Denn wir waren Krieger

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Winter 1980: Im Trubel eines Novembermorgens kommen die schwangere Layla und ihr Mann Jamal mit ihrer kleinen Tochter am Münchner Hauptbahnhof an. Hinter ihnen liegt die Flucht aus dem von Kriegen gebeutelten russisch besetzten Afghanistan, vor ihnen eine...
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Kommentare zu "Denn wir waren Krieger"
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  • 4 Sterne

    9 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 06.03.2019

    Als eBook bewertet

    Der Geburtsort von Wajima Safi liegt in Afghanistan. In Kabul erblickte sie das Licht der Welt und ihre Beschreibung von Mentalität und Landschaft ist sehr authentisch. „Denn wir waren Krieger“ ist ihr Debütroman und hoffentlich nicht ihr letzter.

    Denn wir waren Krieger beschreibt die Flucht aus der Heimat. Ein junges Paar flieht mit Tochter und dem Baby im Bauch der Mutter nach Deutschland. Obwohl sie während der beschwerlichen Reise auch in Indien bleiben konnten, zog es sie dennoch in den Westen Europas. Die Autorin beschreibt die schwierigen Anfänge, wozu die Sehnsucht nach der Heimat stets auch gehören. Obwohl der Roman zu Anfang der 80er Jahre angesiedelt ist, war damals bereits eine gewisse Fremdenfeindlichkeit vorhanden. Die Kinder litten unter ihrem fremden Aussehen, da sie häufig nicht von ihren Spielkameraden anerkannt wurden.

    Doch es gab auch erfreuliche Situationen. Das Ehepaar schloss Freundschaft mit einer deutschen Familie, wozu auch ein Kind gehörte, welches sich mit der Tochter verstand. Aber nicht nur das Heimweh und der mangelnde Respekt setzt den beiden zu. Sie haben ebenfalls miteinander grosse Probleme, die ihnen das Leben zusätzlich schwer machen.

    Das Buch Denn wir waren Krieger ist nicht einfach zu lesen. Die Autorin springt nicht nur bei den Zeiten hin und her. Sie beschreibt ebenfalls Ereignisse in Afghanistan und dann ohne Vorwarnung wieder in Deutschland. Das erfordert hohe Konzentration beim Lesen.

    Sehr gut gefiel mir die Beschreibung der Mentalität dieser Menschen. Sie sind sehr gastfreundlich und so ganz anders, als die Leute hier in Deutschland. Die Diskriminierungen und rassistischen Erlebnisse von allen beschreibt die Autorin nur am rande, aber es hat mich doch sehr mitgenommen. Zumal der Fremdenhass in den letzten Jahren tatsächlich grösser wurde. Die Täter sind brutaler und scheuen selbst vor Mord nicht zurück. Das macht traurig und zuweilen schäme ich mich für meine Landsleute.

    Denn wir waren Krieger empfehle ich ausdrücklich, da es sehr einfühlsam geschrieben ist und zeigt, wie sich Fremde hier fühlen. Dabei wäre es ein leichtes, ihnen freundlich entgegenzutreten. Sie nehmen uns nichts weg. Im Gegenteil. Sie bereichern uns. #DennWirWarenKrieger #NetGalleyDE

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  • 5 Sterne

    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LEXI, 01.03.2019

    Als eBook bewertet

    Fremdheit beruht auf dem Winkel ihrer Betrachtung

    Nach ihrer Flucht vor den russischen Panzern in Kabul landen Layla und Jamal Paktiawal im Jahr 1980 mit ihrer kleinen Tochter Mina in München. Das Ehepaar aus Afghanistan hat alles hinter sich gelassen und muss sich nun in einer Welt zurechtfinden, in der sie weder die Sprache, noch die für sie fremd anmutende Lebensweise verstehen. Sie registrieren die Ablehnung in den Augen der Menschen, müssen Demütigungen hinnehmen. Die Sehnsucht nach der geliebten Heimat im Herzen versuchen Layla und Jamal, sich in ihrem neuen Leben in Deutschland zurechtzufinden.

