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Massage mal anders: Cupping

Die moderne Variante des Schröpfens mit Faszien-Cups hilft bei "Rücken", Kopfschmerzen und Müdigkeit.

Cupping - das ist eine Massage in 3 D, bei der die Cups über die Haut gezogen werden und durch den Unterdruck die Faszien dehnen und Verklebungen lösen; Fotos: Manuel Ringlstetter (2)

Neue Schröpf-Methode zum Lösen der Faszien

Wurden Sie schon einmal geschröpft? Im übertragenen Sinn bedeutet diese Redewendung, dass Ihnen Geld abgenommen wurde. Aber keine Angst! Beim neuen Schröpfen, dem Cupping, geht es vor allem um Entspannung und Wellness – Hollywood-Stars wie Gwyneth Paltrow und Jennifer Aniston haben das längst erkannt. Eine Wohlfühlmassage, Selbstbehandlung bei körperlichen Unpässlichkeiten oder auch die Unterstützung des Heilungsprozesses bei Verletzungen und Narben sind mit den modernen "Cups" (engl. für Tasse) möglich. Das Gute dabei: Sie können die Behandlung mit den modernen Silikoncups ganz einfach zu Hause durchführen und sparen sich das Geld fürs Massage-Studio.Was sich genau hinter Cupping und Schröpfen verbirgt, was die Faszien damit zu tun haben und was Cupping bewirkt, lesen Sie hier.

Ein uraltes Heilverfahren…

Das Schröpfen ist eine uralte Heiltechnik, die weltweit seit Jahrtausenden bekannt ist: ob in der Traditionellen Chinesischen Medizin, dem Ayurveda oder in der griechischen und ägyptischen Antike. Dabei werden Glasglocken erhitzt und dann auf die Haut am Rücken oder Oberschenkel aufgesetzt. Wenn sich die Glocken ein wenig abkühlen, entsteht in ihnen ein Unterdruck. Die Haut zieht sich nach oben und das darunterliegende Gewebe wird gestreckt. Diese Form nennt sich trockenes Schröpfen. Viel unangenehmer ist dagegen das blutige Schröpfen. Der Arzt oder Heilpraktiker ritzt dafür die Haut ein wenig ein, bevor er die Glasglocken aufsetzt – das nur als Erklärung. Das Cupping ist wesentlich angenehmer und einfacher. Garantiert!

…mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen kombiniert

Das Geheimnis des neuen Cupping liegt in der Verbindung des Schröpfens mit entspannenden Massage-Techniken. Anwender profitieren dabei von den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft zum Faszientraining, einem aktuellen Trend in der Sportmedizin. Schon davon gehört? Der Begriff „Faszie“ bedeutet so viel wie „Band“ oder „Bandage“. Faszien durchziehen den gesamten Körper wie ein riesiges Netzwerk. Das weiche Bindegewebe umhüllt Muskeln oder Muskelgruppen und sorgt für Festigkeit. Es passt sich im Idealfall den Bewegungen des Körpers an und bleibt elastisch.

Forscher haben jedoch herausgefunden, dass Bewegungseinschränkungen, Verspannungen und Muskelschmerzen durch verletzte Faszien hervorgerufen werden. Sie verfilzen und verkleben – die Betroffenen fühlen sich manchmal wie in einem Gefängnis. Laut neueren Studien sind die Faszien sogar an 90 Prozent der Rückenschmerzen beteiligt. Das liegt auch an den vielen Schmerzrezeptoren, die sich in diesem Gewebe befinden. Nur ein gezieltes Training der Faszien bringt Ihnen Ihre Beweglichkeit zurück und macht Sie wieder fit für den Alltag.

Die modernen Schröpfgeräte: Grössere Cups eignen sich für den ganzen Körper, kleinere für das Gesicht

Kleine Cups – grosse Wirkung

Beim modernen Cupping verwenden Sie statt der herkömmlichen Glasglocken unzerbrechliche Silikonglocken. Es gibt sie in verschiedenen Grössen, je nachdem, wo sie angewendet werden. Grössere Formen eignen sich für den Rücken und die Beine, kleinere für den Nacken oder das Gesicht.

