Die globale Finanzklasse
Business, Karriere, Kultur in Frankfurt und Sydney
Exklusivität durch Offenheit
Auf den internationalen Finanzmärkten hat sich eine neue globale Klasse gebildet. Dieses Buch zeigt am Beispiel der Finanzzentren Frankfurt am Main und Sydney, wie in der Finanzklasse gemeinsame Formen ökonomischen, kulturellen...
Auf den internationalen Finanzmärkten hat sich eine neue globale Klasse gebildet. Dieses Buch zeigt am Beispiel der Finanzzentren Frankfurt am Main und Sydney, wie in der Finanzklasse gemeinsame Formen ökonomischen, kulturellen...
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Produktinformationen zu „Die globale Finanzklasse “
Exklusivität durch Offenheit
Auf den internationalen Finanzmärkten hat sich eine neue globale Klasse gebildet. Dieses Buch zeigt am Beispiel der Finanzzentren Frankfurt am Main und Sydney, wie in der Finanzklasse gemeinsame Formen ökonomischen, kulturellen und sozialen Kapitals entstehen. Typisch für den Habitus dieser Finanzklasse ist neben den üblichen Statussymbolen ein demonstrativer Gestus von kultureller Offenheit, Diversität, Weltläufigkeit und Toleranz, in dem sich eine kosmopolitische Selbstdarstellung mit ökonomischen Interessen verbindet. Ein neuer Modus sozialer Grenzziehung wird sichtbar, der paradox erscheint: Exklusivität durch Einschluss, Abschottung durch Öffnung.
Auf den internationalen Finanzmärkten hat sich eine neue globale Klasse gebildet. Dieses Buch zeigt am Beispiel der Finanzzentren Frankfurt am Main und Sydney, wie in der Finanzklasse gemeinsame Formen ökonomischen, kulturellen und sozialen Kapitals entstehen. Typisch für den Habitus dieser Finanzklasse ist neben den üblichen Statussymbolen ein demonstrativer Gestus von kultureller Offenheit, Diversität, Weltläufigkeit und Toleranz, in dem sich eine kosmopolitische Selbstdarstellung mit ökonomischen Interessen verbindet. Ein neuer Modus sozialer Grenzziehung wird sichtbar, der paradox erscheint: Exklusivität durch Einschluss, Abschottung durch Öffnung.
Klappentext zu „Die globale Finanzklasse “
Exklusivität durch Offenheit Auf den internationalen Finanzmärkten hat sich eine neue globale Klasse gebildet. Dieses Buch zeigt am Beispiel der Finanzzentren Frankfurt am Main und Sydney, wie in der Finanzklasse gemeinsame Formen ökonomischen, kulturellen und sozialen Kapitals entstehen. Typisch für den Habitus dieser Finanzklasse ist neben den üblichen Statussymbolen ein demonstrativer Gestus von kultureller Offenheit, Diversität, Weltläufigkeit und Toleranz, in dem sich eine kosmopolitische Selbstdarstellung mit ökonomischen Interessen verbindet. Ein neuer Modus sozialer Grenzziehung wird sichtbar, der paradox erscheint: Exklusivität durch Einschluss, Abschottung durch Öffnung.
