Die Elfen Bd.1
Von den Menschen wegen ihrer scheinbaren Kaltherzigkeit gefürchtet, von den Zwergen wegen ihrer Überheblichkeit gemieden und von Orks und Trollen als Beute gejagt.
Mit ihren magischen Schwertern gerüstet, ziehen Farodin und Nuramon in den...
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Von den Menschen wegen ihrer scheinbaren Kaltherzigkeit gefürchtet, von den Zwergen wegen ihrer Überheblichkeit gemieden und von Orks und Trollen als Beute gejagt.
Mit ihren magischen Schwertern gerüstet, ziehen Farodin und Nuramon in den Kampf gegen eine dunkle Bedrohung. Eine Bedrohung, die erst durch die unsterbliche Liebe zu einer Elfe Tod und Verderben über die Welt der Menschen brachte und das Schicksal aller wendete.
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Die Elfen von Bernhard Hennen
LESEPROBE
Inmitten der tief verschneiten Lichtung lag der Kadavereines Elchbullen. Das zerschundene Fleisch dampfte noch. Mandred und seinendrei Gefährten war klar, was das bedeutete: Sie mussten den Jäger aufgeschreckthaben. Der Kadaver war mit blutigen Striemen bedeckt, der schwere Schädel desElchs aufgebrochen. Mandred kannte kein Tier, das jagte, um dann nur das Hirnseiner Beute zu fressen. Ein dumpfes Geräusch liess ihn herumfahren. Inwirbelnden Kaskaden fiel Schnee von den Ästen einer hohen Kiefer am Rand derLichtung. Die Luft war erfüllt mit feinen Eiskristallen. Misstrauisch spähteMandred ins Unterholz. Jetzt war der Wald wieder still. Weit über den Baumwipfelnzog das grüne Feenlicht tanzend über den Himmel. Das war keine Nacht, um indie Wälder zu gehen!
»Bloss ein Ast, der unter der Last des Schnees gebrochen ist«,sagte der blonde Gudleif und klopfte sich den Schnee von seinem schwerenUmhang. »Jetzt schau nicht drein wie ein tollwütiger Hund. Du wirst schon sehen,am Ende folgen wir doch nur einem Rudel Wölfe.«
Sorge hatte sich in die Herzen der vier Männer geschlichen. Jederdachte an die Worte des alten Mannes, der sie vor einer todbringenden Bestieaus den Bergen gewarnt hatte. Waren sie doch mehr als Hirngespinste, gesprochenim Fieberwahn? Mandred war der Jarl von Firnstayn, jenes kleinen Dorfes, das hinterdem Wald am Fjord lag. Es war seine Pflicht, jede Gefahr abzuwenden, die demDorf drohen mochte. Die Worte des Alten waren so eindringlich gewesen, er hatteihnen nachgehen müssen. Und doch ...
In Wintern wie diesem, die früh begannen, die zu viel Kälte brachtenund in denen das grüne Feenlicht am Himmel tanzte, kamen die Albenkinder in dieWelt der Menschen. Mandred wusste das, und seine Gefährten wussten es auch.
Asmund hatte einen Pfeil auf den Bogen gelegt und blinzeltenervös. Der schlaksige, rothaarige Mann machte nie viele Worte. Er war vor zweiJahren nach Firnstayn gekommen. Man erzählte sich, er sei im Süden einberühmter Viehdieb gewesen und König Horsa Starkschild habe ein Kopfgeld auf ihnausgesetzt. Mandred scherte sich nicht darum. Asmund war ein guter Jäger, derviel Fleisch ins Dorf brachte. Das zählte mehr als irgendwelche Gerüchte.
Gudleif und Ragnar kannte Mandred von Kindesbeinen an. Siebeide waren Fischer. Gudleif war ein stämmiger Kerl mit Bärenkräften; stetsgut gelaunt, zählte er viele Freunde, auch wenn er als etwas einfältig galt.Ragnar war klein und dunkelhaarig, er unterschied sich von den grossen, meistblonden Bewohnern des Fjordlands. Manchmal wurde er dafür verspottet, undhinter vorgehaltener Hand nannten sie ihn ein Koboldkind. Das war närrischerUnsinn. Ragnar war ein Mann mit dem Herzen auf dem rechten Fleck. Einer, aufden man sich unbedingt verlassen konnte!
