Die Troja-Mission / Dirk Pitt Bd.17
"Ein...
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"Ein Feuerwerk von einem Spannungsroman!"
Library Journal
Das NUMA-Team stösst vor der Küste Nicaraguas auf einen Palast, der vor langer Zeit im Meer versunken ist. Er scheint in einem geheimnisvollen Zusammenhang mit der Legende von Troja zu stehen. Gleichzeitig entdeckt Dirk Pitt ein gigantisches Tunnelsystem zwischen dem Atlantik und der Pazifikküste. Und kommt einem unfassbaren Plan auf die Spur, der die ganze Menschheit mit dem Untergang bedroht ...
Die Troja-Mission von Clive Cussler
LESEPROBE
Es war einKöder, erschaffen in aller Schlichtheit, aber mit einem tiefen Wissen um dieNeugier der Menschen. Und er erfüllte seinen Zweck. Sechs Meter hoch ragte dasschmucklose Ungetüm mit seinen vier stämmigen, aus Hölzern gezimmerten Beinenüber der Plattform auf, auf der es stand. Auf den Beinen ruhte ein dreieckigerAufbau, hinten und vorn offen, ein Spitzdach mit einem rundlichen Höcker an derVorderseite, versehen mit zwei Augenschlitzen. Beide Seiten waren mitRinderhäuten verkleidet. Die Bewohner der Feste Ilion hatten dergleichen nochnie gesehen.
Mancheinen, der etwas Fantasie hatte, erinnerte es entfernt an ein Pferd.
Zu früherStunde waren die Dardaner aufgewacht und hatten den Ansturm der Achäererwartet, die ihre befestigte Stadt eingeschlossen hatten, bereit zurSchlacht, so wie auch in den vergangenen zehn Wochen. Doch die Ebene unterihnen war menschenleer. Sie sahen lediglich einen dichten Rauchschleier, derüber die Aschereste dahintrieb, die vom Lager der Feinde verblieben waren. DieAchäer waren mitsamt ihrer Flotte verschwunden. Im Dunkel der Nacht hatten sieihre Vorräte, die Pferde, Waffen und Streitwagen auf die Schiffe verladen undwaren davongesegelt. Hatten nur das rätselhafte hölzerne Ungetümzurückgelassen. Die Späher der Dardaner kehrten zurück und berichteten, dassdas Lager der Achäer verlassen sei.
Ausser sichvor Freude darüber, dass die Belagerung von Ilion zu Ende war, stiessen dieMenschen das grosse Tor der Festung auf und strömten auf die weite Ebene hinaus,auf der ihrer beider Heere hunderte von Gefechten ausgetragen und ihr Blut vergossenhatten. Zunächst waren sie verwundert, als sie des Ungetüms ansichtig wurden.Die Argwöhnischen unter ihnen vermuteten eine Kriegslist und plädierten dafür,dass man es verbrennen sollte. Doch bald darauf stellten sie fest, dass es nurein Bauwerk von Menschenhand war, aus grob behauenen Hölzern zusammengezimmertund auf vier Beine gestellt. Ein Mann stieg hinauf, kletterte in den Aufbau undstellte fest, dass er leer war.
»Wenn dieAchäer keine besseren Pferde zustande bringen«, brüllte er, »ist es keinWunder, dass wir gesiegt haben.«
DieMenschen, die sich rundum drängten, lachten und stimmten Freudengesänge an, alsPriamos, der König von Ilion, in seinem Streitwagen eintraf. Er stieg ab, nahmhuldvoll die Jubelrufe der Umstehenden entgegen und ging um das sonderbareBauwerk herum, als versuchte er, dessen Sinn zu ergründen.
Nachdem ersich davon überzeugt hatte, dass es keine Gefahr darstellte, erklärte er es zurKriegsbeute und verfügte, dass es auf Rollen über die Ebene gezogen und vor demStadttor zum Gedenken an einen ruhmreichen Sieg über die räuberischen Achteraufgestellt werden sollte.
Dasfestliche Treiben wurde jählings unterbrochen, als zwei Krieger einenGefangenen durch die Menschenmenge zerrten, einen Achter, der von seinenGefährten zurückgelassen worden war. Sinon hiess er, und alle wussten, dass erder Vetter des mächtigen Odysseus war, des Königs von Ithaka, eines derAnführer der grossen achtischen Räuberhorde. Als man ihn Priamos vorführte, warfer sich vor dem König zu Boden und flehte um sein Leben.
»Warum hatman dich zurückgelassen?«, herrschte ihn der König an.
»MeinVetter hat auf jene gehört, die mir feindlich gesonnen waren, und mich aus demLager verbannt. Wenn ich mich nicht in einem Hain versteckt hätte, als sie ihreSchiffe zu Wasser liessen, hätten sie mich gewisslich hinterhergeschleppt, bisich ertrunken oder von den Fischen gefressen worden wäre.«
Priamosmusterte Sinon eingehend. »Was hat dieses Ungetüm zu bedeuten? Welchem Zweckdient es?«
»Weil wireure Feste nicht einnehmen konnten und Achilles, der mächtigste unserer Helden,im Kampf gefallen ist, glaubten meine Gefährten, die Götter wären ihnen nichtwohl gesonnen. Deshalb schufen sie dieses Standbild, um sie gnädig zu stimmen,damit sie sicher nach Hause gelangen.«
»Warum istes so gross?«
»Damit ihres nicht im Triumph in eure Stadt schleppen und dort zum Gedenken an die grössteNiederlage der Achäer seit Menschengedenken aufstellen könnt.«
»Ja, dieseBefürchtung kann ich verstehen.« Der weise altePriamos lächelte. »Aber sie haben nicht bedacht, dass es ausserhalb der Stadtden gleichen Zwecken dienen kann.«
HundertMänner fällten Bäume und hieben sie zu Rollen zurecht.Dann traten weitere hundert Mann mit Seilen an,stellten sich in zwei Reihen auf und zogen die Trophäe über die Ebene, die sichzwischen der Stadt und dem Meer erstreckte. Mehr und immer mehr Männergesellten sich im Laufe des Tages zu ihnen, legten sich in die Taue und plagtensich im Schweisse ihres Angesichts, um das sperrige Ungetüm den Hanghinaufzuschleppen, der zu der Feste führte. Erst am späten Nachmittag, als dashölzerne Bildnis vor dem grossen Tor der Stadt stand, war ihre Mühsal beendet.In Massen strömten die Menschen aus der Stadt, hinter deren Mauern sie sich ausFurcht vor den Feinden seit über zwei Monaten nicht mehr hervorgewagt hatten,und starrten staunend und ehrfürchtig auf das riesige Standbild, das nun das dardanischePferd genannt wurde.
Ausser sichvor Freude darüber, dass der unaufhörliche Kampf ein Ende hatte, zogen dieFrauen und Mädchen los, pflückten Blumen und flochten Girlanden, mit denen siedas absonderliche hölzerne Wesen behängten.
»Unser sindSieg und Friede!«, riefen sie begeistert.
AberKassandra, die Tochter des Priamos, die wegen ihrer düsteren Weissagen undihrer Sehergabe als schwach im Geiste galt, warnte sie. »Erkennt ihr dennnicht, dass dies eine List ist?«, rief sie.
© BlanvaletVerlag
Übersetzung:Oswald Olms
Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.
- Autor: Clive Cussler
- 2006, 6. Aufl., 508 Seiten, mit Abbildungen, Masse: 11,8 x 18,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Olms, Oswald
- Übersetzer: Oswald Olms
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442364736
- ISBN-13: 9783442364732
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