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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Insta.amreading, 25.08.2020 bei bewertet

    Das Cover machte mich schon neugierig auf das Berlin der 1920er Jahre; super, dass die Frau so keck zum Betrachter schaut (alles andere wäre bei Fräulein Hulda auch unpassend).

    Ich habe das Hörbuch, wunderbar mit Berliner Schnautze vorgetragen von Anna Thalbach, sehr genossen; inhaltlich hat mich dabei der Genre-Mix aus historischem Roman und Kriminalfall voll überzeugt. Man erfährt ganz nebenbei so einiges über soziale Milieus der Zeit und natürlich über die Tätigkeit einer sehr resoluten Hebamme mit Ecken und Kanten, die man einfach gern haben muss. Überhaupt lebt der Roman sehr von der toll geschriebenen Hauptfigur, bietet aber auch atmosphärisch einfach gute Unterhaltung! Macht Lust auf die weiteren Teile.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heinz-Dieter B., 29.08.2020

    Das Berlin der Zwanziger wird lebendig

    Buchmeinung zu Anne Stern – Fräulein Gold: Schatten und Licht

    „ Fräulein Gold: Schatten und Licht“ ist ein historischer Roman von Anne Stern, der 2020 im Rowohlt Verlag erschienen ist. Das ungekürzte Hörbuch wird von Anne Thalbach gelesen und ist 2020 im Argon Verlag erschienen.

    Zum Autor:
    Anne Stern wurde in Berlin geboren, wo sie auch heute mit ihrer Familie lebt. Nach dem Studium der Geschichte und Germanistik promovierte sie in deutscher Literaturwissenschaft und arbeitete als Lehrerin in der Lehrerbildung.

    Sprecher:
    Anna Thalbach stand bereits mit sieben Jahren das erste Mal für einen Kinofilm vor der Kamera. Seitdem arbeitet sie gleichermassen erfolgreich für Theater, Film und Fernsehen. Mit ihrer ausdrucksstarken Stimme ist Anna Thalbach eine der gefragtesten Hörbuchsprecherinnen.

    Klappentext:
    1922: Hulda Gold ist gewitzt und unerschrocken und im Viertel äusserst beliebt. Durch ihre Hausbesuche begegnet die Hebamme den unterschiedlichsten Menschen, wobei ihr das Schicksal der Frauen besonders am Herzen liegt. Der Grosse Krieg hat tiefe Wunden hinterlassen, und die junge Republik ist zwar von Aufbruchsstimmung, aber auch von bitterer Armut geprägt. Hulda neigt durch ihre engagierte Art dazu, sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Zumal sie bei ihrer Arbeit nicht nur neuem Leben begegnet, sondern auch dem Tod. Im berüchtigten Bülowbogen, einem der vielen Elendsviertel der Stadt, kümmert sich Hulda um eine Schwangere. Die junge Frau ist erschüttert, weil man ihre Nachbarin tot im Landwehrkanal gefunden hat. Ein tragischer Unfall. Aber wieso interessiert sich der undurchsichtige Kriminalkommissar Karl North für den Fall? Hulda stellt Nachforschungen an und gerät dabei immer tiefer in die Abgründe einer Stadt, in der Schatten und Licht dicht beieinanderliegen.

    Meine Meinung:
    Dieses Buch vermittelt viel Atmosphäre und zusammen mit der Sprecherin werden die Figuren lebendig. Die Charaktere sind mit vielen Grautönen gezeichnet und bieten deshalb auch viele Überraschungen. Berufsbedingt ist Hulda recht selbstständig und kommt viel in ihrem Viertel herum. Sie hat ein Auge für ihre Umwelt und führt selbst auch kein sorgloses Leben, aber es reicht immer noch und das ist mehr als bei vielen anderen Berlinern. Privat läuft es gerade nicht so gut. Da lernt sie den Kommissar Karl North kennen. Beide ermitteln auf ihre eigene Weise und sind sich menschlich nicht unsympathisch. Im Alltagsleben tauchen erste Ressentiments gegenüber Juden auf und vielerorts herrscht ein Klassendenken. Hulda und Karl arbeiten beide in Berufen, in denen sie auf Menschen aus mehreren Schichten treffen. Der Leser erfährt von traurigen Einzelschicksalen, erlebt glückliche Momente mit und begleitet eine Hulda, zu deren Wortschatz das Wort Angst nicht gehört. Sie wirkt sehr sympathisch, weil sie den Dingen auf den Grund gehen will. Ähnlich ist es mit Karl North, der zunehmend auch Herz zeigt. Die Grundstimmung ist eher dunkel, aber humorvolle Zwischentöne lockern das triste Geschehen immer wieder auf. Das Berlin der frühen 20-er Jahre wird mit seinen Vor- und Nachteilen lebendig und alle Figuren versuchen so viel wie möglich davon abzubekommen. Der Kriminalfall spielt zu Beginn kaum eine Rolle, rückt aber zunehmend in den Fokus und sorgt für einige Spannungsmomente.

