Geschichten, die das Denken herausfordern

Das Sachbuch "Geschichten, die das Denken herausfordern" teilt sich in zwei Teile: Zunächst geht es um die Frage, was Philosophieren eigentlich bedeutet, wie es geht, was es nicht ist und warum es überhaupt sinnvoll ist. Der zweite Teil besteht aus Kurzgeschichten und Fragen zu diesen, über die man nachdenken oder auch mit anderen gemeinsam philosophieren kann. 

Man kann dem Schreibstil des Buches sehr gut folgen, alles wird einfach und verständlich erklärt. Gerade im ersten Teil gibt es auch viele Beispiele und zum Teil auch Karikaturen, die den Text auflockern. Ich konnte hier auch einiges mitnehmen und einige Irrtümer über das Philosophieren korrigieren. Bei einigen Kapiteln war ich zunächst nicht sicher, ob sie überhaupt nötig sind, tatsächlich aber konnte ich doch einiges lernen. 

Die Geschichten im zweiten Teil sind sehr kurz und haben am Ende verschiedene Fragen, die zum Nachdenken anregen. Diese bauen auf dem ersten Teil auf und sind als praktische Übungen gedacht. Die Figuren sind eher abstrakt und wirken oft kindlich durch das Aufgreifen von Märchen, was bei einigen Lesern vielleicht nicht gut ankommt. Ich persönlich fand es nicht so schlimm, da es so abstrakt bleibt und es leichter fällt, Distanz zu wahren. 

Insgesamt ein interesannter Einstieg in das praktische Philosophieren mit einigen leicht umsetzbaren Übungen. Ich hätte mir vielleicht ein ausführliches Beispiel von den Fragen gewünscht, sonst aber leicht verständlich und empfehlenswert!

Innovativ und unterhaltsam;
Das Buch teilt sich in einen märchenhaften Prolog und zwei Teile. Teil eins ist eine Einführung ins Thema, gut strukturiert und enthält viele Basics. Das wirklich Neue für mich kam erst am Ende des ersten Teils, daher fand ich ihn etwas zu langatmig und zu niedrigschwellig. Der zweite Teil hat mir deutlich besser gefallen, er ist anregend und vielfältig. Die Geschichten als Philosophier-Anregung decken inhaltlich verschiedenste Themen ab und sind gut strukturiert. Ich finde sie sehr charmant und eine gute Grundlage zum Philosophieren – allein oder in Gesellschaft, für Kinder und Erwachsene. Die Strukturierung in verschiedene Fragetypen zu jeder Geschichte finde ich gut und die kreativen Aufgaben sind eine Anregung. Mein Favorit ist der Märchenfigurenprotest, das ist wirklich eine tolle Idee und innovative Sicht auf Märchenfiguren und wird mir in Erinnerung bleiben. Das Buch lässt sich gut lesen und hält, was es verspricht.