Cut / Keye Street Bd.1
Thriller
Privatdetektivin Keye Street hat eine bewegte Vergangenheit. Sie verlor als Kind ihre Eltern, wurde adoptiert. Sie verfiel dem Alkohol. Ihre Ehe scheiterte. Das FBI warf sie raus ... Nun aber ist Keye trocken und steht vor einem ihrer grausamsten Fälle.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Cut / Keye Street Bd.1 “
Privatdetektivin Keye Street hat eine bewegte Vergangenheit. Sie verlor als Kind ihre Eltern, wurde adoptiert. Sie verfiel dem Alkohol. Ihre Ehe scheiterte. Das FBI warf sie raus ... Nun aber ist Keye trocken und steht vor einem ihrer grausamsten Fälle.
Klappentext zu „Cut / Keye Street Bd.1 “
Wollen Sie wissen, wie ich es getan habe?Ich habe so lebendige Erinnerungen daran, wie ich vor ihrem Haus stand und den Dunst aus der Küche roch. Als sie die Tür öffnete, lächelte sie. Das Letzte, was sie hörte, abgesehen von ihrem Wimmern, war das Klicken meiner Kamera und das leise Knacken ihres Genicks, als würde ein Wunschknochen entzweibrechen.
Bevor das FBI Keye Street den Dienstausweis abnahm und ihr die Entlassungspapiere überreichte, war sie Special Agent und Profilerin. Inzwischen ist sie trockene Alkoholikerin und Privatdetektivin. Als ein Serientäter in Atlanta anscheinend völlig wahllos Menschen umbringt, wird sie von ihrem alten Freund Lieutenant Rauser zu den Ermittlungen hinzugezogen. Bald steckt Keye tief in einem der schrecklichsten Fälle, den sie je erlebt hat.
Lese-Probe zu „Cut / Keye Street Bd.1 “
Cut von Amanda Kyle Williams 1
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Mein Name ist Keye Street. Der Vorname stammt von meinem asiatischen Großvater, den Nachnamen haben mir meine Adoptiveltern verpasst. Von Beruf bin ich Detektivin, genauer gesagt Privatdetektivin, ich arbeite fürs Gericht und als Kautionseintreiberin. Ansonsten bin ich trockene Alkoholikerin und leidenschaftlicher Fan von Krystal Cheeseburgern und Krispy Kreme Donuts. Früher war ich mal psychologische Gutachterin für das FBI. Wie ich hier im Süden im tiefsten Georgia gelandet bin, wo jemand mit meinem Äußeren von den Einheimischen immer noch als gottverdammte Fremde tituliert wird, und wodurch ich mich für die übrige Welt wie eine Hinterwäldlerin anhöre, ist ein Rätsel, das mir Emily und Howard Street nie ganz enthüllt haben. Ich weiß nur, dass der Kinderwunsch der beiden so groß gewesen sein muss, dass sie eine chinesisch-amerikanische Göre mit zweifelhaften Genen aus einem Waisenhaus adoptierten.
Meine Großeltern und Vormunde waren ermordet worden, meine biologischen Eltern waren drogenabhängig, das Geld dafür verdiente meine Mutter mit Strip-Tanz. Ich habe keine Erinnerung an sie. Kurz nach meiner Geburt haben sie sich auf und davon gemacht. Mein Chinesisch ist quasi nonexistent, aber meine Adoptivmutter, Emily Street, die sich wie keine Zweite auf Andeutungen und Anspielungen versteht, hat mir eine Menge über die subtile und passiv aggressive Sprache der Frauen des Südens beigebracht. Eigentlich hatten sie ein niedliches weißes Kind haben wollen, doch irgendetwas in der Vergangenheit meines Vaters, etwas, womit sie partout nicht herausrücken wollen, hat ihnen das unmöglich gemacht. Ich habe schnell begriffen, dass die Menschen im Süden ungeheuer verschlossen sind.
Als Kind fand ich den Süden toll, ich liebte ihn und liebe ihn noch heute. Man lernt, ihm die Engstirnigkeit und alle Übel zu verzeihen, denn der Süden hat ein großes Herz. Man verzeiht ihm die schwülen Sommer, weil im Frühling alles blüht und gedeiht, weil der November mit einem üppigen Farbenspiel aufwartet, weil die Winter mild und kurz sind, weil Maisbrot und süßer Tee und Brathuhn genauso zu einem Sonntag gehören wie das Sichherausputzen für die Kirche und weil jeder waschechte Südstaatler bitte und danke sagt. Der Süden bedeutet Sonnenschein und Sommerwein, Kiefernwälder und dicke, selbstgezogene Tomaten. Hier kann man die Aprikosen direkt vom Baum pflücken und sich den Saft übers Kinn tropfen lassen. Hier schätzt und respektiert man die Nachbarn aus Alabama, die sonst überall die Zielscheibe einschlägiger Witze über den Süden sind. Der Süden geht einem ins Blut und sitzt einem in den Knochen.
