Antike Welten
Kultur und Geschichte
Knossos, Troja, Athen, Rom, Pompeji, Palmyra
Einführungen in die Geschichte der Antike orientieren sich auch heute noch oft an politischen Ereignissen und den Taten "grosser Männer". Beate Wagner-Hasel stellt in diesem Studienbuch dagegen die Kultur- und...
Einführungen in die Geschichte der Antike orientieren sich auch heute noch oft an politischen Ereignissen und den Taten "grosser Männer". Beate Wagner-Hasel stellt in diesem Studienbuch dagegen die Kultur- und...
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Produktinformationen zu „Antike Welten “
Knossos, Troja, Athen, Rom, Pompeji, Palmyra
Einführungen in die Geschichte der Antike orientieren sich auch heute noch oft an politischen Ereignissen und den Taten "grosser Männer". Beate Wagner-Hasel stellt in diesem Studienbuch dagegen die Kultur- und Religionsgeschichte, die Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie die Geschlechtergeschichte der antiken Welt ins Zentrum ihrer Darstellung, die chronologisch vom minoisch-mykenischen Griechenland bis in die römische Kaiserzeit reicht.
Entlang von Umbrüchen der politischen Systeme - der Entstehung der griechischen Polis, dem Sturz der Tyrannis, dem Aufkommen der attischen Demokratie, der Gründung und Krise der römischen Republik und der Ausbildung des Prinzipats - entfaltet sie ein farbiges Bild einer Epoche, deren kulturelle und soziale Praktiken uns heute fremd geworden sind, die für die Identität Europas aber unabdingbare Anknüpfungspunkte bietet.
Einführungen in die Geschichte der Antike orientieren sich auch heute noch oft an politischen Ereignissen und den Taten "grosser Männer". Beate Wagner-Hasel stellt in diesem Studienbuch dagegen die Kultur- und Religionsgeschichte, die Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie die Geschlechtergeschichte der antiken Welt ins Zentrum ihrer Darstellung, die chronologisch vom minoisch-mykenischen Griechenland bis in die römische Kaiserzeit reicht.
Entlang von Umbrüchen der politischen Systeme - der Entstehung der griechischen Polis, dem Sturz der Tyrannis, dem Aufkommen der attischen Demokratie, der Gründung und Krise der römischen Republik und der Ausbildung des Prinzipats - entfaltet sie ein farbiges Bild einer Epoche, deren kulturelle und soziale Praktiken uns heute fremd geworden sind, die für die Identität Europas aber unabdingbare Anknüpfungspunkte bietet.
Klappentext zu „Antike Welten “
Knossos, Troja, Athen, Rom, Pompeji, PalmyraEinführungen in die Geschichte der Antike orientieren sich auch heute noch oft an politischen Ereignissen und den Taten "grosser Männer". Beate Wagner-Hasel stellt in diesem Studienbuch dagegen die Kultur- und Religionsgeschichte, die Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie die Geschlechtergeschichte der antiken Welt ins Zentrum ihrer Darstellung, die chronologisch vom minoisch-mykenischen Griechenland bis in die römische Kaiserzeit reicht.Entlang von Umbrüchen der politischen Systeme - der Entstehung der griechischen Polis, dem Sturz der Tyrannis, dem Aufkommen der attischen Demokratie, der Gründung und Krise der römischen Republik und der Ausbildung des Prinzipats - entfaltet sie ein farbiges Bild einer Epoche, deren kulturelle und soziale Praktiken uns heute fremd geworden sind, die für die Identität Europas aber unabdingbare Anknüpfungspunkte bietet.
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Lese-Probe zu „Antike Welten “
Einleitung: Antiquierte Antike? Vom Nutzen der Alten Geschichte"Antiquierte Antike?": Mit dieser rhetorischen Frage überschrieb 1971 der Tübinger Altphilologe und Rhetorikprofessor Walter Jens seine Rede zur 350-Jahr-Feier des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Heilbronn, um mit dem Untertitel zugleich die Antwort zu geben: "Perspektiven eines neuen Humanismus". Autonomie bewahren zu können, einen geistigen Raum zu erhalten, in dem kritisches Überschreiten, Opposition und Absage sich entfalten könne, all dies sollte die Beschäftigung mit der Antike ermöglichen (Jens 1971, 57). Er spielte dabei mit der Doppelbedeutung von Antike als Wert- und Epochenbegriff. Antike kommt vom lateinischen antiquus, anticus ("alt", "ehrwürdig", "überkommen") und wurde erst im 17. Jh. zum Epochenbegriff erhoben (Settis 2005). Indem Jens die Erziehung zur Kritikfähigkeit zur Leitlinie seines gerade nicht antiquierten Antikenverständnisses machte, bot er der kritischen Generation der "1968er" ein ihr zeitgemässes Antikenbild an, das dem Glauben an die Wandelbarkeit von Normen und Werten Rechnung trug. Damit setzte er sich von seinem älteren Kollegen, dem Tübinger Gräzisten Wolfgang Schadewaldt, ab, einem Verfechter des sogenannten Dritten Humanismus der 1930er Jahre. Zeitlose Geltung von Mass, Ordnung und Schönheit, vor allem aber der Vorrang eines abendländischen Menschenbildes gehörten zum Credo der Vertreter des Dritten Humanismus (Hölscher 1989, 4-6). Sie sahen sich in einer jahrhundertealten Tradition, die bis in die Renaissance und in das Zeitalter der Aufklärung zurückreichte.Bis ins 19. Jh. hinein dienten antike Werke als ein allgemeines Verständigungsmittel über politische und moralische Wertvorstellungen. Als es beispielsweise im 18. Jh. in Nordamerika darum ging, sich für eine bundesstaatliche oder eine zentralistische Ordnung zu entscheiden, bezogen sich die Gründungsväter der Vereinigten Staaten Amerikas in ihren politischen Reden auf antike Beispiele. Die Antiföderalisten bewunderten
