Das Labyrinth der Welt
Ein Buch
Dieter Fortes grandioses Buch ist kein Roman, kein Sachbuch und kein Essay, aber vielleicht alles zusammen: Eine poetische Geschichte der Bilder und Bücher, des Lesens und Schreibens, des menschlichen Miteinanders im Lauf der Jahrhunderte. Das alles vor dem...
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Produktinformationen zu „Das Labyrinth der Welt “
Klappentext zu „Das Labyrinth der Welt “
Dieter Fortes grandioses Buch ist kein Roman, kein Sachbuch und kein Essay, aber vielleicht alles zusammen: Eine poetische Geschichte der Bilder und Bücher, des Lesens und Schreibens, des menschlichen Miteinanders im Lauf der Jahrhunderte. Das alles vor dem Hintergrund der alten europäischen Kulturstadt Basel, in der Dieter Forte seit vier Jahrzehnten lebt - eine Stadt der Künstler und Denker, der Drucker, Kupferstecher und Alchimisten, der Kaufleute und Bankiers, der Wissenschaftler und Narren. Sie kommen aus der Tiefe der Vergangenheit, verweilen vor dem Auge des Lesers, verwickeln ihn in ein Gespräch der grossen Fragen und Antworten: Was ist der Mensch? Was macht er mit seiner Zeit - und was die Zeit mit ihm?
Lese-Probe zu „Das Labyrinth der Welt “
Das Labyrinth der Welt von Dieter Forte Alles liegt im Dunkel einer namenlosen Vorzeit, von keinem Wort, von keinem Bild erhellt. Ungezählte Jahrtausende, versunken in den Tagen und Nächten, die einmal waren. Völker wandern mit ihren Göttern, folgen ihren Weissagungen, verschwinden in der Zeit, nur ein Lied singt von ihnen. Neue Stämme hinterlassen ihre Spuren, eingesunkene Fundamente, unterbrochene Straßen, rätselhafte Kultstätten. Nachgeborene errichten ihre Hütten mit den Hölzern und Steinen vergangener Ansiedlungen, erbauen ihren Göttern Tempel, begraben ihre Toten auf den alten Totenfeldern. Städte entstehen auf den Fundamenten von vergessenen Städten, die auf Städten erbaut wurden, die nur noch in den Sagen sind.
Auch die Stadt, von der wir berichten, entstand aus den jahrtausendealten Ansiedlungen vieler Völker, eine kleine, sehr alte Stadt, an einem großen Fluss gelegen, inmitten eines ebenso alten Kontinents, zwischen den Grenzen neu entstehender Nationen.
Da sie nie die Hauptstadt eines Reiches wurde, war sie auch nie die Weltausstellung einer großen Zeit, die Metropole einer sich selbst feiernden Zivilisation, erlebte sie nie die revolutionären und umstürzlerischen Menschheitsideen.
... mehr
Der Vergangenheit zugewandt, war sie von alten Kulturen geprägt, mit deren Bedeutung sie sich beschäftigte, für einen Geschichtenerzähler also der ideale Ort. Die Bewohner erbauten ihre Häuser und Staatsbauten aus den Steinbrüchen alter Tempel, Theater, Bäder und Paläste, so dass sich ein natürliches Nebeneinander von keltischen Wehranlagen, römischer Kunst und alemannischen Straßen bildete. Spolien, wohin man sah, an allen Häusern Säulen, Kapitelle, Gesimse, Mosaiken aus vielen Zeiten, und manch einer ummauerte seine Bibliothek aus griechischen und lateinischen Folianten mit hebräischen Grabsteinen.
Handel trieb man mit den Gold-, Silber-und Kupfermünzen gegenwärtiger und ausgestorbener Völker, die hier einmal lebten und die offenbar gerade hier ihre Schätze an einem sicher geglaubten Ort versteckt hatten. Wie man überhaupt Ausgrabungen schätzte, sich gerne damit beschäftigte und die äußerst seltsamen und meist unerklärbaren Funde in vielen Museen aufbewahrte, berühmte Bildungsstätten, die von überallher Gelehrte anzogen. So entstand hier eine Agora der Professoren, die Bücher aus dem gesamten Erdkreis und in allen Sprachen in einzigartigen Bibliotheken sammelten, selbst Bücher schrieben und übersetzten und in den ansässigen Offizinen drucken ließen. Die Gedanken alter Völker waren selbst in ihren vergessenen Sprachen gegenwärtig, ja durchaus geläufig. Nicht nur die Grammatiker, Rhetoriker, Historiker, Mathematiker und Theologen der Universität disputierten gegen-und miteinander in Griechisch, Latein und Hebräisch, hier las ein Messerschmied Horaz, ein Schuster Homer, ein Weber Maimonides im Original. So bildete sich ein vielsprachiges, äußerst eigenwilliges Gemeinwesen aus Denkern, Gelehrten und Sammlern heraus, mit zahlreichen Ansichten, Meinungen, Urteilen, mit Gläubigen und Nichtgläubigen aller Richtungen. In dieser Stadt wurden die Fragen höher gewertet als die Antworten, eine rhetorisch gekonnte, mit Zitaten und historischen Verweisen unterlegte Frage galt etwas, eine einfache Antwort mit logischer Argumentation war weniger geschätzt. Das Ideal war der Verstand der Verständigen, Wahrheit wurde hier zu den relativen Begriffen gezählt. Die Frage nach den Dingen hinter dem Schein der Welt war des Menschen Maß, die exakte Bestimmung der Wahrheit galt als schlichte Dummheit.
Die Systeme der Welterklärung waren daher sehr unterschiedlich und schwankten zwischen Variationen von Glauben und Aberglauben, spekulativer Logik und mystischer Weisheit, Phantasie und Empirie und den wahren Lügengeschichten, die hier viele Anhänger hatten. Es gab Peripatetiker, Stoiker, Dialektiker, Geisterseher, Mystagogen, Sternenkundige, Grabforscher und Adepten aller Art. Man erwarb sich so in der umliegenden, an der Vernunft orientierten Welt einen guten Ruf als Stadt der Torheit, die Bewohner galten als Narren. Damit fand man sich ab, man war sogar stolz darauf. Wie anders sollte man sonst diese Welt verstehen? Wo gab es so viele Weise, die sich mit der Torheit beschäftigten? Wo wurden so viele Bücher über die Narrheit geschrieben und gedruckt wie in dieser Stadt?
Nehmen wir also diesen Ort als Mittelpunkt unserer Welterzählung, als Insel unserer Gedanken, als Ankerplatz unserer Bilder und Worte, einen besseren Hafen für unser kleines Schifflein werden wir nicht mehr finden, unser Schreiben ist hier in Sicherheit.
