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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 18.09.2021

    Herr Schmidt kennt sich aus – aber nicht in der Küche. Überhaupt ist er, was Haushalt anbelangt, eher unbedarft. Barbara, seine Frau, hat ihn umsorgt, sich um alles gekümmert. Eines schönen Tages steht Barbara nicht mehr auf, Walter steht vor einem Riesenberg voller Probleme. Kaffeekochen – keine Ahnung, wie die Kaffeemaschine funktioniert, wo der Kaffee ist. Und so geht es weiter, er findet nichts, kann rein gar nichts.

    Locker und entspannt werde ich in diese Geschichte hineingezogen. Zunächst scheint es, ein heiterer Roman zu werden. All diese beinahe rührend anmutenden Ungeschicklichkeiten des Herrn Schmidt haben eine Leichtigkeit, seine doch recht unwirsche Art mutet im Gegensatz ganz schön brummig und harsch an. Er knurrt alle an, die ihm eigentlich helfen möchten. Doch nicht mit ihm! Aber was hilft es, er muss durch, seine Barbara weigert sich weiterhin, aufzustehen - so kommt es zuweilen bei ihm an. Jedoch bemüht er sich redlich, eignet sich immer mehr Wissen an und setzt dieses in die Tat um.

    Neben all seiner Bärbeissigkeit kommt immer mehr der fürsorgliche Ehemann hervor. Raue Schale, weicher Kern – es dauert, bis wir zu diesem seinem Inneren vordringen. Wie sollte es auch anders sein, nach einem halben Jahrhundert Eheleben.

    Alina Bronsky hat eine traurig-schöne Geschichte vorgelegt mit heiteren und ernsten Momenten. Über so manche Szene musste ich schmunzeln oder lauthals lachen, dann wieder war die Atmosphäre eine ganz andere, sehr ernst und nachdenklich.

    Als ungekürztes Hörbuch habe ich Barbara und Walters Geschichte sechs wundervolle Stunden lang sehr genossen, gesprochen von Thomas Anzenhofer. Ein wenig musste ich mich einhören, da ich diese markante Stimme nicht gleich mit der doch so federleicht beginnenden Erzählung in Einklang bringen konnte. Herr Schmidt konnte ganz schön uncharmant sein, doch bald passte Anzenhofers Stimme zur Stimmung. Von da an war ich tief drin in deren langjährigen Ehe, konnte dem Loslassen und dem für den Anderen da sein nachspüren. Die einzelnen Charaktere waren gut unterscheidbar und nicht nur das, jedem hauchte der Sprecher so viel Leben ein, dass das Hören ein Erlebnis war. Mit einem sehr abrupten Ende, das ich mir etwas runder gewünscht hätte.

    Das Cover zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass die alltäglichen Kleinigkeiten, all die Handgriffe, gemeistert werden müssen. Sehr treffend und – gelb ist die Hoffnung.

    Ein humorvolles, aber genauso ein ernstes Buch, hörend eine wundervolle Darbietung von dem Sprecher Thomas Anzenhofer und Argon-Hörbuch tacheles! Immer wieder gerne.

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  • 4 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Laura W., 13.09.2021

    Im Leben der Eheleute Schmidt waren die Aufgaben immer klar geregelt. Herr Schmidt geht arbeiten und seine Frau Barabara hat den Haushalt geschmissen, gekocht, ist einkaufen gegangen und mit dem gemeinsamen Hund spazieren gegangen. Eines Morgens jedoch liegt Barbara im Bad und kann sich kaum rühren. Herr Schmidt bringt sie mit Müh und Not wieder ins Bett und muss plötzlich für sich allein Sorgen. Mit seiner mürrischen Art fällt es ihm schwer um Hilfe zu fragen oder gar Neuerungen anzunehmen, und so stösst er nicht nur seine Kinder des öfteren vor den Kopf. Problematisch wird es auch, als Walter Schmidt sich nicht eingestehen will wie krank seine Frau Barabara wirklich ist...

    Die Geschichte rund um das Ehepaar Schmidt war wirklich toll zu hören! Herzerwärmend, urkomisch und dann wieder sehr traurig! Herr Schmidt ist kein einfacher Mensch, er benimmt sich oft einfach unmöglich, und zwar allen gegenüber! Egal ob es seine kranke Frau, die Kinder oder ein Bettler ist, ständig eckt er mit seiner groben Art an! Dennoch erkennt man zwischen den Zeilen immer wieder, wie sehr er seine Frau liebt und wie unmöglich ihm ein Leben ohne seine Frau erscheint...