Nicht ich bin ein Teil des Südens, der Süden ist ein Teil von mir. Von einem Landstrich geprägt zu sein ist eine romantische Vorstellung. Aber hier unten sind wir alle ziemlich romantisch. Hier ist jeder Rhett Butler und Scarlett O'Hara und Rosa Parks in einem.
Mein afroamerikanischer Bruder Jimmy, den meine Eltern zwei Jahre nach mir adoptierten, hat völlig andere Erfahrungen gemacht. Da wir keine Weißen sind, hatten wir beide gegen Ignoranz und Klischees zu kämpfen, aber ich kam dabei noch besser weg als Jimmy. Die Leute waren oft überrascht, dass ich Englisch konnte, und fanden es entzückend, dass ich es wie eine echte Südstaatlerin sprach. Außerdem nahmen sie an, dass ich wegen meiner asiatischen Herkunft besonders gescheit war. Man erwartete von mir nicht nur, dass ich mich hervortat, man ermunterte mich regelrecht dazu. Die gleichen Leute hätten nachts die Straßenseite gewechselt, um meinem Bruder aus dem Weg zu gehen. Ein schwarzer Junge konnte nur gefährlich sein. Von unserer Mutter hatte er den Dialekt der Küste Carolinas übernommen, der eigentlich den weißen Südstaatlern in vorwiegend weißen Vierteln vorbehalten war. In einer Zeit, in der Vielfalt nicht gerade geschätzt wurde, konnte mein Bruder in keiner Gemeinschaft einen Platz finden und begann schon während der Highschool, sich an Universitäten der Westküste zu bewerben und sorgfältig seine Flucht vorzubereiten. Jimmy plant alles durch. Und er ist immer vorsichtig. Nie überzieht er sein Konto, er ist noch nie entlassen worden, hatte nie Drogenprobleme und ist noch nie nach ein paar Gläsern zu viel die Fifth Avenue in New York runtergejagt, hat seinen Kopf durchs Sonnendach gesteckt und seine Freude herausgebrüllt, so wie ich. Jimmy ist ein anständiger Junge. Er lebt jetzt mit Paul, seinem Liebhaber, in Seattle, und nicht einmal die Aussicht auf Mutters Brombeercobbler könnte ihn zurück nach Georgia locken.
Was ich in dieser Nacht auf der Veranda eines alten Hauses zu suchen hatte, meine Zehn-Millimeter-Glock in beiden Händen, den Rücken an die Wand gepresst, von der die Farbe blätterte und auf mein schwarzes T-Shirt abfärbte, und warum ich über den knarrenden Holzboden schlich, ist eine ganz andere Geschichte.
Früher wurde ich mit Special Agent Street angesprochen. Klingt nicht übel, oder? Ich war hervorragend ausgebildet für diese Arbeit und hatte einige praktische Erfahrung, bevor ich als Kriminalpsychologin oder Profilerin in das NCAVC, das Nationale Zentrum für die Analyse von Gewaltverbrechen, in Quantico versetzt wurde. Ein paar Jahre später nahm mir das FBI meinen Dienstausweis und meine Waffe ab und überreichte mir die Entlassungspapiere.
«Sie haben Verstand und Talent, Dr. Street. Es fehlt Ihnen lediglich die Konzentration.»
Ich weiß noch, wie ich in dem Moment dachte, dass mir nur eines fehlte, und zwar ein Drink, was natürlich ein Teil des Problems war.
An jenem Tag wurde ich ins Parkhaus des FBI geleitet, zu meinem alten Cabrio, einem weißen und ellenlangen 69er Impala, der schräg über die Linie auf zwei Parkplätzen stand.
Schmeißt man einen Special Agent raus, kriegt man zwei freie Parkplätze. Kein schlechtes Geschäft. Vier Jahre später manövrierte ich mich an einem zugezogenen Fenster vorbei und gratulierte mir dazu, es geräuschlos geschafft zu haben. Doch dann knarrte die vergammelte Veranda plötzlich. Durchs Fenster sah ich den Lichtschein eines Fernsehers, der so leise lief, dass ich fast nichts verstand. Ich wartete reglos, lauschte, ob sich drinnen etwas rührte, guckte dann um die Ecke und versuchte, durch die Vorhänge zu spähen. Ich konnte die Umrisse eines Mannes erkennen. Wow! Gewaltige Umrisse.
Solche Jobs können knifflig sein. Wer trotz hinterlegter Kaution nicht vor Gericht erscheinen will, bewegt sich schnell. Man muss zugreifen, sobald sich eine Chance ergibt. Man hat nicht die Zeit, etwas über die Nachbarschaft, die Tagesabläufe oder etwaige Besucher herauszukriegen. Ich war ohne Überwachung oder Unterstützung hier und völlig auf mich allein gestellt. Mein Herz hämmerte, und das Adrenalin strömte wie Wasser in einem Feuerwehrschlauch durch meine Adern. Ich schmeckte es geradezu. Mandeln und Süßstoff. Ich machte mir vor Angst fast in die Hose, und ich genoss es.
