Die Langobarden
Viele unserer gegenwärtigen Fragestellungen betreffen die wirtschaftliche Entwicklung der Versorgung der Weltbevölkerung mit Grundnahrungsmitteln und die Friedenssicherung. Die bereits stattfindenden Bevölkerungsverschiebungen, Einwanderungen,...
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Produktinformationen zu „Die Langobarden “
Klappentext zu „Die Langobarden “
Viele unserer gegenwärtigen Fragestellungen betreffen die wirtschaftliche Entwicklung der Versorgung der Weltbevölkerung mit Grundnahrungsmitteln und die Friedenssicherung. Die bereits stattfindenden Bevölkerungsverschiebungen, Einwanderungen, Flüchtlingswellen und sozialen Verwerfungen, aber auch Integration und damit die Entstehung neuer Gesellschaften sind jetzt schon feste Grössen in unserer Zeit. Die Rückschau in die Geschichte zeigt, dass es sich hierbei aber keinesfalls um eine moderne Erscheinung handelt. Einzelne Stammesverbände, aber auch ganze Völker waren im Laufe der Geschichte immer wieder gezwungen, auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen ihre angestammte Heimat zu verlassen. Ein Volk in dieser langen Reihe von Wanderungen - von Pannonien nach Italien - waren die Langobarden. Neben den politischen Ereignissen geht es auch um Fragen der Akkulturation und Integration. Wie verhielten sich die langobardischen Einwanderer und Eroberer in ihrer neuen Umgebung? Wie reagierten die Einheimischen auf die fremde Sprache, Religion und Kultur der langobardischen Migranten? Die Langobarden hatten sich so gut in ihre italienische Umgebung integriert, dass sie ihre kulturelle Identität, ihr Zugehörigkeitsgefühl zu ihrer Heimat im Norden verloren hatten. Sie sind gleichwohl das einzige unter den germanischen Wandervölkern, das nachhaltige Spuren in der Geschichte hinterlassen hat.
Lese-Probe zu „Die Langobarden “
Textprobe:Kapitel 4. An der Donau:
Im Jahre 167 überfielen langobardische Krieger, als Teilnehmer an den Markomannenkriegen unter Kaiser Marc Aurel, die römische Provinz Pannonien (das heutige Ungarn) und wurden geschlagen. Die restlichen Krieger kehrten in ihre norddeutsche Heimat zurück, denn der Stamm als Ganzes war noch nicht abgewandert. Dazu kam es erst Jahrhunderte später. Zu Beginn des 5. Jh. zwangen Bevölkerungsüberschuss, geringe Bodenerträge und Überschwemmungen zur Wanderschaft.
Intensiver Ackerbau war den germanischen Stämmen nicht bekannt. Deswegen mussten sie immer wieder auf neues, weniger ausgemergeltes Land ausweichen. Solange es aber noch geeignete Anbauflächen zu erobern gab, hielten es die germanischen Wandervölker nicht für nötig, ihre Anbaumethoden zu verbessern.
Inzwischen gab es im südöstlichen Elbgebiet keinen Platz mehr für weitere Siedler. Das Land war besetzt, wie die Anzahl der Friedhöfe zeigt. Nach 400 wanderten also die Langobarden nach Süden. Sie liessen nur einige Stammesreste in Norddeutschland zurück.
Als der grösste Teil der Langobarden an der Donau angekommen war, wurden sie von den Hunnen überfallen. Dabei kam König Angelmund ums Leben. Der nächste König war Laimissio, der als Rächer Angelmunds den Hunnen entgegentrat, denen die Langobarden vermutlich unterworfen waren. In heftigen Kämpfen gewannen sie ihre Unabhängigkeit. Viele Hörige, die an diesem Kampf teilgenommen hatten, machten sie zu freien Langobarden, um so die Zahl ihrer Krieger und damit ihre Kampfkraft zu erhöhen. Gerade die Langobarden waren nie ein homogener Stamm, sondern veränderten sich ethnisch immer wieder. Generell waren die germanischen Landnahmezüge, die sich in der Völkerwanderungszeit herausbildeten, keine natürlichen Abstammungsgemeinschaften, sondern ethnisch vielfältig zusammengesetzte Überlebensgemeinschaften.
Der Sieg über die Hunnen brachte den Langobarden grosse Beute und sie wurden kühner in ihren kriegerischen Unternehmungen.
Auf Laimissio
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folgte für ca. 40 Jahre dessen Sohn Lethuc und schliesslich wurde Godeoc König.
Während in den beiden folgenden Jahrhunderten im Westen Alemannen, Franken und Sachsen, im Osten Goten und Vandalen die Reichsgrenze am Rhein und an der Donau überschritten und die römischen Provinzen verwüsteten, erfahren wir von den Langobarden nichts.
