Achilles' Laufberater
Deutschlands Läufer lieben ihn und seine "Spiegel"-Online-Kolumne: Denn Achim Achilles kennt ihre Sorgen und spricht ihnen aus der Seele. Nach dem Riesenerfolg des ersten Kolumnen-Bandes hat der...
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Deutschlands Läufer lieben ihn und seine "Spiegel"-Online-Kolumne: Denn Achim Achilles kennt ihre Sorgen und spricht ihnen aus der Seele. Nach dem Riesenerfolg des ersten Kolumnen-Bandes hat der Meisterläufer für sein zweites Buch die interessantesten und ausgefallensten Fragen aus seiner umfangreichen Leserpost ausgewählt, die er und seine Experten Dr. Fernando Dimeo und Lauftrainer Jens Karraß pointiert und kompetent zugleich beantworten: eine Fundgrube wertvoller Ratschläge für jeden ambitionierten Hobby-Läufer.
Deutschlands Läufer lieben ihn und seine "Spiegel"-Online-Kolumne: Denn Achim Achilles kennt ihre Sorgen und spricht ihnen aus der Seele. Nach dem Riesenerfolg des ersten Kolumnen-Bandes hat der Meisterläufer für sein zweites Buch die interessantesten und ausgefallensten Fragen aus seiner umfangreichen Leserpost ausgewählt, die er und seine Experten Dr. Fernando Dimeo und Lauftrainer Jens Karrass pointiert und kompetent zugleich beantworten: eine Fundgrube wertvoller Ratschläge für jeden ambitionierten Hobby-Läufer.
Deutschlands Läufer lieben ihn und seine 'Spiegel'-Online-Kolumne: Denn Achim Achilles kennt ihre Sorgen und spricht ihnen aus der Seele. Nach dem Riesenerfolg des ersten Kolumnen-Bandes hat der Meisterläufer für sein zweites Buch die interessantesten und ausgefallensten Fragen aus seiner umfangreichen Leserpost ausgewählt, die er und seine Experten Dr. Fernando Dimeo und Lauftrainer Jens Karrass pointiert und kompetent zugleich beantworten: eine Fundgrube wertvoller Ratschläge für jeden ambitionierten Hobby-Läufer.
Achilles Laufberater von Achim Achilles
LESEPROBE
Wir Läufersind doch alle gleich. Ob Jung oder Alt, Anfänger oder Routinier, schwedischerEhemann oder iranische Single- Frau, uns quälen die gleichen Sorgen. Wir habenAngst, dass es wehtut. Wir beten, dass wir endlich einmal besser werden, ohnedass wir wirklich daran glauben würden. Dafür quält uns stets das schlechteGewissen, dass wir uns zu wenig schinden. Laufen ist eine Qual, immer, ganzegal, ob man gerade läuft, dann ist sie physisch, oder nicht läuft, dann istsie psychisch. Es sei denn, das Laktat sitzt einemnoch hartnäckig im Musculus tensorfasciae latae, was sie jagern mal tut, diese miese kleine Milchsäure, vor allem, wenn man höchstenseinmal im Monat an der seit Jahren bedenklich grobschlächtigen Technik arbeitetund zu diesem Zweck alberne Verrenkungen im Stadion macht. Das dämliche Grinsender anderen quält übrigens auch.
Am Tagdanach liegt man röchelnd auf dem Sofa und leidet an Beinpein und Seelenschmerzgleichzeitig, wegen des heute entgangenen Trainings. Geht man trotzdem hin,schmerzen die Beine noch doller, aber nicht so stark wie die Tatsache, dassdiese Neue, diese dunkelhaarige Frau, die erst zwei-, dreimal da war undbestimmt schon fast 50 ist, dass die offen- sichtlich sehr viel flotter über1000 Meter wetzt als man selbst, der sich schon seit Jahren ohne grössereFortschritte über diese Distanz quält.
Laufen,das ist aber auch Hoffnung. Die Illusion, nach dem samstäglichen Waldlauf nichtganz so kaputt zu sein wie letzte Woche, die Illusion, dass die kleine, süssePraktikantin interessiert bis bewundernd gucken wird, wenn wir wie zufällig an derStuhlkante ein Stück Hosenbein hochschieben, um unsere nun wirklich nichtschlechte Wade hervorblitzen zu lassen, die wir genau in diesem Moment auchnoch anzuspannen versuchen, ohne angestrengt auszusehen, vor allem aber dieIllusion, dass wir es dieses Jahr endlich packen können mit der neuen Bestzeit.
JederBlödhammel gibt mit seiner Zehn-Kilometer-Zeit von unter 40 Minuten an; dannwerden wir doch wenigstens unter 45 bleiben. Aber seien wir ehrlich: Unter 50war schon anstrengend genug. Und gesund ist es ja auch nicht, diese Anstrengerei. Ist uns sowieso völlig egal. Was soll derStress? Man kann ja auch mal vernünftig sein und muss nicht immer in Leistungskategoriendenken, sagt das Engelchen. Vernunft? Was ist das?,fragt dagegen das Teufelchen. Wir wollen siegen, um jeden Preis. Lieber tot alsZweiter. Wofür treiben wir den ganzen Irrsinn denn sonst?
