Die dritte Jungfrau / Kommissar Adamsberg Bd.7
Kriminalroman. Kommissar Adamsberg ermittelt
Adamsberg hat ein altes, kleines Haus mitten in Paris erworben. Doch in dem Haus spukt es, sagt der Nachbar. Der Schatten einer Frauenmordenden Nonne aus dem 18. Jahrhundert schlurft des Nachts über den Dachboden. Gehört hat der Kommissar das...
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Produktinformationen zu „Die dritte Jungfrau / Kommissar Adamsberg Bd.7 “
Adamsberg hat ein altes, kleines Haus mitten in Paris erworben. Doch in dem Haus spukt es, sagt der Nachbar. Der Schatten einer Frauenmordenden Nonne aus dem 18. Jahrhundert schlurft des Nachts über den Dachboden. Gehört hat der Kommissar das schon, aber was macht ihm das aus, wo er es doch mit viel gegenwärtigeren, furchtbaren Schatten zu tun hat. Einem zum Beispiel, der in einer Pariser Vorstadt zwei kräftigen Männern mit einem Skalpell die Kehle durchgeschnitten hat. Was keiner außer ihm sieht: Beide haben Erde unter den Fingernägeln. Wonach haben sie gegraben, dass sie das Leben kostete?
Klappentext zu „Die dritte Jungfrau / Kommissar Adamsberg Bd.7 “
Adamsberg hat ein altes, kleines Haus mitten in Paris erworben. Doch in dem Haus spukt es, sagt der Nachbar. Der Schatten einer männermordenden Nonne aus dem 18. Jahrhundert schlurft des nachts über den Dachboden. Gehört hat der Kommissar das schon, aber was macht ihm das aus, wo er es doch mit viel gegenwärtigeren, furchtbaren Schatten zu tun hat. Einem zum Beispiel, der in einer Pariser Vorstadt zwei kräftigen Männern mit einem Skalpell die Kehle durchgeschnitten hat. Was keiner ausser ihm sieht: Beide haben Erde unter den Fingernägeln. Wonach haben sie gegraben, das sie das Leben kostete? ... Vargas' neues Buch ist nicht nur, wie immer, ein überaus spannender, hochdramatischer Kriminalroman - er ist reine Literatur.
Adamsberg hat ein altes, kleines Haus mitten in Paris erworben. Doch in dem Haus spukt es, sagt der Nachbar. Der Schatten einer männermordenden Nonne aus dem 18. Jahrhundert schlurft des nachts über den Dachboden. Gehört hat der Kommissar das schon, aber was macht ihm das aus, wo er es doch mit viel gegenwärtigeren, furchtbaren Schatten zu tun hat. Einem zum Beispiel, der in einer Pariser Vorstadt zwei kräftigen Männern mit einem Skalpell die Kehle durchgeschnitten hat. Was keiner ausser ihm sieht: Beide haben Erde unter den Fingernägeln. Wonach haben sie gegraben, das sie das Leben kostete? ... Vargas' neues Buch ist nicht nur, wie immer, ein überaus spannender, hochdramatischer Kriminalroman - er ist reine Literatur.
Lese-Probe zu „Die dritte Jungfrau / Kommissar Adamsberg Bd.7 “
Die dritte Jungfrau von Fred VargasLESEPROBE
Auf den einhundertsechsunddreißig Kilometern bis zu dem Dorf Haroncourt im Departement Eure war Adamsbergs Kleidung im Auto getrocknet. Er hatte sie nur mit der Hand glattstreichen müssen, um sie wieder überziehen zu können, bevor er eine Bar fand, in der er im Warmen warten wollte, bis es Zeit für seine Verabredung war. Der Kommissar hatte es sich mit einem Bier auf einer abgewetzten Bank bequem gemacht und studierte die Gruppe, die gerade lärmend den Raum belegte und ihn damit aus seinem Dämmerzustand riß.
»Soll ich dir was sagen?« fragte ein großer blonder Mann und schob seine Mütze mit dem Daumen zurück. Ob der andere will oder nicht, dachte Adamsberg, er wird es sagen.
