Aus den Legenden der Purpurkammern

aktualisiert am 26.01.2024

Dies ist der letzte Band der Trilogie, und wenn schon die ersten beiden Bücher fantasievoll, spannend und voller Abenteuer waren, so ist dieser das Sahnehäubchen auf einer traumhaften Torte.
Die Zwillinge verschlägt es mit neuen und alten Gefährten in ein Alptraumszenario. Die Nebelmeere sind eine unermessliche Wüste, nur dem ersten Anschein nach leer. Eigentlich wollten die Geschwister lediglich einen Freund nach Hause begleiten, treffen jedoch auf Verwandte. Aus ihrem Wunsch nach einer besseren Beherrschung ihrer Gaben ergibt sich - mal wieder - eine neue Herausforderung.
Sie erinnerte mich irgendwie an die Initiationsriten indigener Völker wie Aborigines oder Indianer. Die Aufgabe hört sich zunächst simpel an, ist aber nicht ohne, und die Zwillinge überleben nur gerade so. Dabei machen sie Entdeckungen, die einem Schauder über die Haut jagen. Abermals haben die Entdeckungen mit dem Schöpferclan zu tun, der immer geheimnisvoller, hinterhältiger und rücksichtsloser erscheint.
Die Konfrontation mit diesem Clan - besser seinen Meistern - bildet den Höhepunkt der Trilogie. Wieder tauchen unverhofft Verwandte auf, die sich allerdings als skrupellose, sadistische Machtmenschen entpuppen.
Erst am Ende dieses Buches schliesst sich der Kreis zum Prolog.
Wer jetzt aber befürchtet, es ginge hier nur um Kämpfe und Komplotte, den kann ich beruhigen. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Erst war ich ein wenig böse auf den Autor, wegen des vermeintlichen Betruges, doch die Begründung war so schön und schlüssig, dass sie mich wieder versöhnte.
Das Ende ist grandios. Wenn man schon meint, die Rettung sei unausweichlich, so taucht eine unvermutete Gefahr aus den Tiefen des Meeres auf, die mir atemlose Spannung bescherte. Zudem gibt sie zweien der Hauptfiguren nochmals die Gelegenheit, zu glänzen.
Der Epilog eröffnet neue Erwartungen. Ich würde gerne eine Fortsetzung von Tarjans Welt lesen.