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  • 5 Sterne

    10 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Furbaby_Mom, 15.01.2023

    Als Buch bewertet

    *** Tiefgründig, schockierend und inspirierend ***

    Auch wenn ich die Kultserie FRIENDS erst relativ spät für mich entdeckt habe: Sie hat mich damals restlos begeistert und verdient all den noch immer um sie anherrschenden Hype zu 100%. Could I BE any more in love with a TV show? I doubt it. Insbesondere der Charakter des Chandler Bing hatte es mir in puncto schauspielerisches Talent angetan - just wow. Keine Frage, dass ich die Autobiografie des betreffenden Darstellers Matthew Perry unbedingt lesen musste!

    Und es ging gleich mit voller Wucht los: Mit seinem Beinahe-Tod.

    "Diese Krankheit … dieses big terrible thing. Die Sucht hat so viel von meinem Leben ruiniert […]. Sie hat Beziehungen ruiniert. Sie hat mein tägliches Dasein ruiniert. […] Ich stehe mit dem Rücken zur Wand, die ganze Zeit."

    Ich hatte in der Vergangenheit am Rande mitbekommen, dass Matthew unter Alkoholproblemen litt - im Detail hatte ich es nicht verfolgt, dachte mir lediglich bei jeder neuen Headline betrübt 'Echt schade.' (Es macht mich generell immer traurig, wenn Menschen sich selbst zugrunde richten, aber insbesondere bei jenen, die über so viel Talent verfügen, ist es besonders bitter. Bestes Beispiel: Whitney Houston.)

    Kurzum: Ich wusste im Vorfeld, dass Alkoholismus und daraus resultierende gesundheitliche Probleme in diesem Werk eine Rolle spielen würden - aber holy sh*t, ich hatte ja keine Ahnung, dass es tatsächlich so knapp gewesen war. Es grenzt an ein Wunder, dass Matthew noch lebt. (Wenn ein Arzt den Angehörigen eines Patienten mitteilt, dass dessen Überlebenschance bei mickrigen 2% liegt, geht die Geschichte leider in den seltensten Fällen gut aus.)

    Ich war ehrlich entsetzt über die Tatsache, dass es tatsächlich Krankenhäuser gegeben hat, die ihn - als potentiell sterbenden - Patienten abgewiesen haben. "»Matthew Perry stirbt nicht in unserem Krankenhaus.«" … (WTF, Cedar’s Sinai?! Seriously, shame on you.) Wenn ich sowas lese, kann ich nur fassungslos den Kopf schütteln.

    "Nachdem Dad fort war, verstand ich bald, dass ich eine Rolle zu spielen hatte. Meine Aufgabe war es, zu unterhalten, zu erheitern, andere zum Lachen zu bringen, zu trösten, zu gefallen, der Hofnarr zu sein. […] Schon mit drei Jahren hatte ich gelernt, der Mann im Haus zu sein."

    Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst Mutter bin und ALLES für das Glück meines Kindes tun würde, oder daran, dass ich grundsätzlich viel Mitgefühl für andere hege (und zugegebenermassen nah am Wasser gebaut bin, hehe), doch mir standen beim Lesen zeitweise echt die Tränen in den Augen, weil mir dermassen das Herz brach, als ich von Matthews Jugend las. Ich sage nicht, dass ich Drogenkonsum jeglicher Art gutheisse. In Bezug auf Matthew erschien mir jedoch alles so erschreckend nachvollziehbar, dass ich nur dachte 'I totally get it.' Diese Abwärtsspirale war bei ihm fast vorprogrammiert, einfach nur tragisch. (Dann wieder: Viele Menschen erleben irgendwann - leider - Dinge, die sie nachhaltig traumatisieren und greifen NICHT zu Drogen. Schwierig! Einigen wir uns darauf, dass ich niemanden verurteilen möchte; jeder lebt sein Leben so gut er kann.)

    "Meine Mutter war gestresst von ihrer Arbeit, hochemotional (und verlassen worden), und wenn ich sie zum Lachen brachte, beruhigte sie sich genug, um Essen zu kochen, sich zu mir an den Tisch zu setzen und mir zuzuhören, wenn ich von meinem Tag erzählte […]."