Grossformatiges Paperback. Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Die globale Finanzklasse “
1 Einleitung: Soziale Prozesse in der globalen Finanzindustrie Seit der Finanzkrise 2008 ist die Welt des Börsenhandels und des Investmentbankings, der Aktienwerte, Hedgefonds und Grossbanken in den Mittelpunkt öffentlicher Debatten und politischer Kontroversen gerückt. Die Aufmerksamkeit, die der bisweilen opaken Finanzwelt mitsamt ihres Sonderwissens und ihrer Statussymbole seither zuteilwird, erscheint nicht verwunderlich, wenn man die ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen bedenkt, die sich mit den Finanzmärkten heute verbinden. Als Wirtschaftssektor betrachtet, sind die Finanzmärkte zu einem globalen Leitmarkt aufgestiegen, der die höchsten Renditen erbringt und den Branchen aus der 'Realwirtschaft' die Kennziffern und Konjunkturen vorgibt. Obgleich die Dominanz des Finanzsektors 2008 eine "systemische Desintegration der Wirtschaft" (vgl. Mayntz 2014: 4) ausgelöst hat, ist nicht zu erwarten, dass der weiteren "Finanzialisierung" (Krippner 2005) der Ökonomie künftig Grenzen gesetzt werden. Auch weiterhin werden die Finanzmärkte eine Schlüsselrolle bei der Globalisierung der Wirtschaft spielen. Freie Kapitalströme sind eine Voraussetzung des weltweiten Finanzgeschäfts, weshalb Aktienhandel, Investmentbanken und Kapitalanleger stets schon Fürsprecher der Globalisierung waren. Auch stellen sich die Finanzmärkte aufgrund ihrer Operationsweise heute per se als globale Märkte dar. Um Risiken zu verringern und Profite zu maximieren, diversifizieren Anleger in der Regel ihr Portfolio, werden Investitionen auf möglichst unterschiedliche Märkte verteilt. Dies erzeugt unzählige Verbindungen zwischen Märkten überall auf der Welt und zieht eine globale Orientierung des Finanzsektors im Ganzen nach sich (vgl. Shiller 2003; Windolf 2008). Gesellschaftlich haben die Finanzmärkte eine massive Vertiefung sozialer Ungleichheit in praktisch allen OECD-Ländern hervorgebracht. Die hohen Profite im Finanzgeschäft liessen eine Klasse von Superreichen entstehen. Zudem bildete sich aus
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der international vernetzten Schar der Banker, Finanzmakler, Broker und Fondsmanager die neue Sozialkategorie der "working rich" (Sayer 2017: 253), die zu den Hauptgewinnern des Aufstiegs des Finanzwesens zählt. Zum Verlierer des Finanzhandels sind hingegen die öffentlichen Kassen geworden. Die Regierungen der Europäischen Union mussten 1,6 Billionen Euro einsetzen, um 2008 das Finanzsystem zu stabilisieren. Deutsche Steuerzahler haben, wie die Bundesbank 2015 verlautbaren liess, 236 Milliarden Euro für die Bankenrettung aufbringen müssen. Die Schuldenkrise, aus dem Crash von 2008 und der Euro-Rettung hervorgegangen, liess überall in der Welt die Staaten in Abhängigkeit von den Kreditbedingungen der Finanzmärkte geraten, was eine neue Form der Verbindung von ökonomischer und politischer Macht in den Händen der Finanzbranche zum Vorschein brachte (vgl. Vogl 2015). Ursächlich mit der Finanzökonomie verbunden ist die Durchsetzung des Shareholder Value als Leitlinie der Unternehmenskontrolle, seit die Bereitstellung von Risikokapital immer stärker über die Finanzmärkte erfolgt. Dies hatte zahlreiche sozialpolitische Folgen. Der Anleger-Kapitalismus der Finanzmärkte liess wenig übrig von der Zähmung des Profitstrebens durch eine koordinierte Marktwirtschaft, die auf der Kompromissbildung zwischen Kapital und Arbeit beruht. Ihr Pendant fand die Entfesselung der Finanzmärkte denn auch in der Deregulation