2
Die Straßenbeleuchtung war aus, der nächtliche Himmel mit dichten weißen Wolken überzogen, die ein schummriges Licht auf den überwucherten Vorgarten warfen und die Hitze wie eine Decke einschlossen. Atlanta im Sommer: schwül und stickig. Die Anspannung und die Feuchtigkeit ließen mir den Schweiß von der Stirn und über meine geschwärzten Wangen laufen. In meinen Tarnklamotten hockte ich mich neben die Eingangstür und kramte in meinem schwarzen Rucksack nach Tom. So nannte ich das Gerät, Tom, wie Peeping Tom, der Spanner. Es ist ein Miniaturbildschirm, der durch ein gut ein Meter langes Kabel mit einer Knopfkamera verbunden ist. Mit Toms Hilfe braucht man sich bei solchen Aufträgen nicht nur auf Vermutungen zu verlassen. Nachdem ich das Kabel mit der Kamera unter der Tür hindurchgeschoben und herumgedreht hatte, bekam ich einen ziemlich guten Blick ins Zimmer.
Der Gesuchte, Antonio Johnson, war ein Wiederholungstäter. Kaum zwei Monate aus dem Gefängnis entlassen, hatte er einen Laden überfallen. Vor drei Wochen hatte ich seine Fährte in Kanada aufgenommen und wieder verloren. Doch seine Exfrau lebte in Atlanta, und Johnson war dafür bekannt, ihr nachzustellen, und tatsächlich hatte er sie wieder belästigt. Über einen Freund bei der Polizei hatte ich herausgefunden, dass er sie von einem Münztelefon in einem schäbigen Motel in Atlantas drogenverseuchtem West End angerufen hatte.
Dort spürte ich Leute auf, die Johnson kannten, und einer verpfiff ihn für vierzig Dollar. Er war in einer Wohnung an der Jones boro Road in der Nähe des Bundesgefängnisses untergekommen, eine Gegend, in der selbst die Einheimischen ihre Autotüren verriegeln, wenn sie an einer Ampel stehen, und die jeder Pendler nach Einbruch der Dunkelheit lieber weiträumig umfährt.
Auf dem kleinen Monitor konnte ich ihn auf einem abgewetzten Sofa sitzen sehen, die Füße auf einem Couchtisch. Er schien allein zu sein, in der rechten Hand ein Bier, die linke lag in seinem Schoß und war teilweise verborgen. Was versteckst du da, Fettsack?
Während ich auf der Veranda in der Schwüle kauerte, genau über dem süßlichen Gestank des Mülls und leerer Bierdosen, roch ich etwas Synthetisches wie Sekundenkleber und Styropor.
Ich entsicherte die Glock und klopfte an die Tür. Ich wollte möglichst überzeugend wie eine Frau in Not klingen, wollte sagen, dass ich mal telefonieren müsste, dass ich eine Reifenpanne hätte, kurzum, ich wollte irgendwas sagen, damit er die verdammte Tür aufmachte. Ich war noch unschlüssig, aber ich hatte gelernt zu improvisieren, seit ich auf mich selbst gestellt war.
Johnson zögerte nicht. Auf meinem winzigen Monitor sah ich noch, wie etwas aus seinem Schoß hervorkam, und schon blies er ein faustgroßes Loch in die Tür, direkt neben meinem Ohr. Der Knall war laut wie ein Kanonenschlag und zersplitterte das Holz. Die Wucht schleuderte mich von der Veranda auf den Boden.
Ein weiterer Schuss. Das Vorderfenster ging zu Bruch, Scherben flogen umher. Ich kauerte mich an die Veranda, spürte Schnitte im Nacken und in den Armen, richtete mich dann so weit auf, dass ich ungefähr in Richtung des Fensters feuern konnte. Ich wollte ihn nicht erschießen. Ich wollte nur, dass er sich ein bisschen zurückzog. Dann war alles still.
Geduckt lief ich die Stufen hoch. Noch immer kein Laut. Ich wollte gerade durch das Loch in der Tür greifen, um sie zu entriegeln, als ich es hörte. Er hatte eine verfluchte Pumpgun. Wenn man das Geräusch einmal gehört hat, vergisst man es nicht mehr. Der Vorderschaft wird zurückgezogen, der Verschluss öffnet sich, eine Hülse fliegt raus, der Vorderschaft wird zurückbewegt, eine neue Patrone wird geladen, der Verschluss schließt sich. Bei einem guten Schützen dauert das Ganze nur den Bruchteil einer Sekunde, und Johnson hatte eine Menge Übung.
Ich presste mich mit dem Rücken an die Wand, holte Luft und hielt einen Moment inne. In solchen Situationen ist es immer ratsam, eine kurze Kosten-Nutzen-Rechnung anzustellen. Wollte ich mich wirklich umbringen lassen, um diesen Kerl einzulochen? Verdammt, nein, das wollte ich nicht, doch der Adrenalinfluss, den solche Ereignisse hervorrufen, trieb mich vorwärts und nicht zurück, das illustriert vielleicht am besten den Unterschied zwischen Leuten meiner Branche und der normalen Bevölkerung.
