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Emmi lügt

 
 
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"Als Logastella kann ich mich nicht mit einem Lethologiker abgeben."Justus verzog das Gesicht. "Was ... Was bedeutet Logastella?""Es bedeutet, dass meine Liebe zu Wörtern grösser ist, als meine Kenntnis derselben jemals sein kann."Justus' Ferien sind...
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Kommentar zu "Emmi lügt"
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    EmiliAna, 05.12.2022

    Die sehr hübsche, durchaus realitätsnahe und überaus einfühlsame Geschichte – gewiss nicht nur für Teenager - beginnt damit, dass der vierzehnjährige Justus-Jonas (ja, er heisst in der Tat wie jener Junge aus den 'Drei Fragezeichen'!), schüchtern und von geringem Selbstwertgefühl geplagt, vor ein paar Mädchen aus seiner Klasse in ein Damenbekleidungsgeschäft flüchtet – und dort von einem Ladendetektiv geschnappt und des Diebstahls einer Sonnenbrille bezichtigt wird! Völlig zu Unrecht, denn Justus tut so etwas nicht! Doch weder der Detektiv noch die flugs herbeizitierten, getrenntlebenden Eltern glauben ihm, was den Jungen zutiefst verletzt, mehr noch vielleicht, als die ungerechtfertigten Anschuldigungen. Gerade seine Eltern sollten ihn doch wohl kennen, nicht wahr? Die Strafe folgt auf dem Fusse und ist empfindlich, niederdrückend und natürlich gänzlich unfair: der Segeltörn mit seinem einzigen Freund Freddie in der letzten Woche der drögen Sommerferien, für ihn der einzige Lichtblick, wird ihm gestrichen. Da muss man sich schon ein wenig wundern über die wenig sensiblen Eltern, die kein allzu grosses Interesse an ihrem Sohn und leider keine Ahnung von dem haben, was in ihm vorgeht, was ihn bedrückt. Es ist dies ein Eindruck, den ich bis zum Ende des Romans nicht revidiert habe, wovon ich aber auch nicht glaube, dass die Gleichgültigkeit seiner Erzeuger allzu grosse Bedeutung für Justus hat.
    Wie dem auch immer sei, als Justus wenig später dem Mädchen begegnet, mit dem er auf dem Überwachungsvideo verwechselt wurde und das ihm, flüchtig betrachtet, tatsächlich ähnelt, zumal sie eine ähnliche Jacke wie die seine trug und ebensolche blonde Locken auf dem Haupte trägt, ist die Sache klar! Der ansonsten zurückhaltende Justus beschuldigt jenes Mädchen, das eben jene Emmi aus dem Titel ist, rundweg und fordert sie auf, die Sache seinen Eltern gegenüber klarzustellen, damit wenigstens der Segelurlaub gerettet ist.
    Und damit beginnt eine ganz bezaubernde Geschichte voller bunter Bilder und ebensolchen Wörtern, erfunden oder tatsächlich existierend, die Emmi so sehr liebt, voller Phantasie, voller Träume und unverhoffter Erlebnisse, die man amüsiert, gerührt, aber auch betroffen und nachdenklich stimmend verfolgt – und in der Justus dank des Mädchens Emmi, der Wortesammlerin, das so ganz anders ist als alle Mädchen, die er kennt und insgeheim auch fürchtet, das ihn aufrüttelt, zornig macht und ihn damit aus seinem Dornröschenschlaf weckt, eine unerwartete Wandlung erfährt. Klar, an Emmi muss man sich auch als Leser erst einmal gewöhnen! Ihr Hinhalten verwundert nicht wenig, denn immer wieder gelingt es ihr, ihr Eingeständnis des Ladendiebstahls Justus Eltern gegenüber herauszuzögern; sie stellt seltsame Bedingungen, lässt den scheuen Jungen gar für sich 'arbeiten'. Ganz schön unverfroren, mag man als Leser denken! Dazu noch erzählt sie Geschichten, die offensichtlich frei erfunden sind, was Justus nur deshalb hinnimmt, weil er dringend und unbedingt mit Freddie die letzte Ferienwoche verbringen möchte, wobei auch die Angst mitspielt, der Freund könnte statt seiner einen anderen Klassenkameraden mitnehmen.
    Doch ohne es eigentlich zu merken beginnt Justus allmählich, Freude an den langweiligen Ferien zu haben, Freude an dem Zusammensein mit dem selbstbewussten Mädchen, das über einen ihn wider Willen faszinierenden Einfallsreichtum verfügt, ihn regelrecht mitzieht, in Abenteuer verwickelt, vor denen er zurückgeschreckt wäre früher, als er Emmi noch nicht kannte, und ihm nicht zuletzt klarmacht, dass man, um Freunde zu finden, auch mal selber die Initiative ergreifen muss, anstatt gesenkten Hauptes am Rande zu stehen und sich einzureden, dass man für die anderen unsichtbar sei. Self-fulfilling prophecy? Fürwahr!
    Aber nun, der Weg zur Erkenntnis ist manchmal steinig – und gelegentlich muss man über seinen eigenen Schatten springen. Das fällt Justus enorm schwer und ist erst dann möglich, als er nach einem heftigen Streit mit Emmi zufällig erfährt, dass das forsche Mädchen auch seinen Kummer mit sich herumträgt, den es bislang tapfer überspielt hatte. Und plötzlich versteht er, dass sie ihre 'Lügen', wie er ihre so amüsanten wie phantasievollen Geschichten nannte, brauchte, um einen Status quo aufrechtzuerhalten, auf den sie keinen Einfluss hatte und der längst zerbrochen war. Ja, und dann macht er ihr und gleichzeitig sich selbst das schönste Geschenk, das man sich vorstellen kann! Er schenkt ihr sein Vertrauen auf eine Art, die den kurzen, so liebenswerten Roman, den ich mit so viel Freude gelesen habe, zu einem wunderbaren Abschluss bringt und alle Hoffnungen für eine bunte und beglückende Zukunft in sich trägt....

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