Begeben wir uns, um mehr zu erfahren, in eines der Naturalien-Kuriositäten-Schatz-Kabinette, deren es hier viele gibt und in denen in unterschiedlicher Archivierung natürliche, künstliche, wertvolle, merkwürdige und seltene Gegenstände der Gelehrtenwelt präsentiert werden, um die Schöpfung zu verstehen und zu begreifen im Kleinen wie im Großen. In langen Gängen stehen Glaskästen mit den Überresten versteinerten Lebens und Bruchstücken künstlerischer Gestaltung, Fossilien und Knochen, Gesteine und Metalle in allen Größen und Formen, Ausgrabungen und Funde aus vielen Jahrtausenden. Das Mosaik der Welt. Wie setzt man es zusammen? Welchen Sinn gibt man ihm? Jahrhundertealte Kulturen und Zivilisationen in einer zerfallenen Ordnung, Gebrauchsgegenstände und Schmuck in unklarer Anordnung, Knochen von Menschen und Tieren im Durcheinander der Gräber. Was gehört zusammen? Was war früher, was später? Jeder Sammler entwickelte seine eigenen Hypothesen und sortierte seine Funde nach seiner Weltsicht.
Gelehrte bewiesen mit Fossilien, dass die ursprüngliche Stadt aus der Sintflut auftauchte, die auch den Fels und den Fluss hinterließ.
Andere Gelehrte bewiesen mit Versteinerungen, dass dies die älteste Stadt der Welt sei, von Japhet, dem Sohn Noahs, vierhundert Jahre vor dem Turmbau zu Babel gegründet.
Der Stadtarzt P., eine bekannte Koryphäe, bewies anhand von Knochenfunden zweifelsfrei, dass hier in der Vorzeit ein Geschlecht von Riesen hauste. Der Stich des berühmten Kupferstechers M. zeigte einen solchen Riesen, und alle bewunderten das Bild und erschauerten vor den gigantischen Maßen der Vorfahren.
In einem speziellen Gewölbe konnte jedermann einen ausgestopften Basilisken besichtigen. Als Fabeltier bewohnte es die Brunnen und unterirdischen Gänge der Stadt, wurde sogar von Augenzeugen, wie die Stadtchronik festhält, als fliegender, feuerspeiender Drache über der Stadt gesehen. Ein Ungeheuer, Hahn, Drache und Schlange zugleich, geschlüpft aus einem dotterlosen Hahnenei, durch eine Kröte auf dem Mist ausgebrütet. Der König der Schlangen mit einer Krone auf dem Hahnenkopf und acht Hahnenfüßen mit riesigen Flügeln, kräftigen Krallen, einem scharfen Schnabel und einem Drachenschwanz. Sein Atem war giftig, sein Blick war tödlich.
Dieses Fabeltier wurde von unerschrockenen Bürgern zum Symbol der Stadt ernannt. Es bewachte die Brunnen und die Tore, die Straßen und die Plätze. Sein giftiger Atem und sein tödlicher Blick würde alle Ruhestörer fernhalten. Irritierend war nur, dass viele Ruhestörer sich eben doch hier niederließen, in einer Stadt, in der Fabeltiere und mythische Geschichten die Realität bestimmten, in einem Naturalien-Kunst-Schatzund Kuriositätenkabinett voll jahrtausendealter Bruchstücke, in dem man geduldig nach dem Sinn des Lebens suchte und dafür immer neue Geschichten erfand. Während ringsherum die Menschen der Zukunft nachliefen, war man hier schon in der Vergangenheit angekommen und erwartete die Gegenwart mit der Gelassenheit, die einem nachdenkenden Menschen zustand.
In den alten ledergefassten Stadtbüchern mit all ihren Supplement-und Ergänzungsbänden finden sich auch die apokryphen Schriften der Stadt, klassifiziert als unwahrscheinliche Legenden, wie die nicht genehmen deuterokanonischen und protokanonischen Schriften der Bibel. Unangepasste Wahrheiten, undeutbare Geschehnisse, schreckhafte Erzählungen, mit Vernunft und Verstand aussortiert, obwohl doch gerade die vernunftwidrigsten Geschichten die glaubwürdigsten sind, nichts geht über eine erfundene Geschichte, mehr Wahrheit ist in dieser Welt nicht zu haben.
Lesen wir also diese immer wieder heimlich nachgedruckten Geschichten über Glauben und Unglauben, Gewissheit und Zweifel, Verstehen und Nichtverstehen, in vielen Varianten erzählt und vom Autor in dieser Form wiedergegeben.
Der Narr vom Kohlenberg
Der Kohlenberg, eine finstere Direttissima durch Fegefeuer und Hölle hinauf in den hellen Himmel, ein steiler Weg durch die Irrtümer des Lebens und alle Todsünden zu einem Paradiesgärtlein göttlicher Ruhe und erkennender Reinheit, eine aus der Stadt aufsteigende, enggebaute Treppengasse, schwarze Häuser ohne Licht, rastlose Menschen in Dreck, Lärm, Gestank und Geschrei, fluchend und lachend, weinend und tanzend.
Lebendige Welt, leibliche Welt, spielende Welt: Damen und Herren, hier sehen Sie die Rotwelschstraße der Gaukler und Vaganten, der Falschspieler und Münzfälscher, der desertierten Landsknechte und kunstvoll verkrüppelten Bettler, den Berg der städtischen Henker, der willigen Damen und der unwilligen Juden. Menschen aus Phantasie und Realität, Schicksal genannt, Kameraden bis zum Hängen, ehrbar bis zum Meineid, ein Handschlag gilt hier mehr als der längste Vertrag unter Bürgern. Eine Welt voller Schlupfwinkel, Hohlräume und Rattenlöcher, mit einer eigenen, allen anderen unverständlichen Sprache, einer eigenen Gerichtsbarkeit, die keine Fehlurteile kennt, denn Verbrecher und Richter sind gleichermaßen sachverständig und gehen Arm in Arm zum Galgen.
So mancher Bürger stieg hinauf aus Neugier, entdeckte illuminierte Schenken mit unfrommen Damen und gezinkten Würfeln, trank mit Neppern und Baldowern süffigen Punsch, fand ihr Leben beneidenswert, erlebte ihre Erzählungen als Abenteuer, verwandelte sein Geld in Vergnügen, hatte hinterher alles vergessen. Manch einer stieg hinauf, um der ruhenden Ehrbarkeit zu entfliehen, um im kostümierten Leben zu erwachen, in einem herrlichen Sündenpfuhl, in einem trommelnden und pfeifenden Totentanz. Und manch einer stieg hinauf aus Notwendigkeit, um bei einem Juden Geld auf Zins zu leihen, der natürlich immer zu hoch war. Gottverfluchter Teufelswucher.
Viele lernten so die Abschüssigkeit des Lebens kennen. Denn oben und unten waren hier wörtlich zu nehmen, bedeuteten Treppen über Treppen und steilsten Weg, bedeuteten Aufstieg oder Abstieg, der Aufstieg mühsam und anstrengend, der Abstieg leicht und geschwind. Schlage sich hier einer durch den Tag, ohne tödlich zu straucheln, kämpfe sich hier einer durch die Nacht, ohne zu verzweifeln, nur der darf vom Leben reden, alles andere ist nur eine Sonntagspredigt. Denn ein Umweg ist nicht vorhanden, kein Seitenweg ermöglicht die Flucht, auch ein Ausweg fehlt, nur diese Stufen führen zu Gott, es gibt da keine Wahl.
Hoch über den Dächern der Stadt aber weht der reine Geist: Prof. Prof. Dr. Dr. Stingelin, Rector der universitas magistrorum et scholarium, Dekan der facultas theologica, Direktor der bibliotheca academiae, procuratores der teutschen nation, genannt Der Rabe vom Kohlenberg wegen seines scharf geschnittenen Gesichts mit der großen Hakennase und den schwarzen Augen.
