Empörung
Roman
Er ist jung, anständig und fleissig, er revoltiert ein einziges Mal, und er bezahlt dafür mit seinem Leben. Marcus Messner beginnt 1951 sein Studium am konservativen College von Winesburg in Ohio. Während der Koreakrieg ins zweite Jahr geht, durchlebt Marcus...
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Produktinformationen zu „Empörung “
Er ist jung, anständig und fleissig, er revoltiert ein einziges Mal, und er bezahlt dafür mit seinem Leben. Marcus Messner beginnt 1951 sein Studium am konservativen College von Winesburg in Ohio. Während der Koreakrieg ins zweite Jahr geht, durchlebt Marcus eine Geschichte, die von Unerfahrenheit handelt, von Widerstand, Sex, Mut und Irrtum. Kaum ist er im College, kommt es zu einem ersten, ihn völlig verstörenden Erlebnis mit einem fragilen jungen Mädchen, und er begegnet einer Form der Diskriminierung, die ihn empört. Wider Willen wird Marcus zum Rebellen, gegen seine Kommilitonen, aber auch gegen seinen Vater - und er bleibt hartnäckig bis zum bitteren Ende.
Klappentext zu „Empörung “
Er ist jung, anständig und fleissig, er revoltiert ein einziges Mal, und er bezahlt dafür mit seinem Leben. Marcus Messner beginnt 1951 sein Studium am konservativen College von Winesburg in Ohio. Während der Koreakrieg ins zweite Jahr geht, durchlebt Marcus eine Geschichte, die von Unerfahrenheit handelt, von Widerstand, Sex, Mut und Irrtum. Kaum ist er im College, kommt es zu einem ersten, ihn völlig verstörenden Erlebnis mit einem fragilen jungen Mädchen, und er begegnet einer Form der Diskriminierung, die ihn empört. Wider Willen wird Marcus zum Rebellen, gegen seine Kommilitonen, aber auch gegen seinen Vater - und er bleibt hartnäckig bis zum bitteren Ende.
Lese-Probe zu „Empörung “
Empörung von Philip RothEin trügerisch kurzes Buch
John Banville über Philip Roth’ neuen Roman
Philip Roth' neues Buch Empörung ist nicht frei von einem Hauch Thanatos – auch hier gibt es wie in vielen anderen seiner Bücher die Ahnung von Tod und Verhängnis. Obwohl Roth' Protagonist Marcus »Markie« Messner erst neunzehn Jahre alt ist, hat er in seinem Leben schon genug Blut gesehen, um den Rachedurst auch des wahnsinnigsten Königs zu stillen: »Ich war mit Blut aufgewachsen – mit Blut und Fett und Wetzsteinen und Schneidmaschinen und amputierten Fingern oder fehlenden Fingergliedern an den Händen meiner drei Onkel ebenso wie denen meines Vaters –, und ich hatte mich nie daran gewöhnt und es niemals gemocht.«
Wir befinden uns im Jahr 1951, und die Schneidmaschine ist der Koreakrieg. Markie, ein Junge aus New Jersey und ein gewissenhafter Student, sammelt am örtlichen College eine Bestnote nach der anderen und hofft, dass er nicht eingezogen wird. Sein Vater aber, ein koscherer Metzger, wird »verrückt vor Sorge, dass sein zärtlich geliebtes einziges Kind ebensowenig auf die Gefahren des Lebens vorbereitet war wie jeder andere, der ins Mannesalter eintrat, verrückt ob der beängstigenden Feststellung, dass ein kleiner Junge heranwächst«. Dass sein Vater verrückt wird, macht wiederum ihn verrückt, und Markie, für den »Em-pö-rung« das schönste Wort der englischen Sprache ist, sieht keine andere Möglichkeit, als sich aus dem Staub zu machen. Und so schreibt er sich am fernen Winesburg College in Ohio ein, an einem Ort, der natürlich einen festen Platz in der amerikanischen Literatur besitzt.
Die ersten Seiten des Buchs evozieren in knapper Form Markies Leben in New Jersey und seine Arbeit im Familienbetrieb und
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bieten eine jener tours de force, in denen Roth unübertroffen ist. Man sieht Markie im Sporthemd und mit weißen Wildlederschuhen, man riecht das Blut und das Sägemehl der Metzgerei, man spürt die Sehnsucht des jungen Mannes nach all den schönen Dingen des Lebens, die die Zukunft für ihn bereithält. Wunderbar beziehungsreich sind auch die Passagen, die seine Anstrengungen beschreiben, sich den Gepflogenheiten des College im Mittleren Westen anzupassen, während er gleichzeitig eifersüchtig seine Unabhängigkeit und seine Selbstachtung zu bewahren bestrebt ist.
