Tolle Schnäppchen auf tolino shine 4 und tolino vision 6!

 
 
Merken
Merken
 
 
sofort als Download lieferbar

Bestellnummer: 144764898

Hörbuch (Download) Fr. 21.00
inkl. MwSt.
Download bestellen
Verschenken
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    Christiane F., 28.08.2022

    ''Schämst du dich nicht? Wie kann man so überhaupt kein Schamgefühl haben? Deine eigene Tochter schämt sich für dich! Friss endlich die Hälfte! Wie siehst du wieder aus? Du bist zu fett! Bei dir sind Hopfen und Malz verloren. Du hast Fettsucht! Fett und Schizophrenie, Du bist krank im Kopf! ''

    Lügen über meine Mutter
    Daniela Dröscher,
    gesprochen von Sandra Voss

    Elas Mutter ist zu dick, findet der Vater. Er beobachtet sie beim Essen, zwingt sie auf die Waage und lässt keine Gelegenheit aus, sie blosszustellen und zu demütigen.
    Dabei hat die 6-Jährige Ela überhaupt nicht das Gefühl, dass ihre Mutter zu dick ist. Doch ihr Vater ist da anderer Meinung.
    Der Vater, der jede Minute für sich Bestätigung sucht, sich in der Firma unabkömmlich fühlt und sich sicher ist, dass '‘ohne ihn’’ sowieso nichts funktioniert. Darüber, dass er nicht genug Geld verdient, um die Familie alleine zu ernähren, wird nicht gesprochen.

    Elas Mutter, die zwar eine Zugezogene ist, verdient gut, trotzdem wird das von ihrem Mann nicht gewürdigt und eher zum Anlass genommen, über ihre Arbeit herzuziehen.
    Dabei ist die Mutter eine Frau mit vielen wunderbaren Werten, die sich wiederum um ihre kranke Mutter kümmert und für jeden Bedürftigen Zeit und Geld übrig hat. Sie springt von einer Diät in die nächste und lernt erst langsam sich gegen ihren Mann aufzulehnen.

    „Zu arm, zu krank, zu dick oder zu schwach. Mein ganzes Leben lang ist immer irgendwas an mir zu wenig gewesen. Oder zu viel!“ (Section 153)

    Ela ist in ständiger Alarmbereitschaft, da sie befürchtet, ihr Vater könne ihre Mutter verlassen. Der beleibte Umfang der Mutter ist ein Dauerthema im Hause.
    Den Konflikt, den Ela zwischen ihren Eltern erlebt, stellt sie auf permanente Zerrissenheit, weil sie die Beziehung der Eltern schützen und retten will.

    Doch wie würde sich der ewig nörgelnde und beleidigende Vater bei plötzlichen Reichtum verhalten?

    Ela erzählt ihren autobiographisch inspirierten Roman aus zwei Ich-Perspektiven: Die kindliche Ela und die erwachsene Ela, die sich für ihren Roman im Austausch mit ihrer Mutter befindet.


    Es ist eine aufwühlende und fesselnde Geschichte, die in den 80er Jahren im kleinen Dorf Hunsrück, spielt. Der Schreibstil ist leicht und sofort ist man als stiller Beobachter mitten im Familiendrama. Die Sogwirkung, die die fantastische Sprecherin des Hörbuches Sandra Voss aufbaut, lässt einen bis zum Ende nicht mehr los.
    Der Vater, der Patriarchat, der Mann im Haus, hat Gefühle in mir ausgelöst, die am besten mit Wut, Ablehnung und Nichtverständnis beschrieben werden können.
    Für mich ist dieses Buch zu Recht auf der Longlist und nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022.

    Ich drücke Daniela Dröscher meine Daumen und wünsche dem Buch eine grosse Leserschaft.
    Grosse Leseempfehlung und 5/ 5 Sterne von mir.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    gst, 18.09.2022

    Tyrannei einer Ehe

    Elas Mutter hatte es nicht leicht. Sie stammt aus einer Aussiedlerfamilie, die es mit viel Arbeit geschafft hat, zu Reichtum zu kommen. Von ihrem Vater mit Nichtbeachtung bestraft, weil ihre Geburt seiner Frau beinahe das Leben gekostet hat, wird das hübsche Mädchen von einem jungen Mann aus dem Hunsrück geheiratet. Der leidet unter seinem Sein, da er gerne mehr darstellen würde. Als Familienoberhaupt versucht er das Sagen zu behalten, doch Elas Mutter macht was sie will. Zumindest solange sie nur ein Kind hat.

    Daniela Dröscher erzählt aus Sicht des Kindes, das zu Beginn sechs Jahre alt ist. Viele ihrer Erinnerungen drehen sich um die Gewichtsprobleme der Mutter, die vom Vater ständig an die grosse Glocke gehängt werden. Meist erinnert sie sich liebevoll an die Mutter, die bemüht ist, allen Anforderungen gewachsen zu sein: Sorge um das Wohl der Familie, Berufstätigkeit, Kümmern um ihre eigene kranke Mutter.