Wehmütig dachte Mandred an Freya, seine Frau. Sie sass jetztgewiss an der Feuergrube und lauschte hinaus in die Nacht. Er hatte einSignalhorn mitgenommen. Ein Hornstoss bedeutete Gefahr; blies er hingegenzweimal ins Horn, so wusste jeder im Dorf, dass keine Gefahr hier draussenlauerte und die Jäger sich auf dem Heimweg befanden.
Asmund hatte den Bogen gesenkt und legte warnend einen Fingeran die Lippen. Er hob den Kopf wie ein Jagdhund, der Witterung aufgenommenhatte. Jetzt roch Mandred es auch. Ein seltsamer Geruch zog über die Lichtung.Er erinnerte an den Gestank fauler Eier.
»Vielleicht ist es ja ein Troll«, flüsterte Gudleif. »Esheisst, in harten Wintern kommen sie aus den Bergen herab. Ein Troll könnteeinen Elch mit einem Fausthieb niederstrecken.«
Asmund blickte Gudleif finster an und bedeutete ihm mit einerGeste zu schweigen. Das Holz der Bäume knarrte leise in der Kälte. Mandredbeschlich das Gefühl, beobachtet zu werden. Etwas war hier. Ganz nah.
Plötzlich stob das Geäst eines Haselstrauchs auseinander,und zwei weisse Schemen stürmten mit lautem Flügelschlag über die Lichtunghinweg. Mandred riss unwillkürlich den Speer hoch, dann atmete er erleichtertaus. Es waren nur zwei Schneehühner gewesen!
Aber was hatte sie aufgescheucht? Ragnar zielte mit dem Bogenauf den Haselstrauch. Der Jarl senkte die Waffe. Er spürte, wie sich sein Magenzusammenzog. Lauerte das Ungeheuer dort im Gebüsch? Lautlos verharrten sie.
Eine Ewigkeit schien zu vergehen, doch nichts rührte sich. Dievier hatten einen weiten Halbkreis um das Dickicht gebildet. Die Spannung warkaum mehr zu ertragen. Mandred spürte, wie ihm kalter Schweiss den Rückenhinabrann und sich am Gürtel sammelte. Der Weg zurück zum Dorf war weit. Wennseine Kleidung durchgeschwitzt war und ihn nicht länger gegen die Kälteschützte, wären sie gezwungen, irgendwo ein Lager aufzuschlagen und Feuer zumachen.
Der dicke Gudleif kniete nieder und steckte den Speer in denBoden. Sodann grub er die Hände in den frischen Schnee und formte mit leisemKnirschen einen Ball. Gudleif blickte zu Mandred, und der Jarl nickte. Inweitem Bogen flog der Schneeball ins Gebüsch. Nichts rührte sich.
Mandred atmete erleichtert aus. Ihre Angst hatte die Schattender Nacht lebendig werden lassen. Sie selbst waren es gewesen, die dieSchneehühner aufgescheucht hatten!
Gudleif grinste erleichtert. »Da ist nichts. Das Mistvieh,das den Elch gerissen hat, ist längst über alle Berge.«
»Ein schöner Jagdtrupp sind wir«, spottete nun auch Ragnar. »Demnächstlaufen wir noch vor einem Hasenfurz davon.«
Gudleif stand auf und nahm seinen Speer. »Jetzt spiess ich dieSchatten auf!« Lachend stocherte er im Geäst des Buschwerks herum. (...)
© 2004 dieser Ausgabe by Wilhelm Heyne Verlag, München
- Autor: Bernhard Hennen
- 2004, 910 Seiten, Masse: 13,5 x 21 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Mit James Sullivan
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453530012
- ISBN-13: 9783453530010
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