Laufen istpermanenter Widerspruch, Hegelsche Dialektik mit Matsche am Schuh, das ewigeAuf und Ab zwischen Hoffen und Bangen, zwischen Euphorie und Suizidplänen,zwischen Sucht und Unlust, ein emotionales und physisches Durcheinander, dasuns noch mehr als ohnehin schon an uns zweifeln lässt. Einmal, nur einmal, wollenwir einen grossen Sieg, am liebsten über uns selbst. Aber anstrengen wollen wiruns lieber nicht, auf jeden Fall nicht so viel. Wir sind uns deswegen nie gutgenug. Wir könnten immer besser sein, als wir sind. Auch dünner. Aber nächsteWoche ist auch noch ein Tag zum Trainieren, das reicht ja wohl zum Bessersein. Wirmüssen immer weiterlaufen, damit wir weiter an uns leiden können. Laufen ohneLeiden ist völliger Quatsch. Leiden gehört untrennbar zum Laufen. Es gibt jaauch kein Bier ohne Wasser.
Leiden,das ist ein gutes Stichwort. Natürlich tut uns immer irgendetwas weh. Neben denvielen ernsten Verletzungen, die wir schon seit Jahren mit uns herumtragen,weil wir sie geduldig und heldenhaft verschleppt haben, sind da noch dieseganzen kleinen Ärgerlichkeiten, die sich durch konsequentes Ignorierenvielleicht auch einmal zu etwas Ernsthaftem auswachsen. Es ist dieseswohlbekannte Zwicken und Piepen und Pfeifen und Gurgeln und Quietschen in allenerdenklichen Regionen des Körpers, jenes vertraute Grundgrummeln auch dort, wonormale Menschen niemals Körpergeräusche vermuten würden.
NeueGeräusche machen den Läufer hingegen ausgesprochen misstrauisch. In derSchulter zum Beispiel hat es bislang immer nur gejault. Aber seit gesternklappert es da auch. Ob es was Ernstes ist, Dramatisches gar, mit dem ich beimnächsten Lauftreff so richtig angeben kann? Eine Läuferschulter? Ist das lebensbedrohlich?Jedenfalls hatte das in den letzten Monaten niemand. Fix den lateinischenAusdruck gegoogelt und die ganze Mitläuferbande stehtstramm vor Andacht. »Läuferschulter «, murmeln sie und spüren ganz festeringsherum um ihren eigenen Schultergürtel. Aber da ist nichts ausser dem altbekanntenQuietschen. Tjaha, so eine Läuferschulter hättet ihrwohl auch gern, denke ich mir dann. Aber nachmachen ist zu einfach. IhrSchlingel müsst euch schon eine eigene exotische Krankheit ausdenken. JederLäufer hat eben den Ehrgeiz, sein ganz persönliches Zipperlein zu besitzen.
Ähnlichindividualistisch geht es bei der Ausrüstung zu. I-podim Schuh, geruchsvernichtende Silberfasern um Fuss undKnöchel, Tattoo an der Wade, Bandage am Knie, eindurchs lange Laufen unnatürlich verschrumpeltes Dingsbums etwas höher, dazuNierenwärmer, Pulsgurt, Spiderman-Brille und Goretex- Mütze, alles zusammengehalten von dreilagigem Atmungstextil in den Trendfarben derMülltrennungsbranche. Natürlich braucht man das ganze Gerümpel nicht. Anderswäre auch nicht zu erklären, warum der Deutsche Meister im Marathon vor 30Jahren schneller war als seine Nachfolger heute, ganz ohne Sohlen aus derFlugzeugträgerforschung und all dem anderen Schnickschnack.
Ja, wogelaufen wird, da herrscht Durcheinander bis zur Perma-Verwirrung,da stellen sich Fragen, von denen man bis vor Kurzemnoch gar nicht wusste, dass es sie überhaupt geben könnte. Das richtigeTraining, das optimale Gewicht, was soll ich unbedingt tun,was lieber lassen? Orientierung brauchen wir eben nicht nur in Wertefragen,sondern noch viel mehr beim Laufen. Der ausdauersportlichenBewusstseins-Industrie, die uns via Fachgeschäft, Magazin, Internet undSportskameraden zu immer neuen Grossinvestitionen verleiten will, stehen wirhäufig hilflos gegenüber. Und zwar jeder von uns. In diesem Dschungel derOrientierungslosigkeit gibt es nun Licht. Dieses Buch ist ein Hochsitz mitSuperfernrohr. Von hier gibt es schonungslosen Ein- und Überblick, bis hineinin die dunkelste Ecke der gequälten Läuferseele.
Wer zuunserer Gemeinde gehört, der weiss: Dem Läufer, ganz gleich ob Anfänger,Fortgeschrittener oder Weltmeister, stellen sich Fragen, viele Fragen, die mitzunehmender Dauer der Lauf-Karriere nicht weniger werden, sondern immer mehr.Je tiefer man in den geheimnisvollen Läufer-Kosmos eindringt, desto komplexerwird das scheinbar so simple Zusammenspiel von ein paar Knochen und Muskeln,das zur normalsten Tätigkeit in der Geschichte der Menschheit führt.