Bum! Johnson hatte seine Pumpgun erneut abgefeuert. Wie bei einem Kanonenschlag spürte ich den Boden unter mir beben. Wahrscheinlich füllte er seine Patronen selbst. Wer weiß, womit er da auf mich schoss. Noch ein Teil der Tür flog heraus. Dann ertönte das rasche Knallen einer automatischen Waffe.
Auf drei, sagte ich mir.
Eins ... zwei ... zweieinhalb ... zweidreiviertel. Scheiße! Drei!
Ich hob ein Bein und trat mit einem der Kampfstiefel, die ich bei solchen Jobs trage, so kräftig ich konnte gegen die Stelle direkt über der Klinke. Die Tür gab sofort splitternd nach und flog auf. Ich drückte mich wieder an die Wand und wartete.
Stille.
Ich umklammerte die Glock mit beiden Händen. Mein Herz schlug so heftig, dass ich spürte, wie eine Halsader gegen den Stoff pochte. Ich machte einen Schritt um die Ecke und inspizierte den Raum. Ein Wohnzimmer mit Essnische. Dahinter konnte ich die Küche erkennen sowie einen Flur. Wahrscheinlich gab es noch zwei weitere Zimmer und ein Bad. Kurz schaute ich nach draußen, ehe ich eintrat und die Türen und Fenster abzählte. Wo war er? Im Schlafzimmer, im Flur?
Dann Schüsse. Ich warf mich auf den Boden, rollte mich in die Essnische und feuerte ein paar Salven ab, damit er mir nicht zu nahe kam.
«Kautionseintreibung, Mr. Johnson! Lassen Sie Ihre Waffe fallen und kommen Sie mit den Händen hinter dem Kopf heraus! Sofort!»
«Eine Tussi?», rief Johnson zurück und lachte. «Nie im Leben!»
Ich hörte die Hintertür aufgehen und das Fliegengitter klappern.
Ich lief in die Küche. Die Tür schwang noch, und ich sah die weißen Buchstaben auf Johnsons T-Shirt durch den dunklen Hinterhof zum Zaun wackeln.
Ich ging die Stufen zum Hof runter und schaute gelassen zu, wie sich Johnson dem Zaun und dem Tor näherte. Dort hatte ich etwas für genau diesen Fall installiert.
Es dauerte nicht lange. Der kleine Hof war mit einem Metallzaun umgeben, die Pforte mit einem hufeisenförmigen Riegel verschlossen. Johnson packte den Zaun, und als er sich gerade hinüberhieven wollte, warf die Explosion ihn zurück.
Ich hatte nur ein bisschen Schwarzpulver, etwas Petrolatum, eine Batterie und ein paar Drähte benutzt. Noch in zwei Metern Entfernung klingelten mir die Ohren von dem Feuerwerk, und für ein paar Sekunden musste ich mir den Weg durch Millionen winziger Blitze bahnen. Johnson lag reglos auf dem Bauch. Die Glock schussbereit in beiden Händen, ging ich vorsichtig zu ihm. Er war zwar ausgeknockt, atmete aber regelmäßig. Ich zog seine dicken Arme nach hinten. Die Handflächen waren versengt.
«So dramatisch sollte es eigentlich nicht werden», sagte ich zu seinem schlaffen Körper, während ich ihm die Handschellen anlegte, einen Gürtel durchzog und dann um seine Taille wickelte. «Aber ich habe eben überhaupt keine Ahnung von Sprengstoffen.»
Ich drehte Johnson auf den Rücken, hob seine riesigen Füße an und versuchte ihn wegzuziehen. Verdammt. Der Kerl wog mindestens hundertzwanzig Kilo und rührte sich nicht.
Ich bin auf Zehenspitzen eins fünfundsechzig groß und wiege fünfzig Kilo. Nachdem ich ihn ungefähr zehn Zentimeter weit geschleift hatte, gab ich auf. Ich hätte über Handy die Polizei anrufen können, aber dort hätte man sich wochenlang über mich lustig gemacht.
Ich ließ seine Beine fallen und stieß ihm den Lauf der Glock in die Rippen. «Na los, du Riesenbaby, aufwachen.»
Es dauerte eine Ewigkeit, bis seine Lider aufgingen und er geradeaus gucken konnte.
«Hi», sagte ich fröhlich und leuchtete ihm mit der Taschenlampe in die blutunterlaufenen braunen Augen. «Erinnerst du dich an mich?»
Er krümmte sich wütend und grunzte wie ein Tier, als er merkte, dass seine Hände auf dem Rücken gefesselt waren.
«So, willst du jetzt deinen fetten Arsch zum Wagen bewegen, oder soll ich die Bullen rufen?»
«Und wer bist du, wenn du kein Bulle bist?»
Gute Frage, dachte ich. «Sobald ich das herausgefunden habe, lasse ich's dich wissen», sagte ich und stieß ihn erneut, damit er aufstand. Doch da er sich mit den Händen nicht abstützen konnte, hatte er Probleme. Ich stellte mich hinter ihn und zerrte ihn hoch.
«Schon mal über eine Diät nachgedacht?»
«Das gefällt dir doch, du Schlampe», lallte Johnson. Er schien ziemlich benebelt zu sein. «Du bist doch scharf auf Antonio. Gib's doch zu.» Aber sicher. Ich steh auf vorbestrafte, fette Arschlöcher.