    Viele der geschilderten Situationen kommen mir wie aus einer früheren Zeit vor, nicht wie aus den 80er Jahren. Doch Männer, die sich mit ihren Frauen aufwerten wollen, gab es auch zu meinen Zeiten noch. Ebenso Frauen, die um ihren Kindern die Familie zu erhalten, viele seelische Verletzungen ertrugen.


    Ich habe dem von Sandra Voss vorzüglich eingelesenen Hörbuch mit wachsendem Entsetzen zugehört. Die Emotionen wechselten zwischen Mitleid, Unverständnis und Wut ob des Martyriums, dem sich die Frau kaum zu entziehen verstand. Ganz im Gegenteil, sie versuchte trotz eigener Krankheit immer allen und allem gerecht zu werden. Statt den Mann in seine Schranken zu weisen, übernahm sie sogar noch finanzielle Verantwortung für sein Unvermögen.

    Gefallen haben mir auch die kurzen Einschübe der erwachsenen Autorin, die anhand diverser später Erkenntnisse analysierte, wie Mutter und der Vater so werden konnten, wie das Kind sie erlebte.


    Auch wenn manches überspitzt geschildert ist, finde ich die Lektüre gelungen. Möge sie Betroffenen die Augen öffnen und zum Nachdenken über Veränderungen anregen. Von mir eine klare Hörempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Martina W., 29.08.2022

    Dieses Buch hat mich sehr angerührt!
    Persönlich und doch distanziert erzählt Daniela Dröscher – vermeintlich – die Geschichte ihrer Familie, besonders die ihrer Eltern. Die unmittelbaren Familienmitglieder bleiben namenlos: die Mutter, der Vater, die Schwester, manchmal kann man einen Namen erahnen.
    Natürlich geht es hier um emotionale Gewalt, ausgeübt vom Ehemann, aber es greift weiter: auch die Fixierung der „Gesellschaft“ und der Öffentlichkeit auf Äusserlichkeiten werden sehr deutlich.
    Einer der Schlüsselsätze für mich – sinngemäss: wenn alle Frauen auf der Welt morgen früh plötzlich aufwachen und zufrieden mit ihrem Körper und ihrem Aussehen wären, würde die komplette Weltwirtschaft zusammenbrechen. Was stimmt, wenn man mal darüber nachdenkt, wie viele Produkte nur von der Unzufriedenheit der Frauen mit sich selbst existieren…
    Da steht der Kampf der Mutter, angetrieben von ihrem Mann, nur stellvertretend für alle diätgeplagten Frauen (was meiner Einschätzung nach die Mehrheit der weiblichen Bevölkerung betrifft).
    Gleichzeitig ist es die Geschichte einer Kindheit – und wie viel Einfluss ein solcher Kampf auf die Entwicklung der kleinen Ela hat: schon bald wird klar: Essen ist Kriegsschauplatz und Waffe. Und in diesem Krieg steht das Kind zwischen den Eltern, die es doch beide lieb hat.
    Wieder habe ich glücklicherweise beides genossen: Buch und Hörbuch – einfach grossartig vorgelesen von Sandra Voss! Ihre Stimme und Intonation passen hervorragend zu der Protagonistin, und es ist, als würde Ela selber ihre Geschichte erzählen!
    Obwohl – oder gerade weil – mir das Buch so zu Herzen gegangen ist, empfehle ich es nachdrücklich!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    de.Susi, 08.11.2022

    Auf Kindheitserinnerungen aufbauend schildert die Autorin das Zusammenleben ihrer Eltern und Familie in Westdeutschland zur Zeit des kalten Krieges, in denen immer noch Vorurteile gegenüber den Vertriebenen und althergebrachte Rollenverteilung dominieren.
    Für mich, im selben Alter wie das Erzähler-Ich ist es unverständlich, wie die, doch sehr vernünftige und bodenständige Mutter sich den Wünschen und Anforderungen ihres, vor allen in Gelddingen, recht naiv agierenden Gatten beugt und wenn sie mal aufbegehrt dann doch nur eher halbherzig. Es wird sehr deutlich, wie unsere Vorgängergeneration unter völlig anderen Prämissen aufgewachsen und erzogen wurde - in Westdeutschland wahrscheinlich noch sehr viel ausgeprägter als im Osten.
    Ein Buch das mich in seiner Deutlichkeit sehr berührt hat, welches ich gerne weiterempfehle und was zu Recht für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    CanYouSeeMe, 18.08.2022

