Fr. 5.-¹ Rabatt bei Bestellungen per App
Gleich Code kopieren:

BÄR

Roman - Mit einem Nachwort von Kristine Bilkau
 
 
Merken
Merken
 
 
Lou ist eine schüchterne, fleissige Bibliothekarin. Sie lebt eine maulwurfartige Existenz, begraben zwischen vergilbten Karten und Manuskripten in ihrem staubigen Kellerbüro. Da sie nichts und niemanden hat, zu dem sie nach Hause gehen kann, gibt sie sich...
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 140816136

Buch (Gebunden) Fr. 28.90
inkl. MwSt.
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
  • Kreditkarte, Paypal, Rechnungskauf
  • 30 Tage Widerrufsrecht
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
Kommentare zu "BÄR"
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    Kaffeeelse, 04.04.2022

    Ein bizarres Buch!

    Das Buch "Bär" von Marian Engel ist schon im Jahr 1976 herausgekommen, war mir aber bisher vollkommen unbekannt. Damals wurde es ausgezeichnet. Was in meinen Augen völlig nachvollziehbar ist, so denke ich, jetzt, nach der Lektüre. Ob dieses Einschlagen des Buches bei mir und anderen Lesern im Hier und Heute mit der Corona-Zeit zu tun hat, wie Kristine Bilkau im Nachwort vermutet, in den Raum stellt. Ich weiss nicht, in meinen Augen hängt dies eher mit der Thematik des Buches zusammen. Diese Thematik hätte mich auch ohne die Corona-Zeit umgehauen. Vermute ich hier einfach einmal. Diese Thematik, die bizarr, kontrovers zu betrachten und absolut eigentümlich ist. Aber ebenso ist das Buch auch wirklich richtig spannend. Ich konnte es nicht weglegen, fühlte mich gefesselt von der schreibe. Und "Bär" ist thematisch einerseits einzigartig und andererseits wieder durch die feministische Betrachtungsweise nicht ganz so selten. Aber die Darstellung in der Bären-Thematik ist einzigartig. Und nachhallend. Ebenso ist das Buch von Marian Engel aber auch etwas verstörend. Aber genauso löst es auch einen Beifall in mir aus.

    Margaret Atwood tituliert es als ein seltsames und wundervolles Buch. Und gerade dies will etwas heissen in meinen Augen. Denn wenn diese Ausnahmeautorin, ja, diese Königin unter den Schreibenden, ein Buch lobt, ist es auf jeden Fall lesenswert. Hier darf man ja nicht vergessen, dies ist die Autorin von "Der Report der Magd". Und die Autorin des Reports nennt "Bär" wundervoll. Was ja schon klingt, wie bitte unbedingt lesen.

    Und damit wäre ja dann dieses Anrüchige, welches manchmal kritisiert wurde, in meinen Augen hinfällig.

    Eine unterwürfige Bibliothekarin, Lou, von der patriarchalen Welt erzogen und geformt, hört den Befehl ihres Beschützers und ihres Direktors, der sie auch ab und zu auf dem Schreibtisch penetrieren darf, und eilt auf eine Flussinsel in den hohen Norden Kanadas, nach Cary Island in Ontario, um den Nachlass von Oberst Jocelyn Cary zu sichten und zu katalogisieren. Dort auf dieser Insel, in einem einzigartigen und auch schönen Haus, ist sie allein und auf sich gestellt, ohne einige Vorteile der segensreichen Zivilisation, wie zum Beispiel den heiligen Strom und muss zu dem noch einen Bären versorgen, was sie erst dort erfährt. Das Frauchen mutiert in der völlig neuen Umwelt zu einem neuen Weibsbild, welches ihre eigene unschöne und sie nicht befriedigende Situation hinterfragt, aber auch die patriarchale Welt und Lebensweise und die Eroberung der neuen Welt kritisch beäugt. Gleichzeitig entdeckt sie auch eine neue Sinnlichkeit und einen neuen Blick auf die Natur, von der sie selbst ja auch ein Teil ist. Besonders die Szene mit dem lebenden Bärenfell und dem Kamin fand ich so köstlich, so viele Anspielungen sind da enthalten, dass man brüllen will vor Lachen und begeistert Bravo rufen möchte.