Er thront im innersten Gehäus eines Labyrinths aus Wiegendrucken und Inkunabeln, hebräischen, aramäischen und syrischen Schriftrollen, gälischen, lateinischen und griechischen Erstdrucken, sie stützen seine Gedanken und bewachen seine Ruhe. Geheime Türen führen zu staubigen, engen Gängen mit verbotenen und zensierten, nichtkanonischen und apokryphen Schriften, die er alle auswendig kennt und frei zitiert, er, der alles wusste, geschätzte ... Jahre alt, die Weisheit der Stadt, hoch über dem Kohlenberg der Sünde.
Er sitzt in seinem Lehnsessel, betrachtet in einem Handspiegel seinen eigenen Schädel, nennt sich laut krächzend einen Kerl von unendlichem Humor und lacht, weiß Gott, er lacht. Es war der Tag, an dem er, wie er durch seinen Diener erfuhr, wegen seiner unorthodoxen Vorlesungen von der Universität gewiesen werden sollte. Er lachte und lachte und besah sich weiterhin seinen Schädel, in dem sein gesamtes Wissen versammelt war.
Für die Menschen vom Kohlenberg war der Rabe Gott, nicht der liebe Gott, einfach Gott. Wenn er auf seinem Weg zur Universität den Kohlenberg hinabstieg, reichte man ihn von Arm zu Arm weiter, mit dem Bedauern, dass der Straßendreck so hoch liege, man hoffe auf Regen, fragte auch bei diesem oder jenem Galgenurteil nach seiner Meinung, er empfahl in der Regel Gnade vor Recht in letzter Minute, das sei immer sehr eindrücklich für den Delinquenten. Er stimmte auch gerne den zuvorkommenden Damen zu, die der Meinung waren, die Sünden seien von der Religion erfunden worden, um ihnen Angst zu machen, aber wenn man auf dem Kohlenberg wohne, habe man längst alle Angst verloren. Was bei seinen Begleitern die Frage auslöste: Wozu man noch eine Hölle im Jenseits brauche, wenn es sie schon auf Erden gebe. Worauf er maliziös antwortete: Der Papst braucht sie. Aber viele wollten wissen: Weshalb überhaupt diese Geschichte mit dem Teufel? Da nickte er verständnisvoll und sagte: Die Geschichte mit dem Teufel hätten sich die Menschen selber eingebrockt. Da sei nichts mehr zu machen, die Geschichte sei in der Welt, erzählt ist erzählt, die Leute glaubten daran. Das sei mit den Geschichten so, wären sie erst einmal in den Köpfen der Menschen, wären sie die Wirklichkeit. Also gäbe es den Teufel. Verwunderlich sei allerdings, dass der ungläubige Teufel eine so gewitzte und scharfsinnige Person sei, während die meisten Gläubigen ja recht schlicht durchs Leben pilgerten.
So kam er immer heiter und durch neue Gedanken belebt in der Unterstadt an. Beim Aufstieg setzte man ihn in eine Karre und zog ihn hinauf, denn seine Beine waren mit der Zeit schwach geworden, was man von seinem Kopf nicht sagen konnte, der sah die Welt immer schärfer. Manchmal trank er einen für ihn ungepanschten Wein im Teufelhof, in dem gelegentlich Tänzerinnen ein Programm darboten. Der Wirt sang dann einige Couplets, die er Bank nannte und die wenig Schmeichelhaftes über die hohen Herren der Stadt aussagten. Der Rabe klatschte heftig und zustimmend, so dass die Anwesenden sich mit ihrer Meinung halbwegs sicher fühlten. Bevor es orgiastisch wurde, verließ er das Lokal und ließ sich vom Henker, den er als klugen Gesprächspartner schätzte, den Berg hinauftragen.
So hatte die Heiterkeit, mit der er seinen Schädel betrachtete, einen närrischen Sinn, war Erkenntnis eines langen studierenden Lebens, denn inzwischen war er der Meinung, dass der größte Irrsinnswitz der Menschheit und damit auch seines Lebens der sei, eine gültige Definition für das Existieren des Nichtexistierenden zu finden, für das eine unaussprechbare Wort, die Abstraktion aller Abstraktionen. Der Gelehrteste der Gelehrten, der Weiseste der Weisen, auf dem Gipfel seines Wissens eine wandelnde Bibliothek, sprach schon seit einiger Zeit mit großer Zuneigung und Liebe über das ewige Nichts, in dem der Mensch lebt, weil der Mensch erst versteht, wenn er nichts mehr versteht, was ihm von der Fakultät als Altersstarrsinn, als beginnender Wahn ausgelegt wurde.
Zum Entsetzen der Fakultät verkündete er aus den Actus Vercellenses die Worte Jesu: ›Die mit mir sind, haben mich nicht verstanden.‹ Diese Worte erläuterte er folgendermaßen: Die Menschen halten es mit Gott nur aus, wenn sie ihn nicht verstehen, sich aber einreden, sie hätten ihn verstanden, das genüge zu einem angenehmen Leben mit einem guten Gewissen. Man lebe in der Selbsttäuschung, ein gläubiger Mensch zu sein, der Gottes Gebote befolge. Würde man sie in Wahrheit befolgen, müssten alle ein anderes Leben führen, aber das sei in dieser Welt, wie sie nun einmal geordnet sei, unvorstellbar.
Nach solchen Vorlesungen erging er sich gerne in seinem kleinen Paradiesgärtlein, verneigte sich vor den Blumen, kniete vor den Bäumen nieder, sang mit hoher Greisenstimme Kinderlieder und erfreute sich an den Vögeln, die sich sogar auf seine ausgestreckte Hand setzten. Oft musste ihn sein Diener aber auch auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin auf einen alten Karren setzen, worauf er den abschüssigen Kohlenberg hinunterrasselte und ›Heureka!‹ schrie, dann schoss er mit großer Geschwindigkeit unter die Bauern des Saumarktes und lachte sein meckerndes Lachen.
In der Fakultät, die ihren Ruf wahren wollte, nannte man ihn jetzt nur noch ›Der Narr vom Kohlenberg‹, und als er des Henkers Töchterlein heiraten wollte, schloss ihn sein Nachfolger auf dem Lehrstuhl unter dem stummen Kopfnicken aller Professoren in der Bibliothek ein. Sein Diener fand ihn am nächsten Tag vor seinem Lesepult in einem gnädigen lächelnden Tod versunken. Auf dem Pult lag die Polyglotte, die in Syrisch, Lateinisch, Hebräisch, Griechisch und Chaldäisch gedruckte Mehrsprachenbibel, er besaß eines der wenigen Exemplare, die der Inquisition entgangen waren. In seinen Armen hielt er die Totentanzbilder des Hans Holbein.
Die Universität sorgte für ein Ehrengrab in der Kathedrale direkt neben einer tragenden Säule, als besondere Verbeugung vor dieser Stütze des Glaubens. Nur seltsam und nicht zu erklären, dass diese Säule bald darauf einen langen Spalt aufwies, ein Riss, der nicht zu beheben war und zu Interpretationen Anlass gab, zu Deutungen unheilvoller Art, bis die Domherren aus Ärger über diesen Unfug die Leiche ausgruben und in die Sakristei verlegten. Als die schwere Grabplatte fiel, versanken Teile der Stadt in einem Erdbeben.