    Man kann und sollte nicht alle Probleme auf die Erziehung schieben - und ich finde, er betrachtet diesen Punkt mit erstaunlich viel Klarheit, Rationalität und Selbstreflexion -, trotzdem wurde mir mal wieder bewusst, wie elementar es für ein Kind ist, dass es sich bedingungslos geliebt und sicher fühlt. (An dieser Stelle ein Gruss in eigener Sache: Thanks, Mom. Und ja, das war Sarkasmus.)

    "[…] so oft habe ich diese quälenden Gedanken: ich bin nicht genug, ich bin nicht wichtig, ich verlange zu viel. […] Ich brauche Liebe, aber ich traue ihr nicht. Wenn ich meine Chandler-Maske ablege, wenn ich zeige, wer ich wirklich bin, dann würde man mich wirklich sehen, oder schlimmer noch, mich sehen und verlassen. Und das ertrage ich nicht. Das würde ich nicht überleben. Nicht mehr."

    Am liebsten hätte ich kurzerhand zum Hörer gegriffen, Matthew angerufen und gesagt: "Denk' da bitte nicht eine weitere Sekunde drüber nach. Du bist genug. Wer das nicht erkennt oder dir das Gefühl gibt, es wäre anders, hat in deinem Leben sowieso nichts verloren."

    Trotz meines Mitgefühls gab es auch Inhalte, die mich in ein moralisches Dilemma gestürzt haben, denn: Manche Dinge, die Matthew so abgezogen hat, gehen nun mal gar nicht, egal wie man es dreht und wendet. Ich habe zwar einen soft spot für ihn, aber das darf kein Freibrief für gewisse Verhaltensweisen und Aussagen sein. Da wären z.B. seine völlig unangebrachten Kommentare in Bezug auf den Schauspieler Keanu Reeves:

    "Offenbar sind es immer die wirklich Begabten, die unter die Räder geraten. Wie kommt es, dass so Begnadete wie River Phoenix und Heath Ledger sterben, aber Keanu Reeves immer noch unter uns weilt?"

    Mein erster Gedanke war: 'Hey, hey, jetzt aber mal langsam! Ja, River und Heath sind viel zu früh von uns gegangen, keine Frage. Da wird dir jeder zustimmen. Aber Keanu ist, glaube ich, ein ziemlich netter, warmherziger Mensch. Talentiert noch dazu. Und abgesehen davon: Solche Aussagen find ich generell nicht cool. Sie sind unnötig, taktlos und völlig inakzeptabel.'

    Die einzige Entschuldigung, die mir dazu einfallen würde, ist: Vor dem Hintergrund, dass Matthew mit River Phoenix eine sehr enge Freundschaft verbunden hat und sich aus dem betreffenden Kapitel, aus welchem dieses Zitat stammt, deutlich herausliest, wie heftig dessen Tod ihn noch immer schmerzt, KÖNNTE man den Kommentar mit viel Wohlwollen unter 'ziemlich unglückliche Wortwahl im Eifer des Gefechts' verbuchen. Vielleicht ist das nur naives Wunschdenken meinerseits; diese Aussagen verliehenen dem Ganzen jedenfalls einen schalen Beigeschmack.

    Selbiges gilt für Matthews Verhalten gegenüber den vielen Frauen, die er verletzt hat. Ich glaube ihm, dass er ihnen nicht aus Bosheit wehgetan hat, sondern die Beziehungen eher aus einer Art Selbstschutz heraus beendete, à la 'Ich-verlasse-dich-bevor-du-womöglich-mich-verlässt'. Macht diese Erkenntnis die Situation für die betreffenden Damen im Nachhinein auf irgendeine Weise besser? Nope. Dennoch finde ich, es sagt viel über einen Menschen aus, wie er mit seinen Fehlern umgeht, ob er sie überhaupt erkennt, ob er sie aufrichtig bereut und an sich arbeitet. Und die Tatsache, dass Matthew mit einigen seiner Exfreundinnen inzwischen auf guter, gar freundschaftlicher Basis ist, sollte doch auch etwas wert sein. - Andererseits kann ich das lediglich aus einer distanzierten Position heraus so wohlwollend betrachten. Denn wenn ich mir hingegen vorstelle, dass es MEIN Kind gewesen wäre, das in solch einer Beziehung mit jemandem wie Matthew landet, der es komplett egoistisch und rücksichtslos behandelt, nur um nachher charmant lächelnd zu sagen 'War ja nicht böse gemeint' … Da könnte ich allein beim Gedanken daran vor Wut explodieren. To be fair, Matthew beschönigt nichts und geht mit sich selbst hart ins Gericht.

