Ein Insektenhotel in naturnaher Umgebung lockt die summenden Gäste in den eigenen Garten.
Ein Herz für nützliche Pflanzen
Mit Bienenweide und Insektenhotel kommt das Summen in Ihren Garten
Nun ist es wieder so weit: Aus kahlen Büschen und Bäume schlagen die ersten feinen grüne Triebe, aus der Erde spriessen schon Krokusse, Tulpen und Hyazinthen. Jedes Jahr aufs Neue gleicht es einem kleinen Wunder, dass die Natur mit dem Ansteigen der Temperaturen in Farbe und Düften explodiert. Was für ein unvergleichliches Spektakel, was für ein Genuss! Und nebenbei natürlich die Grundlage unserer Existenz. Wer selbst einen Garten hat, weiss nur allzu gut, dass man für das Frühlingserwachen im eigenen Grün auch hart arbeiten muss. Nicht alle Blumen, Bäume und Büsche kommen unbeschadet durch den Winter und auch die übrigen Jahreszeiten bergen Gefahren. Zu viel oder zu wenig Regen, Schädlinge, Pilze … – es kann eine Menge schiefgehen für unsere grünen Lieblinge.
Wertvolle Tipps zur richtigen Pflege und zum schnellen Erkennen und Behandeln von Krankheiten bei Zier- und Nutzpflanzen gibt Gärtner Pötschke in seinem neuen Buch „Pflanzendoktor – Gärtnern nach Bildern".
Guter Rat rund um den Garten
Von Ahorn bis Zwiebel bietet der Ratgeber anschauliche und hilfreiche Informationen zu verbreiteten Gartenpflanzen, beliebten Blumen, Gemüse und Kräutern, Obst und Beeren. Und er hat auch die übrigen Gartenbewohner im Blick – die Schädlinge wie Blattläuse, Pilze & Co. und die Nützlinge. Während man die einen gern loswerden möchte und mit allerlei Tricks bekämpft, versucht man die anderen mit ebenso vielen Tricks anzulocken. Allen voran emsige Wildbienen und brummende Hummeln, ebenso Marien- und verschiedene Laufkäfer. Gärtner sind sich oft nicht einig, ob bestimmte Tierchen im Garten nützt oder schadet, für den einen ein Nützling, ist für andere ein Schädling. Optimalerweise sollte im Garten ein Gleichgewicht der Natur herrschen. Es gibt viele Nützlinge, die Schädlinge als Nahrungsquelle benötigen. Wichtig ist also, die Balance zwischen Nützlingen und Schädlingen nicht zu stören.
Insektenhotel selbst bauen: Das Quartier für Wildbienen und Solitärwespen ist mit wenigen Handgriffen und Material schnell zusammengebaut.
Insektenhotel selbst bauen
Ein Insektenhotel ist eine tolle Möglichkeit, die fleissigen Blütenbestäuber in den eigenen Garten zu locken. Es gibt die Quartiere für Insekten und Bienen in den unterschiedlichsten Varianten als Bausatz oder fertig montiert im Handel in allen Preisklassen zu kaufen. Alternativ können Sie sich auch einfach Ihr Insektenhotel selbst bauen.
Hier eine einfache Insektenhotel-Bauanleitung: Gleich lang abgeschnittene Bambusröhren, aus denen das Mark mit einem Schaschlikspiess o.ä. entfernt wurde oder trockene Triebe von Holunder oder Schilfgras mit einem Durchmesser von ca. 2 bis 10 mm bieten ideale Nistmöglichkeiten für Wildbienen und Wespen. Achtung: Die Kanten der Bambusröhrchen am besten mit Schleifpapier glattschmirgeln, damit die Tierchen ihre zarten Flügel nicht verletzen. Dann einfach die Röhren nacheinander in eine leere Konservendose stecken und verkeilen, bis alle fest stehen.
Alternative: Auch eine Baumscheibe aus Hartholz, in die Sie unterschiedlich grosse Löcher bohren, eignet sich als Unterschlupf. Die Baumscheibe wird vor Regen geschützt in einen Baum gehängt.
