Der graue Peter
Roman
»Was für winzige Füsse, sagte er, weiss wie Dampfnudeln.«
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Produktinformationen zu „Der graue Peter “
»Was für winzige Füsse, sagte er, weiss wie Dampfnudeln.«
Klappentext zu „Der graue Peter “
Eigentlich müsste Peter ein unglücklicher Mensch sein, aber der Zufall, oder eine gütige Vorsehung, haben dafür gesorgt, dass ihm ein »Empfindungschromosom« fehlt. Schon seine Eltern kamen ihm vor wie fremde Wesen, und seine Frau, vermutet er, wird er bis an sein Lebensende nicht verstehen. Ihr erstes gemeinsames Kind ist bei der Geburt gestorben, und eines unscheinbaren Tages betritt eine Polizistin Peters Verwaltungsbüro, um ihm zu sagen, dass sein zweiter Sohn von einem Lastwagen überrollt wurde. Sein Leben geht weiter, man schickt ihn nach Nancy, um eine belanglose Grussbotschaft zu überbringen. Als auf der Rückreise eine unvorhergesehene Fahrplanänderung angekündigt wird, vertraut eine verzweifelte Mutter Peter ihren Sohn an. Zéphyr, so heisst der Junge mit der orangefarbenen Schwimmweste, werde in Basel von seinem Onkel abgeholt. Auf der Fahrt versucht Peter dem fremden Jungen ein fürsorglicher Begleiter zu sein. Spontan steigen die beiden in Mulhouse aus, um Zéphyrs Tante (und ihre Carrerabahn) zu besuchen. Stattdessen landen sie in einem winterlich kalten Bach, einem 5-D-Film, der Zéphyr den Magen umdreht, einer Umkleidekabine und für die Nacht in einem Hotelzimmer. Von Unwägbarkeit zu Unwägbarkeit wird Peters Hilflosigkeit Zéphyr gegenüber zarter, ja zärtlicher. Eine schwer fassbare, in Momenten irritierende Beziehung entwickelt sich zwischen den beiden, bis sie doch noch in Basel ankommen und die Reise ein abruptes Ende nimmt.
Mit Lesebändchen
Lese-Probe zu „Der graue Peter “
Er schaut sein Eclair und seine heisse Schokolade an und schluckt leer. Peter fragt, ob er vor dem Essen beten wolle. Zéphyr sagt: »Maman hat mir verboten, Süssigkeiten von einem fremden Mann anzunehmen.« Peter sagt: »Sehr gut. Das darfst du auch wirklich nicht. Doch meinte sie Süssigkeiten, die ein fremder Mann dir auf der Strasse anbietet. Die könnten vergiftet sein oder mit Schlafmitteln versetzt, sodass du davon ohnmächtig wirst und entführt und umgebracht werden kannst. Das Eclair hast du aber da vorne in der Vitrine gesehen. Das ist unverdächtig. Das kannst du bedenkenlos essen. Du musst bloss sehr genau auf meine Hände achten, damit ich nicht in letzter Sekunde noch ein Pulver drüberstreuen oder irgendwelche Betäubungstropfen draufkippen kann. Ich lege meine Hände sichtbar auf die Tischplatte und lasse sie so lange ausgestreckt mit den Handflächen nach oben liegen, bis du dein Mörderding aufgegessen hast.«Das leuchtet Zéphyr ein. Er nimmt seine Gabel und sticht in sein Eclair.
Autoren-Porträt von Matthias Zschokke
Matthias Zschokke, geboren 1954 in Bern, ist Schriftsteller und Filmemacher und lebt seit 1979 in Berlin. Für seinen Debütroman "Max" erhielt er 1982 den Robert-Walser-Preis. Später wurde er u. a. mit dem Solothurner Literaturpreis, dem Grossen Berner Literaturpreis, dem Eidgenössischen Literaturpreis, dem Gerhart-Hauptmann- und dem Schillerpreis geehrt - und, als bislang einziger deutschsprachiger Autor, mit dem französischen Prix Femina étranger für "Maurice mit Huhn".
Bibliographische Angaben
- Autor: Matthias Zschokke
- 2023, 176 Seiten, Masse: 13,1 x 20,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Rotpunktverlag, Zürich
- ISBN-10: 3858699772
- ISBN-13: 9783858699770
- Erscheinungsdatum: 14.03.2023
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