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Ein anderer Takt

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"Der vergessene Gigant der amerikanischen Literatur" The New Yorker
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Kommentare zu "Ein anderer Takt"
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Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dj79, 16.10.2019

    Feinsinnige Analyse
    Kelleys Roman „Ein anderer Takt“ erscheint mit einem Vorwort von Kathryn Schulz und klingt mit einem Statement von Jessica Kelley über ihren Vater aus. Beide stellen uns den recht unbekannten William Melvin Kelley und seinen Werdegang vor, beschreiben seine Schreibkunst und analysieren die Hintergründe für das In-Vergessenheit-Geraten seines Werkes. Das Wiederentdecken dieses Autors stellt für mich eine echte Bereicherung dar.

    Zunächst war es für mich etwas befremdlich, stets und ständig von Negern oder noch schlimmer Niggern zu lesen, weil dieser Sprachgebrauch im hier und jetzt doch sehr anstössig wirkt. Wenn man sich jedoch bewusst macht, dass „Ein anderer Takt“ im Amerika von 1962 erschienen ist, würden durch die Anpassung der Sprache historische Tatsachen beschönigt, verwässert, ganz und gar verändert werden. Der Sinn und die Aussagekraft des Romans würden verloren gehen.

    Kelley beschäftigt sich in seinem Roman mit den Herausforderungen der beginnenden Aufhebung der Rassentrennung, mit denen sich sowohl Weisse und Schwarze auseinandersetzen müssen. Er entwirft dafür eine Utopie, wonach beginnend mit dem schwarzen Farmer Tucker Caliban die gesamte Farbige Bevölkerung eines fiktiven Bundesstaats diesen in Richtung Norden verlässt und damit den ansässigen Weissen Landbesitzern die Arbeitskräfte entzieht. Die Schwarzen nutzen die Chance auf ein von Weissen emanzipiertes Leben, wie es in Tuckers Statement von S. 267 ganz besonders deutlich wird: „Man hat nur eine einzige Chance: wenn man kann und wenn man will. Wenn eins davon fehlt, braucht man‘s gar nicht erst zu versuchen.“ Ziemlich hilflos bleiben die Weissen zurück. Wer soll ihre Felder bestellen? Wer die Pacht, von der sie leben, bezahlen?

    Mit unterschwellig anhaltendem Spott betrachtet Kelley die wenig gebildeten Weissen, die einem stumpfsinnigen Alltag auf der Veranda eines Ladens frönen. Sie richten ihre Ansichten und sogar ihren gesamten Tagesablauf an einem alten Rollstuhlfahrer aus, so als würden sie dem „Ältesten“ ihrer Art überall hin folgen. Einer echten wertschöpfenden Tätigkeit geht fast niemand nach. Auf mich wirken die Weissen im Boreout gefangen. In diesem Mikrokosmos der Veranda schafft es Kelley, die feinen Unterschiede in der Haltung gegenüber Schwarzen zwischen den einzelnen weissen Charakteren herauszuarbeiten. Er lässt durch bewusste Lücken dem Leser Raum zum Weiterdenken und für eigene Interpretation.

    Wohlwissend, dass Kelley zur Veröffentlichung erst Mitte Zwanzig war, möchte ich seiner Feinsinnigkeit verbunden mit der klugen Pointierung höchsten Respekt zollen. Sein Gespür für die Menschen, ihre Haltung und der daraus resultierenden Gefahr, die bis heute aktuell ist, hat mir gefallen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    forti, 04.09.2019 bei bewertet

    William Melvin Kelleys Debüt versetzt den Leser in die Südstaaten der USA Ende der 1950'er Jahre. Wie auf ein geheimes Signal hin, verlassen alle Schwarzen den unbenannten Bundesstaat. Die weisse Bevölkerung bleibt ratlos zurück, sucht Erklärungen, weiss nicht, ob und wie sie reagieren soll. Es ist klar, dass dieser Exodus einen Wendepunkt bedeutet.

    Dabei schreibt der afro-amerikanische Autor ausschliesslich aus der Sicht der weissen Bevölkerung, was ein interessanter Schachzug ist – nicht nur, weil die genauen Umstände des massenhaften Aufbruchs mysteriös bleiben. Der tief verwurzelte Rassismus und der Glaube an die Legitimität einer weissen Vorherrschaft wird gerade durch diese Erzählform in verschiedenen Facetten beschrieben und es wird deutlich, dass sich diese Ansichten durch alle Bevölkerungsschichten ziehen. Das ist erschreckend, auch wenn bis zum Schluss die Hoffnung bleibt, dass sich an diesem System doch noch etwas ändern kann.

    William Melvin Kelleys im Original bereits 1962 veröffentlichtes Debüt erscheint in Deutschland zu einem Zeitpunkt, in dem der Rassismus nicht nur in den USA wieder auf dem Vormarsch ist. Ein wichtiges, erschreckendes und mahnendes Buch.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 04.09.2019 bei bewertet

    Hier hat der Verlag eine gute Arbeit abgeliefert, denn die Buchausgabe ist hervorragend aufgemacht, mit eindrucksvollem Cover, kenntnisreichen Vorwort über das Werk des fast vergessenen Autors sowie ein Nachwort von der Tochter des Autors. Das ist eindrucksvoll, dafür hat mich der eigentliche Text lange Zeit zunächst nicht sehr überzeugt. Aufgrund des Autorenportraits und des Entstehungszeitraums (1962) lag die Vermutung nahe, dass der Roman in die Nähe von James Baldwin reicht. Dem ist aber nicht so, die Stile beider Autoren sind sehr unterschiedlich und bei James Baldwin brannte der Funke deutlich mehr.
    Dennoch hat Ein anderer Takt (Originaltitel: A different drummer) einiges zu bieten. Das Buch hat eine aussergewöhnliche Idee und ein paar stilistische Feinheiten. Am besten gefielen mir die Tagebucheintragungen im letzten Drittel des Romans, die den Zeitraum 1931 bis 1938 und sogar noch darüber hinaus abdecken und ein klares Bild der rassistischen Stimmung der Zeit zeigen. Auch die pessimistischen Schlusspassagen sind eindrucksvoll.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 04.09.2019 bei bewertet

    Als in einem fiktiven Ort in den Südstaaten ein Farbiger sein Vieh tötet ,seine Felder vernichtet, sein Haus zerstört und mit seiner Familie den Ort verlässt und die gesamte schwarze Bevölkerung ihm folgt,sind die anderen Anwohner fassungslos.
    Wer soll denn jetzt die Arbeit verrichten ,für welche sich die Weissen zu schade sind, ist nur eine der Fragen, die man sich stellt.
    Die Kluft zwischen Farbigen(Ich benutze ausdrücklich nicht das Wort Neger, obwohl es in diesem Buch mehrmals auftaucht),wird deutlich zum Ausdruck gebracht. Das Buch spielt in den 50 er Jahren, einige Relikte haben sich aber leider bis in die heutige Zeit erhalten.
    Ich musste mich zuerst in den etwas ungewöhnlichen Schreibstil hereinfinden,dann jedoch konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
    Es macht betroffen und regt zum Nachdenken an.

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