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Alphabet

 
 
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Simon Austen ist ebenso charmant und verführerisch wie undurchschaubar und manipulativ. Eine tickende Zeitbombe. Er durchbricht die Monotonie seiner Haft, indem er endlich Lesen und Schreiben lernt und mit seiner Therapeutin Spielchen treibt. Dabei...
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Kommentare zu "Alphabet"
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  • 4 Sterne

    9 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 07.10.2021

    "Es waren häufig Analphabeten, die anderen vorgeschrieben haben, was sie tun sollten." (Gregor Brand)
    Bevor der 21-jährige Simon seine Freundin Amanda getötet hat und lebenslänglich inhaftiert wird, ist er in verschiedenen Heimen und Pflegefamilien aufgewachsen. Lesen und Schreiben hat er nie wirklich gut gelernt, weshalb er im Gefängnis die Chance ergreift dieses nachzuholen. Worte haben auf einmal eine ganz besondere Bedeutung für Simon und so beginnt er trotz Verbot Brieffreundschaften mit Frauen. Nach einer Schlägerei wird er verletzt und lernt Vic kennen, der gerade dabei ist sich in Charlotte zu verwandeln. Neben seinem Studium entwickelt sich zwischen den beiden eine Freundschaft. Ob und wie Simon in den 13 Jahren Haft sich gewandelt hat, das erzählt uns diese Geschichte.

    Meine Meinung:
    Mitte der 90er Jahre ist es, als die Autorin für ein Jahr in einem britischen Männergefängnis war. Dieses stand im Ruf, schwierige Gefangene und ein anstrengender Arbeitsplatz zu sein. Für die Autorin ist es ein Jahr voll harter körperlicher und geistiger Arbeit mit viel Emotionen, die sie mit diesem Buch verarbeitet hat. Dabei versuchte sie zu verstehen, was in den Häftlingen vor sich geht und warum sie ihre Tat begangen haben. In der Praxis heisst das, sie müssen lernen, die Tat einzugestehen, Reue zeigen und damit umgehen, damit man sie nach der Haft wieder in die Gesellschaft eingliedern kann. Dies erlebe ich in diesem Buch am Beispiel von Simon, der eine lebenslange Haftstrafe zu verbüssen hat. Ich tauche ein in die Gefühls- und Gedankenwelt eines Mörders und begleite ihn zu Therapien. Für Simon haben Worte eine besondere Bedeutung, ausdrücklich jene Worte, die sich auf seinen Charakter beziehen und die er sich als Tattoos auf seine Haut sticht. Dabei sind es nicht nur Negative, sondern durchaus inzwischen auch Positive, die seinen Körper zieren. Trotzdem bin ich entsetzt von der Vorstellung, sich so seinen Körper zu verunstalten, in dem man Worte wie Nutte, dumme Sau, Wichser, Spinner und viele weitere dort stehen hat. Ansonsten ist Simon eher ein schüchterner Einzelgänger, der kontrolliert und nicht gerade zugänglich ist, was seine Tat betrifft. Entsetzt bin ich von den englischen Haftbedingungen, unter denen Inhaftierten untergebracht sind. Ein Häftling hat sicherlich kein Anrecht auf ein Hotelzimmer, doch ein Eimer als Toilette, das ist schon wirklich recht primitiv. Auch wenn mitunter das Buch sehr detailliert und anspruchsvoll ist, macht es mir zunehmend Spass mehr über die Person Simon zu erfahren. Schade nur, dass ich von seiner Vergangenheit hier nur recht bedingt erfahre. Mich hätte es interessiert, mehr zu wissen, was er da alles erlebt hat. Dagegen verwundert mich, dass er innerhalb so kurzer Zeit vom Analphabeten zum Schreiber, Literaturkenner, Leser und schliesslich sogar zum Studierenden wird. Allerdings sieht man hier, dass hinter Analphabeten durchaus intelligente Menschen stecken können. Ebenso überrascht mich seine Freundschaft zu Charlotte (Vic), bei ihr scheint er seine Ängste und Befangenheit vor Frauen zu verlieren. Zum Glück ist dieses Buch nach 10 Jahren in der Schublade nun endlich veröffentlicht worden. Zwar sind manche Therapieansätze inzwischen veraltet und überholt, doch ansonsten ist sicher vieles auch heute noch aktuell. Für mich ein interessantes Buch zum besseren Verständnis und Nachdenken von Häftlingen und Haftbedingungen, dem ich 4 von 5 Sterne gebe.