des Arbeitsmarktes und einem Umbau des Sozialsystems. Die finanzdominierte Ökonomie verlor dadurch die Fähigkeit, soziale Belastungen, die aus der "Ungleichheit der Märkte" (Neckel 2015) resultieren, durch wohlfahrtsstaatliche Massnahmen abmildern zu können. In der Folge ging mit dem Anwachsen des Wohlstands bei den Spitzeneinkommen eine Prekarisierung der Lebenslagen von Bevölkerungsgruppen bis hinein in die Mittelschichten einher. Dass zugleich der Finanzelite, seit der Occupy Wall Street-Bewegung 2011/12 als "das Eine Prozent" bezeichnet, zum öffentlichen Vorwurf gemacht w
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Inhaltsverzeichnis zu „Die globale Finanzklasse “
Inhalt 1 Einleitung: Soziale Prozesse in der globalen Finanzindustrie 9 Theorie und Methode 17 2 Forschungsstand und theoretischer Bezugsrahmen 19 2.1 Globale Klasse 19 Transnational Capitalist Class - Die Globalisierung des Managements 21 Exkurs: Transnationale Mobilität von Bankvorständen in Deutschland und weltweit 23 Finanzialisierung 27 2.2 Globale Finanzmärkte 29 2.3 Theoretisches Modell: Die Verbindung von Markt und Klasse 32 2.4 Global Cities 34 3 Fragestellungen, Untersuchungsziele, Methoden 37 3.1 Untersuchungsziele und Forschungsdesign 38 Makro-Ebene: Global Cities als Lokalitäten des globalen Klassenbildungsprozesses 40 Mikro-Ebene: Karriereverläufe und Arbeitspraktiken im globalen Finanzwesen 41 Meso-Ebene: Kulturelle Muster der globalen Finanzklasse 41 3.2 Sampling, Datenerhebung und Auswertungsmethoden 42 Die Auswahl der Global Cities Frankfurt und Sydney 42 Feldzugang und Sampling der Interviews 44 Die Interviews 48 Fokussierte Ethnographie 48 Empirische Analyse 51 4 Frankfurt und Sydney als Global Cities 53 4.1 Der Finanzplatz Frankfurt 55 Bevölkerungs- und Beschäftigungsstruktur 55 Historische Entwicklung des Finanzplatzes Frankfurt 57 Institutionelle Struktur 59 Die Bedeutung des Frankfurter Finanzplatzes im nationalen und europäischen Kontext 62 Stadtentwicklung in der Global City Frankfurt 64 4.2 Der Finanzplatz Sydney 65 Bevölkerungs- und Beschäftigungsstruktur 65 Historische Entwicklung 68 Institutionelle Struktur 69 Die Bedeutung des Finanzplatzes Sydney im australischen Kontext 72 Stadtentwicklung in der Global City Sydney 74 4.2 Vergleich 76 5 Globaler Markt - globale Klasse: Professionelle Praktiken und Karrieren 85 5.1 Karrieren im globalen Markt: Das Berufsleben der Financial Professionals 86 Berufseinstieg 86 Ausbildung, Aspiration und vorherige Arbeitserfahrung 86 Class counts - Einstellungspraxis in der älteren Kohorte 95 Die neue Meritokratie? Einstellungspraktiken der Gegenwart 102 Fort- und Weiterbildung 109 Zeugnisse und
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Abschlüsse 109 Globalität bei der Arbeit lernen: Internationaler Austausch und Entsendungen 113 Follow the money - Wechsel zwischen Firmen 121 Exit options - Ausstiege und Karriereende 132 5.2 Spannungsfelder in der beruflichen Alltagspraxis 137 Digitale Arbeitspraxis und globale Kommunikation 137 Kultureller und technologischer Wandel 141 Unternehmens- versus Marktorientierung 146 Geschlecht und Ethnizität 149 5.3 Karrieren im Finanzwesen: Bildungswege einer globalen Klasse 157 Soziales, kulturelles und ökonomisches Kapital 159 Doxa und Habitus 161 6 Kulturelle Muster der globalen Finanzklasse in Frankfurt und Sydney 165 6.1 Repra?sentation 168 Frankfurt 168 Peripherie und Zentrum 168 Skyline-Architektur 169 Leitbild Nachhaltigkeit 172 Stadt des Euro 173 Repräsentative Geschäftspraktiken 174 Sydney 176 Peripherie und Zentrum 176 Geschichtsbewusstsein