Francesco, der Kater des Papstes
Francesco, alias Franzl, ist der heimliche Kater von Papst Benedikt XVI. Vom oberpfälzischen Dorf Pentling zieht Fanzl um in die "Heilige Stadt". Schon bald wird er in seiner neuen Umgebung, wo viele Entdeckungen und Abenteuer auf ihn...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Francesco, der Kater des Papstes “
Francesco, alias Franzl, ist der heimliche Kater von Papst Benedikt XVI. Vom oberpfälzischen Dorf Pentling zieht Fanzl um in die "Heilige Stadt". Schon bald wird er in seiner neuen Umgebung, wo viele Entdeckungen und Abenteuer auf ihn warten, liebevoll "Francesco" genannt.
Einfach köstlich!
Klappentext zu „Francesco, der Kater des Papstes “
Auf Samtpfoten zum Papst: Hinreißende Geschichten - aus Katzensicht - über das Leben hinter den dicken Mauern des heiligen Vatikans. Dies ist die ungewöhnliche Geschichte von Francesco, alias Franzl, dem heimlichen Kater von Benedikt XVI., der mit seinem bayerischen Katzendickkopf und unvergleichlichen Charme die Herzen der reservierten Kirchenväter in Rom erobert.Auf ganz besonderen Wunsch seines Herrn, Joseph Ratzinger, begibt sich der Kater vom oberpfälzischen Dorf Pentling in den Schatten des Petersdoms. Kein ganz einfacher Tapetenwechsel, besonders nicht für einen echten Bayern. Wilde Händel mit der römischen Katzenmafia, Liebeskämpfe um so manche schnurrende Schönheit, dazu Probleme mit den Schweizer Gardisten und das strenge vatikanische Protokoll muss er überstehen, um seinem geliebten "Papa" nahe zu sein. Doch Francesco, wie er jetzt in seiner neuen Umgebung heißt, behält meistens die Oberhand. Ob Renate Fabels Katzen ihre Geschichten wirklich so erlebt haben, bleibt ein Geheimnis. Die Autorin lebt seit ihrer Kindheit mit Katzen, kennt ihren Charakter ganz genau und weiß, was Samtpfoten alles erreichen können.
Lese-Probe zu „Francesco, der Kater des Papstes “
Francesco, der Kater des Papstes von Renate FabelLESEPROBE
Rendezvous mit dem Heiligen Vater
Die Glocken läuteten ohne Unterlass, hörten gar nicht mehr auf. Die ganze römische Frühlingsluft war ein einziges Summen. Anfangs hatte das Geläute Francesco Kopfschmerzen gemacht, inzwischen hatte er sich so einigermaßen daran gewöhnt.
Schließlich war er kein Neuling mehr in Rom. Drei volle Jahre, acht Monate und dreizehn Tage in der Ewigen Stadt, da konnte man fast schon von einem Alteingesessenen sprechen. Dabei, er seufzte, hatte er nach wie vor »verdammtes« – durfte er den Ausdruck als Papstkater überhaupt benutzen? – Heimweh nach dem schönen Bayern, dort wo er geboren war.
Eilig lief der schwarzweißbraun gefleckte Kater über den Petersplatz Richtung Vatikanstadt. Beziehungsweise – Francesco nahm nicht den direkten Weg. Obwohl Ostern fast vorüber und der Touristenauflauf damit Gott sei Dank weniger geworden war, erschien es ihm klüger, vorsichtig zu sein. Konnte ja sein, dass ihn einer dieser hysterischen Kläffer anfiel oder ein vorlautes Kind an seinem Schwanz zog – hatte er alles schon erlebt. Auch rasiermesserscharfe Absätze und ebensolche Schirmspitzen – der Himmel war leicht bedeckt – waren nicht gerade das, was er liebte. Nein, es war sicherer, sich im Schutz der Kolonnaden vorwärts zu schleichen. Hatte er dann den Eingang zur Vatikanstadt passiert, war die Gefahr immer noch nicht vorüber. Feinde lauerten überall. Jetzt hieß es, sich an den Kasernen der Schweizer Garde vorbeizudrücken – wo hoffentlich sein Erzrivale Rambo nicht auf ihn wartete –, danach den Weg entlang der Vatikanbank, dem Apostolinischen Palast und der Sixtinischen Kapelle zu nehmen – o ja, Francesco kannte sich aus –, um endlich, endlich die Vatikanischen Gärten zu
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erreichen. Es war jedesmal ein gefährliches Unternehmen, doch – Francesco seufzte wieder – was sollte er tun? Auf keinen Fall wollte er sein Rendezvous verpassen.
