hielt, war das schrecklichste Schicksal, das es für einen Dämon gab. Wenn ein Dämon in die Gewalt eines Nekromanten geriet, wurde er mit einem abscheulichen schwarzen Zauber belegt und verwandelte sich, egal, wie intelligent, gebildet oder mächtig er war, in ein widerwärtiges hirnloses Monster – das genaue Abbild eines Dämons, wie die Menschen ihn sich gemeinhin vorstellten. Das Ergebnis dieser Verwandlung durch die Nekromanten hat zweifellos das Bild der Menschen von den Dämonen im Laufe der Jahrhunderte geprägt.
Jeder Mythos enthielt stets auch ein Körnchen Wahrheit.
Die Schattenwandler waren der lebende Beweis dafür.
„Ein paar“, erwiderte Gideon grimmig. „Ich kann dir gar nicht sagen, was für Folgen das für meine Rasse gehabt hat.“
„Das brauchst du mir auch nicht zu sagen. Nekromanten beschränken sich in der Regel ja nicht nur auf Dämonen, wie du weißt. Zweifellos werden wir bald auch die Asche von meinesgleichen finden, die man in der Sonne festgebunden hat. Ganz zu schweigen von blutigen Überresten von Lykanthropen und anderen Schattenwandlern.“
„Der einzige Trost, den ich im Moment für dich habe, ist die Tatsache, dass seit der Entführung der Schwester unseres Königs keine weiteren Abberufungen mehr stattgefunden haben“, sagte Gideon. „Seitdem haben die Nekromanten geschwiegen.“
„Schweigen kann genauso bedrohlich sein wie die Tat“, bemerkte Damien. Die Ringe an seinen Fingern schlugen mit einem hellen Ton gegen den Rand des Kristallglases.
„Da gebe ich dir recht. Sie sind eine arrogante Spezies, diese schwarzen Magier. Sie werde nicht lange schweigen. Höchstens so lange, bis sie sich neu formiert haben. Deswegen bin ich gekommen, um dich zu warnen, Damien. Ich weiß, dass sie zurückkehren werden, und wir müssen alle darauf vorbereitet sein.“
„Ich weiß das sehr zu schätzen. Ich werde meine Leute alarmieren.“
© 2009 LYX verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
... weniger
Autoren-Porträt von Jacquelyn Frank
Jacquelyn Frank wurde in New York geboren und lebt heute mit ihren Katzen in einem grossen Haus in North Carolina. Zu ihren Lieblingsautorinnen gehören Christine Feehan, J. R. Ward, Kresley Cole und Sherrilyn Kenyon.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jacquelyn Frank
- 2009, 2. Aufl., 352 Seiten, Masse: 12,5 x 18 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Ins Deutsche übertragen von Karina Schwarz
- Übersetzer: Karina Schwarz
- Verlag: LYX
- ISBN-10: 3802582373
- ISBN-13: 9783802582370
- Erscheinungsdatum: 09.12.2009
Pressezitat
"Jacquelyn Frank hat eine originelle neue Fantasy Romance-Serie verfasst. Kraftvoll geschrieben, fesselnd und absolut überzeugend zieht dieses Buch den Leser in seinen Bann und lässt ihn nicht mehr los." - Curled up.com "Jacob ist ein einmaliger Lesespass. Der Stil der Autorin ist flüssig zu lesen und die Geschichte einfallsreich. Unbedingt kaufen!" - WNBC.com "Jacquelyn Frank hat einen faszinierenden Urban Fantasy-Roman verfasst. Ihre Dämonen sind vergleichbar mit den Vampiren bei Laurell K. Hamilton. Diese Autorin sollte man im Auge behalten." - The Best Reviews.com "Faszinierende Figuren und jede Menge originelle Fantasy-Ideen!" - Love Vampires.com "Es hat auch früher schon Vampire, Gestaltwandler, Geister, Engel und Dämonen gegeben, aber noch nie zuvor wurde das Genre Fantasy Romance auf so einfallsreiche Weise angegangen. Eine fantastische neue Autorin!" - Fallen Angel Reviews.com "Dieser Roman zieht einen mit jeder Zeile, jeder Seite und jeder Figur in seinen Bann!" - Joyfully Reviewed.com "Ein erfrischend originelles Lesevergnügen!" - Romance Reader at Heart
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