»So eine Sache, soll ich dir was sagen?« wiederholte der Mann.
»Die macht durstig.«
»Genau, Robert«, pflichtete ihm sein Nachbar bei, während er mit ausladender Geste sechs Gläser füllte.
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Der große Blonde, der wie ein Klotz gebaut war, hieß demnach also Robert. Und er hatte Durst. Es war Zeit für den Aperitif, die Köpfe wurden zwischen die Schultern gezogen, die Arme um die Gläser geschlossen, das Kinn angriffslustig vorgestreckt. Die Stunde der würdevollen Gemeinschaft der Männer, wenn das Angelusläuten im Dorf ertönt, die Stunde, da gewichtige Sätze fallen und dazu genickt wird, die Stunde der bäuerlichen Rhetorik, großartig und lächerlich. Adamsberg kannte sie aus dem Effeff. Er war in ihren Singsang hineingeboren worden, war in ihrer feierlichen Musik groß geworden, er kannte ihren Rhythmus und ihre Themen, ihre Variationen und Kontrapunkte, und er kannte ihre Protagonisten. Robert hatte gerade den ersten Ton angestrichen, und jedes Instrument setzte gleich darauf nach einer unveränderlichen Ordnung ein.
»Ich sag dir noch was«, verkündete der Mann zu seiner Linken. »Das macht nicht nur durstig. Man kriegt einen Drehwurm davon.«»Genau.«
Adamsberg wandte den Kopf, um denjenigen besser zu sehen, dem die bescheidene, aber notwendige Aufgabe zukam, jede Wendung des Gesprächs noch einmal zu unterstreichen, wie durch einen Baßton. Klein und mager, der Schwächste von ihnen. Das war nicht anders zu erwarten, hier wie überall sonst.
»Der das getan hat«, sagte ein großer Krummer am Ende des Tisches, »ist kein Mensch.«
»Der ist ein Tier.«
»Schlimmer noch als ein Tier.«»Genau.«
Einführung des Themas. Adamsberg holte sein Notizbuch hervor, das von der Feuchtigkeit noch wellig war, und versuchte die Gesichter aller Akteure zu zeichnen. Normannische Gesichter, ohne jeden Zweifel. Er erkannte in ihnen die Züge seines Freundes Bertin wieder, eines Abkömmlings des Gottes Thor, Herrscher über den Donner, der ein Café auf der Place de Paris besaß. Allesamt eckige Kiefer, hohe Wangenknochen, allesamt helles Haar und blaßblaue, ausweichende Blicke. Es war das erstemal, daß Adamsberg den Fuß in das Land der regennassen Wiesen der Normandie setzte.
»Meiner Meinung nach«, fing Robert wieder an, »ist es ein Junger. Ein Besessener.«
»Ein Besessener muß nicht zwangsläufig jung sein.« Kontrapunkt, den der Älteste von allen vorbrachte, der, der an der Stirnseite des Tisches saß. Die Gesichter wandten sich lebhaft dem Alten zu.
»Denn aus einem jungen Besessenen wird, wenn er alt wird, ein alter Besessener.«»Darüber läßt sich streiten«, brummte Robert.
Robert kam also die schwierige, aber ebenso unerläßliche Rolle zu, dem Alten stets zu widersprechen.
»Darüber läßt sich nicht streiten«, entgegnete der Alte. »Wahr allerdings ist, daß der, der das getan hat, ein Besessener ist.«
»Ein Barbar.«»Genau.«
Wiederaufnahme des Themas und Weiterentwicklung.
»Töten und Töten ist nämlich zweierlei«, mischte sich Roberts Nachbar, weniger blond als die anderen, ein.»Darüber läßt sich streiten«, sagte Robert.»Darüber läßt sich nicht streiten«, fuhr der Alte dazwischen.
