Fallende Stadt / Morgan Bd.1

Mit der Schreibweise der Autorin bzw. des Übersetzers bin ich nach einigen Startschwierigkeiten ganz gut zurechtgekommen. Man kann der Geschichte recht schnell folgen, hat eine grobe Richtung im Kopf wie die schwebende Stadt aussieht und wie das Leben dort abläuft.

Erzählt wird die Geschichte aus Sichtweise von Morgan, welche uns einen guten Überblick gibt. Sie lebt in einer etwas zerrütteten Familie, was daran liegt dass ihr Vater bei der Stadtwache, ihr Bruder ein Springer und ihre Mutter mit allem etwas überfordert ist. Insgesamt eine liebenswerte Familie, die allerdings mit einigen Dingen schwer zu kämpfen hat. Morgan schlägt sich darin jedoch sehr gut, wenn sie oftmals auch etwas melancholisch ist. Das gute daran, dass sie ihre beste Freundin Pen und ihren Verlobten Basil an ihrer Seite hat.

Alle weiteren Charaktere konnte ich mir insgesamt ganz gut vorstellen, wobei sie mir gefühlsmässig oftmals zu blass geblieben sind. Ich konnte keinen richtigen Bezug aufbauen, was es mir letztlich schwer gemacht hat mich mitten in die Geschichte hineinzufinden.

Die Grundidee der Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Die schwebende Stadt, die dort lebenden Menschen, die Intrigen und Verwicklungen. Alles gute Ideen, welche für mich jedoch ab und an etwas unwirsch umgesetzt wurden. Leider war ich oftmals etwas irritiert und verwirrt, da mir einfach ein paar Hintergründe gefehlt haben. Natürlich hat dies auch für Spannung gesorgt, aber oftmals haben die Charaktere etwas zu schwammig gesprochen dass ich einfach den Hintergrund nicht ganz wahrgenommen habe.

Insgesamt hat mir die Geschichte an sich ganz gut gefallen, ich bin schnell vorangekommen und konnte die Charaktere mehr oder weniger lieb gewinnen. Trotz allem hat mir einfach der Bezug gefehlt, sodass ich es als unbeteiligter Leser verfolgt habe. Ich bin also letztlich tatsächlich sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite würde ich gerne wissen wie es weitergeht, auf der anderen konnte es mich soweit jedoch nicht richtig von sich überzeugen.

Mein Gesamtfazit:

Mit „Die Chroniken der fallenden Stadt – Fallende Stadt“ hat Lauren DeStefano eine interessante Story ins Leben gerufen, welche mich zwar unglaublich neugierig gemacht hat aber letztlich nicht gänzlich überzeugen konnte. Die Umsetzung war mir oftmals zu undurchschaubar und die Charaktere waren zwar süss, aber nicht immer greifbar. Es ist schade, denn letztlich bin ich schon neugierig wie sich alles weiter entwickelt. :)

Mein Leseeindruck subjektiv, aber spoilerfrei ;)

Ich habe mir das Buch vorbestellt ohne lange die Meinungen abzuwarten, da der Klappentext einfach total vielversprechend klang.....Tatsächlich habe ich vor x Jahren schon einmal ein Buch der Autorin gelesen " Totentöchter" ( späterer Titel " Land ohne Lilien" ) dieses konnte mich damals zwar nicht überzeugen, aber wer weiss vielleicht hat ja eine Weiterentwicklung stattgefunden.....

Der Schreibstil ist sehr simpel, unauffällig, leicht zu lesen wirkte auf mich zeitweise aber holprig und sprunghaft. Erklärt und beschrieben wird nur mässig so dass ich weder Atmosphäre verspürte noch Bilder in meinem Kopf entstehen wollten.
Am Anfang eines jeden Kapitels gibt es immer ein " Zitat" in kursiver Schrift aus der Sicht eines Mädchens Namens Daphne, diese fand ich gelungen.
Erzählt wird ansonsten aus der ICH- Perspektive von Morgan, dennoch fühlte es sich für mich an als würde ich im personalen oder auktorialen Stil lesen.

Insgesamt fand ich nämlich auch die Charakterausarbeitung sehr oberflächlich und blass. Ich werde gar nicht auf die einzelnen Personen eingehen, denn sie waren alle für mich weder greifbar noch lebendig dargestellt. Müsste ich sie beschreiben, sei dies nun äusserlich oder ihre Charaktereigenschaften aufzählen, es wäre mir ehrlich gesagt nicht möglich!
Entsprechend hatte ich eigentlich allen gegenüber eine Barriere/ Distanz ja mit der Zeit war mir sogar egal was mit den Personen passieren wird!
Auch die Beziehungen untereinander wirkten auf mich einfach so fade, unecht und ich verspürte null Emotionen.

Die Idee an sich gefällt mir unheimlich gut nur empfand ich die ganze Umsetzung leider als misslungen. Auf über 400 Seiten erhält man kaum Informationen, was eigentlich die Spannung schüren sollte, nur leider dümpelt die Geschichte vor sich hin und zieht sich wie Kaugummi. Natürlich handelt es sich hierbei um einen ersten Band, dennoch hätte die Autorin doch genügend Zeit gehabt einem wenigstens die Welt ein bisschen plastischer näher zu bringen.
Ebenso hatte ich den Eindruck als würden sich die Charaktere mehr oder weniger fast nur im Zug befinden und von A- nach B fahren.
Ich frage mich jetzt im Nachhinein auch gerade, was zum Teufel sie eigentlich den ganzen Tag so getrieben haben...???

Nein, für mich war es definitiv ein Reinfall und ich habe absolut kein Verlangen nach den beiden weiteren Bänden.

2,5 Sterne