    Unglaublich beeindruckend fand ich seine Offenheit, was seinen noch immer andauernden Kampf mit der Sucht angeht. Es ist keine typische Erfolgsstory à la: 'Ich hab’s geschafft, IHR könnt es auch schaffen', sondern er gesteht ehrlich, dass jeder Tag eine neue Herausforderung für ihn darstellt. Bestimmt gibt es zahlreiche Menschen, die gerade in einer ähnlichen Situation stecken, denen Matthews Geschichte Mut machen wird. Man kann ihm einiges vorwerfen, aber kapituliert hat er nie.

    Ihr merkt es sicherlich schon an der Anzahl der Zitate: Der Schreibstil - schonungslos ehrlich, mitreissend, wortgewandt, detailliert, umgangssprachlich und dennoch deep - war genau mein Ding. Kapitellänge, Übergänge & Co. haben gepasst (abgesehen von ein paar thematischen Wiederholungen), in der Mitte gab es sogar einen Bildteil mit ausgewählten Schnappschüssen. Es ist kein rundum leichtherziger, humorvoller Read, sondern beinhaltet viele sehr ernste Passagen, die jedoch grösstenteils mit einem Augenzwinkern erzählt bzw. mit Galgenhumor abgemildert werden. Wer rein auf Infos zu FRIENDS aus ist (Co-Stars, Drehalltag, etc.): Diese Zeit in Matthews Leben kommt natürlich zur Sprache, ist aber nicht das Hauptthema. Man lernt den Menschen DAHINTER kennen, und genau darauf hatte ich gehofft.

    Fazit:
    Die wohl traurigste Aussage dieses Buches (auf die sich in meinen Augen viele von Matthews Problemen zurückführen lassen) war: "Mein ganzes Leben lang hatte ich Angst, verlassen zu werden." Let that sink in. Es ist so menschlich - im Grunde hat doch jeder von uns mehr oder weniger Angst davor. Ich wünschte, Matthew hätte einen anderen Weg als die Drogen gewählt. Ich wünschte, ihm wäre all das erspart geblieben. Auf jeden Fall freue ich mich für ihn, dass er mittlerweile gesünder lebt und dass er uns mit diesem gleichermassen schockierenden wie zum Nachdenken anregenden Werk genau das erlaubt, wovor er sich eigentlich am meisten fürchtet: ihn wirklich zu sehen, nachdem er seine Chandler-Maske abgelegt hat.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    BiNa, 20.11.2022

    Als eBook bewertet

    Matthew Perry geht in seiner Biografie Friends, Lovers and the big terrible thing hart mit sich ins Gericht und beschreibt im ersten Teil schonungslos seine Kindheit und Jugend in kanada. Seine Probleme begannen schon im Kindesalter;
    seine Eltern trennten sich und gründeten neue Familien. Er fühlte sich nicht zugehörig und nie
    genug. Der Grundstein seiner Alkoholsucht wird gelegt.
    Er versucht durch Witze, Aufmerksamkeit zu erhalten und glaubt, er sei nur gut genug, wenn er besonders lustig ist. Später sollte Ruhm diese Lücke füllen. Doch er erkannte schell, dass Ruhm und Geld nicht die Erfüllung bedeuten und die Leere verschwindet nicht. Das macht ihn zwar sympathisch aber auch zu einem tragischen Helden seiner eigenen Lebensgeschichte.