Diesesvermeintlich so simple Laufen, das ist ein hochkomplexes dynamischesKörperkunstwerk, ein von Millionen korrespondierender Variablenabhängiger Prozess, dem man sich nur annähern kann. Vollends verstehen wird manPhysis und Psyche des Läufers allerdings nie. Dasmacht diese höchst banale Tätigkeit ja auch so spannend.
Wie grossder Bedarf an Beratung ist, an einfühlsamen Worten, an Trost oder Antrieb, vorallem aber an Klarheit und Verständlichkeit, das erfuhr das Team von SPIEGELONLINE schon nach wenigen Folgen der Läufer-Kolumne »Achilles Verse«, die 2004startete.
»LieberAchim «, so beginnen lustige, dramatische, kluge und bisweilen hilflose, ja,man muss es sagen, manchmal auch sehr bizarre Fragen, die seitdem täglich ausaller Welt in der unermüdlich schuftenden Sportredaktion von SPIEGEL ONLINE inHamburg eingehen und von dort, um die gelegentlichen Beschimpfungen gesäubert,nach Berlin weitergereicht werden.
Unter demTitel »Achilles Ferse« kümmert sich zweimal wöchentlich ein kompetentes Triogeduldig, fröhlich und manchmal auch ungehalten um Probleme und Problemchen dergrössten Glaubensgemeinschaft der Welt: den Läufern. Der Trainer Jens Karrass,der die zehn Kilometer einst unter 28 Minuten schaffte, sowie Dr. med.Fernando Dimeo, der seinen besten Marathon in 2Stunden und 19 Minuten bewältigte, sind nicht nur ausgezeichnete Läufer,sondern auch Experten, wenn es mal nicht so läuft. Achim Achilles schliesslichist für philosophische Haushaltsweisheiten zuständig. Karrass, von Fans auchehrfürchtig »Das Klemmbrett« genannt, coacht Prominente,gibt Laufkurse und bekämpft gemeinsam mit einer grossen Krankenkasse dieVolkskrankheit Bewegungsmangel.
Doc Dimeo, gebürtiger Argentinier, leitet die sportmedizinischeAbteilung der Charité, der grössten deutschen Klinik, und betreut dort zahlreicheSpitzen- und Breitensportler. Achilles wiederum schöpft aus seinemErfahrungsschatz, den er in Hunderten von einsamen Trainingsstunden in denGrünanlagen der Hauptstadt angesammelt hat.
Bei allenUnsicherheiten, Unschärfen und Unklarheiten, die eine Beratung per Internet mitsich bringt, hat das Trio Achilles/ Dimeo/Karrassbislang Erstklassiges geleistet an Leiben und Seelen ambitionierterBreitensportler und denen, die es noch werden wollen. Das belegen dieDankesschreiben aus aller Welt, die bisweilen gar in eindeutigen Angeboten vonemotional aufgewühlten Läuferinnen (und Läufern) gipfeln.
DasBeratungsteam hatte durch seine stete Tätigkeit in den vergangenen zwei Jahrendie Chance, die Läufergemeinde intensiv zu beobachten. Das Ergebnis dieserquasi-repräsentativen Studien wird als Weisheitswissen die Basis dieses Werks abgeben.Die rastlose Aufklärungstätigkeit im Dienste des zu allem entschlossenenAusdauersportlers ist in diesem Buch zusammengefasst, ausgebaut und mit einigender sensibelsten Achilles-Kolumnen angereichert.
Das Triomachte beim Beratungsdienst eine bahnbrechende Entdeckung,die sich als seelische Wohltat für die gequälte Läuferseele erweisen wird: InWirklichkeit gibt es zwischen Anfänger und Profi, zwischen Jung und Alt, dickund dünn, langsam oder schnell gar nicht so grosse Unterschiede, allenfalls beiMann und Frau. Im Prinzip aber sind wir Läufer einander wirklich erschreckendähnlich.
Das Daseineines jeden von uns Ausdauersportlern lässt sich in weitgehend identischePhasen aufteilen, mit den gleichen Problemen, aber auch den gleichenErfolgserlebnissen: die sieben Leben des Läufers. Jeder von uns ist immer einAnfänger, keiner von uns ist mit seinem Gewicht zufrieden, nur selten mitseinen Leistungen, jeder ärgert sich mit mehr oder minder gravierenden Verletzungenoder Handicaps herum, fragt sich, ob die Ausrüstung wirklich optimalzusammengestellt ist, alle träumen wir vom perfekten Wettkampf und natürlichvon jenem wundervollen Tag, an dem wir endlich völlig entspannt laufen, ohne diesesrhythmisch stampfende »Du musst - Du musst - Du musst« im Schädel. Jeder trägtsie in sich, diese sieben Leben. ()
© HeyneVerlag
- Autor: Achim Achilles
- 2007, Originalausgabe, 192 Seiten, Masse: 11,8 x 18,8 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 345360055X
- ISBN-13: 9783453600553
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