Cult Classic
Wenn die Ex-Freunde einem den Kopf verdrehen - kurz vor der eigenen Hochzeit!
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Cult Classic “
Wenn die Ex-Freunde einem den Kopf verdrehen - kurz vor der eigenen Hochzeit!
Klappentext zu „Cult Classic “
New York City, Chinatown. Die frisch verlobte Lola ist mit ihren Kollegen unterwegs und wollte eigentlich nur schnell Zigaretten holen gehen, als sie von einer »zufälligen« Begegnung mit einem Ex-Freund in ihre Vergangenheit katapultiert wird. Am nächsten Abend trifft sie an der gleichen Stelle wieder auf einen Ex-Freund. Und dann auf noch einen. Plötzlich scheint die Stadt überflutet mit den Geistern von vergangenem Herzschmerz. Ist das alles noch Zufall? Eigentlich kümmert Lola das alles nicht mehr, denn sie hat den perfekten Mann gefunden. Oder vielleicht doch nicht? Denn die Begegnungen rühren vergangene Verletzungen auf und lassen sie nicht los, genau wie das Gefühl, dass ihr ehemaliger Chef, nun bester Freund und mittlerweile mystischer Guru, ein zu grosses Interesse an dem Ergebnis ihrer Reise in die Vergangenheit haben könnte ...
Lese-Probe zu „Cult Classic “
PROLOGUnter den Toten gibt es eine Art Glücksspiel. Jede Woche nehmen sie an einer Lotterie teil. Sie halten Lose in ihren staubigen, knöchernen Fingern und schleichen sich damit an einen Hut heran. Dieser steht auf einem kleinen Tisch mitten auf dem Hauptplatz ihres jeweiligen Wohnviertels. Sie strecken ihre Arme aus wie die Klauen eines Greifautomaten und lassen ihre Zettel in den Hut fallen. Die Hüte werden dann von einem besonders gespenstischen bürokratischen Angestellten eingesammelt, und ihr Inhalt wird in eine sich drehende Kugel geleert, deren Standort geheim ist. Wieder zu Hause schalten die Toten ihre Fernsehgeräte ein oder schliessen die Telefone oder AM/FM-Radios an, je nachdem, in welcher Ära sie gestorben sind. Dann warten sie. Anfänglich gab es eine Debatte darüber, ob die Lotterie live übertragen werden sollte. Die Bedenken hatten mit den Zeitzonen zu tun. Im Jenseits sind Tag und Nacht identisch mit den irdischen Zeiten. Es schien unfair, dass jeder jemals verblichene Japaner bei Bekanntgabe der Ergebnisse schlafen würde. Schliesslich befand man es jedoch für sinnvoller, überhaupt einen Zeitpunkt auszuwählen, als völlig darauf zu verzichten.
Der Hauptgewinn der Lotterie besteht in der Chance, für genau drei Minuten noch einmal unter den Lebenden zu weilen. In drei Minuten kann man wenig ausrichten (abgesehen von Mord, wie man so hört), aber mehr als das ist ihnen nun mal nicht gestattet. Was vermutlich auch erklärt, warum jeder Spuk und jede Geistersichtung der Geschichte ungefähr genau diese Zeitspanne dauert. Geister unternehmen keine Roadtrips. Sie warten nicht mit dir in der Schlange im Supermarkt oder schauen dir beim Fernsehen über die Schulter. Natürlich versuchen immer wieder einige, ihr Zeitbudget auszudehnen. Das sind solche Geister, die, als sie noch Menschen waren, in Umkleidekabinen schlenderten und Hosen in einem Tempo anprobierten, als hätte sie es vorher noch nie mit Hosen zu tun gehabt. Doch solche werden rasch
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wieder zurückzitiert. Obendrein wird ihnen auf alle Ewigkeit die Teilnahme an der Lotterie verweigert. Eine vernichtende Strafe. Trotzdem bedeutet ihnen die Gelegenheit, eine rissige Zimmerdecke anzustarren, sich die Hände zu waschen, den Tisch zu decken oder ihr Zimmer aufzuräumen, so viel, dass sie dafür alles riskieren. Sie vermissen die Teilnahme an diesen kleinen Alltagsdingen so heftig, dass die Sehnsucht danach sie über alle Massen verzehrt.
Diese Geschichte tischte Clive Glenns Mutter ihm immer dann auf, wenn er sich über Langeweile beklagte.