Verdammt beziehungsweise – er befand sich hier ja auf heiligem Grund – perbacco! Fast hätte ihm einer dieser lächerlich ausstaffierten Kasperl mit seinem Bratspieß – ein sogenannter Schweizer Gardist – den Weg versperrt. Tat er das, um den aufgeblasenen Rambo zu schützen? Wäre ja noch schöner. Er, Francesco alias Franzl, der Urbayer, stand unter ganz anderer Protektion. Wütend schlug er einen Haken, verschwand im Schatten der Vatikanbank. Und immer noch dieses Wahnsinnsglockengesumme in der Luft. Wie ein aufgeregter Bienenschwarm, womit der Kater nun überhaupt nichts anfangen konnte. Höchste Zeit, seinen Frieden im Grünen zu finden. Höchste Zeit genauso, seine Streicheleinheiten und vor allem den ihm zustehenden Leckerbissen in Empfang zu nehmen.
Und dann sah er ihn auch schon, den Papa, seinen Papa. Der, als Francesco noch ein ewig protestierendes Katzenkind gewesen war, dem Kater sein Herz zu Füßen gelegt hatte. Ein klein bisschen müde lehnte er an einem dieser exotischen Bäume, hielt die Augen geschlossen. Das ewige Rauf und Runter in den Gärten schien ihn erschöpft zu haben, man klettert da ganz schön herum. Heute hatte er eine weiße Strickjacke über sein ebenfalls weißes Gewand gezogen. Der Heilige Vater, ganz privatissimo. Sein weißes Haar glänzte silbrig in den spärlichen Sonnenstrahlen. Mit einem triumphierenden Miauen galoppierte Francesco ihm die letzten Meter entgegen, schmiegte sich vertrauensvoll an sein Knie. Das würde wieder eine Aufregung bei den Vatikandrachen geben. Der Papa und Katzenhaare am hochheiligen Gewand! Ogottogott!
Der Papa schreckte auf, gleich darauf breitete sich ein Lächeln über sein Gesicht aus. »Buon giorno, Francesco«, begrüßte er den Kater etwas förmlich, um gleich darauf den Ton zu wechseln. »Nein, wir sind unter uns, da sprechen wir bayrisch. Nicht wahr, mein guter Freund? Heute hast du aber lange gebraucht. Ich hab’ wieder mal gefürchtet, dass dir unterwegs was passiert ist. Da hatten wir es in unserem früheren Zuhause schon einfacher.«
»Miau«, sagte Francesco, reckte und streckte sich. Nette Worte, zweifellos, aber eigentlich erwartete er etwas anderes. Er rieb sich stärker an dem weißen Gewand.
»Natürlich, Francesco, ich hab’ an dich gedacht. Glaubst du etwa, ich würde dich vergessen? Wir Bayern müssen doch zusammenhalten. Ein resches Hühnerbein, ist das in Ordnung? Leber gibt es erst übermorgen. Und geschmorte Kalbsbrust steht, wie mir die Köchin verraten hat, nicht vor nächster Woche auf dem Speisezettel. Komm, setzen wir uns auf die Bank.«
Der Papa nahm Platz, zog eine Papierserviette mit dem darin eingewickelten Hühnerbein aus einer Rocktasche, begann seinen Kater zu füttern. Die fettigen Finger wischte er sorgfältig an einem Taschentuch ab.