Das Diarium einer Alchemistin, geführt unter dem Pseudonym Maria Hebraica, aufgefunden im Archiv der Bibliothek
Die ganze Stadt beschäftigt sich mit Alchemie, die Privatgelehrten, die Professoren der Universität, die reichen Bürger. Die Verleger drucken fast nur noch Bücher über Alchemie. Aus allen Ländern kommen Alchemisten und Studenten der Alchemie angereist. Die Stadt ist die Hauptstadt der Alchemie geworden. Alle wollen Gold machen. Alle reden nur noch vom Gold. Jeder Bankier beschäftigt einen Alchemisten. Das Goldene Zeitalter! Gartenhäuser werden zu Laboratorien. An der Universität gilt nur noch die Alchemie, Philosophie und Theologie will keiner mehr studieren.
Frauen verstehen etwas von Alchemie, sagt Professor Z., der an der Universität Vorlesungen über dieses Fach hält. Frauen kochen, Frauen waschen, das ist schon die erste alchemistische Verwandlung der Stoffe. Aber studieren darf ich nicht.
Ein Student, der bei Professor Z. studiert, hat mir seine Notizen überlassen. Grundlage der Alchemie ist die Vermählung von männlichen und weiblichen Elementen. Die Hochzeit von Sonne und Mond, König und Königin, Mann und Frau. Die Verschmelzung und Verwandlung der unedlen Materialien zu edlen Materialien in einer chemischen Hochzeit. Die Alchemie ist die neue Wissenschaft.
Sieben Stufen führen zur chemischen Hochzeit: Caltination, Sublimation, Solution, Putrefaction, Distillation, Coagulation, Tinctur.
Ich brauche eine Bibliothek. Habe mir in der Stadt gedruckte Bücher gekauft, von Lullus die Libelli aliquot chemici, von Rupescissa das Liber lucis, dazu noch die Turba Philosophorum aus dem Arabischen und natürlich von unserem Stadtbürger Thurneysser die Vel mag- na alchymia, eine Unterweisung von den offenbaren und verborgenen Naturen, Arten und Eigenschaften von allerhand wunderlichen Erdgewächsen, Metallen, Mineralien, Schwefeln, Salzen und Gesteinen und was die Dinge hoch in den Lüften, in der Tiefe der Erden und zum Teil in den Wassern an den Tag geben.
Ein wunderbares Buch. Ich studiere, studiere, studiere. Die klassische Zuordnung der Metalle zu den Himmelskörpern: Sonne = Gold, Mond = Silber, Merkur = Quecksilber, Venus = Kupfer, Mars = Eisen, Jupiter = Zinn, Saturn = Blei. Habe heute Nacht von den Planeten und Metallen geträumt. Das ist ein Zeichen.
Habe mir aus meinem Erbteil ein Labor eingerichtet. Besitze jetzt einen Ambix, einen Cucurbit, einen Alembik und weitere Geräte. Dazu habe ich mir ein Kühlfass gekauft und einen faulen Heinz, einen Destillierofen mit einem Kohleschacht, aus dem Holzkohle nachrutscht, so dass die Hitze lange Zeit gleichmäßig bleibt.
Ich kann jetzt destillieren, dekantieren, filtrieren, sublimieren. Was wird mir gelingen?
Habe heute im Geheimen meine erste Transmutation durchgeführt, die Verwandlung von unedlem in edles Metall. Eine Explosion zerstörte Teile meines Labors. Ohne den Stein der Weisen ist eine Wandlung nicht möglich. Ich weiß zu wenig. Ich muss mehr wissen.
Ich will das Opus Magnum in all seinen sieben Stufen vollbringen, um den Stein der Weisen, den Lapis philosophorum zu erschaffen und damit Gold zu machen. Das Opus Minor führt nur bis zum Silber. Durch die Melanosis, die Schwärzung der Metalle, entsteht die Urmaterie. Die Leukosis ergibt die Weißung. Durch die Xanthosis entsteht die Gilbung. Durch die Tosis die Rötung, die höchste Perfektion, das Gold. Bei dieser Tingierung, der Umwandlung von unedlem Metall in Gold, löst sich der Stein der Weisen von selbst auf, er stirbt. Lullus schreibt, eine Unze Lapis könne aus Quecksilber tausend Unzen verdünnter Lapis-Substanz erzeugen. Jede Unze des verdünnten Lapis könne noch tausend Unzen Quecksilber in Gold verwandeln. Er könne ganze Meere in Gold verwandeln, wenn es nur genügend Quecksilber gäbe. Narren schreien in den Gassen: Alle werden reich. Die ganze Stadt wird vergoldet. Der Fluss ist aus Silber.
Die schöne Agrippa als Hexe im Fluss ersäuft. Die schöne Agrippa eine Hexe. Sie war eine begnadete Alchemistin. Warum nur musste sie allen erzählen, dass sie Flugsalbe machen kann, um damit nachts über die Stadt zu fliegen. Warum nur? Die schöne Agrippa. Im Fluss ersäuft. Eine Hexe!
Ich gebe auf. Wochenlange Arbeit, Tag und Nacht im Labor. Ergebnis: kein Gold, nicht mal Trinkgold zur inneren Heilung. Und der Stadtarzt P. schreibt: Der wahre Gebrauch der Chemie ist nicht, Gold zu machen, sondern Arzneien zu bereiten. Daran werde ich mich halten. Werde nach dem Allheilmittel Panacea suchen, von dem schon die Alten berichten, das auch als Lebenselixier jung und schön erhält. Viele Alchemisten behaupten, schon mehrere hundert Jahre alt zu sein.
Habe ein seltsames Wasser hergestellt, von dem ich tagelang ganz berauscht war. Im Rausch ging ich eine endlose Treppe hinauf, stürzte in der Nacht wieder ab. Täuschung und Enttäuschung, zwei Seiten einer Münze. Aber ich glaube an das Unsichtbare. Ich glaube nicht an das Sichtbare. Habe das Wasser verfeinert und eine Tinktur hergestellt, ein Tropfen genügt, und man meint, dass man fünfhundert Jahre alt ist. Ich sehe die Zeit nach mir und vor mir. Unglaublich, übersinnlich. Habe eine Erleuchtung!!!
Werde mich von nun an ganz der Erschaffung des Homunculus widmen. Habe mir eine Alraune gekauft und werde sie mit den sieben Stufen behandeln. Unser Ziel muss der neue Mensch sein. Was ist schon Gold?
Die Alchemie hat die Aufgabe, einen wirklichen lebenden Menschen zu erschaffen. Nicht diese konstruierten Automaten der verrückten Uhrmacher, die jetzt überall zu sehen sind. Arbeite mit einem jungen Alchemisten zusammen. Wir studieren gemeinsam die alten Schriften und übersetzen aus dem Lateinischen und Griechischen. Er ist sehr interessiert an der Erschaffung eines Menschen und unterstützt mich.
Agrippa von Nettesheim schreibt in seinen Schriften, dass sich durch menschliches Sperma aus einem Hühnerei eine menschliche Gestalt erbrüten lasse. Auch unser berühmter P. schreibt von einem Homunculus, der entsteht, wenn in einem Glaskolben menschliches Sperma zur Putrefaction gebracht wird.
