Produktinformationen zu „Die Universität als Akteur “
Institutioneller Wandel in der Hochschulorganisation
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Wilhelm Schwendemann und Dr. Jürgen Rausch
Klappentext zu „Die Universität als Akteur “
Zu den grundlegenden Aufgaben der Soziologie als Disziplin gehört es, institu- onellen Wandel empirisch zu beschreiben und theoretisch zu erklären. Die - genstände ebenso wie die Erklärungsprogramme sind vielfältig. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Analyse derjenigen Institutionen dar, mit denen man unmittelbar vertraut ist. Eine solche Institution ist für einen Wissenschaftler sicherlich die Universität, die, um die Kernthese von Frank Meier bereits v- wegzunehmen, im Rahmen allgemeiner Prozesse der gesellschaftlichen - teurskonstitution zunehmend in einen einheitlichen und organisierten Akteur transformiert wird. Diese These theoretisch zu entwickeln und empirisch aus- leuchten ist weder einfach noch trivial. Sie ist nicht einfach, da die Analyse der Universität vom Forscher gerade aufgrund ihrer Verankerung in seinen Allta- erfahrungen ein hohes Mass an Selbstdistanz voraussetzt. Ebenso wenig ist die These trivial. Zwar gehören Universitäten mit zu den ältesten Organisationen der Welt. In der Organisationsforschung schätzt man, dass ca. 80 % der Organisat- nen, die seit mehr als fünfhundert Jahren bestehen, Universitäten sind. Ebenso sind die klassischen Kriterien zur Bestimmung einer formalen Organisation wie etwa Mitgliedschaft oder formale Regeln selbstverständlich bei Universi- ten schon seit Anbeginn erfüllt. Dennoch trat die Universitätsorganisation als - genständige Steuerungsebene gegenüber ihren professoralen Mitgliedern, den Disziplinen und dem Staat kaum in Erscheinung, wie weite Teile der histo- schen Universitätsforschung betonen. Damit unterscheiden sich Universitäten deutlich von anderen, stärker vertikal integrierten Organisationen, wie sie etwa von Max Weber mit Blick auf die preussische Staatsbürokratie oder von Alfred D. Chandler mit Blick auf amerikanische Grossunternehmen beschrieben wurden.
Universitäten entwickeln sich gegenwärtig zu Akteuren. Auf diesen Nenner bringt Frank Meier den Transformationsprozess, der hinter vielen Reformen nicht nur im deutschen Hochschulsystem steht. Was zum einen den institutionellen Wandel der Hochschulorganisation mit all seinen praktischen Implikationen beschreibt, verweist zum anderen auf ein Grundlagenproblem der allgemeinen Soziologie: Inwieweit können Organisationen überhaupt instruktiv als Akteure, also als verantwortliche Handlungsträger verstanden werden? Die Akteurkonzeption, die der Autor hier vorschlägt und zu seiner Untersuchung nutzt, eröffnet neue Perspektiven für die theoriegeleitete Analyse der Hochschule, aber auch anderer Typen von Organisationen.
Inhaltsverzeichnis zu „Die Universität als Akteur “
Quellen der Akteurtheorie - Zur Theorie des Akteurs - Der Akteurbegriff - Actorhood: Elemente verantwortlicher Handlungsträgerschaft - Die Kontrastfolie: Zweifel am Akteurstatus der Universität - Transnationale Trends der Hochschulreform - Elemente der Hochschulreform - Der Hochschulreformdiskurs - Diskursive Modelle der Hochschulorganisation
Autoren-Porträt von Frank Meier
Frank Meier, Dr. theol., geboren 1964, studierte Katholische Theologie, Philosophie und Geschichte in Münster, München und Heidelberg. Seit 1994 als Pastoralreferent in verschiedenen Handlungsfeldern, v. a. in Schulseelsorge, Religionsunterricht und Katechese tätig; derzeit Referent der Fachstelle Gemeindekatechese des Bistums Münster.
Bibliographische Angaben
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Autor:
Frank Meier
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2009, 2009, 279 Seiten, 2 Abbildungen, Masse: 14,9 x 21,1 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
- ISBN-10: 3531165135
- ISBN-13: 9783531165134
- Erscheinungsdatum: 26.02.2009
Rezension zu „Die Universität als Akteur “
"Der Verdienst der Arbeit von Frank Meier [der Autor] ist [...], die Diskussion um den Akteurstatus von Organisationen theoretisch neu fundiert zu haben." Soziologische Revue, 4-2009
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