Das Geld als Mass, Mittel und Methode
Das Rechnen mit der Identität der Zeit. Dissertationsschrift
Endlich gibt es wieder ein Bedürfnis nach Kapitalismuskritik! Die Frage ist allerdings, ob sich die Kapitalismuskritik auf der Höhe ihres Gegenstandes befindet. Eine radikale Kritik muss nicht nur von der kritisierten kapitalistischen Gesellschaft her...
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Klappentext zu „Das Geld als Mass, Mittel und Methode “
Endlich gibt es wieder ein Bedürfnis nach Kapitalismuskritik! Die Frage ist allerdings, ob sich die Kapitalismuskritik auf der Höhe ihres Gegenstandes befindet. Eine radikale Kritik muss nicht nur von der kritisierten kapitalistischen Gesellschaft her denken, sie muss von ihr her auch nach der eigenen Möglichkeit fragen: Warum können wir überhaupt die Gesellschaft zum Gegenstand machen? Warum können wir unsere eigene Vergesellschaftung wie ein Objekt betrachten und zum Gegenstand von Wissenschaft und Kritik machen? Und wie muss eine angemessene wissenschaftliche oder kritische Darstellung aussehen, wenn angemessen heisst, dass die kritisierte Gesellschaft in ihrer Darstellung geradezu sich selbst buchstäblich entsprechen soll?
Auf eine solche Entsprechung zielen die Hegel'sche und die Marx'sche Dialektik. Die gemeinsame Pointe ihrer Dialektik ist, dass das Kritisierte selbst - bei Hegel der Geist, bei Marx die kapitalistische Gesellschaft - das Mass seiner kritischen Darstellung abgibt. Eine kritische Darstellung muss folgerichtig mit der Kritik des Masses selbst beginnen. Das Mass der kapitalistischen Gesellschaft aber ist das Geld.
Das Geld als Mass, Mittel und Methode weist einerseits das Geld und seine Massfunktion als den blinden Fleck in der bisherigen Gesellschaftskritik aus und holt andererseits eben dieses Mass ein. Für die kapitalistische Gesellschaft wird gezeigt, dass das Geld Mass ist für dieselbe Ökonomie, die es gleich einer Messung zum Gegenstand hat, wenn es in den Warenwerten die produktive Kraft ihrer Produktion realisiert.
Diese im Geld sich selbst messende Ökonomie ist letztlich nur angemessen zu entwickeln, wenn sie als "Ökonomie der Zeit" (Marx) ausgelegt wird. Das Geld ist das grosse Rätsel unserer Vergesellschaftung, aber es ist rätselhaft, weil es eine Lösung darstellt, und diese Lösung ist zeitlich: Das Geld begründet durch seine Funktionen einerseits und die realisierte Produktivkraft der Verwertung von Arbeit und Kapital andererseits
... mehr
das zeitliche Selbstverhältnis unserer Gesellschaft.
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Autoren-Porträt von Frank Engster
Frank Engster hat in Göttingen studiert und in Berlin mit Das Geld als Mass, Mittel und Methode (Neofelis 2014) in Philosophie promoviert. Nach der Promotion war er Junior Fellow am Postwachstumskolleg der Universität Jena und arbeitet freiberuflich u.a. in den Bereichen Wissensproduktion und Bildung.
Bibliographische Angaben
- Autor: Frank Engster
- 2014, 2. Auflage, 2014., 790 Seiten, Masse: 15,1 x 20,8 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Neofelis
- ISBN-10: 3943414183
- ISBN-13: 9783943414189
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