    Wajima Safi erzählt in ihrem Debütroman die Geschichte von zwei intelligenten und gebildeten jungen Menschen, denen angesichts einer tödlichen Bedrohung kein anderer Ausweg bleibt, als ihre Heimat zu verlassen. In eindrucksvollen Worten beschreibt die Autorin die Ankunft der Paktiawals im sicheren Deutschland und verleiht ihren Eindrücken und Emotionen auf einfühlsame Art und Weise Ausdruck. Wajima Safis verfügt über einen wunderschönen und bildhaften Schreibstil, ihre poetische Ausdrucksweise hat mich an etlichen Passagen dieses Buches regelrecht verzaubert.

    Die Autorin berichtet von Laylas und Jamals Ankunft, eingeholt von der nüchternen Realität, fern von Familie und Freunden, gestrandet in einer unsicheren Zukunft. Ich habe selten ein Buch mit derart hervorragend charakterisierten und authentischen Protagonisten gelesen, wie es im vorliegenden Roman der Fall war. Die Autorin hat mich durch die lebhaften Beschreibungen ihrer handelnden Figuren regelrecht gefangengenommen. In Layla und Jamal brodeln tiefe Gefühle, beide haben müssen einiges aus ihrer Vergangenheit aufarbeiten. Der in Djalalabad geborene Jamal war ein wildes Waisenkind aus den Bergen, der sich als Lehrer an einer Schule in seine wunderschöne Kollegin Layla verliebte. Laylas Umgang mit ihm gestaltete sich manchmal als schwierig, emotionale Verletzungen bleiben nicht aus. Der hoch intelligente Mann bezeichnet sich als Paschtune und Krieger und weigert sich, eine Arbeit anzunehmen, die unter seiner Würde ist. Seine Frau Layla besitzt ein friedfertiges und sanftmütiges Wesen. Ihre inneren Kämpfe, aber auch ihre Hoffnungen und liebevolle Erinnerungen an längst vergangene Tage werden eindrucksvoll beschrieben. Während Laylas und Jamals Tochter Mina nur eine kleine Rolle in dieser Geschichte innehat, wird auf ihren kleinen Bruder Omar ein weit grösseres Augenmerk gelegt. In Deutschland geboren kann der Junge zu Gesprächen seiner afghanischen Familie und ihren Erinnerungen an die Heimat nichts beitragen. Er wird von einer grossen inneren Zerrissenheit gequält, fühlt sich einsam und verloren. Als interessante Nebenfigur vermittelt Laylas schwer traumatisierte Schwester Fausia durch ihre Berichte aus der Heimat schockierende Einblicke in das vom Krieg gebeutelte Kabul.

    Die Geschichte von Layla und Jamal beginnt bereits Jahre vor ihrer Ankunft in Deutschland. Wajima Safi rollt durch viele Rückblenden die Vergangenheit nach und nach auf und zeichnet auf diese Weise ein detailliertes Bild des Alltags in ihrer Heimat. Afghanische Traditionen, konservative Ansichten, der muslimische Glaube und der manchmal steinzeitliche anmutende Ehrenkodex werden mit grosser Liebe zum Detail beschrieben. So findet Layla beispielsweise nach der Ankunft in der Flüchtlingsunterkunft den Umgang mit alten Menschen in Deutschland völlig unverständlich.

    „Denn wir waren Krieger“ lebt von der ungewöhnlich hohen Authentizität seiner handelnden Figuren und vermittelt tiefe Einsichten, die mich als Leser an einigen Stellen sprachlos zurückliessen. Dieses grossartige Debüt von Wajima Safi hat mir ausgezeichnet gefallen, mich nachdenklich gemacht und meine Sicht auf einige Dinge intensiviert und verändert. Uneingeschränkte Leseempfehlung für diese tief zu Herzen gehende Lektüre!

    (gekürzte Fassung)

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