Unser Tipp: Sogar auf einem Balkon kann man ein (kleines) Insektenhotel selbst bauen. Dann aber damit rechnen, dass sich ab und zu ein paar Bienen in die Wohnung verirren können. Eher draussen bleiben sie, wenn auf dem Balkon viele verschiedenen Blumen blühen, die sie gerne anfliegen.
Ein Paradies für Insekten
Der ideale Standort für das Insektenhotel ist vollsonnig und witterungsgeschützt. Zudem sollten die neuen Bewohner in der Nähe etwas Lehm, Sand und Wasser für den Nestbau finden. Der Platz für das Insektenhotel sollte windgeschützt und trocken sein, denn Nässe schätzen Insekten nicht besonders. So richtig wohl werden sie sich fühlen, wenn es auch noch eine wilde Blumenwiese oder Bienenweide gibt, auf der sie nach Herzenslust köstlichen Nektar finden. Damit unterstützen Sie natürlich nicht nur Bienen, sondern auch andere bestäubende Insekten wie Hummeln, Schwebfliegen, Wespen, Käfer und Schmetterlinge.
Die besten Pflanzen für Ihren Bienengarten
- Bäume und Sträucher: Eschenahorn, Blutjohannisbeere, Robinie
- Stauden: Katzenminze, Mädchenauge, Duftnessel, Fetthenne
- Sommerblumen: Zinnien, Klatschmohn, Kornblume
- Balkonblumen: Schneeflockenblume, Vanilleblume, Lavendel
- Rosen: Bibernellrose, Hundsrose, Kartoffelrose
Zuviel Pflege kann Pflanzen krank machen
Oft sind es nicht Krankheiten und Schädlinge, sondern simple Pflegefehler, die zu Schäden an Zimmer- und Gartenpflanzen führen. Viele Hobbygärtner wissen nicht, dass zuviel Giessen und Düngen mehr schadet als nützt. Auch der falsche Standort der Pflanzen wirkt sich meist negativ auf das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen aus. Auch häufige Pflegefehler im Garten: Mischkulturen und die Fruchtfolge werden nicht beachtet.
Digital zum Pflanzenexperten werden
Die Fragen eines Hobbygärtners gehen nie aus: Was muss ich beim Umtopfen meiner Lieblingspflanze beachten? Wie bringe ich meine Pflanzen richtig zum Blühen? Mehr Wissenswertes und Neues zum Thema Pflanzen und Gärtnern erfahren Sie auch digital in der Weltbild Home Academy Gartenschule.
Dank Bienchen zu reicher Ernte
Übrigens: Mit bienenfreundlichen Pflanzen leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz. Es gibt nämlich nachweislich immer weniger Bienenpopulationen. In Europa sind es etwa 10 Prozent weniger Bienen als noch vor einigen Jahren, in den USA 30 Prozent und im Nahen Osten sogar 85 Prozent. Das ist besorgniserregend. Und auch wenn die Ursachen im Grossen liegen – industrielle Landwirtschaft mit Pestizideinsätzen und Monokultur, Luftverschmutzung und Klimawandel – so hilft es doch im Kleinen, wenn viele mitmachen und bienenfreundliche Blumenwiesen anlegen. Bienen, Hummeln, Schmetterlinge & Co. bestäuben beim Nektarsammeln so ganz nebenbei ja auch unsere Nutzpflanzen wie Obstbäume und Beerensträucher. Wenn es also im Frühsommer bei Ihnen im Garten ordentlich summt, können Sie im Herbst mit einer reichen Ernte rechnen. Eine Win-Win-Situation würde der Volkswirt sagen.
Wenn Sie sich noch weitere Wildbewohner in Ihrem Garten wünschen, hängen Sie Nistkästen für Vögel auf und stellen den Piepmätzen eine Vogeltränke für heisse Tage bereit. Igel finden Gefallen an einem Haufen aus totem Holz, Reisig und Laub und anderen kleinen Verstecken. Eichhörnchen machen Sie mit geeigneten Futterkästen glücklich. Auch wenn Ihr Garten damit für manche etwas wild und "unordentlich" aussehen mag, unter ökologischen Gesichtspunkten ist er tipptopp aufgeräumt.