Der Himmel hatte sich aufgehellt, sanft schien die Sonne auf die beiden. Eine Amsel zwitscherte in den Zweigen. Francesco zwang sich, sie nicht zu beachten. Was gab es Besseres als ein leckeres Essen und ein Wesen, das es über alle Maßen gut mit einem meinte? Und das (fast) Tag für Tag. Da kam keine Mäusejagd mit und ein doch meistens sinnloses Gehetze nach einem Flattervogel noch weniger. Inzwischen hatte auch der Glockenterror aufgehört. Francesco schluckte den letzten Bissen herunter, leckte dankbar die zerbrechliche Hand, die ihn streichelte. Und dann schwenkte er, wie er es immer tat, das Brustkreuz Seiner Heiligkeit an der goldenen Kette hin und her. Sich darin zu verbeißen, traute er sich nicht. Das Leben war schön.
Später begleitete er den Papa noch auf seinem Spaziergang durch den Garten. War lange nicht so spannend wie an der Donau oder auch in Castel Gandolfo, aber wenigstens war man weit weg vom staubigen Straßenpflaster. Und, ehrlich gesagt, der giftgrüne Rasen fühlte sich weich an wie die Rheumadecke von Signora Ida. So richtig zum sich Hineinschmeißen und alle vier Pfoten demütig gegen den Himmel strecken. Den Papa würde es freuen.
Ha, war da nicht ein enzianblauer Käfer? Francesco richtete sich auf, ließ die Schnurrbarthaare zittern. »Nein«, sagte der Papa diesmal sehr bestimmt. »Gemeuchelt wird hier nicht. Francesco, hast du verstanden? Das dulde ich nicht. Dafür hab’ ich dich frechen Katzenbub damals nicht vor dem Mähdrescher gerettet. Weißt du noch?«
Und ob Francesco das wusste. Alles wusste er noch. Jede winzige Kleinigkeit. Damals als sein Leben über Nacht eine so dramatische Wendung nahm.
© Langen Müller Verlag
Verdammt beziehungsweise – er befand sich hier ja auf heiligem Grund – perbacco! Fast hätte ihm einer dieser lächerlich ausstaffierten Kasperl mit seinem Bratspieß – ein sogenannter Schweizer Gardist – den Weg versperrt. Tat er das, um den aufgeblasenen Rambo zu schützen? Wäre ja noch schöner. Er, Francesco alias Franzl, der Urbayer, stand unter ganz anderer Protektion. Wütend schlug er einen Haken, verschwand im Schatten der Vatikanbank. Und immer noch dieses Wahnsinnsglockengesumme in der Luft. Wie ein aufgeregter Bienenschwarm, womit der Kater nun überhaupt nichts anfangen konnte. Höchste Zeit, seinen Frieden im Grünen zu finden. Höchste Zeit genauso, seine Streicheleinheiten und vor allem den ihm zustehenden Leckerbissen in Empfang zu nehmen.
Und dann sah er ihn auch schon, den Papa, seinen Papa. Der, als Francesco noch ein ewig protestierendes Katzenkind gewesen war, dem Kater sein Herz zu Füßen gelegt hatte. Ein klein bisschen müde lehnte er an einem dieser exotischen Bäume, hielt die Augen geschlossen. Das ewige Rauf und Runter in den Gärten schien ihn erschöpft zu haben, man klettert da ganz schön herum. Heute hatte er eine weiße Strickjacke über sein ebenfalls weißes Gewand gezogen. Der Heilige Vater, ganz privatissimo. Sein weißes Haar glänzte silbrig in den spärlichen Sonnenstrahlen. Mit einem triumphierenden Miauen galoppierte Francesco ihm die letzten Meter entgegen, schmiegte sich vertrauensvoll an sein Knie. Das würde wieder eine Aufregung bei den Vatikandrachen geben. Der Papa und Katzenhaare am hochheiligen Gewand! Ogottogott!