»Der Kerl, der das getan hat, wollte töten und sonst nichts. Zwei Schüsse in die Flanke, das war’s. Er hat sich nicht mal am Körper bedient. Weißt du, wie ich so was nenne?«
»Einen Mörder.«»Genau.«
Adamsberg, aufmerksam geworden, hatte aufgehört zu zeichnen. Der Alte drehte sich zu ihm um und warf ihm einen heimlichen Blick zu.
»Im Grunde«, sagte Robert, »liegt Brétilly ja nicht wirklich in unserer Gegend, immerhin ist es dreißig Grenzsteine entfernt. Warum reden wir überhaupt davon?«
»Weil’s eine Schande ist, Robert, darum.«
»Meiner Ansicht nach war’s keiner aus Brétilly. Das hat einer aus Paris gemacht. Angelbert, bist du nicht auch der Meinung?«
Der Alte, der über den Stammtisch herrschte, hieß also Angelbert.
»Zugegeben, die Pariser sind besessener als andere«, sagte er.
»Bei der ihrem Leben.«
Am Tisch trat Schweigen ein, und einige Gesichter wandten sich verstohlen zu Adamsberg um. Zu dieser Stunde, da die Männer sich versammeln, geschieht es zwangsläufig, daß ein Eindringling entdeckt wird, gewogen und schließlich abgelehnt oder für gut befunden wird. In der Normandie wie woanders auch, vielleicht schlimmer noch als woanders.
»Wieso sollte ich Pariser sein?« fragte Adamsberg in ruhigem Ton.
Der Alte deutete mit dem Kinn auf das Buch, das auf dem Tisch des Kommissars neben seinem Glas Bier lag.
© Aufbau Taschenbuch Verlag
Übersetzung: Julia Schoch
»Ich sag dir noch was«, verkündete der Mann zu seiner Linken. »Das macht nicht nur durstig. Man kriegt einen Drehwurm davon.«»Genau.«
Adamsberg wandte den Kopf, um denjenigen besser zu sehen, dem die bescheidene, aber notwendige Aufgabe zukam, jede Wendung des Gesprächs noch einmal zu unterstreichen, wie durch einen Baßton. Klein und mager, der Schwächste von ihnen. Das war nicht anders zu erwarten, hier wie überall sonst.
»Der das getan hat«, sagte ein großer Krummer am Ende des Tisches, »ist kein Mensch.«
»Der ist ein Tier.«
»Schlimmer noch als ein Tier.«»Genau.«
Einführung des Themas. Adamsberg holte sein Notizbuch hervor, das von der Feuchtigkeit noch wellig war, und versuchte die Gesichter aller Akteure zu zeichnen. Normannische Gesichter, ohne jeden Zweifel. Er erkannte in ihnen die Züge seines Freundes Bertin wieder, eines Abkömmlings des Gottes Thor, Herrscher über den Donner, der ein Café auf der Place de Paris besaß. Allesamt eckige Kiefer, hohe Wangenknochen, allesamt helles Haar und blaßblaue, ausweichende Blicke. Es war das erstemal, daß Adamsberg den Fuß in das Land der regennassen Wiesen der Normandie setzte.
»Meiner Meinung nach«, fing Robert wieder an, »ist es ein Junger. Ein Besessener.«
»Ein Besessener muß nicht zwangsläufig jung sein.« Kontrapunkt, den der Älteste von allen vorbrachte, der, der an der Stirnseite des Tisches saß. Die Gesichter wandten sich lebhaft dem Alten zu.
»Denn aus einem jungen Besessenen wird, wenn er alt wird, ein alter Besessener.«»Darüber läßt sich streiten«, brummte Robert.
Robert kam also die schwierige, aber ebenso unerläßliche Rolle zu, dem Alten stets zu widersprechen.
»Darüber läßt sich nicht streiten«, entgegnete der Alte. »Wahr allerdings ist, daß der, der das getan hat, ein Besessener ist.«
»Ein Barbar.«»Genau.«
Wiederaufnahme des Themas und Weiterentwicklung.
»Töten und Töten ist nämlich zweierlei«, mischte sich Roberts Nachbar, weniger blond als die anderen, ein.»Darüber läßt sich streiten«, sagte Robert.»Darüber läßt sich nicht streiten«, fuhr der Alte dazwischen.
