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50 Jahre Mondlandung

Herausgeber Roland Jeanneret im Interview über die Weltraum-Nation Schweiz und die Zukunft der Mondforschung

War die erste bemannte Mondlandung im Juli 1969 tatsächlich "ein grosser Sprung für die Menschheit"? Heute blicken wir mit der Distanz von fünf Jahrzehnten auf dieses Ereignis zurück.

Ein grosser Schritt für die Menschheit?

14 Autoren aus verschiedensten Wissensgebieten ziehen in diesem Buch, das jetzt zum 50-jährigen Jubiläum des historischen Ereignisses erschienen ist, Bilanz: Die Astrophysikerin Kathrin Altweg, der Science-Fiction-Spezialist Hans-Peter von Peschke, der China-Korrespondent Peter Achten, der Weltraumschrott-Spezialist Thomas Schildknecht, das Sonnensegel-Team der Universität Bern. So unterschiedlich ihre Perspektiven sind, so kommen sie doch in einem Punkt zum selben Ergebnis: Die Schweiz ist längst zu einer Raumfahrt-Nation geworden.

Der reich illustrierte Bildband enthält zudem sämtliche Porträts aller zwölf "Moonwalker" sowie viele Bilder, die uns immer wieder staunen lassen und berühren – wie zum Beispiel jenes vom Erdaufgang über dem Mond. Ein Bild, das uns die Sensibilität unseres blauen Planeten zeigt und uns auffordert, Sorge für ihn zu tragen.

Gewinnspiel

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Roland Jeanneret, Journalist, Autor und Herausgeber, im Interview über die Weltraum-Nation Schweiz und die Zukunft der Mondforschung

War die Mondlandung tatsächlich ein "grosser Sprung" für die Menschheit?

Roland Jeanneret: Ein sehr bedeutendes Ereignis war es bestimmt. Wieviel es der Menschheit gebracht hat, ist weitgehend Interpretation. Für die USA war es primär eine Prestigefrage im Kalten Krieg, ein politischer Wettlauf mit der Sowjetunion. Wie einige Politologen heute bilanzieren, vielleicht gar ein Stellvertreterkrieg. Der Aufwand war gigantisch: Nach heutiger Kaufkraft kostete die Mission 120 Milliarden Dollar und zeitweise arbeiteten etwa 400.000 Menschen an dem Projekt. Ich setze den "grossen Sprung" lieber in Anführungszeichen.

Wie beurteilen Weltraum-Experten heute die Bedeutung der ersten Mondlandung?

Roland Jeanneret: Für die Weltraumforschung und die Astrophysik war es ein wichtiger Meilenstein und die NASA setzte – im Gegensatz zur Politik – schon damals wissenschaftliche Akzente. Heute steht der Mond wiederum im Zentrum für die Erforschung weiterer Himmelskörper wie Mars oder Jupiter und dem All überhaupt. Der Mond wird schon bald erneut besucht und von Forschern "besiedelt" werden.

Mehr ein Miteinander statt ein Gegeneinander?

Roland Jeanneret: Ja, das wird die Zukunft der Weltallforschung sein: Mittlerweile sind die Expeditionen derart teuer geworden, dass es ohne Zusammenarbeit kaum mehr zu finanzieren wäre. Zudem ist die Basis der Raumfahrtnationen vielfältiger: Europa, China, Japan, Indien und weitere sind seit der Mondlandung dazugekommen, die Zukunft wird Kooperation statt Wettlauf sein. Russland kooperiert heute schon mit den USA, China sucht Partnerschaft in Europa. Der Mond wird unter anderem ein Startplatz für Missionen auf weitere Planeten werden, weil dort die Gravitation (Anziehung) sechs Mal geringer ist.

Roland Jeanneret: "Viele haben noch nicht realisiert, dass die Schweiz eine Weltraum-Nation geworden ist…"

Wie wichtig war die Schweizer Beteiligungen in diesem Projekt?

Roland Jeanneret: Zumindest für die Universität Bern war es sehr wichtig. Das Sonnenwindsegel war das einzige nicht-amerikanische Experiment auf Apollo 11. Mittlerweile wurde die Europäische Weltraumorganisation ESA gegründet, bei der die Schweiz eine bedeutende Rolle spielt, wir haben einen Schweizer Astronauten und die Industrie unseres Landes entwickelt wichtige Bestandteile und gibt Impulse. Viele haben noch nicht realisiert, dass die Schweiz eine Weltraum-Nation geworden ist…

Haben die ersten Bilder vom Mond auf die aufgehende Erde allenfalls mehr ausgelöst?

Roland Jeanneret: Der Blick auf den fragilen Blauen Planeten Erde – die Bilder stammen bereits von der Mission Apollo 8 – haben enorm viel ausgelöst und sind vielleicht für uns wertvoller als die Mondlandung selbst. Als Astronaut Frank Bormann dies sah, rief er spontan aus "Wow, ist das schön!". Man kann dies in der Aussage zusammenfassen: Wir wollten den Mond erforschen und haben die Erde entdeckt…

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