    Fazit:
    Das Berlin der 20-er Jahre wird in diesem Buch lebendig und ein Kriminalfall dient als Bindeglied. Spannende Figuren und eine interessante Handlung sorgen für einen Lese- und Hörgenuss. Die Vorleserin Anna Thalbach mach einen ausgezeichneten Job. Deshalb vergebe ich fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    chuckipop, 12.08.2020

    aktualisiert am 12.08.2020

    Ein tolles Hörbuch, sehr authentisch mit einer selbstbewussten, naseweisen, bodenständigen und supersympathischen Hauptprotagonistin.

    "Fräulein Gold. Schatten und Licht" von Anne Stern ist der Auftakt zu einer Serie um die Hebamme Hulda und spielt im Berlin der 1920er Jahre.

    Das Hörbuch ist im Juni 2020 im Argon Verlag als Audio erschienen und wird gesprochen von Anna Thalbach. Den Hörer erwartet historisches Hörvergnügen.


    Zum Inhalt:

    Hulda Gold ist Hebamme und hilft vorwiegend in ihrem Kiez, dem Bülowbogen den werdenden Müttern aus den häufig sehr armen Familien.

    Mit ihrem Fahrrad und ihrer grossen Tasche fährt sie durch ihr Viertel, ist bei allen bekannt und eine sehr beliebte Person.

    Dann wird eines Tages Rita tot aus dem Kanal geborgen, eine alternde Prostituierte, offensichtlich von einer Brücke gestürzt und ertrunken.

    Rita war die Nachbarin einer der Schwangeren, die Hulda betreut. Diese kann nicht glauben, dass Rita Selbstmord begangen haben soll, wie die Polizei zunächst vermutet. Das facht Fräulein Huldas Neugier ganz enorm an, und sie beginnt, sich in ihrem Kiez mal umzuhören. Damit ist sie Karl North, dem leitenden Ermittler der Kriminalpolizei, immer einen Schritt voraus…


    Meine Meinung:

    Hulda ist eine sehr patente, engagierte und selbstbewusste Frau, die mir wahnsinnig gut gefällt. Sie ist fleissig und pflichtbewusst, geht aber auch gern aus, amüsiert sich und schlägt hin und wieder etwas über die Stränge. Dazu gehört auch jede Menge Alkohol und etwas Koks – letzteres hat mich etwas geschockt, aber das war zu der Zeit ja chic.

    Das mit den Männern klappt bei Hulda noch nicht so, aber das kann ja noch werden ;)

    Auch Karl North ist eine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten, der hier gegen seine eigenen Dämonen kämpfen muss…und sein dicklicher Assistent Fabricius ist deutlich heller, als die Autorin uns zuerst glauben liess…

    Annes Stern hat hier ein grossartiges Buch abgeliefert, welches sehr authentisch geschrieben ist.

    Die Autorin begeistert durch ihren sehr detaillierten Schreibstil, der von Beginn an fesselt.

    Die Charaktere sind sehr liebevoll gezeichnet und stammen aus ganz unterschiedlichen Kreisen, wodurch die Gesellschaftsschichten quer durch die Bank beleuchtet werden. Das hat mir wahnsinnig gut gefallen, und ebenso, dass man einige Schicksale sehr genau kennenlernt, andere Protagonisten zwar stets da sind, aber dennoch eher Randfiguren bleiben.

    Eine meiner Lieblingsfiguren (neben Hulda) war übrigens Bert, der Kioskbetreiber, das Faktotum vom Wittenbergplatz :o)

    Eine Seele von Mensch mit einer Berliner Schnauze und ganz viel Herz, der alles im Blick hat - toll!