    Für einen echten Fan von Matthew Perry ist das schon schwer zu lesen! Definitiv Harter Tobak, besonders die zweite Buchhälfte verdient eine Triggerwarnung.
    Schockierend berichtet er von seinem immensen Drogenskosum, seine gesundheitlichen Konsequenzen und die zahlreichen Entzüge und Therapien. Hier liegt auch die grosse Kritik an dem Buch. Ich habe den Überblick verloren, wie und wann welcher Entzug war und welche Personen waren beteiligt. Er springt auch selbst des Öfteren in den Zeiten hin und her, das hat den Lesefluss tatsächlich unterbrochen. Es fehlt mir hier irgendwie der rote Faden und etwas Struktur.
    Einzelne Phasen sind wirklich brutal , z.B. der Stomabeutel und er diagnostiziert sich ja selbst als Wrack.
    Das Buch entlässt einem aber voller Hoffnung mit einem abstinenten Matthew Perry, der jetzt sogar das Rauchen aufgehört hat. Dennoch macht dieses Buch auch deutlich, dass Abstinenz ein täglicher und harter Kampf ist und sein restliches Leben bestimmen wird.
    Er beschliesst seine Biografie mit versöhnlichen Worten, bedankt und entschuldigt sich bei vielen und würdigt seine liebevolle Familie.
    So schliesse auch ich diese Rezension und vergebe vier Sterne und wünsche ihm aus tiefstem Herzen, dass es bei diesem Happy End für ihn bleiben wird!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra F., 19.11.2023

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Toll ! Liest sich so einfach weg .
    Gefällt mir sehr gut . In null Komma nix war ich auf Seite 80 . Keine einzige Sekunde langweilig . Ich denke das Buch ist etwas für Leute, die im selben Alter wie er sind oder zehn Jahre plus minus. Sonst kannst du nicht alles nachvollziehen . Du musst kein Fan sein aber mindestens 40 solltest du sein . Du musst nicht unbedingt selbst süchtig gewesen sein um das hier verstehen . Jeder kennt jemanden in der Familie oder ein Freund ect der damit zu tun hat . Es hilft . Sehr oft musste ich lachen und an manchen stellen aber wieder fast weinen . Dieses Buch lohnt sich auf jeden Fall .

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  • 5 Sterne

    Meggie, 08.01.2023

    Als Buch bewertet

    "Friends" - eine Serie, die viele ins Herz geschlossen haben. Die sechs Hauptdarsteller zeigen, wie es in einer Clique so vor sich geht, erleben Abenteuer, Beziehungen, Turbulenzen, Trennungen, Trauer, Liebe und vor allem Freundschaft. Eine Freundschaft, die sie zusammenhält, die sie immer wieder davon überzeugt, dass es im Leben weitergeht und man sich vor nichts zu fürchten braucht.

    Einer der Hauptdarsteller - Matthew Perry - spielt den Charakter Chandler Bing. Einen sarkastischen, auch auch sehr klugen und manchmal melancholischen jungen Mann, der durch seinen Humor einen grossen Beitrag in der Clique leistet. Er kann sich bedingungslos auf seine Freunde verlassen und bekommt Hilfe, wo es nur geht. Er heiratet seine grosse Liebe Monica, kauft ein Haus, bekommt Kinder. Ihm geht es gut.

    Im wahren Leben ist es Matthew Perry allerdings nicht so gut ergangen, wie seinem Schauspielcharakter Chandler Bing. Denn ihn hat eine andere "Freundschaft" fest im Griff. Die Sucht. Die Sucht nach Alkohol und Medikamenten. Ein schlimmer Freund, dem er jedoch nicht entsagen kann und ein Freund, der ihm schon mehrmals hätte das Leben kosten können.

    In seiner Autobiografie erzählt Matthew Perry ohne Schnörkel, ohne Schönung und ohne die Schuld gross bei anderen zu suchen, wie er in diese Sucht hineingekommen ist und wie schwer es ihm fällt, wieder herauszukommen.

    Schon in sehr jungen Jahren griff er zum Alkohol und als seine Schauspielkarriere noch klein war, kamen die ersten Medikamente dazu.

