Der Wellenmacher

„Das Tosen, das Brausen, das Knistern, das Sausen, wenn die Welle herangerollt kommt. Diese Kraft.“

Die Erzählerin Julie fährt nach St Fleur an der Cote D’ Azur, weil ihr Vater plötzlich verstorben ist und kämpft mit den Erinnerungen und dem Verlust.
Gleichzeitig muss sie die Trennung von Ben verarbeiten, den sie in Bremerhaven, wo sie studiert, kennen gelernt hat.
Julies Vater, eine ehemaliger Patentanwalt, hat sich immer wieder mit Forschungsprojekten beschäftigt, die er auf dem Dachboden des Hauses ausgetüftelt hat. Wasser, Wind, Wellen, Wetter. Der Vater hat an einer Idee gearbeitet, die Kraft der Wellen in Energie umzuwandeln. Julie findet seine Aufzeichnungen und beschliesst, seine „Erbe“ zu würdigen.
Dazu müsste sie jedoch Kontakt zu Ben aufnehmen, der in Bremerhaven zum Thema „Energiegewinnung durch Wind und Wasser“ forscht.
Doch der hat sie gerade enttäuscht. Wie soll sie sich entscheiden?

Wir erleben eine spannende deutsch-französische Familiengeschichte, sympathische Charaktere, warmherzige Menschen, die gemeinsam den Tode des Ehemannes und Vaters bewältigen und offen miteinander kommunizieren. Auch der kleine Enkel Petit-Luc, wird wunderbar in seiner Einzigartigkeit charakterisiert.
Ein poetisches, sinnliches Buch, das den Duft der Provence einfängt. Aber auch den Duft der Menschen und des Essens. Vor allem aber zeigt es die Kraft und Magie des Wasser und der Wellen. Und es erinnert uns daran, dass wir mitten im Klimawandel sind.
Mir gefällt sehr der klare, ungekünstelte Stil in der Liebesgeschichte zwischen Julie und Ben. Ich mag die einfachen 2- Wort Sätze, die offenen Gedanken der Protagonistin und die Dialoge. Fern von jedem Kitsch. So geht Liebe auch.
Es macht Freude, in das Buch einzutauchen. Ich habe es nicht mehr weggelegt.