Der Joker: Der Mann, der nicht mehr lacht

NEUES VOM CLOWNPRINZEN von Bernd KronsbeinFast wäre ihm schon beizeiten der Garaus gemacht worden. Denn der Joker, heute eine ikonische Comic- und Filmfigur, sollte seinen Auftritt in US-BATMAN 1 von 1940 eigentlich gar nicht überleben. Denn in jener Zeit war es durchaus üblich, dass Schurken ihr elendes Treiben mit dem Leben bezahlten. "Crime doesn't pay" - "Verbrechen lohnt sich nicht ", das war das allgemein akzeptierte Credo, auch in Kinder- Comics. Doch der damalige Redakteur sah Potenzial in dem mörderischen Irren und verhinderte dessen gerechte Strafe. Das darf man wohl guten Instinkt nennen, denn in der Folge entwickelte sich der Joker zum grössten und bekanntesten Feind von Batman, und das ist er bis heute geblieben. Wer der Joker ist, darüber herrscht nicht wirklich Einigkeit. Denn seine Ursprungsgeschichte - also der Hintergrund, wie und warum die Figur zum Joker wurde - hat sich im Laufe der Jahrzehnte schon oft verändert. Zwar hat sich inzwischen die Bestseller-Graphic Novel BATMAN: KILLING JOKE - EIN TÖDLICHER WITZ der Comic-Legenden Alan Moore und Brian Bolland bei den Fans durchgesetzt, tatsächlich ist es aber egal, was ihn zu jenem Massenmörder gemacht hat, denn gerade das Unberechenbare und Unvernünftige macht ihn zum idealen Schurken. Ist er ein Wahnsinniger, der aus einem bestimmten Grund dem Irrsinn verfiel, und daher nicht verantwortlich für seine Taten gemacht werden kann? Kann man ihn heilen? Oder ist er das absolute Böse, das ausgemerzt werden sollte, um weitere Opfer zu vermeiden? An diesen Fragen haben sich die Geister immer geschieden, und das macht den Reiz der Figur vielleicht sogar aus. Im vorliegenden Band kehrt der Joker nach längerer Abwesenheit zurück nach Gotham City, die Stadt, in der Batman gegen das Verbrechen kämpft. Doch dort haben andere Schurken das entstandene Machtvakuum in der Unterwelt ausgefüllt. Eine Situation, die der "Clownprinz des Verbrechens" natürlich umgehend ändern will. Der Clou an der Sache ist allerdings,

MATTHEW ROSENBERG wurde in New York geboren, wo er auch aufwuchs. Er besass und betreute früher ein Label für Punkrock-Musik und schrieb 2014 gemeinsam mit Ghostface Killah von der legendären Hip-Hop-Gruppe Wu-Tang Clan das Multimedia-Projekt 36 Seasons. 2015 explodierte er förmlich in der US-Comic-Landschaft mit den Szenarios für die Miniserien We Can Never Go Home und 4 Kids Walk into a Bank, die beim Kleinverlag Black Mask erschienen. Marvel griff sich das Talent sofort und engagierte ihn ab 2017 für Uncanny X-Men, Phoenix Resurrection: Die Rückkehr von Jean Grey, Punisher, Rocket Raccoon: Sackgasse Erde, Marvel Knights: Vergessene Helden, Secret Warriors, New Mutants: Die toten Seelen und Spider-Man. Für Image schrieb er 2021/22 die Miniserie What's the Furthest Place from Here?. Seit 2021 arbeitet er vor allem für DC Comics, wo er u. a. DER JOKER, DER JOKER: DIE GEHEIMNISVOLLE RÄTSELBOX, DC-HORROR: ANGRIFF DER VAMPRIE - SPECIAL: BLUT-KOMMANDO sowie die Zombie-Superhelden-Serie TASK FORCE Z verfasste. CARMINE DI GIANDOMENICO wurde 1973 in Italien geboren und arbeitet seit Mitte der 1990er in der Comic-Branche. Seit den 2000ern ist er vor allem für amerikanische Verlage tätig. Für DC Comics entstanden u. a. Strecken für FLASH (mit Joshua Williamson) und die Miniserie BATMAN: THE KNIGHT (mit Chip Zdarsky). Für Marvel illustrierte er Abenteuer mit Spider-Man Noir und Daredevil. Seine persönlichste Arbeit ist vielleicht Leone: Notes on a Life (bei Image Comics, mit Francesco Colafella), die illustrierte Geschichte eines italienischen Jazz- Musikers, der in die USA immigrierte. FRANCESCO FRANCAVILLA ist ein italienischer Zeichner, der für seinen Pulp-Retro-Stil bekannt ist. Gemeinsam mit Autor Scott Snyder schuf er u. a. BATMAN: DER SCHWARZE SPIEGEL für DC. Weitere grosse Arbeiten sind Zorro (mit Matt Wagner), Black Panther (mit David Liss) und Afterlife with Archie (mit Roberto Aguirre-Sacasa). Als Autor und Zeichner in Personalunion schuf er die Serie The Black