Ein König für die Bienen

INHALT:
Henry lebt mit seiner Tante Lilla in der Nähe vom Seeufer in einem kleinen Holzhaus mit angrenzendem Gemüsegarten, einem Hühnerstall und einem alten Schuppen. Doch der Lieblingsplatz des Jungen sind die Bienenstöcke.
Dort schaut er seiner Tante beim Kontrollieren der Bienenkästen zu. Er würde gerne mithelfen, doch dafür braucht es noch etwas Zeit, bis er genug über den Umgang mit den Bienen weiss.
Dafür kümmert er sich selbstständig um die Eier im Hühnerstall.
Doch er hat viele Fragen zu den Bienen, hört Tante Lilla aufmerksam zu und beobachtet die fleissigen kleinen Insekten weiterhin bei ihrer Arbeit.
Können wir eigentlich mit den Bienen sprechen und geben sie uns eine Antwort?
Und warum gibt es Bienenköniginnen, aber keinen einzigen Bienenkönig?
Vielleicht sollte Henry diese Aufgabe übernehmen…

MEINUNG:
Mich haben Cover und Titel des Bilderbuches direkt angesprochen. Denn der Frühling steht vor der Tür und bald wird alles wieder blühen und die Bienen werden durch die Lüfte summen.

Dieses Bilderbuch vermittelt innerhalb der Geschichte Sachwissen über Bienen und die Imkerei: Z. B., dass Bienen nicht stechen, ausser man kommt ihnen in die Quere; dass man sich einen Imkeranzug anzieht, um näher an die Bienen herangehen zu können; dass es Bienenkästen gibt, in denen die Bienenrahmen stecken; dass ein Rauchapparat die Bienen beruhigt; dass Bienen beim Arbeiten summen und über ihren Schwänzeltanz kommunizieren; dass es nur wenige männliche Bienen gibt, die nicht viel tun, ausser zu essen und sich mit der Königin zu paaren; dass die Bienenschwestern den Bienenstock reinigen und Nektar und Pollen bringen, um alle Bienen zu ernähren und um Honig herzustellen; und, dass die alte Königin sich irgendwann einen neuen Platz suchen wird, wenn eine neue Bienenkönigin kommt.

Natürlich kann ein Bilderbuch nicht alles über Bienen aufgreifen. Da gibt es so viel zu der Thematik! Aber es kann ein Anstoss sein, mehr über die kleinen Lebewesen erfahren zu wollen.
Was mir gefehlt hat, war der Aspekt, warum Bienen so wichtig für die Natur sind, und dass sie die Pflanzen bestäuben.
Dennoch kann das Buch gut als Auftakt zum Thema Bienen oder Frühling dienen.
Besonders schön finde ich, wie behutsam in der Geschichte mit den Bienen umgegangen wird und was für eine Wertschätzung sie vermittelt! Für Kinder wird deutlich gemacht, wie fleissig Bienen sind. Dies kann dazu führen, dass sie lernen, respektvoll und umsichtig mit der Natur und mit den kleinen Lebewesen umzugehen!

Die Bilder wurden vermutlich mit einer Mischung aus Aquarell, Gouache, Kreide und Buntstiften kreiert. Viel Grün und Gelb wurde verwendet. Auf mich wirken sie einladend und passen gut in den Frühling!

Der Text enthält einige für Kinder eher unbekanntere Wörter wie „Süsswasser“, „Sümpfe“, „Imker“, „Entdeckelungsgabel“, „Stockmeissel“. Entsprechende Erklärungen sollte man sich hier evtl. vorher zurechtlegen. So kann eine Wortschatzerweiterung stattfinden.

Vom Verlag wird das Buch ab 3 Jahren empfohlen. Vom Text her würde ich es eher ab 4 Jahren empfehlen, würde es aber bei fitten und interessierten Kindern auch schon ab 3 anbieten.

Schön fand ich auch, dass im Buch mal ein anderes, selteneres Familienmodell dargestellt wird. Henry lebt nicht bei seinen Eltern, sondern mit der Tante zusammen. Dies zeigt den Kindern, dass es auch andere Familienmodelle gibt – super!

FAZIT: Ein schönes Bilderbuch, welches wunderbar in den Frühling passt und Kindern einen behutsamen und respektvollen Umgang mit der Natur und den Bienen vermittelt! 4/5 Sterne!