Der Sonnenfürst von Köln
Historischer Roman
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Tilman Röhrigs fulminanter Roman aus dem Rheinland des 18. Jahrhunderts
Brühl, vor dem Kölntor, 1733: Verängstigt kauert Margaretha im Gebüsch. Vor ihren Augen wurde gerade ein adliger Kavalier heimtückisch...
Tilman Röhrigs fulminanter Roman aus dem Rheinland des 18. Jahrhunderts
Brühl, vor dem Kölntor, 1733: Verängstigt kauert Margaretha im Gebüsch. Vor ihren Augen wurde gerade ein adliger Kavalier heimtückisch...
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Produktinformationen zu „Der Sonnenfürst von Köln “
Klappentext zu „Der Sonnenfürst von Köln “
Endlich wieder lieferbar:Tilman Röhrigs fulminanter Roman aus dem Rheinland des 18. Jahrhunderts
Brühl, vor dem Kölntor, 1733: Verängstigt kauert Margaretha im Gebüsch. Vor ihren Augen wurde gerade ein adliger Kavalier heimtückisch ermordet, und die Gänsemagd ahnt, dass sie besser nichts gesehen hätte. Zumal der Tote der Favorit des Kurfürsten Clemens August war, den fortan tiefe Trauer und Rachegedanken plagen. Doch wer agiert so infam gegen ihn und seine Vertrauten?
Als die Augenzeugin eine Anstellung am Bonner Hof findet, gerät sie in ein Netz aus Eitelkeiten, Raffgier und Intrigen, denen auch der Kurfürst hilflos ausgeliefert scheint. Will er seine Stellung und sein Reich schützen, muss er rasch gegen die verdeckten Widersacher vorgehen. Doch die Feinde im Rheinland wie auch in Bayern haben längst einen perfiden Plan ausgeheckt, um die Magd zum Schweigen zu bringen und den Sonnenfürsten zu stürzen.
Klappentext der Erstausgabe:
Er ist der Sonnenfürst vom Rhein, Kurfürst Clemens August, feinsinniger Kunstmäzen und verschwenderischer Bauherr. Als sein engster Vertrauter heimtückisch ermordet wird, übermannt ihn die Gewissheit, dass man auch ihm nach dem Leben trachtet. Nur zwei Menschen halten unbeirrbar zu ihm: der Hofzwerg Albert le Grand und die Harfenspielerin Mechthild Brion. Doch können sie ihn vor seinen machtgierigen Gegnern schützen?
Das Buch ist in vorherigen Auflagen unter dem Titel »Der Sonnenfürst« bei Pendo und bei Piper Taschenbuch erschienen.
Lese-Probe zu „Der Sonnenfürst von Köln “
Unmerklich öffnete der Zwerg den Vorhang einen Spalt. Kerzenlicht flackerte in den Wandspiegeln. Er nahm das Gesicht etwas zurück, senkte die Lider, kein Widerschein seiner Augen durfte ihn verraten. Die Kerzen auf den Leuchtern waren fast niedergebrannt. Geruch nach Wachs, nach erloschenem Docht reizte, fest presste Albert die grossen Nasenflügel zusammen. Nur keinen Laut. Erst als das Niesen ganz unterdrückt war, spähte der Bucklige wieder ins Vorzimmer zum Schlafgemach.Sein Herr lehnte im Sessel, den hellen Hausmantel vor der Brust nur lose gebunden, das Rüschenhemd nicht mehr hochgeschlossen. Über den Rand des Weinglases lächelte er seinen Besucher an. »Ich bin müde und doch nicht müde. Johann, lieber, lieber Freund. Wenigstens zwei Tage für uns ...« Er nahm einen Schluck. »Jagen, Essen, etwas Musik. Seit Tagen sehne ich diesen Ausflug nach Brühl herbei.«»Denke, das Wetter bleibt über die ganze Woche gut.« Johann Baptist von Roll schenkte sich aus der Karaffe nach, zu hastig, etwas vom schweren Roten schwappte ihm über den Handrücken. Für einen Moment starrte er auf die blutroten Spuren, dann wischte er sie mit einem Tuch weg. »Wünschte nur, wir wären wirklich allein.«»Ärgere dich nicht. Die Jagdgesellschaft ist klein, wir sind neun ...