    Die Geschichte wird aus Sicht von Walter Schmidt erzählt. Man kommt so relativ nah an ihn als Charakter ran, wenn ich auch nicht immer alle Handlungen von ihm nachempfinden oder gar billigen konnte. Herr Schmidt würde auch niemals über seine Gefühle reden, das muss der Hörer schon in Nebensätzen selbst herausfinden. Trotz seiner groben, mürrischen Art gibt es Momente, da möchte man ihn einfach nur in den Arm nehmen, andere wiederum sind so urkomisch, dass man laut lachen muss! Der Mix ist einfach hinreissend!

    Leider muss ich ein Sternchen abziehen, da mir der Schluss sehr seltsam vorgekommen ist. Der Schluss kommt total plötzlich und so abrupt, dass ich nochmal nachsehen musste, ob ich wirklich bis zum Ende gehört habe. Das hat mich dann schon ein wenig enttäuscht zurück gelassen und mir kam es vor, als würden noch so 20-30 Minuten fehlen, dass die Geschichte wirklich abgeschlossen ist...

    Thomas Anzenhofer liest das Hörbuch unglaublich gut! Mit so einer trockenen Art, die ganz zu Herr Schmidt passt und die teilweise richtig mürrisch und gemein klingt, liest er Herrn Schmidt einfach genial und bringt dem Hörer die Person noch näher! Auch den Humor und Witz bringt das nochmal sehr gut auf den Punkt.

    Fazit: Ein ganz wunderbares Hörbuch mit sehr besonderen Charakteren, leider war mir aber der Schluss viel zu plötzlich.

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  • 5 Sterne

    April1985, 07.12.2021

    Überzogen und schwarzhumorig, den Blick auf den dramatischen Hintergrund aber nicht verlierend

    Wenn Rentner Walter Schmid frühmorgens das Bett verlässt, duftet das Haus normalerweise nach Kaffee. Doch an diesem einen schicksalsträchtigen Morgen riecht Herr Schmid nichts, was bedeutet, dass Barbara etwas zugestossen sein muss. Barbara, Herrn Schmids Ehefrau ist auf dem Weg ins Badezimmer zusammengebrochen und fortan ans Bett gefesselt. Sie ist zu schwach um aufzustehen, schläft fast durchgehend und mag auch nichts mehr essen. Nun ist es an Herrn Schmid, der noch nie in seinem Leben Kaffee gekocht oder eine Tütensuppe zubereitet hat, sich um Barbara, den Haushalt und die Einkäufe zu kümmern.

    Alina Bronsky hat mit Barbara stirbt nicht ein urkomisches, schwarzhumoriges, bitterböses aber auch zutiefst emotionales Portrait einer Ehe gezeichnet, die sich über die Jahre in Routinen festgefahren hat.

    "Ich mische mich nicht in Barbaras Angelegenheiten ein und sie sich nicht in meine. ... Aber wenn sie mal nicht da ist? Oder nicht kann? ...Warum sollte sie nicht da sein?"
    (Zitat aus Barbara stirbt nicht)

    Alina Bronsky ist die allwissende Erzählerin, wobei es Herr Schmid ist, der im Fokus steht. So orientiert sich auch der Schreibstil an Herrn Schmid. Prägnant und auf den Punkt gebracht mit wenig Raum für Emotionen. Für mich absolut perfekt und passend.

    Barbara stirbt nicht als Hörbuch zu hören, hat sich für mich als Genuss herausgestellt. Thomas Anzenhofers Lesung ist einfach genial. Seine Interpretation von Herrn Schmid ist ganz grosses Kino. Er trifft genau den richtigen Ton. Ich hatte beim Hören tatsächlich das Gefühl, als ob Herr Schmid neben mir stehen würde. Ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte noch nie eine perfektere Lesung gehört zu haben.

    Walter, im Buch "nur" als Herr Schmid bezeichnet, hat sich mit seiner unsympathischen, ruppigen Art und seiner kleinkarierten Denkweise in mein Herz geschlichen. Er ist ein Grantler und Nörgler durch und durch. Zu seinen erwachsenen Kindern hat er keinen sehr guten Draht. Sohn Sebastian ist in seinen Augen mit der falschen Frau verheiratet und Tochter Susanne lebt seltsamerweise seit Jahren mit ihrer besten Freundin zusammen. Ausserdem verurteilt er so ziemlich alles Nicht-Deutsche, wenngleich selbst Barbara osteuropäische Wurzeln hat und einer Einwandererfamilie entstammt.