Zu den Subtilitäten von Empörung gehört, dass wir Markies tiefste Beweggründe niemals ganz erfahren. Obwohl schnell klar wird, dass er außergewöhnlich intelligent und fleißig ist, und sowohl die jüdische Studentenverbindung als auch nichtjüdische Verbindungen ihn anzuwerben versuchen, hält er sich streng abseits. Er stürzt sich mit einer Besessenheit auf seine Studien, die der seines Vaters in nichts nachsteht. Auch als der Dean seine scheinbare Misanthropie kritisiert, weigert er sich, nachzugeben. In einer wunderbar heftigen Konfrontation zitiert er wörtlich und ausführlich eine Polemik von Bertrand Russell über den Atheismus und übergibt sich anschließend »auf das Glas einer der gerahmten Fotografien an der Wand des Büros, die das unbesiegte Winesburger Footballteam von 1924 zeigte«. Wie gewöhnlich kann man Philip Roth kein übertriebenes Zartgefühl vorwerfen.
Und weil Roth nun einmal Roth ist, kommt sehr bald eine junge Frau daher. Sex ist der unermüdliche Motor, der Roth' Schreiben antreibt, aber in diesem Buch ist er mit Blut und Tod befleckt. Es ist ein erzählerisches Leitmotiv, das Roth mit immensem Talent untermauert. Die frühe, geradlinige Präsentation des Handwerks des Schächtens verändert und verdunkelt sich, als Olivia Hutton die Szene betritt. Zunächst die Ophelia für Markies Hamlet, scheint sie eine ganz normale Erstsemesterstudentin zu sein, »eine blasse, schlanke Erscheinung mit kastanienbraunem Haar«, trotz ihres, so scheint es Markie, »distanzierten, selbstbewussten Auftretens«, das ihn einschüchtert.
Markie jedenfalls kann sein Glück kaum fassen, als Olivia sich bei ihrem ersten Rendezvous verschwenderisch großzügig mit ihren sexuellen Gefälligkeiten zeigt. Wie so oft in der Literatur führen jedoch gute Zeiten zu großen Problemen. Schon bald ist Markie wieder in Mr. Caudwells Büro, wo der Dean ihn unmännlicher Handlungsweisen mit der fraglichen jungen Dame beschuldigt, die das College überstürzt verlassen hat.
Empörung ist ein trügerisch kurzes Buch, geschrieben in einem Stil, bei dem die Klarheit die Dunkelheit verdeckt. Nach etwa einem Viertel des Romans, gerade an dem Punkt, wo wir uns behaglich in Markies Geschichte von jugendlichem Kampf und Sohnesrebellion eingerichtet haben, wird man von einer Enthüllung schockiert, die einem den Atem nimmt und eine grenzenlose Perspektive eröffnet. »Körperlos in dieser Grotte der Erinnerung, erzähle ich mir rund um die Uhr in einer uhrenlosen Welt immer wieder meine eigene Geschichte und habe dabei das Gefühl, dies schon seit Millionen Jahren zu tun.«
Das viele Blut und die vielen Klingen hätten uns warnen sollen vor dem Dunkel, das da kommt, und es kommt unaufhaltsam und fürchterlich.
John Banville, The Financial Times, 20. 9. 2008
© Hanser Verlag
Übersetzung: Werner Schmitz
Zu den Subtilitäten von Empörung gehört, dass wir Markies tiefste Beweggründe niemals ganz erfahren. Obwohl schnell klar wird, dass er außergewöhnlich intelligent und fleißig ist, und sowohl die jüdische Studentenverbindung als auch nichtjüdische Verbindungen ihn anzuwerben versuchen, hält er sich streng abseits. Er stürzt sich mit einer Besessenheit auf seine Studien, die der seines Vaters in nichts nachsteht. Auch als der Dean seine scheinbare Misanthropie kritisiert, weigert er sich, nachzugeben. In einer wunderbar heftigen Konfrontation zitiert er wörtlich und ausführlich eine Polemik von Bertrand Russell über den Atheismus und übergibt sich anschließend »auf das Glas einer der gerahmten Fotografien an der Wand des Büros, die das unbesiegte Winesburger Footballteam von 1924 zeigte«. Wie gewöhnlich kann man Philip Roth kein übertriebenes Zartgefühl vorwerfen.
Und weil Roth nun einmal Roth ist, kommt sehr bald eine junge Frau daher. Sex ist der unermüdliche Motor, der Roth' Schreiben antreibt, aber in diesem Buch ist er mit Blut und Tod befleckt. Es ist ein erzählerisches Leitmotiv, das Roth mit immensem Talent untermauert. Die frühe, geradlinige Präsentation des Handwerks des Schächtens verändert und verdunkelt sich, als Olivia Hutton die Szene betritt. Zunächst die Ophelia für Markies Hamlet, scheint sie eine ganz normale Erstsemesterstudentin zu sein, »eine blasse, schlanke Erscheinung mit kastanienbraunem Haar«, trotz ihres, so scheint es Markie, »distanzierten, selbstbewussten Auftretens«, das ihn einschüchtert.
Markie jedenfalls kann sein Glück kaum fassen, als Olivia sich bei ihrem ersten Rendezvous verschwenderisch großzügig mit ihren sexuellen Gefälligkeiten zeigt. Wie so oft in der Literatur führen jedoch gute Zeiten zu großen Problemen. Schon bald ist Markie wieder in Mr. Caudwells Büro, wo der Dean ihn unmännlicher Handlungsweisen mit der fraglichen jungen Dame beschuldigt, die das College überstürzt verlassen hat.