Bekomme ein Kind.
(Hier endet das geheime Tagebuch. Anmerkung des Bibliothekars.)
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
Der Vergangenheit zugewandt, war sie von alten Kulturen geprägt, mit deren Bedeutung sie sich beschäftigte, für einen Geschichtenerzähler also der ideale Ort. Die Bewohner erbauten ihre Häuser und Staatsbauten aus den Steinbrüchen alter Tempel, Theater, Bäder und Paläste, so dass sich ein natürliches Nebeneinander von keltischen Wehranlagen, römischer Kunst und alemannischen Straßen bildete. Spolien, wohin man sah, an allen Häusern Säulen, Kapitelle, Gesimse, Mosaiken aus vielen Zeiten, und manch einer ummauerte seine Bibliothek aus griechischen und lateinischen Folianten mit hebräischen Grabsteinen.
Handel trieb man mit den Gold-, Silber-und Kupfermünzen gegenwärtiger und ausgestorbener Völker, die hier einmal lebten und die offenbar gerade hier ihre Schätze an einem sicher geglaubten Ort versteckt hatten. Wie man überhaupt Ausgrabungen schätzte, sich gerne damit beschäftigte und die äußerst seltsamen und meist unerklärbaren Funde in vielen Museen aufbewahrte, berühmte Bildungsstätten, die von überallher Gelehrte anzogen. So entstand hier eine Agora der Professoren, die Bücher aus dem gesamten Erdkreis und in allen Sprachen in einzigartigen Bibliotheken sammelten, selbst Bücher schrieben und übersetzten und in den ansässigen Offizinen drucken ließen. Die Gedanken alter Völker waren selbst in ihren vergessenen Sprachen gegenwärtig, ja durchaus geläufig. Nicht nur die Grammatiker, Rhetoriker, Historiker, Mathematiker und Theologen der Universität disputierten gegen-und miteinander in Griechisch, Latein und Hebräisch, hier las ein Messerschmied Horaz, ein Schuster Homer, ein Weber Maimonides im Original. So bildete sich ein vielsprachiges, äußerst eigenwilliges Gemeinwesen aus Denkern, Gelehrten und Sammlern heraus, mit zahlreichen Ansichten, Meinungen, Urteilen, mit Gläubigen und Nichtgläubigen aller Richtungen. In dieser Stadt wurden die Fragen höher gewertet als die Antworten, eine rhetorisch gekonnte, mit Zitaten und historischen Verweisen unterlegte Frage galt etwas, eine einfache Antwort mit logischer Argumentation war weniger geschätzt. Das Ideal war der Verstand der Verständigen, Wahrheit wurde hier zu den relativen Begriffen gezählt. Die Frage nach den Dingen hinter dem Schein der Welt war des Menschen Maß, die exakte Bestimmung der Wahrheit galt als schlichte Dummheit.
Die Systeme der Welterklärung waren daher sehr unterschiedlich und schwankten zwischen Variationen von Glauben und Aberglauben, spekulativer Logik und mystischer Weisheit, Phantasie und Empirie und den wahren Lügengeschichten, die hier viele Anhänger hatten. Es gab Peripatetiker, Stoiker, Dialektiker, Geisterseher, Mystagogen, Sternenkundige, Grabforscher und Adepten aller Art. Man erwarb sich so in der umliegenden, an der Vernunft orientierten Welt einen guten Ruf als Stadt der Torheit, die Bewohner galten als Narren. Damit fand man sich ab, man war sogar stolz darauf. Wie anders sollte man sonst diese Welt verstehen? Wo gab es so viele Weise, die sich mit der Torheit beschäftigten? Wo wurden so viele Bücher über die Narrheit geschrieben und gedruckt wie in dieser Stadt?
Nehmen wir also diesen Ort als Mittelpunkt unserer Welterzählung, als Insel unserer Gedanken, als Ankerplatz unserer Bilder und Worte, einen besseren Hafen für unser kleines Schifflein werden wir nicht mehr finden, unser Schreiben ist hier in Sicherheit.
Begeben wir uns, um mehr zu erfahren, in eines der Naturalien-Kuriositäten-Schatz-Kabinette, deren es hier viele gibt und in denen in unterschiedlicher Archivierung natürliche, künstliche, wertvolle, merkwürdige und seltene Gegenstände der Gelehrtenwelt präsentiert werden, um die Schöpfung zu verstehen und zu begreifen im Kleinen wie im Großen. In langen Gängen stehen Glaskästen mit den Überresten versteinerten Lebens und Bruchstücken künstlerischer Gestaltung, Fossilien und Knochen, Gesteine und Metalle in allen Größen und Formen, Ausgrabungen und Funde aus vielen Jahrtausenden. Das Mosaik der Welt. Wie setzt man es zusammen? Welchen Sinn gibt man ihm? Jahrhundertealte Kulturen und Zivilisationen in einer zerfallenen Ordnung, Gebrauchsgegenstände und Schmuck in unklarer Anordnung, Knochen von Menschen und Tieren im Durcheinander der Gräber. Was gehört zusammen? Was war früher, was später? Jeder Sammler entwickelte seine eigenen Hypothesen und sortierte seine Funde nach seiner Weltsicht.
Gelehrte bewiesen mit Fossilien, dass die ursprüngliche Stadt aus der Sintflut auftauchte, die auch den Fels und den Fluss hinterließ.
Andere Gelehrte bewiesen mit Versteinerungen, dass dies die älteste Stadt der Welt sei, von Japhet, dem Sohn Noahs, vierhundert Jahre vor dem Turmbau zu Babel gegründet.
Der Stadtarzt P., eine bekannte Koryphäe, bewies anhand von Knochenfunden zweifelsfrei, dass hier in der Vorzeit ein Geschlecht von Riesen hauste. Der Stich des berühmten Kupferstechers M. zeigte einen solchen Riesen, und alle bewunderten das Bild und erschauerten vor den gigantischen Maßen der Vorfahren.
In einem speziellen Gewölbe konnte jedermann einen ausgestopften Basilisken besichtigen. Als Fabeltier bewohnte es die Brunnen und unterirdischen Gänge der Stadt, wurde sogar von Augenzeugen, wie die Stadtchronik festhält, als fliegender, feuerspeiender Drache über der Stadt gesehen. Ein Ungeheuer, Hahn, Drache und Schlange zugleich, geschlüpft aus einem dotterlosen Hahnenei, durch eine Kröte auf dem Mist ausgebrütet. Der König der Schlangen mit einer Krone auf dem Hahnenkopf und acht Hahnenfüßen mit riesigen Flügeln, kräftigen Krallen, einem scharfen Schnabel und einem Drachenschwanz. Sein Atem war giftig, sein Blick war tödlich.
Dieses Fabeltier wurde von unerschrockenen Bürgern zum Symbol der Stadt ernannt. Es bewachte die Brunnen und die Tore, die Straßen und die Plätze. Sein giftiger Atem und sein tödlicher Blick würde alle Ruhestörer fernhalten. Irritierend war nur, dass viele Ruhestörer sich eben doch hier niederließen, in einer Stadt, in der Fabeltiere und mythische Geschichten die Realität bestimmten, in einem Naturalien-Kunst-Schatzund Kuriositätenkabinett voll jahrtausendealter Bruchstücke, in dem man geduldig nach dem Sinn des Lebens suchte und dafür immer neue Geschichten erfand. Während ringsherum die Menschen der Zukunft nachliefen, war man hier schon in der Vergangenheit angekommen und erwartete die Gegenwart mit der Gelassenheit, die einem nachdenkenden Menschen zustand.