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  • 5 Sterne

    5 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xirxe, 07.10.2021 bei bewertet

    Seit acht Jahren ist der 29jährige Simon in Haft, verurteilt zu lebenslänglich wegen Mordes an seiner damaligen Freundin. Im Gefängnis lernt er Lesen und Schreiben, das er bis dahin nur bruchstückhaft beherrscht und holt den mittleren Schulabschluss nach. Er beginnt Brieffreundschaften mit Frauen, wobei er nicht weiss, dass eine davon erst 14 Jahre alt ist. Als deren Vater erfährt, dass seine minderjährige Tochter mit einem Mörder korrespondiert, wird ihm das Schreiben untersagt und den Brief, in dem er erstmalig seine Tat schildert, erhält seine neue Betreuerin Bernadette. Diese sieht Weiterentwicklungsmöglichkeiten bei dem jungen Mann und vermittelt ihm einen Platz in einem Therapie-Programm einer Sondereinrichtung für Gewaltstraftäter in Wentham.

    Dort herrschen andere, bessere Bedingungen. Während im Gefängnis untereinander das Recht des Stärkeren dominiert und die Vollzugsbeamten unter widrigen Bedingungen und häufig voller Geringschätzigkeit für die Inhaftierten diese 'beaufsichtigen', gelten in Wentham Respekt und Wertschätzung für den einzelnen Menschen, egal welchen Verbrechens sie sich schuldig gemacht haben. Bei Simon machen sich Veränderungen bemerkbar, nicht nur in Form von aufkommendem Bildungshunger, sondern auch in puncto Selbstreflexion in Bezug auf seine Tat, die er bisher erfolgreich verdrängt hat.

    Kathy Page hat diese Entwicklung Simons so überzeugend dargestellt, dass man seinen Gedankengängen, seinen Versuchen, seine Aggressionen in den Griff zu bekommen oder Vertrauen zu fassen, ohne Zweifel nachvollziehen kann. Auch ihre Darstellung des Gefängnisalltags macht ersichtlich, ohne dass sie dies ausdrücklich kommentiert, wie destruktiv sich Haftstrafen ohne Resozialisierungsmassnahmen auf die Gefangenen auswirken. Auch wenn Simons Geschichte in den 1980ern Jahren spielt, ist das Thema aktuell, da immer wieder über die Sinnhaftigkeit solcher Massnahmen diskutiert wird. Ebenfalls deutlich erkennbar werden die An- und Überforderungen an das Gefängnis- und Therapiepersonal. Insbesondere in den Gefängnissen ist ein Mangel an Allem zu verzeichnen; Gefangene werden ausschliesslich verwaltet und das zu den möglichst niedrigsten Kosten. Schlechtes Essen, mangelhafte Unterbringung, unzureichende Versorgung mit allem Anderen führen zu einer ständig gespannten Atmosphäre, mit der die schlecht bezahlten Vollzugsangestellten tagtäglich zurecht kommen müssen. Während das Therapiepersonal über solche Defizite nicht klagen kann, obliegt ihnen jedoch die Verantwortung, eine Prognose abzugeben, ob ein Mensch künftig in die Freiheit entlassen werden kann, ohne eine Gefahr für Andere darzustellen.

    Es ist ein sehr vielschichtiger Roman mit einem Einblick in eine Welt, von der die Meisten von uns nur in den Nachrichten hören, lesen oder sehen. Kathy Page hat uns diese Welt aufgrund ihrer einjährigen Erfahrung als Writer in Residence im Her Majesty's Prison Nottingham nahe gebracht.

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