Nach der Schlacht auf den katalaunischen Feldern (451) brach das Hunnenreich zusammen. Der kleine Stamm der ostgermanischen Rugier rückte nach Niederösterreich nach. Bis 455 hatten sie zum hunnischen Grossreich gehört, dessen Zentrum unter den Königen Bleda und seinem Bruder Attila in Pannonien lag. Etwa zur gleichen Zeit hatten sich die Ostgoten zwischen Leithagebirge und Plattensee angesiedelt. Östlich davon, bis nach Sirmium (Sremska Mitrovica), waren im ehemaligen Kerngebiet des Hunnenreiches in der römischen Provinz Dacien (Siebenbürgen) die mit den Ostgoten verwandten Gepiden ansässig. Und noch ein weiterer germanischer Stamm war auf dem Balkan erschienen, die Heruler. Ihr Gebiet lag nordöstlich von Wien, und von hier beherrschten sie die mittlere Donau. Hinzu kam ein Völkergemisch aus Alanen, Sarmaten und romanisierten Pannoniern, Bulgaren und Nachfahren der Markomannen und Quarden. 453 starb Attila. Gegen seine Söhne erhob sich eine germanische Koalition von Rugiern, Herulern, Skieren und Sweben unter Führung des Gepidenkönigs Ardarich. Sie besiegten die Hunnen in der Schlacht am Nedao, einem Fluss im Karpatenbecken. Die Erben Attilas, denen das römische Reich 432 die gesamte Provinz Pannonien abgetreten und riesige Tributzahlungen geleistet hatte, mussten sich besiegt zurückziehen. Damit veränderte sich das Kräfteparallelogramm im mittleren Donauraum, wovon Ostrom profitierte. Die Gepiden errichteten ein Reich in der römischen Provinz Darcia (Siebenbürgen). Ein Teil der Ostgoten zog von Südrussland nach Pannonien, wo sie von Kaiser Markian (450-457) als Födera
Während in den beiden folgenden Jahrhunderten im Westen Alemannen, Franken und Sachsen, im Osten Goten und Vandalen die Reichsgrenze am Rhein und an der Donau überschritten und die römischen Provinzen verwüsteten, erfahren wir von den Langobarden nichts.
Nach der Schlacht auf den katalaunischen Feldern (451) brach das Hunnenreich zusammen. Der kleine Stamm der ostgermanischen Rugier rückte nach Niederösterreich nach. Bis 455 hatten sie zum hunnischen Grossreich gehört, dessen Zentrum unter den Königen Bleda und seinem Bruder Attila in Pannonien lag. Etwa zur gleichen Zeit hatten sich die Ostgoten zwischen Leithagebirge und Plattensee angesiedelt. Östlich davon, bis nach Sirmium (Sremska Mitrovica), waren im ehemaligen Kerngebiet des Hunnenreiches in der römischen Provinz Dacien (Siebenbürgen) die mit den Ostgoten verwandten Gepiden ansässig. Und noch ein weiterer germanischer Stamm war auf dem Balkan erschienen, die Heruler. Ihr Gebiet lag nordöstlich von Wien, und von hier beherrschten sie die mittlere Donau. Hinzu kam ein Völkergemisch aus Alanen, Sarmaten und romanisierten Pannoniern, Bulgaren und Nachfahren der Markomannen und Quarden. 453 starb Attila. Gegen seine Söhne erhob sich eine germanische Koalition von Rugiern, Herulern, Skieren und Sweben unter Führung des Gepidenkönigs Ardarich. Sie besiegten die Hunnen in der Schlacht am Nedao, einem Fluss im Karpatenbecken. Die Erben Attilas, denen das römische Reich 432 die gesamte Provinz Pannonien abgetreten und riesige Tributzahlungen geleistet hatte, mussten sich besiegt zurückziehen. Damit veränderte sich das Kräfteparallelogramm im mittleren Donauraum, wovon Ostrom profitierte. Die Gepiden errichteten ein Reich in der römischen Provinz Darcia (Siebenbürgen). Ein Teil der Ostgoten zog von Südrussland nach Pannonien, wo sie von Kaiser Markian (450-457) als Födera
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Autoren-Porträt von Klaus Coors
Klaus Coors wurde 1944 in Korbach geboren. Nach dem Abitur studierte er in Hamburg Anglistik und alte, mittlere und neue Geschichte und schloss alle seine Studienbereiche mit dem Staatsexamen ab. Er wurde Lehrer an einem Gymnasium, zuletzt Studiendirektor und begann früh, sich im Leistungskurs mit den Langobarden zu beschäftigen, zumal das Helmsmuseum in Hamburg über langobardische Überreste verfügte. Vor ca. 30 Jahren begann er zusammen mit seiner Frau seinen Urlaub ganz in Italien zu verbringen und in der Zeit alle vorhandenen Überreste zu suchen, zu fotografieren und aufzulisten. So entwickelte er sich zu einem Spezialisten für die Langobarden. Inzwischen haben seine Frau und er ihren Lebensmittelpunkt nach Italien verlegt und gehen dort beide zwischen Lucca und Pisa der Geschichte der Langobarden nach.
Bibliographische Angaben
- Autor: Klaus Coors
- 2017, 88 Seiten, 11 Abbildungen, Masse: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3961465703
- ISBN-13: 9783961465705
- Erscheinungsdatum: 02.11.2017
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