In den alten ledergefassten Stadtbüchern mit all ihren Supplement-und Ergänzungsbänden finden sich auch die apokryphen Schriften der Stadt, klassifiziert als unwahrscheinliche Legenden, wie die nicht genehmen deuterokanonischen und protokanonischen Schriften der Bibel. Unangepasste Wahrheiten, undeutbare Geschehnisse, schreckhafte Erzählungen, mit Vernunft und Verstand aussortiert, obwohl doch gerade die vernunftwidrigsten Geschichten die glaubwürdigsten sind, nichts geht über eine erfundene Geschichte, mehr Wahrheit ist in dieser Welt nicht zu haben.
Lesen wir also diese immer wieder heimlich nachgedruckten Geschichten über Glauben und Unglauben, Gewissheit und Zweifel, Verstehen und Nichtverstehen, in vielen Varianten erzählt und vom Autor in dieser Form wiedergegeben.
Der Narr vom Kohlenberg
Der Kohlenberg, eine finstere Direttissima durch Fegefeuer und Hölle hinauf in den hellen Himmel, ein steiler Weg durch die Irrtümer des Lebens und alle Todsünden zu einem Paradiesgärtlein göttlicher Ruhe und erkennender Reinheit, eine aus der Stadt aufsteigende, enggebaute Treppengasse, schwarze Häuser ohne Licht, rastlose Menschen in Dreck, Lärm, Gestank und Geschrei, fluchend und lachend, weinend und tanzend.
Lebendige Welt, leibliche Welt, spielende Welt: Damen und Herren, hier sehen Sie die Rotwelschstraße der Gaukler und Vaganten, der Falschspieler und Münzfälscher, der desertierten Landsknechte und kunstvoll verkrüppelten Bettler, den Berg der städtischen Henker, der willigen Damen und der unwilligen Juden. Menschen aus Phantasie und Realität, Schicksal genannt, Kameraden bis zum Hängen, ehrbar bis zum Meineid, ein Handschlag gilt hier mehr als der längste Vertrag unter Bürgern. Eine Welt voller Schlupfwinkel, Hohlräume und Rattenlöcher, mit einer eigenen, allen anderen unverständlichen Sprache, einer eigenen Gerichtsbarkeit, die keine Fehlurteile kennt, denn Verbrecher und Richter sind gleichermaßen sachverständig und gehen Arm in Arm zum Galgen.
So mancher Bürger stieg hinauf aus Neugier, entdeckte illuminierte Schenken mit unfrommen Damen und gezinkten Würfeln, trank mit Neppern und Baldowern süffigen Punsch, fand ihr Leben beneidenswert, erlebte ihre Erzählungen als Abenteuer, verwandelte sein Geld in Vergnügen, hatte hinterher alles vergessen. Manch einer stieg hinauf, um der ruhenden Ehrbarkeit zu entfliehen, um im kostümierten Leben zu erwachen, in einem herrlichen Sündenpfuhl, in einem trommelnden und pfeifenden Totentanz. Und manch einer stieg hinauf aus Notwendigkeit, um bei einem Juden Geld auf Zins zu leihen, der natürlich immer zu hoch war. Gottverfluchter Teufelswucher.
Viele lernten so die Abschüssigkeit des Lebens kennen. Denn oben und unten waren hier wörtlich zu nehmen, bedeuteten Treppen über Treppen und steilsten Weg, bedeuteten Aufstieg oder Abstieg, der Aufstieg mühsam und anstrengend, der Abstieg leicht und geschwind. Schlage sich hier einer durch den Tag, ohne tödlich zu straucheln, kämpfe sich hier einer durch die Nacht, ohne zu verzweifeln, nur der darf vom Leben reden, alles andere ist nur eine Sonntagspredigt. Denn ein Umweg ist nicht vorhanden, kein Seitenweg ermöglicht die Flucht, auch ein Ausweg fehlt, nur diese Stufen führen zu Gott, es gibt da keine Wahl.
Hoch über den Dächern der Stadt aber weht der reine Geist: Prof. Prof. Dr. Dr. Stingelin, Rector der universitas magistrorum et scholarium, Dekan der facultas theologica, Direktor der bibliotheca academiae, procuratores der teutschen nation, genannt Der Rabe vom Kohlenberg wegen seines scharf geschnittenen Gesichts mit der großen Hakennase und den schwarzen Augen.
Er thront im innersten Gehäus eines Labyrinths aus Wiegendrucken und Inkunabeln, hebräischen, aramäischen und syrischen Schriftrollen, gälischen, lateinischen und griechischen Erstdrucken, sie stützen seine Gedanken und bewachen seine Ruhe. Geheime Türen führen zu staubigen, engen Gängen mit verbotenen und zensierten, nichtkanonischen und apokryphen Schriften, die er alle auswendig kennt und frei zitiert, er, der alles wusste, geschätzte ... Jahre alt, die Weisheit der Stadt, hoch über dem Kohlenberg der Sünde.
Er sitzt in seinem Lehnsessel, betrachtet in einem Handspiegel seinen eigenen Schädel, nennt sich laut krächzend einen Kerl von unendlichem Humor und lacht, weiß Gott, er lacht. Es war der Tag, an dem er, wie er durch seinen Diener erfuhr, wegen seiner unorthodoxen Vorlesungen von der Universität gewiesen werden sollte. Er lachte und lachte und besah sich weiterhin seinen Schädel, in dem sein gesamtes Wissen versammelt war.
Für die Menschen vom Kohlenberg war der Rabe Gott, nicht der liebe Gott, einfach Gott. Wenn er auf seinem Weg zur Universität den Kohlenberg hinabstieg, reichte man ihn von Arm zu Arm weiter, mit dem Bedauern, dass der Straßendreck so hoch liege, man hoffe auf Regen, fragte auch bei diesem oder jenem Galgenurteil nach seiner Meinung, er empfahl in der Regel Gnade vor Recht in letzter Minute, das sei immer sehr eindrücklich für den Delinquenten. Er stimmte auch gerne den zuvorkommenden Damen zu, die der Meinung waren, die Sünden seien von der Religion erfunden worden, um ihnen Angst zu machen, aber wenn man auf dem Kohlenberg wohne, habe man längst alle Angst verloren. Was bei seinen Begleitern die Frage auslöste: Wozu man noch eine Hölle im Jenseits brauche, wenn es sie schon auf Erden gebe. Worauf er maliziös antwortete: Der Papst braucht sie. Aber viele wollten wissen: Weshalb überhaupt diese Geschichte mit dem Teufel? Da nickte er verständnisvoll und sagte: Die Geschichte mit dem Teufel hätten sich die Menschen selber eingebrockt. Da sei nichts mehr zu machen, die Geschichte sei in der Welt, erzählt ist erzählt, die Leute glaubten daran. Das sei mit den Geschichten so, wären sie erst einmal in den Köpfen der Menschen, wären sie die Wirklichkeit. Also gäbe es den Teufel. Verwunderlich sei allerdings, dass der ungläubige Teufel eine so gewitzte und scharfsinnige Person sei, während die meisten Gläubigen ja recht schlicht durchs Leben pilgerten.
