Der Tote im Ferienhaus. Ostfrieslandkrimi

Steen wird immer besser :-)
Paraguay, illegale Waffen, ein Opfer mit zweifelhafter Vergangenheit und dann noch Hinweise auf organisiertes Verbrechen … Diesmal haben es die Ermittler mit einem äusserst undurchsichtigen Fall zu tun. Das war wirklich sehr spannend zu lesen. Sehr gut fand ich, dass man mitverfolgen konnte, wie Polizeiarbeit auf den verschiedensten Ebenen stattfindet und jeder Hinweis, auch noch der kleinste, zur Lösung beitragen kann. Steens ruhige Art, die manchen vielleicht aufregt, ist dabei sehr hilfreich. Er lässt die Leute einfach mal reden, da erfährt er doch so einiges, von dem derjenige gar nicht weiss, dass er es weiss. Sehr gute Unterhaltung!

Der neue Ostfrieslandkrimi von Alfred Bekker beginn äusserst dramatisch – und für die Mitglieder des Teams um Kommissar Steen ist es eine Heidenarbeit, alle Puzzleteile zusammenzufügen, um schliesslich den Fall zu lösen, erst als das Dreieck Ostfriesland – Frankfurt – Paraguay gespannt ist, wird deutlich, worum es hier eigentlich geht. Ein sehr gut dargestellter Kriminalfall, der mir eine aufregende Lesezeit verschafft hat. Nicht zuletzt durch die sehr authentische und menschliche Darstellung der Ermittler.

Der wie gewohnt wortkarge Steen wird mit seinem Team zum Grossen Meer gerufen, wo in einem Ferienhaus eine Leiche gefunden wurde. Schnell wird klar, dass das aus Paraguay angereiste Opfer nicht der war, für den er sich ausgab.

Mit seiner ruhigen Art gelingt es Steen nach und nach, den Zeugen und Verdächtigen ihre Geheimnisse zu entlocken. Mithilfe eines alten Bekannten, der inzwischen bei der Frankfurter Polizei für das organisierte Verbrechen zuständig ist, gelingt es ihm schliesslich, die losen Enden zu einem Gesamtbild zu verknüpfen und schlussendlich den Täter ausfindig zu machen.

Die Erzählweise ist wie immer schlüssig, der Fall spannend und in sich logisch. Steens mitunter stoische Art gefällt gewiss nicht jedem, mir ist er aber gerade wegen dieser Art inzwischen sehr ans Herz gewachsen. Seine kleinen Scharmützel mit dem Lokalreporter Tammo Tjaden sind inzwischen legendär und aus keinem "Steen-Roman" mehr wegzudenken!