Der Papa schreckte auf, gleich darauf breitete sich ein Lächeln über sein Gesicht aus. »Buon giorno, Francesco«, begrüßte er den Kater etwas förmlich, um gleich darauf den Ton zu wechseln. »Nein, wir sind unter uns, da sprechen wir bayrisch. Nicht wahr, mein guter Freund? Heute hast du aber lange gebraucht. Ich hab’ wieder mal gefürchtet, dass dir unterwegs was passiert ist. Da hatten wir es in unserem früheren Zuhause schon einfacher.«
»Miau«, sagte Francesco, reckte und streckte sich. Nette Worte, zweifellos, aber eigentlich erwartete er etwas anderes. Er rieb sich stärker an dem weißen Gewand.
»Natürlich, Francesco, ich hab’ an dich gedacht. Glaubst du etwa, ich würde dich vergessen? Wir Bayern müssen doch zusammenhalten. Ein resches Hühnerbein, ist das in Ordnung? Leber gibt es erst übermorgen. Und geschmorte Kalbsbrust steht, wie mir die Köchin verraten hat, nicht vor nächster Woche auf dem Speisezettel. Komm, setzen wir uns auf die Bank.«
Der Papa nahm Platz, zog eine Papierserviette mit dem darin eingewickelten Hühnerbein aus einer Rocktasche, begann seinen Kater zu füttern. Die fettigen Finger wischte er sorgfältig an einem Taschentuch ab.
Der Himmel hatte sich aufgehellt, sanft schien die Sonne auf die beiden. Eine Amsel zwitscherte in den Zweigen. Francesco zwang sich, sie nicht zu beachten. Was gab es Besseres als ein leckeres Essen und ein Wesen, das es über alle Maßen gut mit einem meinte? Und das (fast) Tag für Tag. Da kam keine Mäusejagd mit und ein doch meistens sinnloses Gehetze nach einem Flattervogel noch weniger. Inzwischen hatte auch der Glockenterror aufgehört. Francesco schluckte den letzten Bissen herunter, leckte dankbar die zerbrechliche Hand, die ihn streichelte. Und dann schwenkte er, wie er es immer tat, das Brustkreuz Seiner Heiligkeit an der goldenen Kette hin und her. Sich darin zu verbeißen, traute er sich nicht. Das Leben war schön.
Später begleitete er den Papa noch auf seinem Spaziergang durch den Garten. War lange nicht so spannend wie an der Donau oder auch in Castel Gandolfo, aber wenigstens war man weit weg vom staubigen Straßenpflaster. Und, ehrlich gesagt, der giftgrüne Rasen fühlte sich weich an wie die Rheumadecke von Signora Ida. So richtig zum sich Hineinschmeißen und alle vier Pfoten demütig gegen den Himmel strecken. Den Papa würde es freuen.
Ha, war da nicht ein enzianblauer Käfer? Francesco richtete sich auf, ließ die Schnurrbarthaare zittern. »Nein«, sagte der Papa diesmal sehr bestimmt. »Gemeuchelt wird hier nicht. Francesco, hast du verstanden? Das dulde ich nicht. Dafür hab’ ich dich frechen Katzenbub damals nicht vor dem Mähdrescher gerettet. Weißt du noch?«
Und ob Francesco das wusste. Alles wusste er noch. Jede winzige Kleinigkeit. Damals als sein Leben über Nacht eine so dramatische Wendung nahm.
© Langen Müller Verlag
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Autoren-Porträt von Renate Fabel
Renate Fabel, geb. 1939 in Berlin, verbrachte ihre Kindheit in Thüringen und lebt heute in München. Sie ist stellvertretende Chefredakteurin bei 'Madame'.
Bibliographische Angaben
- Autor: Renate Fabel
- 2012, 5. Aufl., 187 Seiten, mit Abbildungen, Masse: 12,2 x 19 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Langen/Müller
- ISBN-10: 3784430856
- ISBN-13: 9783784430850
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