    Die Sprecherin des Hörbuches, Anna Thalbach, hat einen ganz hervorragenden Job gemacht. Sie hat eine sehr prägnante Stimme, an die sich der ein oder andere Hörer evtl. kurz gewöhnen muss, dann aber wird man sie umso passender finden. Sie liest wirklich toll, lässt die Figuren lebendig werden und berlinert auch sehr gekonnt!

    Mein Fazit:

    Mir hat das Hörbuch wirklich tolle Lesestunden bereitet und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung! :o)

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wisent, 19.08.2020

    Dieses Buch hat mich wirklich begeistert.

    Dieser Krimi spielt im Berlin der 1920er Jahre, atmet das Flair der 'Roaring Twenties' und kann sich durchaus mit Volker Kutschers 'Der nasse Fisch' messen. Nur ermittelt hier nicht Gereon Rath sondern eigentlich Karl North, kriminalkommissar, der wäre aber in diesem Fall nicht sehr weit gekommen ohne die engagierte und emanzipierte Hebamme Fräulein Hulda Gold.

    Denn ein werdender Vater berichtet ihr vom Tod der Nachbarin, er sorgt sich es könne seine schwangere Frau beunruhigen. Doch diese insistiert es sei kein Selbstmord gewesen, sie bittet Hulda Erkundigungen einzuholen und diese kommt Unglaublichem auf die Spur...

    Das Buch zeigt aber nicht nur die schillernden Facetten Berlins und die faszinierende Halbwelt, Anne Stern stellt die dunklen, engen Hinterhäuser in Berlins Bülowbogen in den Vordergrund und damit die Armut und Hoffnungslosigkeit der einfachen Arbeiter.

    Das Zwanziger- Flair, aber auch die sympathischen Charaktere haben diese Geschichte für mich unwiderstehlich gemacht. Der Krimi-Plot ist spannend und nicht vorhersehbar. Anna Thalbach als Hörbuch-Sprecherin erweckt diese Geschichte grandios zum Leben.

    Ein absoluter Krimi-Tipp!

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  • 5 Sterne

    Serenissima, 01.08.2020

    Ich habe das Hörbuch bei einer Lese-bzw. Hörrunde Lovelybooks gewonnen. Der Gewinn beeinträchtigt mein Urteil in keiner Weise.

    Zum Inhalt ist schon viel gesagt worden, sodass ich nur das unterstreichen möchte, was mir besonders gut gefallen hat. Das sind:
    - der historische Hintergrund, der sehr gut recherchiert worden ist. Politik, Geschichte und Story verflechten sich hervorragend, nie langweilig, immer passend.
    - die facettenreichen Haupt- und Nebenfiguren, die sehr lebendig wirken.
    - die schöne Sprache

    Und beim Hörbuch die grossartige Leistung von Anna Thalbach, die der Geschichte noch mehr Leben einhaucht. Eine sehr angenehme, passende Stimme.

    Ein Stern am Himmel der etwas anspruchsvolleren deutschen Unterhaltungsliteratur!

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  • 4 Sterne

    Timisa, 21.08.2020

    Anna Thalbach liest dieses Buch ansprechend vor - meine Erwartungen wurden erfüllt

    Die Inhaltsangabe lässt bereits erwarten, dass es in diesem Roman nicht nur um den Beruf der Hebamme geht. Und so ist es dann auch eine gelungene Mischung aus Krimi und Lovestory gespickt mit Lokalkolorit und teilweise erschreckenden historischen Hintergründen. Nicht nur Schatten und Licht der Charaktere, sondern auch des Berlins der 20er Jahre werden interessant beschrieben. Der Titel ist also sehr treffend. Die Gefühle der Protagonisten sind gut nachvollziehbar, man kann sich prima in die verschiedenen Personen hineinversetzen. Fräulein Hulda ist eine starke Persönlichkeit mit Herz. Das Coverbild passt richtig gut. Anna Thalbach hat eine sehr angenehme Stimme, der man gerne zuhört. Zum Abschluss eine klare Hör- und Leseempfehlung meinerseits und mein Lieblingszitat:

    "So war das Leben. Es verteilte niemals gerecht seine Gunst, sondern warf das Glück wie kleine Kupfermünzen blind in die Menge."

