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Das letzte Jahr

Roman
 
 
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Tschechoslowakei, 1938: aus Nachbarn werden Gegner, aus Freunden werden Feinde
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Kommentare zu "Das letzte Jahr"
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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Malaika E., 24.10.2017

    Elfi möchte später im Zirkus arbeiten und übt dafür schon auf ihrem roten Fahrrad, das sie zum Geburtstag bekommen hat. Sie liebt es über die Hügel zu rasen und die Gegend zu erkunden. Ihre Eltern machen sich keine Sorgen, wenn sie mit ihren neun Jahren herumfährt, weil in der kleinen Stadt sowieso nichts passieren kann. Falls etwas passiere, würde irgendjemand die Mutter sofort holen.
    Die zweite Option, die sie für die Zukunft hat, ist, um nach Amerika auszuwandern, um den “Indianern” zu helfen. Das sagt sie ihrer Mutter aber noch nicht, weil die wahrscheinlich nichts davon halten würde…

    Ilse Tielschs Schreibstil hat mich von Anfang an an Ilse Aichinger erinnert. Als sich dieses Gefühl der Bekanntheit immer mehr versterkt hat, habe ich ein bisschen recherchiert und es hat sich heraus gestellt, dass mein Gefühl gar nicht soweit hergeholt war.

    So schreibt Hans Weigel zum Erscheinen des Buches "Ein Elefant in unserer Strasse":
    »Wenn der Kafka und der Orwell als gemeinsame Tochter die Ilse Aichinger gehabt hätten, und die wiederum eine Verbindung mit Herzmanovsky-Orlando eingegangen wäre, dann wäre die Ilse Tielsch-Felzmann herausgekommen, mit Mark Twain als Vater.«

    Dieser Verbindung kann ich nur zustimmen. Wo Ilse Aichinger vieles ausführlich beschreibt, sind Ilse Tielschs Beschreibungen minimalistischer, aber haben den gleichen Charme.

    Elfi ist eine wunderbare Protagonistin. Sie ist so gut beschrieben, dass sie zum Greifen nah ist. Sie könnte einfach aus dem Buch spazieren und ein wirklicher Mensch sein. Nicht jede Autorin oder Autor schafft es, die Charaktere in einem Buch so plastisch zu beschreiben, aber Ilse Tielsch hat es gemeistert!
    Man sieht die Welt durch die Augen der Neunjährigen: die Veränderungen der Zeit, die sie nur nach und nach zu verstehen lernt; die Versuchung, alles ohne nachzudenken nachzuplappern, was die Leute behaupten, aber letztendlich doch zur Vernunft zu kommen.

    Auch wenn mir normalerweise dieser Coverstil nicht gefallen würde, finde ich, dass er wunderbar zum Inhalt passt, einfach und kompliziert zugleich - genau wie die Geschichte selbst.

    Auch wenn ich verstehe, dass der Roman aufgehört hat, wo er aufhört, finde ich es schade…

    Ilse Tielschs Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und Elfi ist mir sehr ans Herz gewachsen. Da ich noch nie zuvor von Ilse Tielsch gehört habe, was eigentlich für mich als Österreicherin sehr erstaunlich ist, werde ich mich nach diesem tollen Buch ihren anderen Büchern widmen.
    Ich kann nur hoffen, dass ihr das Gleiche tut.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 23.10.2017

    aus Kinderaugen auf die Veränderungen vor dem Zweiten Weltkrieg blicken

    „Jetzt ist alles vorbei!" - „Der Satz hat die wunderschöne Landschaft von einer grauen Steinwüste getrennt und ich habe gewusst, dass man viele Jahre brauchen wird, um diese Wüste zu durchqueren um endlich wieder eine Gegend zu erreichen in der man leben kann." Ein Zitat, das dem Ende der Geschichte entstammt, aber einfach so toll getroffen ist, dass ich es meiner Bewertung dieser berührenden, tollen Geschichte voranstellen will.