«»Verzeiht, mein Fürst. Auf mindestens vier von den Herren könnte ich gut verzichten. Würde ihnen gern das Fell abziehen.«»Nicht Hasen, mein Johann. In Brühl jagen wir Reiher und die haben nun mal kein Fell.« Der Scherz erreichte den Freund nicht.Clemens August sah die geballte Faust, das Zittern der breiten Schultern, sah in die funkelnden Augen. »Wie zornig du sein kannst. Ich wünschte, ich hätte etwas von deiner kraftvollen Energie.« Er räusperte sich, setzte den Pokal zurück auf den Marmortisch. »Du weisst genau, wie wichtig du mir bist. Wichtiger als alle Minister, Beamten und Gäste an meinem Hof. Aber ich muss auf der Hut sein, darf keinen meiner Höflinge vor den Kopf stossen. Und gerade die engen Parteigänger meines Ersten
... mehr
Ministers Graf Plettenberg zählen genau und rechnen nach, wie oft sie zu einer Jagdpartie geladen werden.«»Aber ich will verflucht sein, wenn ...« Johann wischte sich über die Stirn, sog den Atem durch die gespannten Lippen. »Verzeiht, mein Fürst. Es liegt am Wein.«»Entschuldige dich nicht.« Clemens strich einige Mal mit der Handfläche über den hölzernen Knauf der Armlehne. »Alle müssen sich in der Wortwahl vorsehen, nur du allein sollst so mit mir sprechen, wie dein Herz es befiehlt.«Hinter dem Vorhang zuckte der Zwerg zusammen. Ein leichtes Rascheln liess ihn herumfahren und nach dem Dolch greifen. Kaum hatte er den Kammerdiener über sich im Halbdunkel erkannt, schüttelte er den Kopf und schob ihn zurück in den Audienzsaal. »Verdammt, Molitor«, zischte er. »Soll mich deinetwegen der Schlag treffen?«»Schon gut, Buckel.« Der hagere Mann beugte sich zu ihm. »Wollte nur wissen - bleibt Freiherr von Roll? Benötigen sie noch Wein?«»Sieht nicht danach aus. Unsere Durchlaucht ist müde. Könnte mir aber vorstellen, dass der Abend in Brühl morgen länger wird. So eine Mainacht ...«Im Vorzimmer wurden die Stimmen lauter. Hart stiess Albert dem Diener in die Seite. »Zurück auf deinen Stuhl!« Und huschte selbst gleich wieder zum Vorhangspalt.Die Männer hatten sich erhoben. Ein ungleiches Paar. Der Fürstbischof, schlank und hochgewachsen, trotz der zweiunddreissig Jahre noch jugendlich biegsam in der Bewegung, die Locken seiner dunklen Perücke lagen weich auf den Schultern. Der siebzehn Jahre ältere Freund und Komtur des Deutschen Ordens war kleiner und gedrungen, seine Gesten entschieden und das Haar kurz und schon angegraut.Clemens streckte die Hand aus. Ehe von Roll sie ergreifen konnte, strich ihm der Fürst den Arm, tastete nach den Muskeln, streifte leicht den Hals. »Gute Nacht. Ich danke Gott, dass wir uns im letzten Jahr begegnet sind. Einen Freund zu haben, ist ein Geschenk. Mein Vertrauen, meine Zuneigung aber gehen noch darüber hinaus ...« Er senkte die Stimme
... weniger
Autoren-Porträt von Tilman Röhrig
Tilman Röhrig, Jg. 1945, lebt in der Nähe von Köln. Der ausgebildete Schauspieler ist seit über vier Jahrzehnten als freier Schriftsteller tätig und ist einer der bekanntesten deutschen Autoren historischer Romane, die allesamt Bestseller und vielfach übersetzt wurden. Für sein literarisches Werk erhielt der Autor, dessen lebendige Lesungen begeistern, zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Grossen Rheinischen Kulturpreis.
Bibliographische Angaben
- Autor: Tilman Röhrig
- 2023, überarb. Aufl., 364 Seiten, Masse: 13,6 x 20,9 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Regionalia Verlag
- ISBN-10: 3955403882
- ISBN-13: 9783955403881
- Erscheinungsdatum: 23.11.2023
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