Attribute im Deutschen
Zu ihren Eigenschaften und ihrer Position im grammatischen System
Die Untersuchung attributiver Ausdrücke beschränkt sich in der generativen Forschung häufig darauf, ihre Einbettung in die DP zu untersuchen. Die vorliegende Arbeit hingegen befasst sich mit der internen Struktur von Attributen: Was ist der strukturelle...
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Produktinformationen zu „Attribute im Deutschen “
Klappentext zu „Attribute im Deutschen “
Die Untersuchung attributiver Ausdrücke beschränkt sich in der generativen Forschung häufig darauf, ihre Einbettung in die DP zu untersuchen. Die vorliegende Arbeit hingegen befasst sich mit der internen Struktur von Attributen: Was ist der strukturelle Aufbau dieser selten untersuchten Konstruktionen? Am Beispiel des Deutschen wird gezeigt, dass dem semantischen Begriff der Attribution eine klare morphosyntaktische Entsprechung gegenübergestellt werden kann. Alle komplexen Attributionsausdrücke des Deutschen sind satzwertig. Der Kopf dieser CP-wertigen Strukturen ist die attributive Flexion (traditionell: Kasus, Genus und Numerus, KGN): Die vorgebliche Kongruenzflexion wird damit einer gänzlich neuen Funktion zugeführt, die sie als Menge von Sondenmerkmalen beschreibt. Aufgabe dieser KGN-Sonde ist es ausdrücklich nicht, die Kongruenz mit dem modifizierten Nomen auszudrücken. Vielmehr identifiziert sie in ihrer Domäne ein Argument, das die nötigen Kasus-, Genus- und Numerus-Merkmale aufweist und implementiert die koreferentielle Lesart dieses Arguments mit dem modifizierten Nomen. Unterschiede zwischen APen, Partizipialattributen und Relativsätzen lassen sich ohne weitere Zusatzannahmen zurückführen auf Unterschiede der jeweils verketteten lexikalischen Elemente, insbesondere auf die Einbettung phi-defektiver bzw. phi-vollständiger Prädikationen. Das Ergebnis der Analyse wird in einen weiteren Rahmen gestellt: Als vierte satzwertige Konstruktion des Deutschen vervollständigt die Attribution eine Kreuzklassifikation von sogenannten Referenztypen: Der Unterscheidung von Haupt- und Nebensatz-CP für die Referenz auf Mengen von Indizes wird die Unterscheidung von DP und Attributionsstruktur für die Referenz auf Mengen von Individuen gegenübergestellt: Selbstständig referentielle Ausdrücke (Matrix-CP und DP) realisieren uninterpretierbare Merkmale von V bzw. N in ihrer Kopfposition, restringierende Ausdrücke füllen die Position mit subordinierenden Elementen, nämlich C
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bzw. KGN. Die Arbeit schliesst mit einem Ausblick auf weitere Anwendungsmöglichkeiten dieser Kreuzklassifikation.
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Die Untersuchung attributiver Ausdrcke beschrnkt sich in der generativen Forschung hufig darauf, ihre Einbettung in die DP zu untersuchen. Die vorliegende Arbeit hingegen befasst sich mit der internen Struktur von Attributen: Was ist der strukturelle Aufbau dieser selten untersuchten Konstruktionen? Am Beispiel des Deutschen wird gezeigt, dass dem semantischen Begriff der Attribution eine klare morphosyntaktische Entsprechung gegenbergestellt werden kann.
Alle komplexen Attributionsausdrcke des Deutschen sind satzwertig. Der Kopf dieser CP-wertigen Strukturen ist die attributive Flexion (traditionell: Kasus, Genus und Numerus, KGN): Die vorgebliche Kongruenzflexion wird damit einer gnzlich neuen Funktion zugefhrt, die sie als Menge von Sondenmerkmalen beschreibt. Aufgabe dieser KGN-Sonde ist es ausdrcklich nicht, die Kongruenz mit dem modifizierten Nomen auszudrcken. Vielmehr identifiziert sie in ihrer Domne ein Argument, das die ntigen Kasus-, Genus- und Numerus-Merkmale aufweist und implementiert die koreferentielle Lesart dieses Arguments mit dem modifizierten Nomen. Unterschiede zwischen APen, Partizipialattributen und Relativstzen lassen sich ohne weitere Zusatzannahmen zurckfhren auf Unterschiede der jeweils verketteten lexikalischen Elemente, insbesondere auf die Einbettung phi-defektiver bzw. phi-vollstndiger Prdikationen.