    Lügen über meine Mutter von Daniela Dröscher ist in der Hörbuchfassung von Sandra Voss gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme der Sprecherin kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt.
    Anhand des Klappentextes hätte ich mir den Inhalt des Buches ein wenig anders vorgestellt. Die Schilderungen der Autorin haben mich in ihrer Ehrlichkeit und shonungslosen Darstellung überrascht und berührt, vor allem aber immer wieder wütend gemacht. Die Darstellung der Familie, des Systems und den aufrechterhaltenden Faktoren ist sehr klar, zwar retrospektiv aus kindlicher Perspektive. Es fällt schwer die immer gleichen Anschuldigungen des Vaters, das Aushalten der Mutter und die Unsicherheit des Protagonistin zu höhren. Daniela Dröscher hat mit diesem Buch einen sehr offenen Einblick in das System ihrer Familie gegeben, ohne Verhaltensweisen zu erklären - das ist ehrlich, authentisch und für mich als Leserin dennoch etwas unbefriedigend gewesen. Häufig habe ich mir Erklärungen für die mir nicht nachvollziehbaren Handlungen (oder das Ausharren) gewünscht, um die Inhalte besser einordnen zu können und weniger emotional geladen zu sein. Das muss und kann das Buch aber nicht liefern.
    Ich habe das Buch mit viel Wut im Bauch gehört, Wut darüber, dass dieses System so lang aufrecht erhalten wurde, obwohl es allen Beteiligten zum Nachteil war. Die Darstellungen sind beklemmend, womöglich repräsentieren sie den Zeitgeist? Auf jeden Fall ist es eben die Realität dieser Familie. Der Einblick schmerzt durch die authentische Darstellung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    Jane B., 27.09.2022

    Ich habe "Lügen über meine Mutter" in einer kleinen Leserunde gehört. Die meisten (alle?) waren begeistert von dem Buch. Mich konnte es nicht überzeugen.

    Die Autofiktion soll vermitteln, wie es einigen Frauen in den 80ern ergangen ist. Zumindest hatte ich diesen Eindruck während des Hörens. Doch eigentlich hatte ich mich auf einen Roman gefreut, in dem sich die Charakter entwickeln, in dem aus Rollenklischees vielleicht sogar ausgebrochen wird. All dies geschieht leider überhaupt nicht. Die Geschichte wird ständig wiederholt, ist stumpfsinnig und inhaltsleer.
    Was also genau ist die Intension der Autorin gewesen, diese Zeilen niederzuschreiben?

    "Ihr gelingt ein ebenso berührender wie kluger Roman über subtile Gewalt, aber auch über Verantwortung und Fürsorge. Vor allem aber ist dies ein tragik-komisches Buch über eine starke Frau, die nicht aufhört, für die Selbstbestimmung über ihr Leben zu kämpfen." (Klappentext)

    Diese zwei Sätze waren es, die mich das Werk zur Hand nehmen liessen. Doch genau das fehlt dem Geschriebenen:
    - berührender wie kluger Roman: ja, berührt hat mich das Schicksal des kleinen Mädchen; nein, Klugheit konnte ich bei keiner Person feststellen.
    - Verantwortung und Fürsorge: wird von keinem übernommen.
    - starke Frau: kann ich nicht erkennen, wenn sie so lange bei einem Mann bleibt, der sie durchweg beleidigt. (obwohl sie später die finanziellen Mittel dazu hatte)
    - die nicht aufhört, für die Selbstbestimmung über ihr Leben zu kämpfen: sie hat sich zwar teilweise dagegengestemmt, doch für mich war kein echter Kampf sichtbar.

    Daniela Dröscher kann sich weiterhin Hoffnungen auf den Deutschen Buchpreis machen, denn ihr Titel ist auf der Shortlist gelandet. Warum?

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wedma _., 18.08.2022

    Die Buchbeschreibung hat mich neugierig gemacht. Ich dachte, es wäre ein Witz, dass der Mann seine Frau für sein berufliches Versagen verantwortlich macht, weil sie übergewichtig ist. Letztendlich liegt die Schönheit im Auge des Betrachters, wie man weiss. Und überhaupt, so etwas Absurdes. Kann nicht angehen.
    Aber doch! Es war tatsächlich so. Der Roman erzählt eine schauderhafte Geschichte einer unglücklichen Ehe, erzählt aus der Sicht der Tochter, die damals noch klein war und vieles nur noch aus Erinnerungen weiss. Im Erwachsenenalter muss sie sich allerdings viele Fragen stellen, unter anderem, ob nicht sie, durch ihre schiere Existenz, der Grund war für das Unglück ihrer Mutter und all die Entwicklungen, die danach kamen. Diesen Psychoterror, dem sie Jahrzehnte lang ausgesetzt war, hat ihr Körper doch nicht mehr ausgehalten.
    Kein Wohlfühlbuch. Da standen mir manchmal die Haare zu Berge. Erzählt aber eine Geschichte dieser Generation und die ihrer Eltern: Was ihnen wichtig war, welche Werte und Vorstellungen von Gut und Böse ihr Verhalten gesteuert haben.
    Schön erzählt. In einfachen Worten. Um so eindringlicher wirkt das Ganze.
    Grossartig vorgetragen von Sandra Voss. Durch ihre Stimme, die gesamte Art hat die Geschichte an noch mehr Tiefe und Eindringlichkeit gewonnen.
    Fazit: Eine Geschichte, die noch lange nachhallt. Sehr kennenlernenswert. Gerade als Hörbuch. #argonverlag

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein