Der Schamane
Roman
Als Nachfahre des legendären Medicus will Rob J. Cole seine medizinische Laufbahn in der Neuen Welt beginnen. Nach ersten Erfahrungen als Armenarzt in Boston lässt er sich am Mississippi als Landarzt nieder. Eine indianische Schamanin weiht ihn dort in ihr...
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Produktinformationen zu „Der Schamane “
Als Nachfahre des legendären Medicus will Rob J. Cole seine medizinische Laufbahn in der Neuen Welt beginnen. Nach ersten Erfahrungen als Armenarzt in Boston lässt er sich am Mississippi als Landarzt nieder. Eine indianische Schamanin weiht ihn dort in ihr Wissen über die heilenden Kräfte der Natur ein. Doch schon bald wird das ruhige Leben am Fluss vom beginnenden Bürgerkrieg erschüttert.
Klappentext zu „Der Schamane “
Als Nachfahre des legendären Medicus will Rob J. Cole seine medizinische Laufbahn in der Neuen Welt beginnen. Nach ersten Erfahrungen als Armenarzt in Boston lässt er sich am Mississippi als Landarzt nieder. Eine indianische Schamanin weiht ihn dort in ihr Wissen über die heilenden Kräfte der Natur ein. Doch schon bald wird das ruhige Leben am Fluss vom beginnenden Bürgerkrieg erschüttert. <br /><br />Bester historischer Roman des Jahres - der SPIEGEL-Bestseller jetzt exklusiv bei Goldmann!<br /><br /><br /><br />
Lese-Probe zu „Der Schamane “
Die Heimkehr22. April 1864
Jiggety-Jig
Die Spirit of Des Moines schickte ihr Signal voraus, als sie sich in der morgendlichen Kühle dem Bahnhof von Cincinnati näherte. Shaman spürte zuerst ein schwaches, kaum wahrnehmbares Vibrieren des hölzernen Bahnsteigs, dann ein deutliches Zittern und schliesslich eine kräftige Erschütterung. Plötzlich war das Ungetüm da mit seinem Geruch nach heissem, öligem Metall und Dampf. Im fahlgrauen Zwielicht brauste es auf ihn zu, Messingarmaturen glänzten auf dem schwarzen Drachenkörper, mächtige Kolbenarme bewegten sich rhythmisch, und eine helle Rauchwolke stieg himmelwärts wie die Fontäne eines Wals und löste sich schliesslich in zerfasernde Fetzen auf, als die Lokomotive langsam zum Stehen kam.
Im dritten Waggon waren nur noch wenige der harten, hölzernen Sitzplätze frei, und er nahm auf einem von ihnen Platz, während der Zug erzitterte und wieder anfuhr. Züge waren noch immer etwas Neues, aber sie bedeuteten auch, dass man mit zu vielen Leuten reisen musste. Er zog es vor, allein und gedankenverloren auf einem Pferd zu reiten. Der lange Waggon war brechend voll mit Soldaten, Handlungsreisenden, Farmern und Frauen, von denen einige kleine Kinder dabeihatten. Das Kindergeschrei störte ihn überhaupt nicht, aber der Waggon roch nach einer Mischung aus säuerlich stinkenden Socken, dreckigen Windeln, schlechter Verdauung, verschwitzten, ungewaschenen Körpern und dem Mief von Zigaretten und Pfeifen. Das Fenster schien als Kraftprobe gedacht zu sein, aber Shaman war gross und stark, und es gelang ihm, es zu öffnen, was sich allerdings schnell als Fehler herausstellen sollte. Die mächtige Lokomotive drei Waggons weiter vorne stiess nicht nur Rauch, sondern auch ein Gemisch aus Russ, glimmenden oder erloschenen Kohlestückchen und Asche aus, das der Fahrtwind nach hinten und zum Teil auch durch das offene Fenster in das Abteil wehte. Bald hatte ein glühender Funke in Shamans neues Jackett ein Loch gebrannt. Hustend und verärgert murmelnd stiess
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er das Fenster wieder zu und klopfte seine Jacke ab, bis der Funke erloschen war.
Eine Frau auf der anderen Seite des Mittelgangs sah ihm zu und lächelte. Sie war etwa zehn Jahre älter als er und modisch, aber für die Reise praktisch gekleidet. Ihr graues Wollkostüm hatte einen lose fallenden Rock ohne Reifen und war von Paspeln aus blauem Leinen eingefasst, die das Blond ihrer Haare betonten. Die Augen der beiden trafen sich einen Augenblick lang, doch dann konzentrierte sich die Frau wieder auf das Handarbeitsschiffchen in ihrem Schoss. Shaman wandte sich ohne Bedauern von ihr ab; die Trauer war nicht die rechte Zeit für das Spiel zwischen Männern und Frauen.
Er hatte sich ein wichtiges Buch zum Lesen mitgenommen, doch sosehr er auch versuchte, sich darin zu vertiefen, seine Gedanken wanderten immer wieder zu Pa.
Der Schaffner hatte sich im Mittelgang bis zur Bank hinter Shaman vorgearbeitet; doch er bemerkte ihn erst, als der Mann ihm die Hand auf die Schulter legte. Er schreckte hoch und starrte in ein gerötetes Gesicht. Der Schnauzbart des Schaffners endete in zwei gewachsten Spitzen, und sein ergrauender rötlicher Kinn- und Backenbart gefiel Shaman, weil er den Mund frei liess. "Sind wohl taub", sagte der Mann gutmütig. "Ich hab' Sie schon dreimal nach Ihrer Fahrkarte gefragt, Sir."
Shaman lächelte ihn ohne Verlegenheit an, denn so etwas passierte ihm immer und immer wieder. "Ja, ich bin taub", sagte er und gab dem Schaffner die Fahrkarte.
Shaman sah, wie sich vor dem Fenster die Prärie ausbreitete, doch der Anblick fesselte ihn nicht. Die Landschaft hatte etwas Monotones, und ausserdem raste der Zug so schnell an ihr vorbei, dass einem die Einzelheiten kaum ins Bewusstsein dringen konnten.
Eine Frau auf der anderen Seite des Mittelgangs sah ihm zu und lächelte. Sie war etwa zehn Jahre älter als er und modisch, aber für die Reise praktisch gekleidet. Ihr graues Wollkostüm hatte einen lose fallenden Rock ohne Reifen und war von Paspeln aus blauem Leinen eingefasst, die das Blond ihrer Haare betonten. Die Augen der beiden trafen sich einen Augenblick lang, doch dann konzentrierte sich die Frau wieder auf das Handarbeitsschiffchen in ihrem Schoss. Shaman wandte sich ohne Bedauern von ihr ab; die Trauer war nicht die rechte Zeit für das Spiel zwischen Männern und Frauen.
Er hatte sich ein wichtiges Buch zum Lesen mitgenommen, doch sosehr er auch versuchte, sich darin zu vertiefen, seine Gedanken wanderten immer wieder zu Pa.
Der Schaffner hatte sich im Mittelgang bis zur Bank hinter Shaman vorgearbeitet; doch er bemerkte ihn erst, als der Mann ihm die Hand auf die Schulter legte. Er schreckte hoch und starrte in ein gerötetes Gesicht. Der Schnauzbart des Schaffners endete in zwei gewachsten Spitzen, und sein ergrauender rötlicher Kinn- und Backenbart gefiel Shaman, weil er den Mund frei liess. "Sind wohl taub", sagte der Mann gutmütig. "Ich hab' Sie schon dreimal nach Ihrer Fahrkarte gefragt, Sir."
Shaman lächelte ihn ohne Verlegenheit an, denn so etwas passierte ihm immer und immer wieder. "Ja, ich bin taub", sagte er und gab dem Schaffner die Fahrkarte.
Shaman sah, wie sich vor dem Fenster die Prärie ausbreitete, doch der Anblick fesselte ihn nicht. Die Landschaft hatte etwas Monotones, und ausserdem raste der Zug so schnell an ihr vorbei, dass einem die Einzelheiten kaum ins Bewusstsein dringen konnten.
