Die Wahrheit der Historiker
Der Geschichtswissenschaft, und nicht nur ihr, ist unmerklich der Begriff der Wahrheit abhanden gekommen, und mit ihm auch derjenige von Tatsache und Quelle. Über die Rankesche Absicht, lediglich zu sagen, wie es eigentlich gewesen, lächeln die...
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Produktinformationen zu „Die Wahrheit der Historiker “
Der Geschichtswissenschaft, und nicht nur ihr, ist unmerklich der Begriff der Wahrheit abhanden gekommen, und mit ihm auch derjenige von Tatsache und Quelle. Über die Rankesche Absicht, lediglich zu sagen, wie es eigentlich gewesen, lächeln die Kenner. Wenn alles Text ist und alles Rhetorik, wenn man nicht mehr wissen will, was war, sondern nur noch, wie darüber geredet wurde, wenn vorgeblich die Beobachtung das Beobachtete schafft und alle Erinnerung irreparabel alles verfälscht, dann verschwimmen die Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion, geht die Wirklichkeit verloren. Dabei ist wahr/nicht wahr der Code und das Gesetz aller Wissenschaft. Der Essay bezieht Stellung zu der Frage, ob der Historiker vergangene Wirklichkeiten erkennen kann, und lädt dazu ein, unbeeindruckt von zahllosen turns Wahrheit, Quelle, Tatsache weiterhin als Grundkategorien der Geschichtswissenschaft gelten zu lassen.
Klappentext zu „Die Wahrheit der Historiker “
Der Geschichtswissenschaft, und nicht nur ihr, ist unmerklich der Begriff der Wahrheit abhandengekommen, und mit ihm auch derjenige von Tatsache und Quelle. Über die Rankesche Absicht, lediglich zu sagen, wie es eigentlich gewesen, lächeln die Kenner. Wenn alles Text ist und alles Rhetorik, wenn man nicht mehr wissen will, was war, sondern nur noch, wie darüber geredet wurde, wenn vorgeblich die Beobachtung das Beobachtete schafft und alle Erinnerung irreparabel alles verfälscht, dann verschwimmen die Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion, geht die Wirklichkeit verloren, gilt nicht mehr Demut, sondern nur noch Deutungshoheit. Historiker sollten dann lieber gleich Romane schreiben. Dabei ist wahr/nicht wahr der Code und das Gesetz aller Wissenschaft. Es ist also zu fragen, ob nicht vor lauter Selbstkritik und Komplexitätsfreude einiges Grundsätzliche vergessen wurde. Es ist leicht, sich über den Erkenntnisoptimismus der "Positivisten" des 19. und 20. Jahrhundert lustig zu machen, aber das enthebt keineswegs davon, sich (oft mit ihrer Hilfe) um die Richtigkeit der Fakten zu bemühen, auch wenn diese nur ein Gerüst liefern können, mit dessen Hilfe der phantasiebegabte Historiker die Vergangenheiten rekonstruiert - das Konstruieren muss und darf er indes den Dichtern überlassen. Der vorliegende Essay verschafft Überblick über eine seit mehr als hundert Jahren währende, überaus aktuelle Diskussion, die an die Grundfesten der Geschichtswissenschaft rührt, und lädt dazu ein, zu Vernunft und Augenmass zurückzufinden, damit Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung sich nicht so weit vom menschlichen Leben und Erleben entfernen, dass sie schliesslich niemanden mehr interessieren.
Autoren-Porträt von Werner Paravicini
Dr. Werner Paravicini, geboren 1942 in Berlin, Studium der Geschichte und Romanistik, Promotion 1970, Habilitation 1982, lehrte von 1984 bis 1993 in Kiel und leitet seit Oktober 1993 das Deutsche Historische Institut Paris.
Bibliographische Angaben
- Autor: Werner Paravicini
- 2010, VII, 94 Seiten, Masse: 17 x 23 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: OLDENBOURG
- ISBN-10: 3486701053
- ISBN-13: 9783486701050
Rezension zu „Die Wahrheit der Historiker “
"In einem Atemzuge gelesen, ein Vergnügen für einen langen Nachmittag; Seite für Seite studiert und durchgearbeitet, kaum weniger als ein Kompendium geschichtstheoretischer Positionen der vergangenen Generationen. Ein grosses, dabei schmales Buch!" Thomas Vogtherr, Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, 129 "Der Herold ist Werner Paravicini (...) dankbar, dass er sich der überfälligen Debatte stellt, in der er unermüdlich betont, dass Historiker finden und nicht erfinden sollten. Schliesslich bleibt er 'Sklave seines Dokuments' (Marc Bloch). Andernfalls wäre die Geschichtsschreibung kaum den Aufwand wert, den sie betreibt." Eckart Henning, Herold-Jahrbuch, 16.Band(2011)
Pressezitat
"In einem Atemzuge gelesen, ein Vergnügen für einen langen Nachmittag; Seite für Seite studiert und durchgearbeitet, kaum weniger als ein Kompendium geschichtstheoretischer Positionen der vergangenen Generationen. Ein grosses, dabei schmales Buch!" Thomas Vogtherr, Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, 129 "Der Herold ist Werner Paravicini (...) dankbar, dass er sich der überfälligen Debatte stellt, in der er unermüdlich betont, dass Historiker finden und nicht erfinden sollten. Schliesslich bleibt er 'Sklave seines Dokuments' (Marc Bloch). Andernfalls wäre die Geschichtsschreibung kaum den Aufwand wert, den sie betreibt." Eckart Henning, Herold-Jahrbuch, 16.Band(2011)
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