So kam er immer heiter und durch neue Gedanken belebt in der Unterstadt an. Beim Aufstieg setzte man ihn in eine Karre und zog ihn hinauf, denn seine Beine waren mit der Zeit schwach geworden, was man von seinem Kopf nicht sagen konnte, der sah die Welt immer schärfer. Manchmal trank er einen für ihn ungepanschten Wein im Teufelhof, in dem gelegentlich Tänzerinnen ein Programm darboten. Der Wirt sang dann einige Couplets, die er Bank nannte und die wenig Schmeichelhaftes über die hohen Herren der Stadt aussagten. Der Rabe klatschte heftig und zustimmend, so dass die Anwesenden sich mit ihrer Meinung halbwegs sicher fühlten. Bevor es orgiastisch wurde, verließ er das Lokal und ließ sich vom Henker, den er als klugen Gesprächspartner schätzte, den Berg hinauftragen.
So hatte die Heiterkeit, mit der er seinen Schädel betrachtete, einen närrischen Sinn, war Erkenntnis eines langen studierenden Lebens, denn inzwischen war er der Meinung, dass der größte Irrsinnswitz der Menschheit und damit auch seines Lebens der sei, eine gültige Definition für das Existieren des Nichtexistierenden zu finden, für das eine unaussprechbare Wort, die Abstraktion aller Abstraktionen. Der Gelehrteste der Gelehrten, der Weiseste der Weisen, auf dem Gipfel seines Wissens eine wandelnde Bibliothek, sprach schon seit einiger Zeit mit großer Zuneigung und Liebe über das ewige Nichts, in dem der Mensch lebt, weil der Mensch erst versteht, wenn er nichts mehr versteht, was ihm von der Fakultät als Altersstarrsinn, als beginnender Wahn ausgelegt wurde.
Zum Entsetzen der Fakultät verkündete er aus den Actus Vercellenses die Worte Jesu: ›Die mit mir sind, haben mich nicht verstanden.‹ Diese Worte erläuterte er folgendermaßen: Die Menschen halten es mit Gott nur aus, wenn sie ihn nicht verstehen, sich aber einreden, sie hätten ihn verstanden, das genüge zu einem angenehmen Leben mit einem guten Gewissen. Man lebe in der Selbsttäuschung, ein gläubiger Mensch zu sein, der Gottes Gebote befolge. Würde man sie in Wahrheit befolgen, müssten alle ein anderes Leben führen, aber das sei in dieser Welt, wie sie nun einmal geordnet sei, unvorstellbar.
Nach solchen Vorlesungen erging er sich gerne in seinem kleinen Paradiesgärtlein, verneigte sich vor den Blumen, kniete vor den Bäumen nieder, sang mit hoher Greisenstimme Kinderlieder und erfreute sich an den Vögeln, die sich sogar auf seine ausgestreckte Hand setzten. Oft musste ihn sein Diener aber auch auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin auf einen alten Karren setzen, worauf er den abschüssigen Kohlenberg hinunterrasselte und ›Heureka!‹ schrie, dann schoss er mit großer Geschwindigkeit unter die Bauern des Saumarktes und lachte sein meckerndes Lachen.
In der Fakultät, die ihren Ruf wahren wollte, nannte man ihn jetzt nur noch ›Der Narr vom Kohlenberg‹, und als er des Henkers Töchterlein heiraten wollte, schloss ihn sein Nachfolger auf dem Lehrstuhl unter dem stummen Kopfnicken aller Professoren in der Bibliothek ein. Sein Diener fand ihn am nächsten Tag vor seinem Lesepult in einem gnädigen lächelnden Tod versunken. Auf dem Pult lag die Polyglotte, die in Syrisch, Lateinisch, Hebräisch, Griechisch und Chaldäisch gedruckte Mehrsprachenbibel, er besaß eines der wenigen Exemplare, die der Inquisition entgangen waren. In seinen Armen hielt er die Totentanzbilder des Hans Holbein.
Die Universität sorgte für ein Ehrengrab in der Kathedrale direkt neben einer tragenden Säule, als besondere Verbeugung vor dieser Stütze des Glaubens. Nur seltsam und nicht zu erklären, dass diese Säule bald darauf einen langen Spalt aufwies, ein Riss, der nicht zu beheben war und zu Interpretationen Anlass gab, zu Deutungen unheilvoller Art, bis die Domherren aus Ärger über diesen Unfug die Leiche ausgruben und in die Sakristei verlegten. Als die schwere Grabplatte fiel, versanken Teile der Stadt in einem Erdbeben.
Das Diarium einer Alchemistin, geführt unter dem Pseudonym Maria Hebraica, aufgefunden im Archiv der Bibliothek
Die ganze Stadt beschäftigt sich mit Alchemie, die Privatgelehrten, die Professoren der Universität, die reichen Bürger. Die Verleger drucken fast nur noch Bücher über Alchemie. Aus allen Ländern kommen Alchemisten und Studenten der Alchemie angereist. Die Stadt ist die Hauptstadt der Alchemie geworden. Alle wollen Gold machen. Alle reden nur noch vom Gold. Jeder Bankier beschäftigt einen Alchemisten. Das Goldene Zeitalter! Gartenhäuser werden zu Laboratorien. An der Universität gilt nur noch die Alchemie, Philosophie und Theologie will keiner mehr studieren.
Frauen verstehen etwas von Alchemie, sagt Professor Z., der an der Universität Vorlesungen über dieses Fach hält. Frauen kochen, Frauen waschen, das ist schon die erste alchemistische Verwandlung der Stoffe. Aber studieren darf ich nicht.
Ein Student, der bei Professor Z. studiert, hat mir seine Notizen überlassen. Grundlage der Alchemie ist die Vermählung von männlichen und weiblichen Elementen. Die Hochzeit von Sonne und Mond, König und Königin, Mann und Frau. Die Verschmelzung und Verwandlung der unedlen Materialien zu edlen Materialien in einer chemischen Hochzeit. Die Alchemie ist die neue Wissenschaft.
Sieben Stufen führen zur chemischen Hochzeit: Caltination, Sublimation, Solution, Putrefaction, Distillation, Coagulation, Tinctur.
Ich brauche eine Bibliothek. Habe mir in der Stadt gedruckte Bücher gekauft, von Lullus die Libelli aliquot chemici, von Rupescissa das Liber lucis, dazu noch die Turba Philosophorum aus dem Arabischen und natürlich von unserem Stadtbürger Thurneysser die Vel mag- na alchymia, eine Unterweisung von den offenbaren und verborgenen Naturen, Arten und Eigenschaften von allerhand wunderlichen Erdgewächsen, Metallen, Mineralien, Schwefeln, Salzen und Gesteinen und was die Dinge hoch in den Lüften, in der Tiefe der Erden und zum Teil in den Wassern an den Tag geben.