Die Glocken lassen sich einfach zusammendrücken: Der Unterdruck entsteht also mechanisch, nicht durch Hitze. Je mehr Sie das Silikon zusammenpressen, desto stärker wird der Druck auf Ihrer Haut. Indem Sie dann die aufgesetzten Glocken langsam über die Haut ziehen oder schieben, stimulieren Sie die Faszien. Faszien-Cups können gezielt auf Schmerz-Arealen angewendet werden und schaffen so Abhilfe. Der grosse Vorteil: Sie können sich auch selbst behandeln und Ihre Regeneration, Ihr Training und Ihre Beweglichkeit im Alltag unterstützen.

Die Wirkung ist erstaunlich:

  • die Durchblutung wird verbessert
  • Verspannungen lösen sich bis in tiefere Gewebeschichten
  • Schmerzen verschwinden
  • die Haut erscheint straffer
  • die Selbstheilungskräfte werden angeregt
  • der Körper scheidet abgelagerte Stoffwechselprodukte aus
  • Sie fühlen sich entspannter, gesünder und ausgeglichener

Das Tolle daran: Sie können das Cupping selbst zuhause anwenden.

Wo hilft Cupping? Beispielweise, wenn Sie stressbedingte Nackenschmerzen haben - einfach den Cup für einige Minuten im Nackenbereich über die Haut ziehen. Oder einen kleinen Cup zur sanften Gesichtsmassage verwenden. Auch nach dem Sport helfen die Cups, indem sie zur Behandlung der Muskeln verwendet werden.

Das brauchen Sie fürs Cupping

Als Material benötigen Sie lediglich die Silikoncups in unterschiedlichen Grössen. Mit einem mittelgrossen Cup können Sie beispielsweise Ihren Nacken massieren – eine entspannende Abwechslung am Schreibtisch. Tipps zur richtigen Technik finden Sie in dem Buch "Cupping – Die neue Methode zum Lösen der Faszien" von Heike Oellerich und Miriam Wessels. Hier erfahren Sie jede Menge spannende Fakten über die Faszien und ihre Bedeutung im Körper sowie die vielen verschiedenen Massage-Techniken zum Cupping, etwa das Mobilizing und das Pinching. Ob Müdigkeit, Migräne, Bluthochdruck, Kieferknirschen, Tennisellenbogen oder Verdauungsprobleme – für jede dieser Beschwerden gibt es eine eigene Anwendungsmethode, die Entspannung und Heilung bringt. Für über 50 Beschwerdebilder, bei denen sich das Cupping erfolgreich einsetzen lässt, liefert das Buch Step-by-Step-Erklärungen mit vielen Bildern.

Tut’s weh? Hinweise zu Nebenwirkungen

Das Cupping ist eine einfache Methode, seinem Körper etwas Gutes zu tun. Trotzdem sollten Sie einige Punkte beachten. Wichtig ist zu wissen, dass der Cup durch den Unterdruck, den er auf die Haut ausübt, oft eine Art "Knutschfleck" hervorruft, daher sollten Sie auf eine angemessen kurze Anwendungszeit achten. Regulieren Sie den Druck in den Cups so, dass Sie nur ganz leichte Schmerzen haben. Bei zu starkem Druck entstehen schnell blaue Flecken – das sollten Sie möglichst vermeiden. Besonders vorsichtig sollten Sie sein, wenn Sie blutverdünnende Medikamente einnehmen. Dadurch steigt das Risiko für blaue Flecken. Ist Ihre Haut zudem schon gereizt, etwa nach einem Sonnenbrand oder durch eine Entzündung, dann warten Sie mit dem Cupping lieber, bis die Beschwerden abgeklungen sind.

Wie sieht es aus? Haben Sie Lust auf ein entspannendes Schröpfen mit Silikoncups bekommen? Sie werden staunen, wie einfach es mit den Silikoncups funktioniert - und wirkt.

Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Fragen Sie Ihren Arzt, ob es Risikofaktoren gibt. Der Beitrag kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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