Das Ergebnis der Analyse wird in einen weiteren Rahmen gestellt: Als vierte satzwertige Konstruktion des Deutschen vervollstndigt die Attribution eine Kreuzklassifikation von sogenannten Referenztypen: Der Unterscheidung von Haupt- und Nebensatz-CP fr die Referenz auf Mengen von Indizes wird die Unterscheidung von DP und Attributionsstruktur fr die Referenz auf Mengen von Individuen gegenbergestellt: Selbststndig referentielle Ausdrcke (Matrix-CP und DP) realisieren uninterpretierbare Merkmale von V bzw. N in ihrer Kopfposition, restringierende Ausdrcke fllen die Position mit subordinierenden Elementen, nmlich C bzw. KGN. Die Arbeit schliet mit einem Ausblick auf weitere Anwendungsmglichkeiten dieser Kreuzklassifikation.
Alle komplexen Attributionsausdrcke des Deutschen sind satzwertig. Der Kopf dieser CP-wertigen Strukturen ist die attributive Flexion (traditionell: Kasus, Genus und Numerus, KGN): Die vorgebliche Kongruenzflexion wird damit einer gnzlich neuen Funktion zugefhrt, die sie als Menge von Sondenmerkmalen beschreibt. Aufgabe dieser KGN-Sonde ist es ausdrcklich nicht, die Kongruenz mit dem modifizierten Nomen auszudrcken. Vielmehr identifiziert sie in ihrer Domne ein Argument, das die ntigen Kasus-, Genus- und Numerus-Merkmale aufweist und implementiert die koreferentielle Lesart dieses Arguments mit dem modifizierten Nomen. Unterschiede zwischen APen, Partizipialattributen und Relativstzen lassen sich ohne weitere Zusatzannahmen zurckfhren auf Unterschiede der jeweils verketteten lexikalischen Elemente, insbesondere auf die Einbettung phi-defektiver bzw. phi-vollstndiger Prdikationen.
Das Ergebnis der Analyse wird in einen weiteren Rahmen gestellt: Als vierte satzwertige Konstruktion des Deutschen vervollstndigt die Attribution eine Kreuzklassifikation von sogenannten Referenztypen: Der Unterscheidung von Haupt- und Nebensatz-CP fr die Referenz auf Mengen von Indizes wird die Unterscheidung von DP und Attributionsstruktur fr die Referenz auf Mengen von Individuen gegenbergestellt: Selbststndig referentielle Ausdrcke (Matrix-CP und DP) realisieren uninterpretierbare Merkmale von V bzw. N in ihrer Kopfposition, restringierende Ausdrcke fllen die Position mit subordinierenden Elementen, nmlich C bzw. KGN. Die Arbeit schliet mit einem Ausblick auf weitere Anwendungsmglichkeiten dieser Kreuzklassifikation.
Lese-Probe zu „Attribute im Deutschen “
II. Stellung der attributiven Ausdrücke im grammatischen System (S. 93-94)Der zweite Teil der Arbeit basiert auf der im ersten Teil dargestellten Analyse. Einige Konsequenzen des Ansatzes werden vorgestellt und daraufhin überprüft, ob die Analyse erlaubt, Attributionsausdrücke plausibel in die Grammatik des Deutschen und in universalgrammatische Erwägungen einzubinden.
3. Referentielle Eigenschaften von Nomina und Verben im Deutschen
Die dieser Arbeit zugrunde liegende Vorstellung von Wortarten ist die, nach der Wortarten sich insbesondere anhand der Massgabe der Argumentstruktureigenschaften ihrer Mitglieder definieren lassen. Mit Steinitz ( 97) und Wunderlich ( 96) liegen zwei Merkmalssysteme vor, die die referentiellen Argumente von Nomen und Verben zur Wortartenklassifikation nutzen. Wörter lassen sich nach diesen Vorschlägen über die Existenz (oder Abwesenheit) referentieller Argumente in ihren Merkmalsaustattungen als Mitglieder von Wortarten definieren. Für Steinitz und Wunderlich verfügen Nomina und Verben über referentielle Argumente.
Weitere Wortarten ergeben sich z. B. durch verschiedene Arten von vorhandenen referentiellen Argumenten. Ihre zeitlinguistischen Eigenschaften wurden in der Analyse der P1- und P2-Formen zum Anlass genommen, Partizipien auch attributiv als Verben zu führen, da sie in ihrer Partizipialmorphologie die zeitlinguistische Kategorie Aspekt ausdrücken. Im zweiten Teil der Arbeit wird die Analyse der komplexen attributiven Strukturen in einen weiteren Zusammenhang gestellt, der gleichwohl eng mit dem ersten Teil verknüpft bleibt:
Durch die Annahme, Nomen und Verben seien aufgrund ihrer referentiellen Argumente in der Lage, selbstständig zu referieren, stellt sich die Frage, inwieweit die vorgeschlagenen Repräsentationen für attributive Partizipien und Relativsätze diesem Umstand Rechnung tragen: Welche Art von Referenz wird mit attributiven Partizipialstrukturen und Relativsätzen realisiert, wenn beide, wie behauptet,
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Verben enthalten? Zur Darstellung sei dies gesagt: Es kann nicht Anliegen dieser morphosyntaktisch orientierten Arbeit sein, eine präzise semantische Charakterisierung der Attributionsstrukturen zu liefern.