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 02.08.2020

    Anna Thalbach und Anne Stern lassen die 20er in Berlin lebendig werden.

    Es geht mit einem fesselnden Prolog los, in dem die Prostituierte Rita zum Landwehrkanal bestellt wird und schon wenig später ihren letzten Atemzug tut. Den Fall soll Kriminalkommissar Karl North genauer unter die Lupe nehmen. Der würde Ritas Tod am liebsten ganz schnell als Selbstmord abtun. Allerdings lässt ihn ein Notizbuch, das er in Ritas Wohnung findet und kurzerhand verschwinden lässt, nicht mehr los und zudem hat er nicht mit Hulda, der rund um den Bülowbogen bekannt und beliebten Hebamme, gerechnet, die nicht nur ihren Frauen vor, bei und nach der Geburt vertrauensvoll zur Seite steht, sondern auch sonst nicht einfach wegsehen kann, wenn Unrecht geschieht, oder ihre Hilfe benötigt wird.

    Während man als Leser Hulda bei ihrer Arbeit als Hebamme begleiten darf, stolpert man mit ihr zunehmend in die Aufklärung des Mordes. Dass das nicht nur einmal mehr als gefährlich wird, muss ich wohl nicht erwähnen. War es ein enttäuschter Freier, ihr Zuhälter, der Nachbar, mit dem sie kurz vorher noch Streit hatte, oder findet sich die Lösung eher in dem Notizbuch, in dem Karl mehr liest, als zu ermitteln? Klar, dass sie sich bei den Nachforschungen über den Weg laufen müssen. Werden sich die beiden zusammentun, um den Mörder zu finden? Das wird genauso wenig verraten, wie was aus Hulda und ihrem Ex-Freund, dem Cafehausbesitzer Felix Winter wird, denn beide haben noch längst nicht ganz abgeschlossen oder ob ein Karl nach seinen schrecklichen Waisenhauserfahrungen, vielleicht doch noch Gefühle zulassen kann, und so eventuell sogar ein guter Ersatz für Felix wäre.

    Anne Stern ist eine tolle Zeitreise gelungen. Durch Huldas Tätigkeit als Hebamme im Scheunenviertel darf man in zahlreiche Hinterhöfe blicken und so nicht nur ihre Arbeit zu der Zeit, sondern auch die Armut hautnah miterleben. Deutlich spürbar ist stets auch, dass der Erste Weltkrieg längst noch dunkle Schatten wirft. Von der politisch unruhigen Zeit und Aufständen erfährt man nicht nur durch die Zeitungen an Berts Kiosk, man flaniert mit ihr an Berliner Schauplätzen, hält einen Ratsch neben dem Drehorgelspieler und stürzt sich auch ins schillernde Nachtleben, alles was eben dazugehört zum Leben im Berlin der 1920er Jahre. Zudem wird klar berlinert und das setzt die Sprecherin, als Krönchen des Ganzen, dann in ihrem atmosphärisch dichten, lebendigen Vortrag, noch mehr als gekonnt in Szene.

    Die Autorin, unterstützt durch Sprecherin Anna Thalbach, macht das Leben in Berlin der 1920er Jahre hier regelrecht lebendig. Sie beschreibt super anschaulich, verleiht ihren Mitspielern viele authentische Details und verwendet jede Menge Vergleiche und malt so ein grandioses Bild. Ich hatte das Gefühl selbst mit in Berlin sein zu dürfen. Anne Sterns Sprachstil ist kurzweilig, amüsant und bietet immer wieder Anlass zum Schmunzeln und Grinsen. Gefühlvolle Beschreibungen und atmosphärisch, dichte Szenen, die zu bewegen und zu schockieren vermögen, sorgen dafür, dass man richtig mitfiebern und mitleiden kann. Zudem darf man hier sehr viel rätseln, denn sie wartet nicht nur mit zahlreichen Verdächtigen, sondern auch einigen Geheimnissen und vielen Überraschungen auf, und vermag so zu fesseln.