    Warum ist jetzt alles anders? Genau dieser Frage muss die neunjährige Elfi Zimmermann im Laufe des Jahres 1938 nachgehen. Lebt sie zu Beginn des Jahres noch in einer kindlichen Traumwelt, in der sie sich über das neue Fahrrad freut oder von einer Zukunft beim Zirkus träumt und jeder mit jedem gut auskommt, ändert sich das nach und nach. Warum plötzlich nicht mehr mit den tschechischen Kindern spielen dürfen, bei der tschechischen Stoffhändlerin nicht mehr willkommen sein? Warum verschwindet ihre jüdische Freundin Lilly ohne eine Nachricht und warum lachen und beachten sie ihre Eltern am Ende gar nicht mehr? Völlig unbedarft, verängstigt kann Elfi nicht verstehen, warum plötzlich alles so anders ist, wehrt sich auch lange gegen die Vorstellung, bis auch sie am Ende erkennen muss. „Jetzt ist alles vorbei!“

    Als Leser erlebt man gemeinsam mit Elfi das Jahr 1938, das letzte vor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges. Man darf das Leben in dem kleinen südmährischen Städtchen aus Kinderaugen betrachten. Tschechen, Juden und Deutsche leben hier Haus an Haus und zumindest in Elfis Augen ist es noch dörfliche Idylle, die herrscht. Jeder achtet auf jeden, man kennt, grüsst und respektiert sich gegenseitig. Durch sie erfährt von Lebensbedingungen, wie z.B. dass das Trinkwasser am Brunnen geholt werden muss, weil es noch keine Wasserversorgung gibt, oder dass vor Festen wie z.B. dem Fronleichnamszug ihre Haare mit Hilfe von Zuckerwasser und Papierstreifen als Lockenwickler hübsch gemacht wurden. Nach und nach verändert sich das friedliche Zusammenleben aber, ihre jüdische Freundin Lilli verschwindet mit ihrer Familie ohne Nachricht, die Leute reden davon, dass es wegen Hitler keine Arbeitslosen mehr gibt und alles besser geworden ist, Lügenmärchen über Juden kommen auf und schliesslich ist es unerheblich, ob das Fleisch vom Metzger zart ist oder nicht, solange der nur die richtige Gesinnung hat, dem der Laden gehört. „Die Hauptsache sagt mein Vater bleibt, dass einer ein guter Mensch ist, was für eine Religion er hat und wie er sich Gott vorstellt, ist eigentlich beinahe egal." Leider eben nur beinahe, wenn man die weitere Entwicklung sieht, die mit dem Einmarsch der deutschen Truppen und dem Errichten von Grenzen rund um das kleine Städtchen endet.

    Die Geschichte ist wie eine Art Tagebuch verfasst. Elfi erzählt in der Ich –Perspektive, wodurch man als Leser direkt an ihren Gedanken, Gefühlen und vor allem auch Ängsten dran ist. Der Sprachstil liest sich locker leicht und so gut wie die gesamte Erzählung könnte wirklich aus dem Mund einer Neunjährigen stammen, so authentisch wird erzählt. Die Geschichte hat mich ganz oft zum Schmunzeln gebracht, so sieht sie vieles in ihrer kindlichen Naivität auch gerne etwas besserwisserisch. Ich war ganz oft gerührt von ihren Träumen und stellenweise habe ich ihre Angst so richtig gefühlt und hätte sie am liebsten tröstend in den Arm genommen.

    Elfi ist mir sofort ans Herz gewachsen. Ich konnte mich super in das neunjährige Mädchen hineinversetzen. So habe ich z.B. ihre Freude über das neue Fahrrad regelrecht gespürt oder konnte ihre Enttäuschung, dass sie nicht mit zum „tollen“ Turnfest darf, mehr als gut verstehen, gute Propaganda zeigt eben Erfolg. Sie muss einer wohlhabenderen Familie angehören, was genau ihr Vater tut, wird nicht erwähnt, aber sie haben ein Dienstmädchen, das Elfie sehr liebt. Sehr gut hat mir gefallen, dass ihre Eltern sich nicht von Hitlers Propaganda leiten lassen, keine Unterschiede machen und auch ihre tolerante, menschenfreundliche Einstellung an Elfi weitergeben. Sicher sieht sie auch deshalb das eine oder andere noch unbedarfter als andere und ist noch mehr schockiert darüber, dass es auf einmal doch Unterschiede geben soll.

    Alles in allem eine absolut berührende Geschichte, die ich nicht mehr aus der Hand legen konnte und die auf jeden Fall fünf Sterne und eine begeisterte Empfehlung verdient.

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