Ich denke in letzter Zeit oft über diese Geschichte nach, was seltsam ist, denn Clive hat mir seitdem noch reichlich anderen Stoff zum Nachdenken gegeben. Sie fungiert zwar eher als lustige Anekdote denn als ernst zu nehmende Lektion, aber ein Aspekt der Geschichte hat sich bei ihm festgesetzt, vermutlich der falsche. Das hat die Kindheit nun mal so an sich. Deine Eltern packen dir einen Koffer voller pädagogischer Weisheiten, und wenn du erwachsen bist, stellt sich heraus, dass das meiste davon unnützer Ballast ist. Man muss ausmisten und seinen eigenen Koffer packen. Ich erinnere mich an den Tag, an dem Clive ganz ernsthaft von dieser parallelen Geisterwelt erzählte, und ich glaubte, er wolle sich darüber lustig machen. Aber nein, in Wahrheit legte er ein Geständnis ab. Damals kam mir zum ersten Mal der Verdacht, dass bei ihm etwas nicht in Ordnung war. Und zwar ganz und gar nicht in Ordnung. Trotz all unserer Gemeinsamkeiten an der Oberfläche tummelte sich in Clives Abgründen eine ganze Schar einäugiger Tiefseekreaturen.
Es war an einem Freitagnachmittag. Wir sassen um den Konferenztisch, auf den Kanten der ergonomischen Stühle, vor uns die halb leeren Plastikschüsseln mit Salat, erhitzt von urbanen Sonnenstrahlen. In der Mitte lagen die unberührten Servietten des Lieferdienstes. Zunächst gingen wir davon aus, Clive betrachte die verrückten E
Diese Geschichte tischte Clive Glenns Mutter ihm immer dann auf, wenn er sich über Langeweile beklagte.
Ich denke in letzter Zeit oft über diese Geschichte nach, was seltsam ist, denn Clive hat mir seitdem noch reichlich anderen Stoff zum Nachdenken gegeben. Sie fungiert zwar eher als lustige Anekdote denn als ernst zu nehmende Lektion, aber ein Aspekt der Geschichte hat sich bei ihm festgesetzt, vermutlich der falsche. Das hat die Kindheit nun mal so an sich. Deine Eltern packen dir einen Koffer voller pädagogischer Weisheiten, und wenn du erwachsen bist, stellt sich heraus, dass das meiste davon unnützer Ballast ist. Man muss ausmisten und seinen eigenen Koffer packen. Ich erinnere mich an den Tag, an dem Clive ganz ernsthaft von dieser parallelen Geisterwelt erzählte, und ich glaubte, er wolle sich darüber lustig machen. Aber nein, in Wahrheit legte er ein Geständnis ab. Damals kam mir zum ersten Mal der Verdacht, dass bei ihm etwas nicht in Ordnung war. Und zwar ganz und gar nicht in Ordnung. Trotz all unserer Gemeinsamkeiten an der Oberfläche tummelte sich in Clives Abgründen eine ganze Schar einäugiger Tiefseekreaturen.
Es war an einem Freitagnachmittag. Wir sassen um den Konferenztisch, auf den Kanten der ergonomischen Stühle, vor uns die halb leeren Plastikschüsseln mit Salat, erhitzt von urbanen Sonnenstrahlen. In der Mitte lagen die unberührten Servietten des Lieferdienstes. Zunächst gingen wir davon aus, Clive betrachte die verrückten E
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Autoren-Porträt von Sloane Crosley
Sloane Crosley ist die Autorin der Essaybände und New York Times-Bestseller I Was Told There'd Be Cake (Finalist des Thurber Prize) und How Did You Get This Number. Sie schreibt für die New York Times und ist Redakteurin bei Vanity Fair. Ihr neuester Roman, Cult Classic, ist ihr erstes Buch, das auf Deutsch erscheint. Ihr nächster Essayband, Grief is for People, wird 2024 veröffentlicht und erscheint ebenfalls bei Kein & Aber. Sloane Crosley lebt in Manhattan. Alexander Wagner ist u. a. der Übersetzer von Bruce Springsteen und hat für Kein & Aber bereits Phil Hogan und Bob Odenkirk übersetzt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Sloane Crosley
- 2023, 1. Auflage, 384 Seiten, Masse: 12,8 x 19,2 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Alexander Wagner
- Verlag: Kein & Aber
- ISBN-10: 303695001X
- ISBN-13: 9783036950013
- Erscheinungsdatum: 08.05.2023
Pressezitat
»Der Liebesroman ist nur eine Front, dahinter passiert etwas ganz anderes: Es geht um das Mediensystem, die Wellness-Kultur, um Clickbate - kurz, um unser aller Leben im 21. Jahrhundert - und das ganze extrem rasant und humorvoll erzählt (...) Herrliche, absurde Twists und Turns! Sloane Crosley kann einfach richtig gut schreiben! Ein Wahnsinns-Buch.« Papierstau Podcast, 24.05.2023 Podcast Papierstau 20230524
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