Empörung ist ein trügerisch kurzes Buch, geschrieben in einem Stil, bei dem die Klarheit die Dunkelheit verdeckt. Nach etwa einem Viertel des Romans, gerade an dem Punkt, wo wir uns behaglich in Markies Geschichte von jugendlichem Kampf und Sohnesrebellion eingerichtet haben, wird man von einer Enthüllung schockiert, die einem den Atem nimmt und eine grenzenlose Perspektive eröffnet. »Körperlos in dieser Grotte der Erinnerung, erzähle ich mir rund um die Uhr in einer uhrenlosen Welt immer wieder meine eigene Geschichte und habe dabei das Gefühl, dies schon seit Millionen Jahren zu tun.«
Das viele Blut und die vielen Klingen hätten uns warnen sollen vor dem Dunkel, das da kommt, und es kommt unaufhaltsam und fürchterlich.
John Banville, The Financial Times, 20. 9. 2008
© Hanser Verlag
Übersetzung: Werner Schmitz
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Autoren-Porträt von Philip Roth
Philip Roth wurde 1933 in Newark, New Jersey, geboren und starb 2018 in New York City. 1998 erhielt er für Amerikanisches Idyll den Pulitzerpreis. Ebenfalls 1998 wurde ihm im Weissen Haus die National Medal of Arts verliehen, und 2001 erhielt er die höchste Auszeichnung der American Academy of Arts and Letters, die Gold Medal, mit der unter anderem John Dos Passos, William Faulkner und Saul Bellow ausgezeichnet worden sind. Er hat zweimal den National Book Award und den National Book Critics Circle Award erhalten, dreimal den PEN/Faulkner Award und ausserdem den PEN/Nabokov Award und den PEN/Saul Bellow Award. Bei Hanser erschienen zuletzt u.a. Das sterbende Tier (Roman, 2003), Shop Talk (Ein Schriftsteller, seine Kollegen und ihr Werk, 2004), Jedermann (Roman, 2006), Mein Leben als Mann (Roman, Neuausgabe 2007), Eigene und fremde Bücher, wiedergelesen (2007), Exit Ghost (Roman, 2008), Empörung (Roman, 2009), Portnoys Beschwerden (Neuübersetzung, 2009), Die Demütigung (2010) und Nemesis (2011), ausserdem 2018 in Neuausgaben die Romane Amerikanisches Idyll, Der menschliche Makel und Verschwörung gegen Amerika sowie Mein Leben als Sohn. Werner Schmitz, 1953 in Köln geboren, übersetzte u.a. Paul Auster, Don DeLillo, Ernest Hemingway, John le Carré, Herman Melville und Henry Miller. 2011 erhielt er den Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis.
Bibliographische Angaben
- Autor: Philip Roth
- 2009, 201 Seiten, Masse: 14,7 x 21,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Werner Schmitz
- Verlag: HANSER
- ISBN-10: 3446232788
- ISBN-13: 9783446232785
- Erscheinungsdatum: 03.02.2009
Pressezitat
"Ein furioser Roman." Der Spiegel, 02.02.09"Roths Bücher strotzen vor Intelligenz, sie sind voll narrativer Ironie, sie haben Drive. Das alles ist in den 200 Seiten von "Empörung" noch einmal in bewundernswerter Weise enthalten." Peter Michalzik, Frankfurter Rundschau, 04.02.09
"... gleicht einem Nachruf auf die Ära Bush - dicht gefügt wie eine klassische Novelle und unaufhaltsam wie eine Schicksalstragödie." Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung, 04.02.09
"Zwei Jahre, 200 Seiten, das ist kurz, aber da ist alles drin." Peter Michalzik, Frankfurter Rundschau, 04.02.09
"Philip Roth schreibt mit 75 Jahren besser denn je. Einmal mehr gelingt es ihm, in einer Nussschale ein typisch amerikanisches Milieu in all seinen Facetten darzustellen. " Manfred Pabst, Neue Zürcher Zeitung, 01.02.09
"Mit welcher Wut, welcher Empörung Roth da wieder anschreibt gegen die Welt ..." Elmar Krekeler, Welt am Sonntag, 01.02.09
"Dieser Roman ... hat die Energie, die Frische, ja nicht zuletzt die Empörung eines grossen Erzählers in seinen besten Jahren. Und dazu den Witz." Uwe Wittstock, Die Welt, 07.02.09
"Philip Roth auf der Höhe seiner Kunst! ... Man kann in diesem subtil gewebten Meisterwerk eine Parabel auf die Ära von George W. Bush sehen, eine grandiose Reprise von "Portnoys Beschwerden" oder einfach den grossen Roman eines Meisters, der im Alter nicht vergessen hat, wie es sich anfühlt, jung zu sein." Felicitas von Lovenberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.03.09
"Ein neues Meisterwerk des grossen amerikanischen Erzählers." Jacques Schuster, Die Welt, 27.06.09
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