Die Darstellung bleibt daher, wo es mir der Sache nicht abträglich erscheint, metaphorisch. Mit Lohnstein (2000) liegt eine Analyse der referentiellen Eigenschaften von Verben in Haupt- und Nebensatzstrukturen vor. Lohnstein zeigt, inwieweit die Stellungsvarianten Verb-Erst (V1) und Verb-Zweit (V2) bzw. Verb-Letzt (Vletzt) zu unterschiedlichen Ausprägungen der referentiellen Eigenschaften von Verben führen.
Erst die Bewegung in die C0-Position erlaubt es Verben, die durch ihre Projektion ausgedrückte Proposition in der Diskursdomäne zu verankern: Die in einem (Vletzt-) Nebensatz enthaltene Proposition wird nur im Kontext des Matrixsatzes ausgewertet (und spezifiziert oder restringiert diesen demnach). Verbale attributive Partizipien treten weder als Haupt- noch als Nebensätze auf. Die grundlegende Frage des zweiten Teils der vorliegenden Arbeit ist demnach: Wie ist es möglich, dass das referentielle Argument eines Verbs letztlich innerhalb der Attributionsstruktur realisiert wird? Inwiefern eignen sich also Attributionsausdrücke, wie sie im ersten Teil der Arbeit vorgestellt werden, semantisch-funktional für die ihnen zugedachte Aufgabe, die Menge der Individuen, auf die das Kopfnomen verweist, zu restringieren?
Die Darstellung bleibt daher, wo es mir der Sache nicht abträglich erscheint, metaphorisch. Mit Lohnstein (2000) liegt eine Analyse der referentiellen Eigenschaften von Verben in Haupt- und Nebensatzstrukturen vor. Lohnstein zeigt, inwieweit die Stellungsvarianten Verb-Erst (V1) und Verb-Zweit (V2) bzw. Verb-Letzt (Vletzt) zu unterschiedlichen Ausprägungen der referentiellen Eigenschaften von Verben führen.
Erst die Bewegung in die C0-Position erlaubt es Verben, die durch ihre Projektion ausgedrückte Proposition in der Diskursdomäne zu verankern: Die in einem (Vletzt-) Nebensatz enthaltene Proposition wird nur im Kontext des Matrixsatzes ausgewertet (und spezifiziert oder restringiert diesen demnach). Verbale attributive Partizipien treten weder als Haupt- noch als Nebensätze auf. Die grundlegende Frage des zweiten Teils der vorliegenden Arbeit ist demnach: Wie ist es möglich, dass das referentielle Argument eines Verbs letztlich innerhalb der Attributionsstruktur realisiert wird? Inwiefern eignen sich also Attributionsausdrücke, wie sie im ersten Teil der Arbeit vorgestellt werden, semantisch-funktional für die ihnen zugedachte Aufgabe, die Menge der Individuen, auf die das Kopfnomen verweist, zu restringieren?
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Inhaltsverzeichnis zu „Attribute im Deutschen “
1;Inhaltsverzeichnis;62;Vorwort;8
3;Einleitung;10
3.1;1. Gegenstand, Aufbau und Ziele der Arbeit;10
3.2;2. Theoretischer Rahmen der Arbeit;19
4;I. Analyse attributiver Ausdrücke;38
4.1;1. Empirische Eigenschaften attributiver Ausdrücke im Deutschen;38
4.2;2. Analyse attributiver Ausdrücke im Deutschen;59
5;II. Stellung der attributiven Ausdrücke im grammatischen System;130
5.1;3. Referentielle Eigenschaften von Nomina und Verben im Deutschen;130
5.2;4. R-Typen: Zur Stellung der Attribution im Deutschen;133
6;Literatur;172
Bibliographische Angaben
- Autor: Volker Struckmeier
- 2007, XXXV, 143 Seiten, Masse: 17 x 24 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Akademie-Verlag
- ISBN-10: 3050043253
- ISBN-13: 9783050043258
- Erscheinungsdatum: 13.08.2007
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