«Okay, Fettsack. Dann machen wir beiden mal eine kleine Spritztour.»
Copyright © 2013 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
Mein Name ist Keye Street. Der Vorname stammt von meinem asiatischen Großvater, den Nachnamen haben mir meine Adoptiveltern verpasst. Von Beruf bin ich Detektivin, genauer gesagt Privatdetektivin, ich arbeite fürs Gericht und als Kautionseintreiberin. Ansonsten bin ich trockene Alkoholikerin und leidenschaftlicher Fan von Krystal Cheeseburgern und Krispy Kreme Donuts. Früher war ich mal psychologische Gutachterin für das FBI. Wie ich hier im Süden im tiefsten Georgia gelandet bin, wo jemand mit meinem Äußeren von den Einheimischen immer noch als gottverdammte Fremde tituliert wird, und wodurch ich mich für die übrige Welt wie eine Hinterwäldlerin anhöre, ist ein Rätsel, das mir Emily und Howard Street nie ganz enthüllt haben. Ich weiß nur, dass der Kinderwunsch der beiden so groß gewesen sein muss, dass sie eine chinesisch-amerikanische Göre mit zweifelhaften Genen aus einem Waisenhaus adoptierten.
Meine Großeltern und Vormunde waren ermordet worden, meine biologischen Eltern waren drogenabhängig, das Geld dafür verdiente meine Mutter mit Strip-Tanz. Ich habe keine Erinnerung an sie. Kurz nach meiner Geburt haben sie sich auf und davon gemacht. Mein Chinesisch ist quasi nonexistent, aber meine Adoptivmutter, Emily Street, die sich wie keine Zweite auf Andeutungen und Anspielungen versteht, hat mir eine Menge über die subtile und passiv aggressive Sprache der Frauen des Südens beigebracht. Eigentlich hatten sie ein niedliches weißes Kind haben wollen, doch irgendetwas in der Vergangenheit meines Vaters, etwas, womit sie partout nicht herausrücken wollen, hat ihnen das unmöglich gemacht. Ich habe schnell begriffen, dass die Menschen im Süden ungeheuer verschlossen sind.
Als Kind fand ich den Süden toll, ich liebte ihn und liebe ihn noch heute. Man lernt, ihm die Engstirnigkeit und alle Übel zu verzeihen, denn der Süden hat ein großes Herz. Man verzeiht ihm die schwülen Sommer, weil im Frühling alles blüht und gedeiht, weil der November mit einem üppigen Farbenspiel aufwartet, weil die Winter mild und kurz sind, weil Maisbrot und süßer Tee und Brathuhn genauso zu einem Sonntag gehören wie das Sichherausputzen für die Kirche und weil jeder waschechte Südstaatler bitte und danke sagt. Der Süden bedeutet Sonnenschein und Sommerwein, Kiefernwälder und dicke, selbstgezogene Tomaten. Hier kann man die Aprikosen direkt vom Baum pflücken und sich den Saft übers Kinn tropfen lassen. Hier schätzt und respektiert man die Nachbarn aus Alabama, die sonst überall die Zielscheibe einschlägiger Witze über den Süden sind. Der Süden geht einem ins Blut und sitzt einem in den Knochen.
Nicht ich bin ein Teil des Südens, der Süden ist ein Teil von mir. Von einem Landstrich geprägt zu sein ist eine romantische Vorstellung. Aber hier unten sind wir alle ziemlich romantisch. Hier ist jeder Rhett Butler und Scarlett O'Hara und Rosa Parks in einem.
Mein afroamerikanischer Bruder Jimmy, den meine Eltern zwei Jahre nach mir adoptierten, hat völlig andere Erfahrungen gemacht. Da wir keine Weißen sind, hatten wir beide gegen Ignoranz und Klischees zu kämpfen, aber ich kam dabei noch besser weg als Jimmy. Die Leute waren oft überrascht, dass ich Englisch konnte, und fanden es entzückend, dass ich es wie eine echte Südstaatlerin sprach. Außerdem nahmen sie an, dass ich wegen meiner asiatischen Herkunft besonders gescheit war. Man erwartete von mir nicht nur, dass ich mich hervortat, man ermunterte mich regelrecht dazu. Die gleichen Leute hätten nachts die Straßenseite gewechselt, um meinem Bruder aus dem Weg zu gehen. Ein schwarzer Junge konnte nur gefährlich sein. Von unserer Mutter hatte er den Dialekt der Küste Carolinas übernommen, der eigentlich den weißen Südstaatlern in vorwiegend weißen Vierteln vorbehalten war. In einer Zeit, in der Vielfalt nicht gerade geschätzt wurde, konnte mein Bruder in keiner Gemeinschaft einen Platz finden und begann schon während der Highschool, sich an Universitäten der Westküste zu bewerben und sorgfältig seine Flucht vorzubereiten. Jimmy plant alles durch. Und er ist immer vorsichtig. Nie überzieht er sein Konto, er ist noch nie entlassen worden, hatte nie Drogenprobleme und ist noch nie nach ein paar Gläsern zu viel die Fifth Avenue in New York runtergejagt, hat seinen Kopf durchs Sonnendach gesteckt und seine Freude herausgebrüllt, so wie ich. Jimmy ist ein anständiger Junge. Er lebt jetzt mit Paul, seinem Liebhaber, in Seattle, und nicht einmal die Aussicht auf Mutters Brombeercobbler könnte ihn zurück nach Georgia locken.