»Der Kerl, der das getan hat, wollte töten und sonst nichts. Zwei Schüsse in die Flanke, das war’s. Er hat sich nicht mal am Körper bedient. Weißt du, wie ich so was nenne?«
»Einen Mörder.«»Genau.«
Adamsberg, aufmerksam geworden, hatte aufgehört zu zeichnen. Der Alte drehte sich zu ihm um und warf ihm einen heimlichen Blick zu.
»Im Grunde«, sagte Robert, »liegt Brétilly ja nicht wirklich in unserer Gegend, immerhin ist es dreißig Grenzsteine entfernt. Warum reden wir überhaupt davon?«
»Weil’s eine Schande ist, Robert, darum.«
»Meiner Ansicht nach war’s keiner aus Brétilly. Das hat einer aus Paris gemacht. Angelbert, bist du nicht auch der Meinung?«
Der Alte, der über den Stammtisch herrschte, hieß also Angelbert.
»Zugegeben, die Pariser sind besessener als andere«, sagte er.
»Bei der ihrem Leben.«
Am Tisch trat Schweigen ein, und einige Gesichter wandten sich verstohlen zu Adamsberg um. Zu dieser Stunde, da die Männer sich versammeln, geschieht es zwangsläufig, daß ein Eindringling entdeckt wird, gewogen und schließlich abgelehnt oder für gut befunden wird. In der Normandie wie woanders auch, vielleicht schlimmer noch als woanders.
»Wieso sollte ich Pariser sein?« fragte Adamsberg in ruhigem Ton.
Der Alte deutete mit dem Kinn auf das Buch, das auf dem Tisch des Kommissars neben seinem Glas Bier lag.
© Aufbau Taschenbuch Verlag
Übersetzung: Julia Schoch
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Autoren-Porträt von Fred Vargas
Fred Vargas, geboren 1957 und von Haus aus Archäologin. Sie ist heute die bedeutendste französische Kriminalautorin und eine Schriftstellerin von Weltrang, übersetzt in 40 Sprachen. Sie erhielt für "Fliehe weit und schnell" den Deutschen Krimipreis, für ihr Gesamtwerk wurde sie mit dem Europäischen Krimipreis ausgezeichnet.Bei Aufbau liegen in Übersetzung vor: Das Orakel von Port-Nicolas, Im Schatten des Palazzo Farnese, Der vierzehnte Stein, Vom Sinn des Lebens, der Liebe und dem Aufräumen von Schränken, Die dritte Jungfrau, Die schwarzen Wasser der Seine, Das Zeichen des Widders, Von der Liebe, linken Händen und der Angst vor leeren Einkaufskörben Julia Schoch, Jahrgang 1974, studierte Literatur und lebt als Schriftstellerin und Übersetzerin in Potsdam. Sie übersetzte u. a. Fred Vargas und Georges Hyvernaud und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Preis der Jury beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2005 und den André-Gide-Preis 2010. Zuletzt erschien ihr Roman Schöne Seelen und Komplizen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Fred Vargas
- 2008, 7. Aufl., 474 Seiten, Masse: 11,4 x 18,8 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Julia Schoch
- Verlag: Aufbau TB
- ISBN-10: 374662455X
- ISBN-13: 9783746624556
- Erscheinungsdatum: 07.08.2008
Rezension zu „Die dritte Jungfrau / Kommissar Adamsberg Bd.7 “
"Ihre Kriminalromane sind Erzählungen von der Überwindung der Angst. Nie ist ihr das fantastischer gelungen." Die Zeit"Vargas ist als eine der ganz wenigen in der Lage, eine Figur literarisch lebendig werden zu lassen, der man die Eingebung nicht nur abnimmt, sondern von der man sie geradezu erwartet. ... Ein Vargas-Roman lässt sich nicht nacherzählen. Muss man selbst lesen." TAZ
"Wer Fred Vargas noch nicht kennt, der hat etwas verpasst!" Berliner Zeitung
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