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Autoren-Porträt von Noah Gordon
Autoren-Porträt von Noah Gordon Im Rückblick auf sein Leben sagt Noah Gordon: „Mein Jugendtraum war, Zeitungsmann und Buchautor zu werden, und genauso ist es gekommen.“ Dabei hätte er auf Drängen der Eltern Arzt werden sollen – wegen der finanziellen Sicherheit. Das war im Jahre 1945 in einer jüdischen Familie im Arbeiterviertel von Worcester ein verständlicher Wunsch. Noah aber wechselte nach einem Semester von der Medizin zur Journalistik, ohne die Eltern zu informieren. Im Studium traf er Lorraine, und „die Welt war nicht mehr dieselbe“. Nach dem Examen heirateten Noah und Lorraine und wohnten in Brooklyn, New York, „wie die Dichter in Paris“ in einer Dachkammer.
Nach der Geburt des ersten Kindes zogen sie nach Massachusetts. Wie schon in New York arbeitete Noah bei verschiedenen Zeitungen und brachte es durch ständige Weiterbildung zum Wissenschaftsredakteur beim Boston Herald. Er gab eine medizinische Zeitung heraus, verfasste wissenschaftliche Beiträge und Kurzgeschichten für andere Journale und träumte immer davon, einen Roman zu schreiben. Als der Buchentwurf von „Der Rabbi“ von einem Verlag angenommen wurde, überwältigten ihn Freude und Schrecken zugleich. Er würde ein Jahr lang von wenig Geld leben müssen, hatte aber inzwischen drei Kinder zu versorgen. Gemeinsam schafften sie es, und „Lorraine bewies, dass sie die Frau eines Schriftstellers ist“, wie Gordon später sagte. „Der Rabbi“ wurde ein großer Erfolg, weitere Romane folgten.
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Als die Kinder flügge waren, erfüllten sich die Gordons den Traum vom Landleben und kauften in Ashfield/Massachusetts ein Anwesen mitten in der Natur. Dort begann der Schriftsteller die „Medicus-Trilogie“. Der erste Band „Der Medicus“ erzählt von Rob Jeremy Cole, der im Jahre 1021 als 9-jähriger Waisenknabe mit einem Heiler in die Welt zieht, vieles über die Heilkunst und das Leben lernt. Hier und in den weiteren Medicus-Bänden entwirft Gordon ein beeindruckendes Panorama des mittelalterlichen Europas und des Orients.
„Der Schamane“ nimmt die Lebensgeschichten der Coles 800 Jahre später auf und begleitet zwei Nachfahren, die als Ärzte „mit heilenden Händen“ in gefährliche Intrigen geraten. Ein ganz anderer Roman, „Der Katalane“, entführt die Leser ins Spanien des 19. Jahrhunderts. Josep Alvarez will die in Frankreich erlernte Winzerkunst in seiner Heimat einführen. Ein steiniger Weg steht im bevor…
Noah Gordon, inzwischen über 80 Jahre alt, wohnt mit seiner Frau wieder in Boston und hat versprochen, weiter zu schreiben. Die Leser wünschen es ihm und sich.
„Der Schamane“ nimmt die Lebensgeschichten der Coles 800 Jahre später auf und begleitet zwei Nachfahren, die als Ärzte „mit heilenden Händen“ in gefährliche Intrigen geraten. Ein ganz anderer Roman, „Der Katalane“, entführt die Leser ins Spanien des 19. Jahrhunderts. Josep Alvarez will die in Frankreich erlernte Winzerkunst in seiner Heimat einführen. Ein steiniger Weg steht im bevor…
Noah Gordon, inzwischen über 80 Jahre alt, wohnt mit seiner Frau wieder in Boston und hat versprochen, weiter zu schreiben. Die Leser wünschen es ihm und sich.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Noah Gordon
- 2003, 11. Aufl., 703 Seiten, Masse: 12,5 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Aus d. Amerikan. v. Klaus Berr
- Übersetzer: Klaus Berr
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 3442452562
- ISBN-13: 9783442452569
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