Was ich in dieser Nacht auf der Veranda eines alten Hauses zu suchen hatte, meine Zehn-Millimeter-Glock in beiden Händen, den Rücken an die Wand gepresst, von der die Farbe blätterte und auf mein schwarzes T-Shirt abfärbte, und warum ich über den knarrenden Holzboden schlich, ist eine ganz andere Geschichte.
Früher wurde ich mit Special Agent Street angesprochen. Klingt nicht übel, oder? Ich war hervorragend ausgebildet für diese Arbeit und hatte einige praktische Erfahrung, bevor ich als Kriminalpsychologin oder Profilerin in das NCAVC, das Nationale Zentrum für die Analyse von Gewaltverbrechen, in Quantico versetzt wurde. Ein paar Jahre später nahm mir das FBI meinen Dienstausweis und meine Waffe ab und überreichte mir die Entlassungspapiere.
«Sie haben Verstand und Talent, Dr. Street. Es fehlt Ihnen lediglich die Konzentration.»
Ich weiß noch, wie ich in dem Moment dachte, dass mir nur eines fehlte, und zwar ein Drink, was natürlich ein Teil des Problems war.
An jenem Tag wurde ich ins Parkhaus des FBI geleitet, zu meinem alten Cabrio, einem weißen und ellenlangen 69er Impala, der schräg über die Linie auf zwei Parkplätzen stand.
Schmeißt man einen Special Agent raus, kriegt man zwei freie Parkplätze. Kein schlechtes Geschäft. Vier Jahre später manövrierte ich mich an einem zugezogenen Fenster vorbei und gratulierte mir dazu, es geräuschlos geschafft zu haben. Doch dann knarrte die vergammelte Veranda plötzlich. Durchs Fenster sah ich den Lichtschein eines Fernsehers, der so leise lief, dass ich fast nichts verstand. Ich wartete reglos, lauschte, ob sich drinnen etwas rührte, guckte dann um die Ecke und versuchte, durch die Vorhänge zu spähen. Ich konnte die Umrisse eines Mannes erkennen. Wow! Gewaltige Umrisse.
Solche Jobs können knifflig sein. Wer trotz hinterlegter Kaution nicht vor Gericht erscheinen will, bewegt sich schnell. Man muss zugreifen, sobald sich eine Chance ergibt. Man hat nicht die Zeit, etwas über die Nachbarschaft, die Tagesabläufe oder etwaige Besucher herauszukriegen. Ich war ohne Überwachung oder Unterstützung hier und völlig auf mich allein gestellt. Mein Herz hämmerte, und das Adrenalin strömte wie Wasser in einem Feuerwehrschlauch durch meine Adern. Ich schmeckte es geradezu. Mandeln und Süßstoff. Ich machte mir vor Angst fast in die Hose, und ich genoss es.
2
Die Straßenbeleuchtung war aus, der nächtliche Himmel mit dichten weißen Wolken überzogen, die ein schummriges Licht auf den überwucherten Vorgarten warfen und die Hitze wie eine Decke einschlossen. Atlanta im Sommer: schwül und stickig. Die Anspannung und die Feuchtigkeit ließen mir den Schweiß von der Stirn und über meine geschwärzten Wangen laufen. In meinen Tarnklamotten hockte ich mich neben die Eingangstür und kramte in meinem schwarzen Rucksack nach Tom. So nannte ich das Gerät, Tom, wie Peeping Tom, der Spanner. Es ist ein Miniaturbildschirm, der durch ein gut ein Meter langes Kabel mit einer Knopfkamera verbunden ist. Mit Toms Hilfe braucht man sich bei solchen Aufträgen nicht nur auf Vermutungen zu verlassen. Nachdem ich das Kabel mit der Kamera unter der Tür hindurchgeschoben und herumgedreht hatte, bekam ich einen ziemlich guten Blick ins Zimmer.
Der Gesuchte, Antonio Johnson, war ein Wiederholungstäter. Kaum zwei Monate aus dem Gefängnis entlassen, hatte er einen Laden überfallen. Vor drei Wochen hatte ich seine Fährte in Kanada aufgenommen und wieder verloren. Doch seine Exfrau lebte in Atlanta, und Johnson war dafür bekannt, ihr nachzustellen, und tatsächlich hatte er sie wieder belästigt. Über einen Freund bei der Polizei hatte ich herausgefunden, dass er sie von einem Münztelefon in einem schäbigen Motel in Atlantas drogenverseuchtem West End angerufen hatte.