    Doch nicht nur Alkohol und Medikamente machen ihm das Leben schwer, auch er selbst, weil er ständig nach Aufmerksamkeit sucht und vor allem bei jedem als "gut" angesehen werden will. Ist dies nicht der Fall oder gerät er an Personen, die es nicht so gut mit ihm meinen, rettet er sich in einen Alkohol- und Medikamentenrausch, um zu verdrängen und zu vergessen. Er sucht nach Bestätigung, nach Anerkennung und Liebe.

    Gleich zu Anfang erzählt Matthew Perry von einer Nahtoderfahrung der schlimmsten Art und in kleinen Kapiteln, "Intermezzo" genannt, erfahren, wir, wie es aktuell (bei Beendigung des Buches) um ihn steht. Ansonsten erzählt er, meist nicht sehr chronologisch, von seinem Leben, vpm Kennenlernen seiner Eltern bis hin zu eben diesem tragischen Erlebnis, das sein Leben fast gekostet hätte.

    Ich war erschüttert, wie tief der Schauspieler, der zu meinen Lieblingsfiguren in der Serie "Friends" zählt, sich in seiner Sucht befindet, aus der es - meines Erachtens - keinen Ausweg mehr für ihn gibt. Seine Abhängigkeit ist so stark, dass er nach mehreren Entzügen, viele davon kalt, und Therapien trotzdem wieder rückfällig wurde. Das Ende des Buches hat mich auch zögernd zurückgelassen. Zögernd zu glauben, dass er es schafft. Denn wenn man darüber hinwegsieht, was die Sucht mit seinem Körper angestellt hat, hatte ich irgendwie das Gefühl, dass er fast zärtlich und liebevoll von seiner Abhängigkeit redet. Sie gehört zu ihm dazu, sie weist ihm den Weg und hat ihn im Griff. Die Momente, in denen er der Sucht den Mittelfinger zeigen konnte, waren nur kurz und schmerzhaft.

    Aber nicht nur in seine Sucht gibt Matthew Perry Einsicht, auch in seinen Werdegang zu dem Schauspieler, der er heute ist. Er verdankt der Serie "Friends" sehr viel. Die Berühmtheit ist da nur ein Beispiel. Bis heute verdient er damit Geld und hat sich auch mit Nachfolgerollen in Filmen einiges dazu verdienen können. Sein grösster Hit war "Keine halben Sachen", an dessen Erfolg er aber leider auch nicht mehr anknüpfen konnte. Wobei ihm hier aber auch seine sehr angeschlagene Gesundheit einen Strich durch die Rechnung macht.

    Wer die Rolle Chandler Bing kennt, weiss, dass dessen Stärke der Humor ist. Im wahren Leben ist Matthew Perry ebenfalls damit ausgestattet und dies ist auch etwas, was man ihm zu Gute halten muss. Denn auch im Buch gibt es einige Stellen, die er mit Humor auszeichnet und so noch mal einiges mehr von seinem wahren Ich zeigt.

    Die schonungslose Ehrlichkeit, mit der er sein Leben erzählt, hat mich tief beeindruckt. Es kostet unheimlichen Mut, sich so zu öffnen. Und zu entschuldigen. Dies tut er an mehreren Stellen. Nicht nur bei seinen Lesern und Fans, auch bei ehemaligen Lebensgefährtinnen, Freunden und Schauspielkollegen, die es nicht sehr einfach mit ihm hatten.

    Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute, dass er seine Sucht vielleicht so weit in Schach halten kann, dass man nicht irgendwann lesen muss, dass sie ihn matt gesetzt hat. Ich wünsche ihm, dass er Frieden findet und merkt, dass er es nicht allen anderen, sondern vor allem sich selbst recht machen muss und dass er weiss, dass er nicht alleine auf dieser Welt ist. Denn gerade seine Familie, die immer hinter ihm stand, ist weiter für ihn da. Ich wünsche ihm, dass er endlich seine grosse Liebe findet, eine Frau, die ihm das geben kann, was er verdient, die ihn stützt und so liebt, wie er wirklich ist.

