Bauernlandschaft

Kulturlandschaften, Arbeit und Liebe zum Landleben

Das Bild der Alpen, wie wir es heute kennen, wird seit Jahrhunderten durch die Viehwirtschaft geprägt. Ohne die Kühe auf der Weide gäbe es keine parallelen Trittpfädchen, keine Buckelwiesen und die Artenvielfalt der Alpenpflanzen wäre schon längst um ein Vielfaches ärmer.

Cordula Flegel zeigt, wie diese "Bauernlandschaft" durch die mit Hingabe und viel Herzblut betriebene Vieh- & Landwirtschaft entstanden ist und sich immer wieder an den Lauf der Dinge anpassen muss, um ertragreich zu sein. Ökologie und Ökonomie gehen heute Hand in Hand, das Tagwerk der Bauernfamilien wird zunehmen technisiert und trotzdem bleibt es den Traditionen behaftet. Die Bäuer:innen und Bauern identifizieren sich mit ihrer Arbeit, schaffen regionale Produkte, die entweder im Direktvertrieb oder über Zusammenschlüsse vermarktet werden und sichern so das Einkommen.

Auch geht die Autorin darauf ein, wie wichtig das funktionierende Zusammenspiel zwischen Landwirtschaft und Landschaftspflege ist und gibt den Leser:innen einen sehr interessanten Einblick in die Arbeit der Familienbetriebe. Diese sind wiederum nicht nur mit der Arbeit auf den Höfen beschäftigt, sondern sind echte Allrounder wenn es darum geht, Landwirtschaft, Tourismus, Trinkwasserschutz und Landschaftspflege in Einklang zu bringen. Umweltschutz steht dabei an erster Stelle und stellt die Betriebe immer wieder vor neue Herausforderungen

Das Buch bietet einen Einblick in die veränderten Anforderungen der Landwirtschaft, beleuchtet die Arbeit und den Erhalt der Höfe, die seit Generationen als Familienbetriebe geführt werden und räumt mit verklärten und romantisierten Darstellungen vom Leben auf dem Land auf.

Klappentext:

„In den Alpen gibt es besondere Kulturlandschaften aus Wäldern und Almböden, entstanden durch jahrhundertelang betriebene Viehwirtschaft. Bis heute erzeugen Familienbetriebe hier Milch, Käse und Fleisch von besonderer Qualität und betreiben ihre eigene Form der Landwirtschaft: lebensnah, vorausschauend und eigenständig.

Dieses Buch beschreibt, wie eine Region im Osten der Bayerischen Voralpen im Spannungsfeld von Tourismus, Trinkwasserschutz und Pflege der Kulturlandschaft landwirtschaftlich genutzt wird. Vierzehn Familienbetriebe werden vorgestellt,

konventionell wie biologisch wirtschaftende, im Neben- und im Haupterwerb geführte. Die Bäuerinnen und Bauern sprechen über das Verhältnis zu ihren Tieren, die Lebensmittel, die sie herstellen, ihre Werte, die Herausforderungen ihrer Arbeit und die Stärken ihrer Betriebe – die alten und die neuen Grundzüge einer Landwirtschaft, die noch wirklich bäuerlich strukturiert ist.“



In diesem grossen Buch geht es, wie der Titel schon sagt, um das Bauernleben in den verschiedensten Landschaften der Alpen. Die Region ist allein geologisch und eben auch geografisch mehr als besonders und so müssen sich auch hier die Bauern und das Vieh anpassen. Im ersten Teil des Buches geht es genau darum: Kultur und Natur wird beleuchte. Weiter geht es dann mit den Regionen (Tourismus etc.) und den Familien die dort leben. Die Familienbetrieben haben teils sehr lange Tradition entweder das Vieh betreffend oder eben den Wald. Viele Menschen vergessen nämlich gern: es gibt auch Waldbauern! Auf den folgenden Seiten werden dann verschiedenste Familien im Bereich des Mangfallgebirge betrachte. In kurzen und dennoch präzisen Vorstellungen erfahren wir Leser nicht nur etwas zu dem Hof und dessen Menschen, sondern erleben durch die besonderen Fotografien das Leben dort fast schon hautnah mit. Wir bekommen doch schon sehr private Einblicke und jeder Leser kann danach in sich gehen und sich seinen Teil darüber denken. Cordula Flegel hat jedenfalls ein wirklich lesens- und schauenswertes Buch auf den Markt gebracht, welches viel mehr zeigt als die typische Alpen-Idylle!

5 Sterne für dieses tolle Buch!