Dort spürte ich Leute auf, die Johnson kannten, und einer verpfiff ihn für vierzig Dollar. Er war in einer Wohnung an der Jones boro Road in der Nähe des Bundesgefängnisses untergekommen, eine Gegend, in der selbst die Einheimischen ihre Autotüren verriegeln, wenn sie an einer Ampel stehen, und die jeder Pendler nach Einbruch der Dunkelheit lieber weiträumig umfährt.
Auf dem kleinen Monitor konnte ich ihn auf einem abgewetzten Sofa sitzen sehen, die Füße auf einem Couchtisch. Er schien allein zu sein, in der rechten Hand ein Bier, die linke lag in seinem Schoß und war teilweise verborgen. Was versteckst du da, Fettsack?
Während ich auf der Veranda in der Schwüle kauerte, genau über dem süßlichen Gestank des Mülls und leerer Bierdosen, roch ich etwas Synthetisches wie Sekundenkleber und Styropor.
Ich entsicherte die Glock und klopfte an die Tür. Ich wollte möglichst überzeugend wie eine Frau in Not klingen, wollte sagen, dass ich mal telefonieren müsste, dass ich eine Reifenpanne hätte, kurzum, ich wollte irgendwas sagen, damit er die verdammte Tür aufmachte. Ich war noch unschlüssig, aber ich hatte gelernt zu improvisieren, seit ich auf mich selbst gestellt war.
Johnson zögerte nicht. Auf meinem winzigen Monitor sah ich noch, wie etwas aus seinem Schoß hervorkam, und schon blies er ein faustgroßes Loch in die Tür, direkt neben meinem Ohr. Der Knall war laut wie ein Kanonenschlag und zersplitterte das Holz. Die Wucht schleuderte mich von der Veranda auf den Boden.
Ein weiterer Schuss. Das Vorderfenster ging zu Bruch, Scherben flogen umher. Ich kauerte mich an die Veranda, spürte Schnitte im Nacken und in den Armen, richtete mich dann so weit auf, dass ich ungefähr in Richtung des Fensters feuern konnte. Ich wollte ihn nicht erschießen. Ich wollte nur, dass er sich ein bisschen zurückzog. Dann war alles still.
Geduckt lief ich die Stufen hoch. Noch immer kein Laut. Ich wollte gerade durch das Loch in der Tür greifen, um sie zu entriegeln, als ich es hörte. Er hatte eine verfluchte Pumpgun. Wenn man das Geräusch einmal gehört hat, vergisst man es nicht mehr. Der Vorderschaft wird zurückgezogen, der Verschluss öffnet sich, eine Hülse fliegt raus, der Vorderschaft wird zurückbewegt, eine neue Patrone wird geladen, der Verschluss schließt sich. Bei einem guten Schützen dauert das Ganze nur den Bruchteil einer Sekunde, und Johnson hatte eine Menge Übung.
Ich presste mich mit dem Rücken an die Wand, holte Luft und hielt einen Moment inne. In solchen Situationen ist es immer ratsam, eine kurze Kosten-Nutzen-Rechnung anzustellen. Wollte ich mich wirklich umbringen lassen, um diesen Kerl einzulochen? Verdammt, nein, das wollte ich nicht, doch der Adrenalinfluss, den solche Ereignisse hervorrufen, trieb mich vorwärts und nicht zurück, das illustriert vielleicht am besten den Unterschied zwischen Leuten meiner Branche und der normalen Bevölkerung.
Bum! Johnson hatte seine Pumpgun erneut abgefeuert. Wie bei einem Kanonenschlag spürte ich den Boden unter mir beben. Wahrscheinlich füllte er seine Patronen selbst. Wer weiß, womit er da auf mich schoss. Noch ein Teil der Tür flog heraus. Dann ertönte das rasche Knallen einer automatischen Waffe.
Auf drei, sagte ich mir.
Eins ... zwei ... zweieinhalb ... zweidreiviertel. Scheiße! Drei!
Ich hob ein Bein und trat mit einem der Kampfstiefel, die ich bei solchen Jobs trage, so kräftig ich konnte gegen die Stelle direkt über der Klinke. Die Tür gab sofort splitternd nach und flog auf. Ich drückte mich wieder an die Wand und wartete.
Stille.
Ich umklammerte die Glock mit beiden Händen. Mein Herz schlug so heftig, dass ich spürte, wie eine Halsader gegen den Stoff pochte. Ich machte einen Schritt um die Ecke und inspizierte den Raum. Ein Wohnzimmer mit Essnische. Dahinter konnte ich die Küche erkennen sowie einen Flur. Wahrscheinlich gab es noch zwei weitere Zimmer und ein Bad. Kurz schaute ich nach draußen, ehe ich eintrat und die Türen und Fenster abzählte. Wo war er? Im Schlafzimmer, im Flur?
Dann Schüsse. Ich warf mich auf den Boden, rollte mich in die Essnische und feuerte ein paar Salven ab, damit er mir nicht zu nahe kam.
«Kautionseintreibung, Mr. Johnson! Lassen Sie Ihre Waffe fallen und kommen Sie mit den Händen hinter dem Kopf heraus! Sofort!»
«Eine Tussi?», rief Johnson zurück und lachte. «Nie im Leben!»