    Lou beschliesst nach der Beendigung ihrer Arbeit, die sie in den letzten Wochen noch etwas hinauszögert hat, ihre Situation zu überdenken und zu verändern. Als sie ihre Insel verlässt, ist ihr der von fremden Händen gesponnener Kokon zu klein geworden und aus einer kleinen unscheinbaren Larve ist ein schillernder Schmetterling geworden und man gratuliert ihr zu diesem Werdegang!

    Besonders das Nachwort von Kristine Bilkau ist hier sehr erhellend und absolut interessant. Danke dafür! und danke für die Unterstützung dieses wunderbaren Buches, liebe Kristine. Danke an den btb-Verlag für das neu Herausbringen dieses eigenartigen Romans, mit diesem besonderen Lesesog.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Nil_liest, 28.02.2022

    Der Bär ist und bleibt ein Bär

    Kein neuer Roman, dieses Buch „Bär“ von Marian Engel. Es ist eines dieser wiederentdeckten Bücher, das zwar in den 70er Jahren erschien, aber zeitlos ist.
    „Wenn mir die Erfahrung nicht wieder weggenommen werden soll, dachte sie, muss ich sofort damit anfangen, sie zu machen.“ (S. 51)
    Es geht um Lou, die an einem historischen Institut in Toronto arbeitet. Eine Frau im mittleren Alter, die bisher nur mittelmässige Erfahrungen gemacht hat, langweilige Männer leid ist und ihre Arbeit liebt: das archivieren. Nun darf sie sich auf machen in den Norden, denn das Institut hat ein Haus geerbt in dem eine staatliche Bibliothek untergebracht ist und Lou soll dort hin in den wilden hohen Norden auf die Insel, in das Fowler-Oktagon und die Bibliothek sichten und katalogisieren. Es ist nicht nur ein Haus fern ab der Zivilisation, es ist ein Haus mit Bär, der auch dort lebt. Sie nähern sich an und durch Lous Einsamkeit und neuergründeten Autonomie wird mehr aus ihr und dem Bären als es sein dürfte.
    „Ist ein Leben, dass sich plötzlich als Abwesenheit entpuppt, überhaupt ein Leben?“ (S. 18)
    Ein Roman der sachlich darlegt; weder kitschig noch verklärt daherkommt. Ein Roman der eine Frau in der Wildnis porträtiert, die auf einen domestizierten Bären trifft, der natürlich weiterhin ein wildes Tier ist und bleibt.
    Die Autorin schrieb in klarer Prosa, aber abgewandt vom blühenden nature writing. Die Ambivalenz der Protagonistin, wenn sie die Veränderungen an sich selbst wahrnimmt, eine neugewonnenen Selbstbestimmtheit. Sie nimmt gar eine Rolle der Unterdrückerin gegenüber dem Bären ein, aber entronnen der eigenen Unterdrückung.
    „Dir fehlt der Stolz, dir fehlt das Gespür für dich selbst.“ (S. 166)
    Ein starker Roman, der viele Elemente hat, die noch heute diskussionswürdig sind und hier angerissen werden im Jahr 1976: Wenn es um die first nations geht, um Kolonialisierung, um die Rolle der Frau und das alles kondensiert in einem Sommer im wilden Kanadischen Norden, denn Lou mit dem Bär verbringt und sich selbst entsteigt.
    Ja, ein starker Roman, aber ob es der beste kanadische Roman aller Zeiten ist wie es auf unter dem Titel der Neuauflage des btb Verlages heisst, sei mal dahingestellt. Aber ich kann diese Neuauflage sehr empfehlen, denn das Nachwort zum Roman der Schriftstellerin Kristine Bilkau ist sehr erhellend und komplementiert den Roman erheblich.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
0 Gebrauchte Artikel zu „BÄR“
Zustand Preis Porto Zahlung Verkäufer Rating