    "Ich hab heute diese Dicke im Wald gesehen. Deine Freundin. Die Russin. ...Sie spricht so schlimm Deutsch, deine Freundin. ... Stell dir vor, ich wäre nicht so streng gewesen, was wären wir jetzt? ... Wir wären hier Russen, Barbara. Und unsere Kinder wären Russen. Hättest dir deinen deutschen Pass auf die Stirn kleben können –hätte nichts geholfen."
    (Zitat aus Barbara stirbt nicht)

    Herr Schmid ist ein Mann der alten Schule. Seit über 50 Jahren mit seiner Barbara verheiratet, hat er noch nie! einen Finger im Haushalt gekrümmt. Widerwillig und weil es sein muss, tritt er aus seiner Komfortzone heraus, lernt mit Hilfe des polnischen Fernsehkochs Medinski und der dicken Verkäuferin in der Bäckerei zu kochen und backen. Während sich Herr Schmid um seine Frau kümmert, kommen Freunde und Bekannte zu Besuch, um Barbara noch ein letztes Mal zu sehen. Doch je mehr Menschen kommen, umso mehr verschliesst Herr Schmid die Augen vor der Wahrheit. Denn Barbara stirbt nicht. Sie muss sich nur ein bisschen ausruhen und was essen.

    Trotz aller Leichtigkeit, mit welcher Alina Bronsky die Geschichte erzählt, ist die Tragik allgegenwärtig. Ich habe Barbara stirbt nicht mit einem lachenden und einem weinenden Auge gehört und Herrn Schmids unfreiwilligen Wandel vom chauvinistischem Eigenbrötler zum hilfsbereiten und liebevollen Ehemann unglaublich gern verfolgt. Wobei man auch sagen muss, dass Herr Schmid kein schlechter Mensch ist. Es ist eher so, dass er seine Gefühle nicht heraus lassen kann, diese tief im Herzen unter Verschluss hält. Und er kann bis zum Schluss nicht komplett aus seiner Haut heraus. Herr Schmid ist eben wie er ist, aber er lernt langsam mit der neuen Situation umzugehen.

    Einzig das Ende kam für mich etwas zu plötzlich. Ich war einfach noch nicht bereit diese humorvolle und zwischen den Zeilen wunderbar warmherzige Geschichte loszulassen.

    Für mich ist Barbara stirbt nicht ein unerwartetes Jahreshighlight und Walter Schmid ein Protagonist, der mich so schnell nicht mehr loslassen wird. Absolute Empfehlung!

    Fazit:

    Derb, schwarzhumorig, bitterböse, humorvoll, aber auch zutiefst emotional! Der Spagat zwischen Witz und Traurigkeit ist Alina Bronsky mehr als geglückt. Walter Schmid, der im Haushalt sein Leben lang keinen Finger krumm gemacht hat, muss sich plötzlich um seine pflegebedürftige Ehefrau Barbara kümmern.

    Die Lesung von Thomas Anzenhofer, der den ruppigen Ton und den nüchternen Charakter von Herrn Schmid auf den Ton genau trifft, ist einfach nur genial.

    Für mich ist Barbara stirbt nicht ein unerwartetes Lesehighlight und bekommt eine absolute Empfehlung von mir!

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  • 5 Sterne

    Wedma _., 29.09.2021

    Als ich hörte, dass „Barbara…“ auch als Hörbuch herauskommt, war mir klar, dass ich den Roman auch hören werde.
    Und ja, hat Spass gemacht. Beim Zuhören kamen immer neuere Aspekte zutage, die mir beim Lesen nicht unbedingt in den Sinn kamen.
    Der Roman glich immer mehr einem Diamanten mit seinen vielen Facetten, die man immer wieder neu beim langsamen Bewegen wahrnimmt.
    Sehr gut gelesen von Thomas Anzenhofer. Seine Stimme, und seine Art vorzutragen, passen prima zu Walter und zur Geschichte insgesamt. Alle Figuren samt ihren emotionalen Zuständen kann man prima heraushören. Den Walter, mit seiner heute etwas antiquierten Art erst recht.
    Es gibt Bücher, die man nach einer Pause nochmals liest und Hörbücher, die man gern nochmals hört. Dieses gehört auf jeden Fall dazu.
    Gern vergebe ich 5 Sterne und eine Hörempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Martina W., 09.09.2021

    Tja, was soll ich von der Geschichte halten?
    Mir gefällt die Idee: ein alter, lange verheirateter Mann kommt nur schwer damit zurecht, dass seine Frau krank ist und ihn nicht mehr versorgen kann. Aber er gewöhnt sich erstaunlich gut daran.
    Barbara bleibt seltsam blass, selbst die Krankheit bleibt ein Rätsel, obwohl „alle im Dorf das wissen“.
    Die Ehe der beiden scheint seltsam lieblos und schweigsam zu sein, was sich aber teilweise gegen Ende erklärt.
    Der Stil hat mir recht gut gefallen, aber die ganze Story wirkt auf mich wie ein Stückchen eines Puzzles, das mir nicht ausreicht, um das ganze Bild zu sehen. Offenes Ende gut und schön, aber für mich bleiben zu viele Dinge unerwähnt.
    Das Hörbuch wird vorgelesen von Thomas Anzenhofer, der das sehr gut macht, und dessen Stimme und Art des Lesens sehr gut zu Walter Schmidt passt.

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