    Ich wünsche ihm von Herzen, dass diese "Big Terrible" Thing nicht mehr sein Leben beherrscht, sondern er der Herrscher wird und dass er endlich Matthew sein kann und keinem etwas vorspielen muss.

    Meggies Fussnote:
    Ehrlicher geht es kaum.

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  • 5 Sterne

    Kristall, 07.11.2022

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    „Durch sein Mitwirken in der US-Kultserie FRIENDS erreichte der Schauspieler Matthew Perry Weltruhm. Erstmals erzählt er nun seine eigene aussergewöhnliche Geschichte und spricht offen über private Suchtkämpfe und darüber, was sich tatsächlich hinter den Kulissen der erfolgreichsten Sitcom aller Zeiten abspielte. Der TV-Star gewährt tiefe Einblicke in seine langjährige Erkrankung und reflektiert gewohnt humorvoll und selbstkritisch, was die Süchte eines Mannes befeuert hat, dem es an nichts zu mangeln schien. Unerschrocken ehrlich, zutiefst bewegend und urkomisch: dies ist das Buch, auf das Fans gewartet haben.“



    Gleich vorweg: man muss sich als Leser hier frei machen von der TV-Serie Friends und sollte nicht Perrys Rolle „Chandler Bing“ im Kopf haben, hier geht es um Matthew Perry als Privatperson und seine grössten Sorgen und Probleme. Er schreibt hier in seinem ganz persönlichen Buch seine Sorgen und Nöte von der Seele. Von Beginn an haben wir ein schweres und dunkles Bild von ihm welches aber eben zu ihm dazu gehört. Perry öffnet hier sein Herz und seine Seele. Der Leser erfährt (fast) alles zu seiner Kindheit, seinen Eltern, seiner Karriere und natürlich zu seinen Süchten genannt Alkohol, Drogen etc.. Darüber zu sprechen erfordert nicht nur Mut sondern auch gewisses Selbstvertrauen damit die ganze Welt jetzt eben einzuweihen. Das schafft nicht jeder! Perrys Erzählungen sind hart, drastisch und manchmal auch erschreckend. Es scheint fast ein Wunder das dieser Mann überhaupt noch unter uns weilt, bei dem was er alles mitgemacht hat. Aber warum erzählt er uns das alles? Weil es raus muss und weil man natürlich als Fan der Serie immer seien Figur vor Augen hat. Er hat diese Rolle gespielt, obwohl er oft nie richtig anwesend war (auch ein Zeichen von Verarbeitung!) oder es eben auch nicht alle Kollegen wussten. Es war eine Rolle, seine Rolle und das blenden Suchtkranke dann auch aus. Seine gesamten Reflektionen lassen uns ein wenig verstehen, auch wenn es schwer fällt, aber ja, man kann hier seine ständigen Aufenthalte in den Kliniken verstehen. Sein Wille war zumindest immer da und es sei ihm zu wünschen, dass er weiter clean bleibt.

    Zerstört dieses Buch seine Serienfigur? Für meine Begriffe überhaupt nicht. Zudem sollte man eben beide Personen strickt trennen! Auch hinter der fiktiven Figur „Chandler Bing“ steckt eine reale Figur und das ist Matthew Perry mit seinen ganz eigenen Problemen und Nöten. Hat mich das Buch erschreckt? Da ich die Schauspieler meiner Lieblingsserie auch über die Jahre verfolgt habe, war es nichts Neues über seine Probleme zu lesen aber dennoch, Serien-Figur „Janice“ würde hier ganz klar sagen: „Oh - my - good!“ und recht hat sie damit.

    Fazit: ein ganz ehrliches und schmerzendes Buch, fast schon eine Offenbarung an die Nation selbst, eines Schauspielers, der hier das wahre Leben zeigt. Wollen wir hoffen das er genügend wahre Freunde um sich herum hat und „I‘ll be there for you“ auch wahrlich zutrifft. 5 von 5 Sterne von mir!