und Nähe zur Politik 179 Der Körper als Repräsentationsfläche 183 Sauberkeit und andere Selbstverständlichkeiten 187 6.2 Exklusivita?t 188 Frankfurt 188 Architektur und Gebäudepolitik 188 Business Clubs und vornehmes Wohnen 188 Exklusivität als implizites Wissen 190 Sydney 192 Food Courts und Shopping Malls im Financial District 192 Distanz durch Architektur 196 Exklusive Wohnviertel in Global Sydney 197 6.3 Aspiration 198 Frankfurt 198 Die Inszenierung eines globalen Frankfurt 198 Symbolordnung und aspirative Praktiken im Bankenviertel 200 Statussymbole und Konsumnormen 204 Sydney 206 Vorbild New York 206 Networking after Work 208 6.4 Durchla?ssigkeit 210 Frankfurt 210 Das Bahnhofsviertel 210 Financial Professionals: Kulturelle Allesfresser 213 Die Dekategorisierung sozialer Praktiken 215 Sydney 216 Endogenisierung der Sozialkritik 216 Storytelling am Barangaroo 217 Historisierung von Protest 219 6.5 Zusammenschau 222 Selbstrepräsentation und Sauberkeit 222 Inszenierte Transparenz 223 Gelebte Affirmation 224 Inklusive Exklusion 224 7 Schluss: Die globale Klasse der Financial Professionals 227 Literatur 235
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Autoren-Porträt von Sighard Neckel, Lukas Hofstätter, Marco Hohmann
Sighard Neckel ist Professor für Gesellschaftsanalyse und sozialen Wandel an der Universität Hamburg. Lukas Hofstätter, Soziologe, hat in Frankfurt am Main und Sydney zur globalen Klassenbildung promoviert. Marco Hohmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Soziologie der Universität Hamburg.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Sighard Neckel , Lukas Hofstätter , Marco Hohmann
- 2018, 250 Seiten, Masse: 15,4 x 22,8 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593509008
- ISBN-13: 9783593509006
- Erscheinungsdatum: 07.07.2018
Pressezitat
»Nicht nur wegweisend für die zukünftige Auseinandersetzung mit der Frage globaler Klassenbildung [...], sondern auch spannend und anregend zu lesen.« Martin Seeliger, socialnet.de, 08.11.2018 »Das Buch [...] hat den grossen Vorzug, von den Protagonisten der globalen Finanzklasse ein klares und fassbares Bild zu zeichnen. Die drei Soziologen weisen die Einheit dieser Klasse, wenn es denn eine ist, nicht über Einkommen und Mobilität, sondern über geteilten Lebensstil und Werte auf.« Thomas Thiel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.08.2018 »Das Buch [ist] spannend und unbedingt lesenswert, insbesondere für jene, die sich nach frischen Perspektiven auf den Finanzmarktkapitalismus sehnen.« Felix Bühlmann, Soziopolis, 11.12.2018 »Das Buch ist insgesamt eine sehr gelungene Darstellung der Finanzklasse aus einer vergleichenden Perspektive. Die Leser erhalten eine konkrete Vorstellung über das 'Innenleben' einer einflussreichen Funktionselite unserer Gesellschaft. In einer detaillierten und anschaulichen Interpretation der Interviewtexte werden nicht nur die Ausbildung, Karrierewege und beruflichen Aspirationen präsentiert, sondern auch die kulturellen Praktiken und sozialen Netzwerke der Finanzklasse.« Prof. em. Dr. Paul Windolf, Soziologische Revue, 01.07.2019 »Wie ticken Investmentbanker und internationale Börsenprofis? Führt ihre globale Orientierung zu einer weltoffenen Einstellung oder schotten sie sich ab? Und welche Folgen hat das für gesellschaftliche Entwicklungen? Diesen Fragen ist der Soziologe Sighard Neckel mit seinem Team nachgegangen. Dafür forschte er an den Finanzstandorten Sydney und Frankfurt am Main.« Janne Kieselbach, Spiegel Online, 01.03.2020
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