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die antiken Bürgerheere und verwarfen den Vorschlag der Federalists, eine dauerhafte Armee zu unterhalten, wie dies Römer und Perser getan hätten. Sie hielten dies angesichts des antiken Vorbildes der Spartaner für überflüssig. Diese hätten einst mit nur wenigen Kriegern ihr Land gegen eine Million persischer Sklaven verteidigt (Richard 1994, 79). Auf historische Richtigkeit kam es dabei nicht an. Denn die Klasse der Spartiaten, von der hier die Rede ist, bildete eine gut trainierte Kriegerkaste; sie waren quasi-professionelle Krieger, nicht Bürger, die im zivilen Leben einem anderen Beruf als dem des Soldaten nachgingen. Geschichte diente hier als Schule der politischen Moral. Aus den Schriften antiker Historiker bezog man die Vorbilder für politische Tugenden und Regierungsmodelle. George Washington sah sich selbst als neuer Cato Uticenis, der einst die römische Republik verteidigt hatte (Richard 1994, 58); französische Revolutionäre bezogen sich auf Cicero, dessen Redegewandtheit sie sich zum Vorbild nahmen, und riefen zum Sturz der Monarchie auf (Dahlheim 62002, 671-734).Der Glaube, Aussagen antiker Autoren seien ohne Berücksichtigung des zeitlichen Abstands und des gesellschaftlichen Umfelds ihrer Entstehung ungebrochen verstehbar, wurde erst infrage gestellt, als die Beschäftigung mit der Antike verwissenschaftlicht wurde. War die Antike bis ins 18. Jh. Teil universalgeschichtlicher Betrachtungen, so bildeten sich im Laufe des 19. Jhs. unter dem Dach der "Altertumswissenschaft" einzelne Fachdisziplinen wie Klassische Philologie, Archäologie und Alte Geschichte mit jeweils eigenen Methoden und Fragestellungen heraus. Mit ihr ging eine quellenkritische Hinterfragung der Glaubwürdigkeit antiker Autoren einher, die einer Reflexion des historischen Kontextes, in dem antike Werke standen, und damit einer Relativierung der in ihnen fassbaren Wertvorstellungen Vorschub leisteten. Manche antike Ideale entpuppten sich bei näherer Betrachtung als Missverständnisse.
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Inhaltsverzeichnis zu „Antike Welten “
InhaltEinleitung: Antiquierte Antike?Vom Nutzen der Alten Geschichte 71. Die minoisch-mykenische "Palastkultur" 151.1 Was Steine und Mythen erzählen: Europas Anfänge in Knossos 161.2 Buchhaltung und Schriftkultur: Die Entzifferung der Linear B-Tafeln 321.3 Der Untergang der "Palastkultur" und das Problem der Ethnogenese 392. Die griechische Poliskultur 512.1 Polisbildung: Revisionen und Perspektiven 522.2 Neue Schriftlichkeit und das Entstehen der Geschichtsschreibung 602.3 Mündliche Dichtung und Erinnerungskultur: Die Erzählung vom Trojanischen Krieg 672.4 Das Homerische Herrschaftssystem: Erbliches Königtum oder big men-System? 752.5 Der idealtypische Gesetzgeber: Solon und die Formierung der attischen Bürgerschaft 802.6 Tyrannenherrschaft und die Entwicklung Athens zum Kultzentrum 932.7 Politische Dressur im Theater: Demokratische Kultur in Athen 1042.8 An der Polis und am Heiligen teilhaben: Das Bürgerrecht der Frauen 1182.9 Lockende Ferne: Seeherrschaft und Piraterie im Zeitalter des Hellenismus 1303. Das Römische Weltreich 1443.1 Tuffstein, Tiberfurt und Salinen: Rom und seine Landschaften 1473.2 Gründungsmythen und Exemplaliteratur: Die Fundierung der sozialen und politischen Ordnung Roms 1583.3 Konsenskultur und Konkurrenz in der römischen Republik 1753.4 Das Ende des Konsenses: Politische Skandale und die Krise der Republik 1943.5 Hungerkrisen und die Etablierung des Prinzipats 2063.6 Kaiserliche Pracht: Vom aristokratischen Hauswesen zum Hof des Princeps 2153.7 Hinter dem Vorhang: Die Nachfolge?frage und die Macht der Kaiserfrauen 2223.8 Pompeji: Vom Leben in einer römischen Stadt 2293.9 Weltwunder Kolosseum und die Kultur der Spiele 2453.10 Das Ende des Weströmischen Reiches: Wandel oder Niedergang? 256Danksagung 267Bibliographie 269Register 305
Autoren-Porträt von Beate Wagner-Hasel
Beate Wagner-Hasel ist emeritierte Professorin für Alte Geschichte an der Universität Hannover.
Bibliographische Angaben
- Autor: Beate Wagner-Hasel
- 2017, 315 Seiten, Masse: 13,3 x 20,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593507927
- ISBN-13: 9783593507927
- Erscheinungsdatum: 03.11.2017
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