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  • 5 Sterne

    peedee, 07.03.2023

    Als eBook bewertet

    Von sich selbst gibt es kein Entkommen

    Die US-Kultserie FRIENDS lief im Fernsehen von 1994 bis 2004 und machte die sechs Hauptdarsteller, darunter Matthew Perry, allesamt zu Stars. Matt erzählt seine persönliche Geschichte mit seinen Hochs aber auch seinen vielen Tiefs rund um die Schauspielerei, den Ruhm und dessen Schattenseiten, Familie, Beziehungen sowie Suchterkrankungen und Ängste. Mit einem Vorwort von Lisa Kudrow.

    Erster Eindruck: Ein schlichtes Cover mit dem Porträt des Autors; im Buchinnern viele Fotos, die einen Erfahrungsbericht immer sehr bereichern.

    Matthew Perry hat mich als Chandler Bing zusammen mit seinen Freunden in der Serie FRIENDS tv-technisch viele Jahre begleitet – ich freue mich noch heute, wenn ich wieder mal eine Folge davon sehe. Daher war ich sehr gespannt auf seine Autobiografie. Und? Puh, das war stärkere Kost als erwartet! Natürlich wusste ich aus den Medien, dass Matt mit seinen Süchten (Alkohol, Drogen, Nikotin) zu kämpfen hat, aber die Ausmasse nun in Buchform dargelegt zu bekommen, war erschütternd: Gemäss eigenen Angaben hatte er 64 Entzugskuren, 15 Rehas und ungefähr 6'000 Treffen der Anonymen Alkoholiker. Das sind eindrückliche – und sehr bedrückende – Zahlen! Auch, dass er bei seiner Drogensucht zuweilen 55 Tabletten an einem einzigen Tag einnahm. Es ist erstaunlich, wie es ihm über lange Zeit gelang, trotz „the Big Terrible Thing“ im Alltag zu funktionieren und seinen Job als Schauspieler zu machen.

    „Ich schreibe das alles nicht, damit man mich bemitleidet. Ich schreibe es, weil es wahr ist.“

    Mir gefällt Matts (zuweilen schwarzer) Humor sehr. Man sagt häufig über die Menschen, die gegen aussen hin sehr lustig auftreten, eigentlich sehr melancholische, traurige Persönlichkeiten sind. Ich denke, dass dies hier wohl auch nicht von der Hand zu weisen ist. Seine Suche nach… ja, was sucht er genau? Das kann er nicht benennen (das Gefühl kenne ich persönlich auch sehr gut). Die Ängste, die ihn wiederholt heimsuchen; das Gefühl, nicht zu genügen; verlassen zu werden… Seufz, das macht mich traurig – so etwas wünscht man niemandem.

    „Ich war verloren. Ich konnte mich an niemanden wenden. Überall, wo ich mich vor mir verstecken wollte, fand ich mich.“

    Fazit: Matt lässt die Öffentlichkeit hinter die Fassade des erfolgreichen Schauspielers blicken – schonungslos zeigt er seine eigenen Abgründe auf. Für diese Ehrlichkeit und den Mut zolle ich ihm meinen Respekt. Der Ausgang des Buches stimmt mich optimistisch. Von mir gibt es 5 Sterne und die besten Wünsche.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    between_beautiful_words_, 12.01.2023

    Als Buch bewertet

    Die Autobiographie von Matthew Perry ist einfach so gut gelungen. Sie hat mich auf so verschiedenste Art und Weise mitgenommen; ich musste weinen, schlucken, mal war ich erstaunt und schockiert, aber ich konnte auch grinsen und mich freuen, denn es gab durchaus auch sehr positive Dinge, die ich anhand dieser Biografie erfahren durfte.

    Fangen wir mal am Anfang an, die ersten Seiten sind einfach nur heftig und berührend, mir kamen recht schnell die Tränen und ich war schockiert, wie schlecht es um Matthew bereits stand.. doch die Art wie er es erzählt, man spürt den Schmerz und es fühlt sich so verdammt echt und ehrlich an. Ich bin wirklich sehr dankbar, dass er diesen mutigen Schritt gewagt, seine Gefühle und Gedanken niedergeschrieben und mit uns geteilt hat.