Ein wunderbares Buch. Ich studiere, studiere, studiere. Die klassische Zuordnung der Metalle zu den Himmelskörpern: Sonne = Gold, Mond = Silber, Merkur = Quecksilber, Venus = Kupfer, Mars = Eisen, Jupiter = Zinn, Saturn = Blei. Habe heute Nacht von den Planeten und Metallen geträumt. Das ist ein Zeichen.
Habe mir aus meinem Erbteil ein Labor eingerichtet. Besitze jetzt einen Ambix, einen Cucurbit, einen Alembik und weitere Geräte. Dazu habe ich mir ein Kühlfass gekauft und einen faulen Heinz, einen Destillierofen mit einem Kohleschacht, aus dem Holzkohle nachrutscht, so dass die Hitze lange Zeit gleichmäßig bleibt.
Ich kann jetzt destillieren, dekantieren, filtrieren, sublimieren. Was wird mir gelingen?
Habe heute im Geheimen meine erste Transmutation durchgeführt, die Verwandlung von unedlem in edles Metall. Eine Explosion zerstörte Teile meines Labors. Ohne den Stein der Weisen ist eine Wandlung nicht möglich. Ich weiß zu wenig. Ich muss mehr wissen.
Ich will das Opus Magnum in all seinen sieben Stufen vollbringen, um den Stein der Weisen, den Lapis philosophorum zu erschaffen und damit Gold zu machen. Das Opus Minor führt nur bis zum Silber. Durch die Melanosis, die Schwärzung der Metalle, entsteht die Urmaterie. Die Leukosis ergibt die Weißung. Durch die Xanthosis entsteht die Gilbung. Durch die Tosis die Rötung, die höchste Perfektion, das Gold. Bei dieser Tingierung, der Umwandlung von unedlem Metall in Gold, löst sich der Stein der Weisen von selbst auf, er stirbt. Lullus schreibt, eine Unze Lapis könne aus Quecksilber tausend Unzen verdünnter Lapis-Substanz erzeugen. Jede Unze des verdünnten Lapis könne noch tausend Unzen Quecksilber in Gold verwandeln. Er könne ganze Meere in Gold verwandeln, wenn es nur genügend Quecksilber gäbe. Narren schreien in den Gassen: Alle werden reich. Die ganze Stadt wird vergoldet. Der Fluss ist aus Silber.
Die schöne Agrippa als Hexe im Fluss ersäuft. Die schöne Agrippa eine Hexe. Sie war eine begnadete Alchemistin. Warum nur musste sie allen erzählen, dass sie Flugsalbe machen kann, um damit nachts über die Stadt zu fliegen. Warum nur? Die schöne Agrippa. Im Fluss ersäuft. Eine Hexe!
Ich gebe auf. Wochenlange Arbeit, Tag und Nacht im Labor. Ergebnis: kein Gold, nicht mal Trinkgold zur inneren Heilung. Und der Stadtarzt P. schreibt: Der wahre Gebrauch der Chemie ist nicht, Gold zu machen, sondern Arzneien zu bereiten. Daran werde ich mich halten. Werde nach dem Allheilmittel Panacea suchen, von dem schon die Alten berichten, das auch als Lebenselixier jung und schön erhält. Viele Alchemisten behaupten, schon mehrere hundert Jahre alt zu sein.
Habe ein seltsames Wasser hergestellt, von dem ich tagelang ganz berauscht war. Im Rausch ging ich eine endlose Treppe hinauf, stürzte in der Nacht wieder ab. Täuschung und Enttäuschung, zwei Seiten einer Münze. Aber ich glaube an das Unsichtbare. Ich glaube nicht an das Sichtbare. Habe das Wasser verfeinert und eine Tinktur hergestellt, ein Tropfen genügt, und man meint, dass man fünfhundert Jahre alt ist. Ich sehe die Zeit nach mir und vor mir. Unglaublich, übersinnlich. Habe eine Erleuchtung!!!
Werde mich von nun an ganz der Erschaffung des Homunculus widmen. Habe mir eine Alraune gekauft und werde sie mit den sieben Stufen behandeln. Unser Ziel muss der neue Mensch sein. Was ist schon Gold?
Die Alchemie hat die Aufgabe, einen wirklichen lebenden Menschen zu erschaffen. Nicht diese konstruierten Automaten der verrückten Uhrmacher, die jetzt überall zu sehen sind. Arbeite mit einem jungen Alchemisten zusammen. Wir studieren gemeinsam die alten Schriften und übersetzen aus dem Lateinischen und Griechischen. Er ist sehr interessiert an der Erschaffung eines Menschen und unterstützt mich.
Agrippa von Nettesheim schreibt in seinen Schriften, dass sich durch menschliches Sperma aus einem Hühnerei eine menschliche Gestalt erbrüten lasse. Auch unser berühmter P. schreibt von einem Homunculus, der entsteht, wenn in einem Glaskolben menschliches Sperma zur Putrefaction gebracht wird.
Bekomme ein Kind.
(Hier endet das geheime Tagebuch. Anmerkung des Bibliothekars.)
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
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Autoren-Porträt von Dieter Forte
Dieter Forte, 1935 in Düsseldorf geboren, gestorben 2019 in Basel. Seine hoch gerühmten Romane »Das Muster«, »Tagundnachtgleiche« (ursprünglich »Der Junge mit den blutigen Schuhen«), »In der Erinnerung« und »Auf der anderen Seite der Welt« bilden die »Tetralogie der Erinnerung«. Als Theaterautor gelang Forte mit »Martin Luther & Thomas Münzer oder Die Einführung der Buchhaltung« ein Welterfolg, dem weitere Dramen, erfolgreiche Fernsehspiele und preisgekrönte Hörspiele folgten. Zuletzt erschien »Als der Himmel noch nicht benannt war«. Über seine Arbeit gibt Auskunft der Materialienband »Es ist schon ein eigenartiges Schreiben ...«, herausgegeben von Jürgen Hosemann.Literaturpreise:In Auswahl:2005 Niederrheinischer Literaturpreis2005 Johann-Jakob-Christoph von Grimmelshausen-Preis2004 Hans-Erich-Nossack-Preis2003 Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft Düsseldorf1999 Bremer Literaturpreis1992 Basler LiteraturpreisStipendien der Kulturstiftung Nordrhein-Westfalen und des Deutschen Literaturfonds Darmstadt1980 Fernsehspiel des Monats Oktober (für: Der Aufstieg)1980 Hörspiel des Monats Juli (für: Sprachspiel)
Bibliographische Angaben
- Autor: Dieter Forte
- 2013, 1. Auflage, 264 Seiten, Masse: 12,8 x 21,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: S. Fischer Verlag GmbH
- ISBN-10: 3100221184
- ISBN-13: 9783100221186
- Erscheinungsdatum: 05.03.2013
Rezension zu „Das Labyrinth der Welt “
der wunderbare Autor Dieter Forte, der grossartige Bücher über die deutsche Befindlichkeit geschrieben hat, besser als Grass, besser als Walser, mindestens so gut wie Böll. Elke Heidenreich SRF 1, Schweizer Fernsehen 20140422
Pressezitat
der wunderbare Autor Dieter Forte, der grossartige Bücher über die deutsche Befindlichkeit geschrieben hat, besser als Grass, besser als Walser, mindestens so gut wie Böll. Elke Heidenreich SRF 1, Schweizer Fernsehen 20140422
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