Ich hörte die Hintertür aufgehen und das Fliegengitter klappern.
Ich lief in die Küche. Die Tür schwang noch, und ich sah die weißen Buchstaben auf Johnsons T-Shirt durch den dunklen Hinterhof zum Zaun wackeln.
Ich ging die Stufen zum Hof runter und schaute gelassen zu, wie sich Johnson dem Zaun und dem Tor näherte. Dort hatte ich etwas für genau diesen Fall installiert.
Es dauerte nicht lange. Der kleine Hof war mit einem Metallzaun umgeben, die Pforte mit einem hufeisenförmigen Riegel verschlossen. Johnson packte den Zaun, und als er sich gerade hinüberhieven wollte, warf die Explosion ihn zurück.
Ich hatte nur ein bisschen Schwarzpulver, etwas Petrolatum, eine Batterie und ein paar Drähte benutzt. Noch in zwei Metern Entfernung klingelten mir die Ohren von dem Feuerwerk, und für ein paar Sekunden musste ich mir den Weg durch Millionen winziger Blitze bahnen. Johnson lag reglos auf dem Bauch. Die Glock schussbereit in beiden Händen, ging ich vorsichtig zu ihm. Er war zwar ausgeknockt, atmete aber regelmäßig. Ich zog seine dicken Arme nach hinten. Die Handflächen waren versengt.
«So dramatisch sollte es eigentlich nicht werden», sagte ich zu seinem schlaffen Körper, während ich ihm die Handschellen anlegte, einen Gürtel durchzog und dann um seine Taille wickelte. «Aber ich habe eben überhaupt keine Ahnung von Sprengstoffen.»
Ich drehte Johnson auf den Rücken, hob seine riesigen Füße an und versuchte ihn wegzuziehen. Verdammt. Der Kerl wog mindestens hundertzwanzig Kilo und rührte sich nicht.
Ich bin auf Zehenspitzen eins fünfundsechzig groß und wiege fünfzig Kilo. Nachdem ich ihn ungefähr zehn Zentimeter weit geschleift hatte, gab ich auf. Ich hätte über Handy die Polizei anrufen können, aber dort hätte man sich wochenlang über mich lustig gemacht.
Ich ließ seine Beine fallen und stieß ihm den Lauf der Glock in die Rippen. «Na los, du Riesenbaby, aufwachen.»
Es dauerte eine Ewigkeit, bis seine Lider aufgingen und er geradeaus gucken konnte.
«Hi», sagte ich fröhlich und leuchtete ihm mit der Taschenlampe in die blutunterlaufenen braunen Augen. «Erinnerst du dich an mich?»
Er krümmte sich wütend und grunzte wie ein Tier, als er merkte, dass seine Hände auf dem Rücken gefesselt waren.
«So, willst du jetzt deinen fetten Arsch zum Wagen bewegen, oder soll ich die Bullen rufen?»
«Und wer bist du, wenn du kein Bulle bist?»
Gute Frage, dachte ich. «Sobald ich das herausgefunden habe, lasse ich's dich wissen», sagte ich und stieß ihn erneut, damit er aufstand. Doch da er sich mit den Händen nicht abstützen konnte, hatte er Probleme. Ich stellte mich hinter ihn und zerrte ihn hoch.
«Schon mal über eine Diät nachgedacht?»
«Das gefällt dir doch, du Schlampe», lallte Johnson. Er schien ziemlich benebelt zu sein. «Du bist doch scharf auf Antonio. Gib's doch zu.» Aber sicher. Ich steh auf vorbestrafte, fette Arschlöcher.
«Okay, Fettsack. Dann machen wir beiden mal eine kleine Spritztour.»
Copyright © 2013 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
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Autoren-Porträt von Amanda Kyle Williams
Williams, Amanda KyleAmanda Kyle Williams lebt in Atlanta im Süden der USA. Für die Keye-Street-Serie hat sie Kurse bei Brent Turvey, einem bekannten Kriminologen und Profiler, genommen, als Privatdetektivin fremde Menschen übewacht und als Gerichtsbotin gearbeitet. CUT, ihr erster Roman mit Keye Street, erschien 2011 bei Wunderlich.
Hesse, Andree
Andree Hesse wurde 1966 in Braunschweig geboren und wuchs bei Celle auf. Bevor er sich an der Filmhochschule in München einschrieb, erlernte er das Sattlerhandwerk. Sein erster Roman erschien 2001. Andree Hesse lebt als freier Autor und Übersetzer in Berlin.
Bibliographische Angaben
- Autor: Amanda Kyle Williams
- 2013, 432 Seiten, Masse: 12,5 x 19 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzung: Hesse, Andree
- Übersetzer: Andree Hesse
- Verlag: Rowohlt TB.
- ISBN-10: 3499255219
- ISBN-13: 9783499255212
- Erscheinungsdatum: 01.03.2013
Rezension zu „Cut / Keye Street Bd.1 “
Dieses Buch gibt bis zur letzten Seite Gas. Schaufeln Sie sich ein paar Stunden frei - Sie werden Keye nicht im Stich lassen wollen. PJ Tracy
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