    Wie er sein sonstiges Leben beschreibt, gefällt mir auch sehr gut. Selten wurde es langweilig und die lockere Art, über Frauen und Familie zu sprechen haben es wirklich amüsant gemacht. Schön fand ich auch, zu erfahren, dass er sich sehr in Chandler Bing wieder erkennt. Das hat sich das ganze Buch über bemerkbar gemacht, man spürte die sehr humorvolle Art, wie man sie auch aus Friends kennt.
    Er erzählt auch tatsächlich über recht viel, auch z.B. wie es zu Projekten und Rollen kam. Wirklich sehr interessante Aspekte.
    Sehr schockierend und faszinierend für mich war die Offenheit, die er hier hatte. Geldbeträge werden genannt, sowie Personen positiv als auch negativ erwähnt. Ebenso hat mich das Business des Schauspiels wieder etwas schockiert, wie hart es dabei doch zugehen kann.

    Vor dem Lesen hatte ich etwas Angst, dass mein schönes Bild der Friends Charaktere zerstört werden könnte, doch zum Glück war dem nicht. Die SchauspielerInnen scheinen auch wirklich ganz ganz tolle Menschen zu sein🥰

    Diese Rezension könnte noch um einiges länger gehen, denn Matthews Geschichte ist lang und heftig. Ich würde mir einfach wünschen, dass auch ihr ihm diese Chance gibt, sie euch zu erzählen. Lest dieses Buch, es ist wirklich sehr echt und berührt einen! Vor allem wahre Friends Fans🥰🤍

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  • 4 Sterne

    Cindy R., 20.11.2022

    Als Buch bewertet

    Ich habe alle Folgen von "Friends" gesehen, sogar mehrmals. Und abgesehen davon, dass Chandler später auch mal dicker wird, ist mir nie was aufgefallen. Nichts von dem, was dessen Darsteller Matthew Perry in seiner Autobiographie beschreibt. Gegen was er damals schon ankämpfte, und am Ende doch immer und immer wieder verlor und zu Drogen - vor allem Alkohol und starken Tabletten - griff. Er beschreibt seine Süchte und deren Auswirkungen als so stark, dass er sich an 3 Jahre des Friends-Drehs überhaupt nicht mehr erinnern kann!

    Schonungslos offen beschreibt Matthew Perry, wie er bereits seit frühester Jugend abhängig war von verschiedensten Substanzen. Und dass er es trotz all seinem Erfolg, seinem tollen Leben in schönen Häusern mit bester Aussicht und mit einer hübschen Frau an seiner Seite immer eine Leere in sich spürte, die er nur mit Alkohol, Drogen oder Tabletten stopfen konnte. Wie er trotz zahlreicher Entziehungskuren, unzähligen Stunden in Therapiesitzungen und bei den AA und der unermüdlichen Unterstützung durch Familie und Freunde ein ums andere Mal rückfällig wurde. Selbst dann noch, als der jahrelange Missbrauch von Substanzen seine Gesundheit schon erheblich geschädigt hat.

    Ein bisschen schade fand ich es ja, dass Perry abseits der Drogengeschichte so wenig von seinem Leben erzählt. Engagements als Schauspieler werden nur so nebenbei eingestreut, Ankedoten dazu gibt es kaum. Aber ich schätze, seine Süchte hatten so sehr die Kontrolle über ihn gehabt, für ihn gab es ausserhalb dessen eben kaum etwas. Und höchstwahrscheinlich ist das auch heute noch so. Das Buch endet zwar damit, dass es ihm jetzt gerade gut geht (so ganz deutlich wird es aber nicht, ob er derzeit wirklich clean ist), aber es ist sicherlich jeden Tag aufs Neue ein grosser Kampf den er mit sich selbst ausfechten muss.

    Vom Schreibstil her fand ich das Buch leider nur mittelmässig. Perry verwendet unnötig viele Allegorien und Umschreibung und formuliert einige Sätze auch sehr holprig (was aber auch an der Übersetzung liegen kann).
    Zudem springt er immer wieder in den Zeiten umher, so dass man oft nicht weiss, wann und wo man sich gerade befindet. Da hätten zB simple Jahreszahlen am Kapitelanfang sehr geholfen.

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