    Die Charaktere sind grandios gezeichnet. Die resolute Hulda, die als alleinstehende Frau ihren Mann steht und nie um eine kecke Antwort verlegen ist, hat mich sofort völlig von sich eingenommen. Sie ist selbstlos, verzichtet schon auch mal auf die Bezahlung, wenn es um das Wohl von Mutter und Kind geht. Sie muss man einfach mögen. Während man sie manchmal am liebsten zurückhalten würde, weil sie sich leichtsinnig in Gefahr begibt, hat man beim geheimnisvollen Karl, der ein schweres Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen hat, vor allem anfangs eher das Gefühl ihn anschubsen zu müsssen. Zu den zwei Ermittlern kommen facetten- und abwechslungsreiche, sowie authentische und mit viel Liebe erschaffene Nebenfiguren hinzu, bei Kioskbesitzer Bert, der sich stets um Huldas Herzensangelegenheit sorgt und die gute Seele des Wohnviertel ist, angefangen, über Felix, die verflossene Liebe, der so sehr unter dem Pantoffel seiner Mutter steht, bis hin zu Huldas Zimmerwirtin Frau Wunderlich, die mich mit ihren Befürchtungen wegen des Radfahrens und auch ihrer neugierigen Art nicht nur einmal zum herzhaft Lachen gebracht hat.

    Schon allein die Tatsache, dass ich total vernarrt bin in Anna Thalbach als Hörbuchsprecherin, hat mich zugreifen lassen und sie hat mich einmal wieder völlig begeistert. Hörgenuss vom allerfeinsten. Mit ihrer herrlichen Berliner Schnauze ist sie natürlich auch geradezu prädestiniert für diese Geschichte. Hulda, die sich die Butter nicht vom Brot nehmen lässt, die nie um eine schlagfertige Antwort verlegen ist, wird von Anna Thalbach genau das passende Leben, samt gehöriger Portion Authentizität eingehaucht, könnten sich die beiden doch diesbezüglich auch nicht ähnlicher sein. Klar, dass auch der Berliner Dialekt nicht besser als von jemandem wie ihr zum Ausdruck gebracht werden könnte. Anna Thalbach vermag durch geschickte Tempowechsel, durch pointiert, betontes Vortragen auch ganz vorzüglich die besonderen Merkmale eines jeden Nebendarstellers herauszustellen. Habe ich so z.B. jetzt noch die Haarbüschel des einen Hausgastes deutlich vor Augen. Dass sie ebenso für einen jeden eine ganz eigene Tonlage parat hat, tut sein Übriges dazu, dass man hier beim Hören keinerlei Probleme hat, alle auseinanderzuhalten. Ich weiss schon, warum sie zu meinen absoluten Lieblingssprecherinnen gehört und da hat sie sich jetzt definitiv den ersten Platz ergattert.

    Alles in allem völlig begeisterte fünf Sterne, sechs gibt es ja leider nicht, und eine absolute Kauf- und Hörempfehlung.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wisent, 19.08.2020 bei bewertet

    Dieses Buch hat mich wirklich begeistert.

    Dieser Krimi spielt im Berlin der 1920er Jahre, atmet das Flair der 'Roaring Twenties' und kann sich durchaus mit Volker Kutschers 'Der nasse Fisch' messen. Nur ermittelt hier nicht Gereon Rath sondern eigentlich Karl North, kriminalkommissar, der wäre aber in diesem Fall nicht sehr weit gekommen ohne die engagierte und emanzipierte Hebamme Fräulein Hulda Gold.

    Denn ein werdender Vater berichtet ihr vom Tod der Nachbarin, er sorgt sich es könne seine schwangere Frau beunruhigen. Doch diese insistiert es sei kein Selbstmord gewesen, sie bittet Hulda Erkundigungen einzuholen und diese kommt Unglaublichem auf die Spur...

    Das Buch zeigt aber nicht nur die schillernden Facetten Berlins und die faszinierende Halbwelt, Anne Stern stellt die dunklen, engen Hinterhäuser in Berlins Bülowbogen in den Vordergrund und damit die Armut und Hoffnungslosigkeit der einfachen Arbeiter.

    Das Zwanziger- Flair, aber auch die sympathischen Charaktere haben diese Geschichte für mich unwiderstehlich gemacht. Der Krimi-Plot ist spannend und nicht vorhersehbar. Anna Thalbach als Hörbuch-Sprecherin erweckt diese Geschichte grandios zum Leben.

    Ein absoluter Krimi-Tipp!

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